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Gesicht voll unergründlichen Wissens an und aus seinem Munde| Ist nun eine solche geographische Aufgabe gelöst, dann sehen tam die Frage:
" Ist es nicht immer noch dasselbe?"
Ich brauchte nicht zu antworten. Das Orakel wußte, daß es fo war. Zum Glück hatte der Signor Duvia Domingo die Frage nicht gehört. Denn wenn er wüßte, daß sein Orakel auch jest noch sprechen kann, würde er noch viel mehr als lumpige 100 000 Lire dafür verlangen.= Anton Fendrich .
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Die Bedeutung der PolarExpeditionen.
geologische Probleme ein. In der Arktis konnten die seither be fannten Inseln und Inselgruppen als Fortsetzungen der benachbarten Festländer erkannt werden. Der geologische Aufbau, dann aber auch Flora und Fauna gaben zu dieser Erkenntnis untrügliche Beweise. Und darauf nun bauen sich die Schlüsse bezüglich der erdgeschichtlichen Vergangenheit. Vor eine ganz besondere Aufgabe ist die Forschung wieder in der Antarktis durch das Auffinden teils erloschener, teils noch tätiger Vulkane gestellt worden. Für die Erdgeschichte wesentlich ist ferner die Lösung der Frage, ob zu den Uebereinstimmungen und Unähnlichkeiten der Tertiärzeit Australiens und Südamerikas die verbindende Brücke in der Ant arktis zu suchen ist.
konnte der Nachweis geführt werden, daß den Polarländern ehemals ein weit wärmeres Klima beschieden war als heute. Diese Erkenntnis hat im Verein mit Forschungen an anderen Orten der Erde wiederum den Nachweis erbracht, daß in zurückliegenden Epochen der Erdgeschichte die Temperatur über den ganzen Erdbal eine gleichmäßigere war.
hat die Polarforschung ein aufmerksames Auge zu leihen. Recht Aber auch den heutigen Formen von Tier- und Pflanzenwelt spärlich ist in Sonderheit unser Wissen von der antarktischen Flora. Es ist kaum ein Jahrzehnt verflossen, seit das Vorhandensein einer solchen überhaupt erst nachgewiesen werden konnte.
Bekannte Formen von Flora und Fauna ermöglichen Schlüsse auf klimatische Verhältnisse. Etwaige Versteinerungen könnten In letter Zeit ist recht viel die Rede von den Polarexpeditionen uns in dieser Beziehung eine Anschauung geben von grauer Vorund fast stets dreht sich die Frage darum, ob der tollkühne Polar- zeit. Aus der Arktis ist solches bereits teilweise geschehen. Hier forscher sein Ziel, den Pol, erreichen werde. Nach dergleichen Unterhaltungen zu folgern, läge die ganze Bedeutung der Polarexpeditionen lediglich in der Erreichung der natürlich nicht wahrnehmbaren mathematisch- astronomischen Punkte, jenen Spielzeugen der Herren Geographen, die man Pole nennt". Von etwas anderem hört man taum. Man macht sich da allgemein eben eine ganz falsche Vorstellung von den Aufgaben einer wissenschaftlichen Polarforschung. Gewiß gibt es Polarfahrer, die als höchstes und wohl gar einziges Ziel die Erreichung des Poles fich denken, allein das sind Sportferen, mit denen die Wissenschaft nichts gemein hat. Glüdlicherweise spielt das Sportinteresse bei der Polarforschung nur eine untergeordnete Rolle. Und selbst da, wo als eigentliches Ziel der Expedition die Erreichung des Poles hingestellt wurde, find Aufgaben gelöst worden, die ein hochwichtiges allgemeines Interesse erheischen. Der eigentliche ideale Zweck der Polarforschung liegt in der Aufdeckung von bisher Unbekanntem. Immer ist der Zweck der Polarreisen freilich kein so idealer gewesen. Ein Blick in die Geschichte der Polarforschung zeigt uns, daß auch hier, wie bei den Entdeckungsfahrten vergangener Jahrhunderte fast stets, als Triebfeder oft, um nicht zu sagen immer, recht materielle Motive gewaltet haben. Die Gier nach Schäßen und Reichtümern, die Sucht nach Ruhm und Ehre hat ungezählte Schiffe in die Polarmeere wie in die Meere fremder Länder überhaupt geleitet. Das ist erst anders geworden, als die Aera der wirtfchaftlichen Polarforschung begann, und seit dieser Zeit hat sich auch die Erkenntnis allgemein Bahn brechen können, daß die wirtschaftlichen Interessen bei der Polarforschung gegenüber den idealen
zurücktreten müssen.
Untersuchungen über Beziehungen der antarktischen Pflanzens welt zu der Flora der verschiedenen in höheren südlichen Breiten gelegenen Infelgruppen haben darzulegen, ob es eine spezifische Flora der Südsee gibt, oder ob es sich hier nur um Uebergangsformen handelt, die von Südamerika nach Australien hinüberleiten. Aehnliches gilt hinsichtlich der Tierwelt, wobei wir außerdem noch Aufschlüsse über das Vorhandensein mancher Aehnlichkeiten zwischen der arktischen und antarktischen Fauna zu erwarten haben. Auch die Geschichte der Menschheit ist bei der Polarforschung lebhaft interessiert. Es gilt klarzulegen, ob die engen Beziehungen zum vorgeschichtlichen Menschen, die dem heutigen Polarbolte nachs gesagt werden, mehr als einfache Behauptungen sind. Und auch diese Frage wird nicht unberücksichtigt bleiben dürfen, ob in der Antarktis überhaupt menschliches Leben existiert hat.
Auch über die Gestalt unserer Erde kann uns die Polars forschung noch unerwartete Aufschlüsse bringen. So scheint 3. B. nach neueren Messungen in Grönland und Spißbergen die Abplattung am nördlichen Pol geringer zu sein als bisher allgemein angenommen wurde. Für den Südpol erwarten wir sichere Nachweise über den Grad der Abplattung erst von den Beröffent Die Pendellichungen der jüngsten Südpolarexpeditionen. beobachtungen werden für die Folge weitere Aufklärungen nach dieser Richtung hin geben müssen.
auch jene imposantesten aller polaren Erscheinungen, die Gletscher, Für die Erdgeschichte von besonderer Bedeutung sind fernet welche in riesigen Dimensionen das Inland bedecken und langsam Etliche wirtschaftliche Interessen finden allerdings auch heute zum Meere wandern, um von hier aus in der Form gewaltiger noch eine gewisse Förderung durch die Polarexpeditionen. Der Eisberge fühle Grüße in höhere wärmere Breiten zu senden. Sie Gedanke freilich, durch die Polarforschung beffere Handelswege werden noch lange das Interesse der Forscher wachhalten und ihnen zu schaffen, für den Verkehr eine nordwestliche" und eine nord- manchen Aufschluß über die Verhältnisse der sogenannten Eiszeit öftliche" Durchfahrt zu gewinnen, ist endgültig aufgegeben. Die verschaffen. In unseren von der Eiszeit einst heimgesuchten Durchfahrten find entdeckt", aber sie sind ohne Belang für die Breiten sind die Gletscher verschwunden, in den Polargebieten find Handelsschiffahrt. Dagegen lockt die Fülle von allerlei Nuß sie aber noch in ihrer ganzen Urwüchsigkeit anzutreffen. Dem fieren, welche in den polaren Gebieten vorhanden find. See äußeren Ansehen nach zeigen die Gletscher in Arktis und Antfischerei, Walfisch- und Walroßfang, sowie Robbenschlag haben arttis manche Uebereinstimmung, ihrer inneren Natur nach find ansehnliche Erträge geschaffen; und da im hohen Norden die Reich- fie jedoch grundverschieden, da trockenes Landklima im Norden und tümer dieser Art zusammengeschmolzen sind, gilt es, in der Ant- feuchtes maritimes Klima im Süden bei der Bildung der Gletscher arktis neue Jagdgründe ausfindig zu machen. Die letzten Süd- hier und dort von unterschiedlicher Wirkung ist. polarexpeditionen werden nach dieser Richtung hin nicht ganz ohne Erfolg gewesen se.n. Die zahlreichen Robben und Pinguine der Südsee werden gewiß bald zu Handelswerten werden. Auch die Ausbeute des Erdinnern vereinzelter Polargebiete mag über turz oder lang in die Sphäre wirtschaftlicher Interessen hineingezogen werden. Damit dürften aber die materiellen Güter, zu welchen die Polarexpeditionen zu helfen vermögen, so ziemlich erschöpft sein. Wesentlich höher sind hiergegen die idealen Güter anzurechnen, die es in den polaren Gegenden noch zu holen gibt. Wenn wir die Wissenschaften, soweit sie bei der Polarforschung in Betracht kommen, ins Auge fassen, dann werden wir inne, daß die Bedeutung der Polarexpeditionen recht vielseitige Gestalt annimmt. Verfolgen wir einmal die Aufgaben, die es hier zu erledigen gibt. Zunächst die geographischen. Da gilt cs, unsere Starten von den polaren Gebieten zu verbessern und zu vervollständigen; denn da oben" ist noch manches weiß auf der Landkarte, und weit größer ist der weiße Fleck da„ unten", um der Südpol herum. Fast jede Polarexpedition trägt zur Lösung diesei Aufgabe bei. Der Glaube an einen mächtigen arttischen Sontinent ist zerstört worden, seit die Nordküste Grönlands in ihrer ganzen Ausdehnung verfolgt wurde. Nansens fühne Schlittenfahrt hat ihr wesentliches Teil zur Untergrabung dieses Glaubens beigetragen; und mehr noch: sie hat auch den Gedanken an ein seichtes Polarmeer beseitigt. Allein gewichtige Momente deuten darauf hin, daß in dem Polare meer doch Land vorhanden sein muß. Es sind mithin auch noch Entdeckungen nach dieser Richtung hin möglich, dies beweist u. a. Sverdrups letzte Expedition nach Ellesmere - Land. Viel mehr als im Norden ist bezüglich unserer geographischen Kenntnis in der Antarktis zu leisten. Zwar ist die hier bestehende gigantische Eismauer in unserer Vorstellung räumlich zusammengeschmolzen. Stellenweise fonnte sie von fühnen Forschern durchbrochen werden. Aber was sie endgültig hinter sich birgt: ob eine große zusammenhängende Landmasse oder ob übergletscherte Jnielgruppen den Stern bilden, das ist vorläufig noch unentschieden.
Dazu treten noch andere physikalische Beobachtungen, von denen namentlich die erdmagnetischen und meteorologischen zu nennen find. Um möglichst hohen Wert zu erlangen, müssen diese an möglichst verschiedenen Orten und zwar auf längere Zeit hinaus angestellt werden. Um ihretwillen sind die internationalen Polarftationen entstanden, die erstmals in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts in der Arktis besetzt wurden und die für die Antarktis auch bei den letzten Südpolarexpeditionen, darunter auch die deutsche, vereinbart waren.
Jede Bereicherung unseres Wissens von der ungleichmäßigen Verteilung der erdmagnetischen Kräfte muß der Schiffahrt zugute fommen. Am lückenhaftesten sind unsere Kenntnisse hierüber in der Antarktis , doch steht wohl zu erwarten, daß diese Lücken durch die Ergebnisse der neuesten Südpolarexpeditionen wesentlich eingeengt werden.
In engster Wechselbezichung zum Erdmagnetismus stehen die Polarlichter, und diese sind wiederum maßgebend bei der Gestaltung der Witterung. Irgendwelche Aufklärung auf dem einen dieser Gebiete fann gleichzeitig einen Fortschritt in der Erkenntnis des anderen bedeuten.
Den meteorologischen Beobachtungen hat sich die Erforschung der Meeresströmungen anzuschließen, und endlich muß das Meer selbst hinsichtlich seiner Zusammensetzung, seiner Temperaturen den Forscher zu fegens: eicher Arbeit locken. Nicht die kleinste Gr