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demnächst erleiden müsse. Und endlich bedurfte er schon einer| prozeß leinster Lebewesen eine Rolle spielt, Fermente", auch wohl ganz haarscharfen und verwickelten Rechnung, um flar zugeformte Fermente", weil sie die Form einer Belle haben, so be machen, wieviel seine Schulden mehr betrügen als sein Ber - legte man diese mit dem Namen„ Enzyme" oder„ ungeformte mögen, wenn er das Haus zu soviel und die Weide mit soviel Germente", weil sie formlos, nichtlebend sind. Daß auch die Enzyme schon seit uralten Zeilen den Menschen ihrer Wirkungsund seine Waren mit soviel ansette und seine Ausstände weise nach bekannt waren, ist festgestellt. Ist doch die Gerinnung alle einfriegte" der Milch mit Hülfe eines Stückchen Kälbermagens, des Labs, ( Fortsetzung folgt.) weiter nichts als eine Wirkung des Labenzyms. Was bei diesen Wirkungen der Enzyme und auch der Fermente besonders in die Augen fällt, ist, daß schon äußerst geringe Mengen von ihnen ausreichend sind, um verhältnismäßig ungeheure Quantitäten, umzuwandeln. Wie man sich die chemische Wirkung dieser toten Fermente vorzustellen hat, ist auch heute noch eine sehr strittige, man fann wohl sagen, so gut wie ungelöste Frage. Bielleicht ist die Erklärung annehmbar, daß das Ferment ganz borübergehend mit der von ihm zu verändernden Substanz eine lockere Bindung eingeht, die im Augenblick der Bindung sich sofort wieder löft, toobei die Spaltungskörper entstehen, und daß dieser Vorgang sich solange mit neuen Substanzmengen wiederholt, bis alles durch das Enzym gespalten, verändert, umgewandelt wird.
fermente und Enzyme.
Schon in den uralten Berichten der Aegypter und Inder stoßen wir auf Stellen, aus denen mit Sicherheit hervorgeht, daß ihnen der Wein oder ähnliche Getränke bekannt waren, die eine berauschende Wirkung auszuüben imstande sind. Und seit jenen Beiten bis auf unsere Tage hat man wieder und wieder Wein hergestellt, Bier gebraut, Schnaps gebrannt; doch den bei all diesen und ähnlichen Vorgängen zugrunde liegenden chemischen Prozeß Wenn man auch hier von der endgültigen Lösung der Frage hat erst das neunzehnte Jahrhundert zu ergründen getrachtet, und noch sehr weit entfernt ist, so hat man doch durch das eingehende auch ihm ist es noch nicht einmal gelungen, endgültig das Wesen Studium, das diesen Vorgängen in neuerer Zeit erst gewidmet wird, dieser Erscheinungen zu erklären. Es sind dies nicht eigentlich so viele Tatsachen gesammelt, daß man mit den Enzymen selbst chemische Prozesse allein, die bei der Alkoholgärung, der Butter- schon außerordentlich vielfach auch in der Medizin arbeitet, da man fäuregärung, den Verdauungsvorgängen, der Gerinnung der Milch die Wirkungen, die sie hervorrufen, ja tennt. Wird man erst über fich abspielen, viel mehr haben hier den Grundstoffen zufällig oder ein noch größeres Gebiet einzelner und zusammenhängender Tatbewußt hinzugefügte Körper, die Fermente oder Enzyme, eine her sachen verfügen, wird eine alles umfassende Theorie wohl auch Licht vorragende und ausschlaggebende Rolle. Im folgenden soll an in die einzelnen Erscheinungen bringen. Doch vorläufig scheinen einigen besonders untersuchten und wegen ihres äußerst häufigen wir noch ziemlich weit davon entfernt. Nur soviel ist festgestellt, Borkommens auch allgemeineres Interesse verdienenden Beispielen daß die Enzyme in außerordentlich hohem Maße an den Lebensbersucht werden, die Wirkungsweise und die Bedeutung der Fer- erscheinungen wohl aller lebenden Wesen beteiligt sind. Fast jedem mente im Haushalte der Natur und des Menschen zu erklären. Organ tommt ein spezifisches, von ihm hervorgebrachtes und nur Seit langem weiß man, daß Zucker- nicht der bei uns ge- auf ganz bestimmte Körper wirkendes Enzym zu, und man hat deren bräuchliche Rohrzucker, sondern der Traubenzucker, der in vielen schon eine Legion aufgestellt, ohne daß man auch nur im geringsten Früchten enthalten ist und auch aus Rohrzucker durch Behandeln das Gebiet erschöpft hätte. Der russische Forscher Pawlow hat zuerst mit Säuren erhalten werden kann bei der Gärung in Alkohol das Bauchspeicheldrüsenferment in ziemlich reinem Zustande darund Kohlensäure zerfällt, eine Tatsache, die der französische Forscher gestellt und mit seinen Schülern weitgehende Versuche über VerLavoisier zuerst in flaren Worten ausgesprochen hat. Doch er und bauungen an Hunden mit fünstlichen Magen- und Darmfisteln andie ihm nachfolgenden Gelehrten haben sich nur um das Vorhanden gestellt. Heute werden ähnliche Versuche besonders auch in Deutschsein dieser Gärung und besonders die bei dieser entstehenden Pro- land unternommen, indem man versucht, die Enzyme und Fermente butte gefümmert, doch es blieb ihnen vorläufig gleichgültig, two- der einzelnen Organe so gut wie möglich abzusondern und rein durch und wie denn dieser merkwürdige Vorgang der Gärung er- darzustellen, um dann mit diesen Präparaten Verdauungsversuche folge, der doch scheinbar in dem ganzen Gebiete der Chemie nicht an natürlichen und künstlichen Nahrungsstoffen vorzunehmen. Auf feinesgleichen hat, da hier langsam oder schneller ein Körper in jeden Fall wird dieses große, jezt erst in Angriff genommene Gezwei andere, ihm ganz unähnliche zerfällt, ohne daß es auch nur biet noch viele Ueberraschungen bieten und noch mancher schöne Erim geringsten gelingen wollte, den umgekehrten Vorgang, den Auf- folg wird für die Wissenschaft und die Praxis abfallen, da man bau bon Buder aus Alkohol und Kohlensäure zu verwirklichen. Bräparate wird herstellen lernen, die die Verdauung befördern usw. Wenn sich in der Natur fast stets bei genauem Studium ähn licher Erscheinungen Uebergänge finden lassen, so hat sich auch die scheinbar scharfe Grenze zwischen Ferment" und" Enzyme" nicht aufrecht erhalten lassen. Büchner stellte aus gewöhnlicher Hefe durch ungeheuren Druck einen Preßsaft her, der keine lebenden Zellen mehr enthielt. Brachte er diesen Saft, solange er noch nicht zu alt war, zu Zuderlösungen, so wurden auch diese vergoren; hier fonnte also der Gärprozeß sicher nicht an den Lebensvorgang der Bellen gebunden sein, vielmehr muß der Saft selbst einen wirkenden Bestandteil, den man jeht mit vollem Recht ein Enzym nennen tönnte, enthalten. So ist heute die Ansicht, nachdem man den Zusammenhang zwischen belebten" und" unbelebten" Fermenten zum Teil erkannt hat, die herrschende geworden, daß das Ferment" eine spezifisch wirkende Substanz sei, die von lebenden Bellen er zeugt wird und mehr oder minder fest an ihnen haftet, ohne daß ihre Wirkung an den Lebensprozeß als solchen gebunden ist.
Man stellte sich diesen Zerfall des Zuckers wohl dar als eine Fermentwirkung, woher die ganze Gruppe dieser Erscheinungen den Namen erhalten hat, doch war das nur eine Bezeichnung für ein unaufgelöstes Rätsel. Der erste, der auch hier, wie auf so vielen anderen Gebieten der Chemie, etwas Licht in das Dunkel der Chemie zu bringen sich bemühte, war Justus von Liebig , in weiteren Kreisen besonders bekannt durch seine Fleischpräparate. Er faßté den Gärungsvorgang dahin auf, daß ein dem Zucker beigemischter Körper, das Ferment, in geringem Maße selbst zerfalle, und daß so der Anstoß gegeben werde zum weiteren Verfall auch des Zuckers. Diese Ansicht Liebigs hat sich jedoch später als unhaltbar erwiesen, denn es läßt sich leicht nachweisen, daß der Fermentförper, der selbst zerfallen soll, dies in Wirklichkeit nicht tut. Die Hefe, die das bei der Alkoholgärung wirkende Ferment ist, läßt sich fast genau in den felben Mengen wiedergewinnen, die ursprünglich angewendet waren. Da trat Pasteur mit einer neuen Theorie der Fermentwirkung hervor, die zu einem heftigen Gelehrtenstreit zwischen ihm und Liebig führen sollte; doch müssen wir heute anerkennen, daß der französische Forscher in den Grundzügen seiner Ansicht recht hatte, wenn auch, wie nachher gezeigt werden soll, die allerjüngste Zeit eine gewisse Einschränkung oder auch Erweiterung seiner Theorie gezeitigt hat. Die Hefe besteht aus Tausenden und Millionen Heinster Lebewesen, und Pasteur konnte nun zeigen, daß die alkoholische Gärung nur durch die Lebenstätigkeit dieser Tierchen bedingt werde. Hier spielt also die lebende Zelle denn nur aus folchen fleinsten Zellwesen bestehen ja die Hefe und andere ähnlich wirkende Fermente, eine überaus wichtige Rolle; man kann, um den Vorgang der Gärung roh und bildlich sich vorzustellen, ungefähr folgendes sagen: die Hefe nährt sich von Zucker und verwandelt oder verbrennt ihn durch ihre Lebenstätigkeit zu Alkohol und Kohlensäure. Ganz ähnlich müffen alle die anderen Vorgänge erklärt werden, die wie die alkoholische Gärung vor sich gehen. Von physiologischer Bedeutung ist hierbei noch besonders die sogenannte Butterfäuregärung, die sich im Organismus höherer Tiere und des Menschen abspielt, wobei der Zucker nicht in Alkohol, sondern in Buttersäure verwandelt wird. Die tiefergehende Erklärung dieses Vorganges für den Lebensprozeß steht aus. Andere hierher gee hörende Fermenterscheinungen entbehren des weitergehenden Intereffes, da sie alle längst nicht an die Bedeutung der Alkoholgärung heranreichen.
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Während die alkoholische Gärung nur dort stattfinden kann, wo fleinste Lebewesen den Prozeß unterstützen, ist man beim Studium ähnlicher Erscheinungen darauf gestoßen, daß auch tote, nicht mehr lebende Bellen und Bellfäfte ähnliche Wirkungen aus üben können. Nannte man jene Körper, bei denen der Lebens
Kleines feuilleton.
B. R
Amtsgerichtsrats. Die Frau Amtsgerichtsrat war außer sich.- Soeben war sie von ihrer Schwester in Charlottenburg gekommen, die draußen in einer der neuen Straßen wohnte, wo noch alles nach Salt und frischer Delfarbe riecht und Baumaterial und Schutt das Trottoir sperren. Nun lag sie wieder daheim im Wohnzimmer, bald ihrem Manne, bald ihrem Bruder zugewandt, gestikulierte erregt und hielt den Schaufelstuhl in ständiger Bewegung,
Alfo, ich sage Dir, Konrad, geschämt habe ich mich! Direkt geschämt! Denn das hätte ich Amalie denn doch nicht zugetraut! -1" Ein bißchen ungeniert war sie ja stets, aber so was Sie wandte den Blick zur Decke und schüttelte den Kopf. Die Männer ihr gegenüber schwiegen.
Wenn das, zum Beispiel, so unsere Mutter erlebt hätte", fuhr die Amtsgerichtsrätin fort, diese vornehme alte Frau, teine ruhige Stunde hätte sie mehr! Sie, die ihr Lebelang nur bedacht war, das Ansehen der Familie zu wahren, die ein Vermögen geopfert hat, um uns standesgemäß zu erziehen!"
Eine Weile war es ganz stille im Zimmer. Man hörte nur das Knirschen des Schaukelstuhles und das Prasseln des Feuers im Kamin.
Was sagt sie denn nun aber selbst dazu?" fragte der AmtsWas kann fie noch sagen?"
gerichtsrat.