Nr. 289. 16. Jahrgang. 3. Beilage des„ Vorwärts" Berliner Volksblatt. Sonntag, 10. Dezember 1899.

Versammlungen.

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beuten zu können. Weiter trat der Redner mit der Behauptung auf, Karbe gar

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so viel er nur haben wolle. Sie sprechen von socialdemokratischen Lärm und Schimpfworte unterbrochen. Der Referent, der es in Gewerkschaften. Solche giebt es gar nicht. Wir verlangen von seiner ersten Rede so hingestellt hatte, als ob der Verein„ Arbeiter­Einen Schlag gegen die moderne Arbeiterbewegung dachte keinem unserer Mitglieder ein politisches oder religiöses Glaubens: schug" mur entstanden sei, um für die Gläubigen, denen die Socials der ultramontane Verein Arbeiterschutz" zu führen, als er einer, bekenntnis. Wenn Sie zu uns kommen, so können Sie ruhig Ihren demokraten das Leben fauer machen, eine eigene Organisation zu besonders für die Zimmerer einberufenen Versammlung, die ami Glauben behalten, aber Sie müssen uns auch unsern Glauben und schaffen, deren Hauptzweck die gewerkschaftliche Bewegung sei, sprach Donnerstag im Leo- Hospiz stattfand, das Thema auf die Tages- unsere Ueberzeugung lassen.( Lärm.) Wenn Sie wirklich gewerks in seinem Schlußwort unumwunden aus, daß die christlichen Gewert ordnung fezte:" Der Terrorismus der modern organisierten gegen schaftliche Jutereffen vertreten wollen, dann gehören Sie dahin, wo die schaften gegründet werden, um dem Volke den christlichen Geist zu die christlichen Arbeiter". Der Verlauf der Versammlung war nichts Mehrheit Ihrer Kameraden organisiert ist.( Großer Lärm. Der Redner erhalten, und den christlichen Glauben, christliche Sitte und christliche weniger als ein Erfolg der ultramontanen Vereinsleiter. Schon der Besuch wird fortgesetzt durch erregte Zwischerufe feitens der christlichen Arbeiter Kultur vor dem Umsturz zu retten. der Versammlung zeigte, daß das Bestreben der Geschorenen, den religiösen unterbrochen, so daß der Vorsitzende seine Gesinnungsgenossen Damit ist also bestätigt, daß dem Verein Arbeiterschutz" das Fanatismus gegen die Arbeiterbewegung auszuspielen, in Berlin energisch zur Ruhe verweist.) Ihre kleine Organisation kann doch Gewerkschaftliche nur der Deckmantel ist, unter dem firchliche recht wenig Anflang unter den Arbeitern findet. Im ganzen waren im gewerkschaftlichen Kampf nichts ausrichten, mit Ihren Er- Zwecke verfolgt werden. Diese erste öffentliche Auseinandersetzung etwa 60 dem Verein Arbeiterschutz" angehörende oder auf dessen zählungen von angeblichem Terrorismus, die die Märt. Volksztg." zwischen dem genannten Verein und den klassenbewußten Arbeitern Standpunkt stehende Maurer und Zimmerer erschienen, außerdem waren ungeheuer aufgebauscht hat, haben Sie allerdings ohne Ihre hat gezeigt, daß mur eine Hand voll Leute, die aus den schwärzesten etwa 15 bis 20 Bimmerer von beiden modernen Organisationen anwesend. Absicht diesem Blatte Material geliefert, womit die Zeitung für Gegenden Deutschlands nach Berlin gekommen sind, hier weiter Auch diese kleine Schaar Der Referent, ein Herr Weigel, behauptete, im letzten halben Jahre die Zuchthansvorlage Stimmung machen wollte.( Anhaltender Lärm.) unter ultramontaner Obhut wandeln. feien 10 Fälle vorgekommen, wo christliche Arbeiter wegen ihrer Bedenken Sie doch, was für ein Schlag für die gesamte Arbeiter- wird, des sind wir gewiß, über furz oder lang durch die Macht der Zugehörigkeit zum Verein Arbeiterschutz" von socialdemokratischen bewegung es gewesen wäre, wenn diese Vorlage Gesetz geworden Thatsachen belehrt werden, wo ihre wahren Freunde zu finden sind. Arbeitern terrorisiert und zum Verlassen der Arbeit gedrängt wäre. Zum Glück ist es ja, trotz dem Treiben der Märk. Volksztg." Bis die katholischen Arbeiter zu dieser Einsicht gekommen sind, worden seien. Einen Teil dieser angeblichen Maßregelungen zählte nicht dahin gekommen. Streben Sie nach der Einheit und schließen werden ihre tlaffenbewußten Kameraden mit ihnen Nachsicht üben. der Redner im einzelnen auf, darunter auch den Fall des Zimmerers Sie sich unserer Organisation an. Durch eine Zwischenbemerkung Die Bananschläger hielten am Freitag eine öffentliche Vers Karbe, der bekanntlich zu einer Privattlage des letzteren gegen des Vorsitzenden Ne Bel, der früher einmal wegen seines katholischen fammlung bei Spiegelberg , Sebaftianstraße, ab, in der die Lohn­unſeren verantwortlichen Redacteur geführt hat. Wie unsere Leser Glaubens durch den Verband, besonders durch Kube terrorisiert sammlung bei Spiegelberg , Sebastianstraße, ab, in der die Lohn­wiffen, find alle wesentlichen Angaben, welche die„ Märkische Volks- sein will, wurde Kube veranlaßt, in die Debatte einzugreifen. Er kommission über ihre bisherige Thätigkeit Bericht erstattete. Der zeitung" seiner Zeit über die angebliche Terrorisierung des Karbe führte aus: Regel sei damals von seinen Mitarbeitern gefragt worden, treten soll, ist ca. 300 Meistern zugesandt worden und von einigen neu aufgestellte Lohntarif, der im Januar nächsten Jahres in Kraft gebracht hat, bereits vor Gericht als univahr erwiesen. Trotzdem ob er organisiert sei. Nezel habe sich als Mitglied des Vercins glaubte der Referent, auch diese Angelegenheit noch für seine Zwecke aus- Arbeiterschutz" bezeichnet. Dieser Verein sei damals noch daß bis zum 20. Dezember, dem festgesetzten Termin, noch eine Dieser Verein sei damals noch auch bereits eine zustimmende Antwort eingegangen. Man hofft, nicht bekannt gewesen, niemand habe gewußt, sei, weil er die Klage gegen den Vorwärts" angestrengt habe, daß derselbe eine gewerkschaftliche Organisation fei, größere Anzahl Unternehmer den Lohntarif unterschriftlich anerkennen werden. Am Donnerstag, den 28. Dezember, wird eine öffentliche neuerdings wieder aus der Arbeit gedrängt worden. Zum Schluß die Kameraden hätten Nezzel deshalb für nicht Versammlung stattfinden, wozu auch sämtliche Meister eingeladen gab der Referent seiner Meinung dahin Ausdruck, daß es bedauerlich organisiert gehalten, und nicht mit ihm zusammenarbeiten wollen. werden sollen, um eine gegenseitige Aussprache zu ermöglichen. Die fei, wenn die Arbeiter sich unter einander betämpfen, anstatt gemein Stube habe aber die Arbeitsniederlegung als unberechtigt ver- nächste Versammlung der Bauanschläger findet am Dienstag, den fam, ohne Rücksicht auf politische und religiöse Meinungsverschieden- hindert. Dagegen könne Redner einen Fall auführen, der beweist, 12. Dezember, in Rigdorf, Hermannstraße 48, bei Thomas statt. heiten, für ihre wirtschaftlichen Interessen einzutreten. Knüpfer daß das, was man modern organisierten Arbeitern als Terrorismus Ats Revisoren für den Streiffonds wurden von der Versammlung vom Centralverband der Zimmerer trat in temperamentvoller Rede vorwirft, auch bei christlichen Arbeitern vorkommt. Nezzel, der dem Referenten entgegen. Er führte aus: Bei uns wird kein heutige Vorfigende des Vereins„ Arbeiterschutz", habe früher einmal auleder, A. Schröder und Robert gewählt. Terrorismus gepredigt, er existiert auch nicht. Wir tragen die gelegentlich einer Auseinanderseßung über die Person eines Samariter- Kurfus für Arbeiter und Arbeiterinnen. Morgen, religiösen Gegenfäße nicht in die Gewerkschaften, das geschieht nur Sameraden geäußert, er werde ihn( tube) mit der Art vor den Montag, abends 9 Uhr: Uebungsstunde in der Filiale Brunnenstr. 150. von christlicher Seite. Die einzelnen Fälle von angeblichem Terroris- Kopf schlagen. Rezel würde ihn thätlich angegriffen haben, Bortrag des Herrn Dr. med. Weyl über: Verbrennungen, Erfrierungen, Der Hißschlag, Blitzschlag, Beschädigungen durch Elettricität. Nachher praktische mus, die der Referent anführte, lassen sich nicht auf ihre Wahrheit wenn nicht andere Kameraden dazwischen gesprungen wären. Uebungen. prüfen, was aber den Fall Karbe anbetrifft, so ist derselbe gar nicht Redner wandte sich dann in ruhigen, sachlichen Ausführungen gegen Bildungsverein ,, Mehr Licht". Heute, Sonntag, ben 10. Dezember, terrorisiert worden. Das ist ja auch bereits vor Gericht festgestellt die Sonderorganisation der christlichen Arbeiter und betonte, daß die worden. Nun soll Karbe nach der Gerichtsverhandlung wieder aus Leiter dieser Organisation die Gewerkschaftsbewegung nur als Mittel bei Hoffmann, Alexanderstr. 27c, Versammlung. Vortrag des Rechtsanwalts der Arbeit gedrängt worden sein. Auch für diese Behauptung kann zu religiösen Zwecken gebrauchen wollen. Wenn man aber auf solche Bittor Fränkt:„ Das Recht der Frau im neuen Jahrhundert." Allgemeine Familien- Sterbe- Kaffe. Heute Zahltag: Aderftr. 123 tein Beweis erbracht werden. Karbe hat bei dem betreffenden Weise einen Keil in die gemerfschaftliche Bewegung treibe, dann könne Meister vom 23. Oktober bis 18. November in Arbeit ge- diefelbe nie eine Macht gegen das Unternehmertum werden. Im weiteren bei Diefe von 3-6 Uhr. Freie Vereinigung der Badenfer. Sonntag, den 10. Dezember, standen, ohne daß ihn die andersdenkenden Kameraden, auch nur Verlauf der Debatte sprachen noch verschiedene Maurer und Zimmerer. im geringsten behelligt haben. Karbe, der jahrelang in Fabriken ge-| Jedoch machte teiner derselben den Versuch, die Frage Nubes, warum abends 6 Uhr, bei Lange, Dragonerstr. 15, Versammlung. Konsumverein Berlin Nord ( Eingetragene Genossenschaft mit bes arbeitet hat, ist für Bauten ein ungeübter Arbeiter, und nur aus man eine christliche Sonderorganisation für notwendig halte, zu diesem Grunde hat ihn der Polier entlassen. Ich bin gewiß ein beantworten, es wurden vielmehr nur die bekannten Redensarten schränkter Haftpflicht). Montag, den 11. Dezember, abends. 82 Uhr, im Swinemünder Gesellschaftshaus, Swinemünderstr. 42: Außerordentliche Gegner des Terrorismus. Wenn aber mal eine Hänselei vor- von Terrorismus und socialdemokratischem Umsturz in den ver- Generalversammlung. Tagesordnung: 1. Bericht des Vorstandes und kommen sollte, die Sie als Terrorismus auffassen, so können Sie sich schiedensten Variationen vorgebracht. Myler, der in längerer Rede Aufsichtsrats. 2. Antrag: Erwerbung der Mitgliedschaft bei der Groß­nicht darüber wundern, denn aus Ihren Reihen kommen ja die als lokalorganisierter Zimmerer die Ausführungen seiner Kameraden einkaufs- Gesellschaft in Hamburg . 3. Mitteilungen. meisten Streitbrecher.( Großer Lärm.) Redner macht einen Zimmer- vom Verband unterstützte, sowie nüpfer und Kube, die noch- Verein der Arbeiter und Arbeiterinnen der Wäsche und meister namhaft, der gesagt hat, er zahle nicht den Stundenlohn von mals ihren Standpunkt gegenüber den christlichen Gewerkschaften ver- Kravattenbranche. Dienstag, den 12. d. M., Vortrag des Genossen Paul 30 Bf., denn er bekomme vom Verein„ Arbeiterschub" billigere Arbeiter traten, wurden von den Anhängern der leẞteren oft durch heftigen Jahn über: Die Jdee der Menschwerdung.

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