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werden. Der Welle würde ein Tal von faft 200 Meter Tiefe folgen, auf die Sühgenssche Pendeluhr für die Niederlande erteilt wurde. und es wäre, sagt Tesla, ganz überflüssig, sich eine Vorftellung Demnach sind jetzt zweieinhalb Jahrhunderte verflossen, seit die davon machen zu wollen, welches das Schicksal eines Schiffes, es Pendeluhr in die Pragis eingetreten ist und damit ein neuer Abmöge so groß fein wie es wolle, unter dem Einfluß einer solchen schnitt in der Zeitmessung begann. Gedenkt man dieses Tages, so Bewegung des Meerwassers fein würde. soll man Galileis jedenfalls nicht vergessen, wenn es auch wahr scheinlich ist, daß sogar schon Leonardo da Vinci um das Jahr 1500 das Pendel als Beitregler fannte, wie F. M. Feldhaus behauptet. Große Erfindungen werden eben selten auf einen Schlag gemacht sondern sie entwickeln sich sprungiweise von Etappe zu Etappe.
Musik.
Stets fehrt die alte Frage wieder, ob man beffer tut, schwierige Bühnenstücke nicht mit unzureichenden Kräften aufzuführen, oder aber ein solches Wagnis zugunsten weiterer Kreise dennoch zu machen. Die Beantwortung der Frage erschwert sich namentlich dadurch, daß ja tein Maßstab dafür feststeht. Auch an allerersten Bühnen soll es vorkommen, daß beispielsweise der lepte Aft der Hugenotten " von Meyerbeer auf das fürzeste zusammengestrichen wird. Also: Nachsicht, falls es nicht gar zu arg wird, und namentlich, falls nicht unnötige Minderwertigkeiten vorkommen!
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Humoristisches.
Wahres Geschichtchen. Zum Arzt kommt in größter Aufregung eine Frau. Mei Mann hat sich g'rad g'schwind a bißle g'benkt, kommet Se no schnell, er schtrawelt no mit de Füaß!" Der Arzt macht sich sofort mit der Frau auf den Weg und fragt:„ Sie haben den Strick doch abgeschnitten?"" Was denket Se, Herr Doktor, des hob i mi net traut, mei Mann hot mir oi für allemal verbota, nig an seine Dischpositiona zu ändere!" Reiseerinnerungen. Nu, Müller, wie warsch denn
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Notizen.
(„ Jugend.")
Mit solchen Gedanken konnten wir am Sonnabend die Eröffnungsborstellung der Morwig- Oper immerhin recht befriedigt anhören. Seit zahlreichen Sommern tehrt dieses Unternehmen in Berlin immer wieder und erfreut uns vor allem durch die schlichte und ernste Kunst seines in Italien ?"-" Großartig, mei utester! Am Vesuv da haben Auftretens. Immerhin muß man auch hier manches verschlucken, mer de Zigarren an der Lava angesteckt und im Vatikan da hab' ich in'n unbewachten Dogenblick meinen Namen dem Laokoon uff'n das wahrlich nicht nötig fein würde. Und gerade an einer linken Popo geschriem." Meyerbeerschen Oper sollte ganz besonders wenig gespart werden. Da ist jedes Detail der Effekte ausgeflügelt; und all das Unechte Frizz, das Söhnchen eines Weinhändlers, schrieb in seinem solcher Opern eines Tegtmachers und eines Musikmachers gehört nun Aufsatz über Noah auch den folgenden Satz: einmal zu der gegebenen Eigenart. Die Ersparung des Balletts, Noah war auch sehr dumm. Denn, obgleich er eben erst aus bas gerade in die heftigste Kampfesleidenschaft hineinwirbeln dem Kasten heraus war, machte er doch gleich wieder Wein. foll, fann man fich gefallen lassen; weniger aber, daß der Letzte Att auf Brand und Schießerei von einigen Minuten Dauer zusammengestrichen wird; und ebensowenig, daß die Partien der Edelleute in einer ganz unflaren Weise vereinfacht werden. Innerhalb dieser Regie, für die sich im übrigen Robert- Viel Lärm um nichts. war die journalistische AufLeffler ersichtlich Mühe gegeben hat, unterstützt von dem sorg- regung über die Revolte der beiden Taktstockschwinger Mottl in samen Orchester unter Baul Thieme, ging es wie sonst so häufig: München und Mahler in Wien . Die große" Presse behandelte abgesehen von mancher Mittelmäßigkeit gab es ganz hervorragende diese lächerlichen Affären im Stile wichtiger europäischer Ereignisse. Tüchtigkeiten. Schon vor Jahren konnten wir in dieser Gesellschaft Mottl bleibt, nachdem er einen Michaelsorden zweiter Verdünnung die hochdramatische Sängerin Margarete König anerkennend und die Hauptsache: Gehaltsvermehrung bekommen. Und Mahler würdigen, abgesehen von etwas Schrillem in der Höhe, das ja wird vielleicht auch bleiben. Es heißt, er sei zu seinem Entlassungsfolchen Sängerinnen häufig eigen ist. Inzwischen scheint sie an gesuch durch Mottls eigenhändige Bewerbung geführt worden. Mottl ihrer Stimme und mimischen Kunst energisch weiter gearbeitet hat offenbar zwei Eisen im Feuer gehabt. zu haben, so daß sie so daß sie jetzt jedenfalls eine unserer besten Hochdramatischen ist und durch ihren fünstlerischen Ernst, mil welchem fie weit über dem Komödiantenniveau steht, alle Anwartschaft darauf befizzt hinter minder Tüchtigen zurückzustehen. Noch merkte man in den ersten drei Akten die Unterschicht eines älteren weniger voll tommenen Könnens. Dann aber, in den hochgesteigerten Duett Szenen des vierten Attes, entfaltete sie sich in einer Weise, daß auch der kritischste Zuhörer ergriffen sein konnte.
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Aus dem Nachlasse Fr. Th. Vischers, dem wir das tiefe, seltsame, ungefüge Buch:„ Auch Einer" verdanken, werden zu feinem 100. Geburtstage Briefe aus Italien " herausgegeben. Das neue Drama von Frank Wedekind Musik". mit dem Reinhardt die neue Spielzeit eröffnen wird, erscheint Ende Juni im Vorabdruck in der neuen Wochenschrift, Morgen". Ein Bund von Kunstwerkstätten und Künstlern wurde auf dem Kunstgewerbefongreß in Düsseldorf gegründet. Die neue Vereinigung will ein ersprießliches Zusammenwirken von Künstlern und Fachleuten anstreben und der neuen Richtung im Kunstgewerbe gegen die kunstreaktionären Tendenzen Bahn brechen, die fürzlich so eflatent gegen Muthefius hervortraten und auf dem Rongreffe selber in allerlei Handwerkerhokuspokus ihr Wesen
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Daneben lernten wir Klara Heinze und Margarete Stoch als Koloratursoprane schäzen, und zwar jene als neu( die Stimme wird fich wohl noch, reicher entfalten), diese als eine ebenfalls fort geschrittene Bekannte. Die Tenorrolle des Raoul wurde gesungen von Hans Brunow als Gaft, der zwar über gewöhnlichem Tenorniveau steht, aber seiner guten Stimme noch mehr vornehme Durch trieben. bildung geben könnte. In der Baritonrolle des Nevers hat sich May Eine nahezu gänzlich unbekleidete Gestalt", Troizich als neue Kraft günstig eingeführt. Man kann also mit noch dazu weiblichen Geschlechts, soll im Landesmuseum zu guten Hoffnungen nach dem Schiller Theater O. pilgern, um minst er i. W. als Repäsentantin der Kunst und Wissenschaft aufErsatz zu finden für alte Lüden im Berliner Kunstleben.
Kulturgeschichtliches.
SZ.
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gestellt werden. Dagegen erheben die Frommen im Westfälischen Merkur" erheblichen Brotest, da eine derartige Darstellung total unnötig sei und verlangen von den allein kompetenten Kreisen Abhülfe. Vielleicht halten die angerufenen pp. Autoritäten den Die Erfindung der Pendeluhr. Vor mehr als vier Schnüfflern eine fleine Vorlesung, was in katholischen Kirchen im Jahrhunderten, im Jahre 1583, fiel der forschende Blick des be- heiligen Rom und sonstwo an Nuditäten zu sehen ist und warum rühmten Italieners Galilei im Dome zu Bisa auf die kunstvolle bie Plastik die Darstellung des nackten Körpers bevorzugen muß. Ampel, die dort noch heute vom Gewölbe herab hängt und deren Aldrovandi zu Ehren fand in Bologna eine Ge durch irgendeine Ursache erregten pendelartigen Schwingungen ihn dächtnisfeier statt. Umfassende naturkundliche Materialsammlungen feffelten. Dem scharfen Beobachter entging nicht, wie die Schwin- werden diesem Gelehrten verdankt, den seine Zeitgenossen den gungen allmählich kleiner wurden, aber er glaubte gleichzeitig die pontifex maximus der Naturgeschichte nannten. Er war in Bologna überraschende Tatsache zu bemerken, daß die Ampel immer gleich 1522 geboren und ist dort auch am 10. Mai 1605 gestorben. Noch viel Zeit verbrauchte, wie klein auch die Schwingung wurde. Der lange nach seinem Tode wurden zahlreiche Foliobände publiziert, in große Physiker war einem der wichtigsten physikalischen Geseze denen er alles gesammelt und durch eine Reihe Stecher hatte auf der Spur, das er bald zu seinen vielen anderen Entdeckungen illustrieren lassen, was er Wissenswertes über die Tiere fand. Als fügte: die Schwingungsdauer eines Pendels hängt nur von dessen Hauptwerk galt feine Bogelkunde( Ornithologia). Als Forscher Länge ab, nicht von der Weite seiner Ausschwingung. Dieses Gesetz wurde er der Kezzerei verdächtigt und einige Jahre in Rom einsollte später von der größten Wichtigkeit für den Bau zuverlässiger geferfert. Beitmesser werden. Galilei selbst war der erste, der im hohen
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Ein Das größte Geschäftshaus der Welt. Alter, schon erblindet, etwa im Jahre 1641, die erste Verbindung Haus, in dem eine ganze Stadt von 10 000 Einwohnern Unterkunft des Pendels mit einem Räderwerk und damit die erste Räder- finden könnte, wird gegenwärtig in dem Terminal Building" an uhr erdachte. Eine Abbildung von ihr findet sich u. a. der Church Street in New York errichtet. Es soll ein Geschäftss im Buche der Erfindungen", in dem von Prof. Reuleaux verfaßten haus werden, und man nimmt an, daß es etwa 500 000 Berionen Abschnitt über die Uhren. Aber schon im nächsten Jahre starb täglich besuchen werden. Das Gebäude wird etwa 70 000 Quadrat Galilei und so war es ihm nicht vergönnt gewesen, seine Erfindung über das Modell hinaus in die Praxis eingeführt zu sehen. Dies blieb dem jüngeren und kaum weniger berühmten Christians Huygens vorbehalten, der im Jahre 1656, ohne Galileis Uhr zu tennen oder von ihr gehört zu haben, eine andere Ausführung der Bendeluhr erfand, die für lange Zeit vorbildlich blieb. Schon im Jahre darauf, 1657, verband Huygens sich mit dem Uhrmacher Salomon Coster , dem am 15. Juni des gleichen Jahres ein Patent fernsten Zielen antreten fönnen.
meter bedecken und sich 275 Fuß über der Straße erheben. Und dieses Mastodon" soll ein schönes Beispiel der italienischen Renaissancearchitektur" werden, wie ein New Yorker Blatt versichert; von den 23 Stockwerfen werden die vier ersten von Granit und Kalkstein, die oberen von Ziegeln und Terrakotta sein. Das Gebäude steht in direkter Verbindung mit einer Untergrundbahnstation, so daß seine Bewohner, ohne das Haus verlassen zu müssen, Reisen zu den