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Das is wahr," sagt Mads darauf, aber ebenso, daß der Pastor rausgehn muß, wenn ich hineingeh."

Erst als Movst diese Geschichte umständlich erzählt hatte, ging er mit breitem Lächeln herum und reichte den übrigen die Hand.

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Die stärkste Begabung ist Ilies. Seine Hühner im Saree ( 1423), die fast dekorativ sind, vielleicht noch etwas flan, jedoch gut gefeben, seine Figurengruppe"( 1436), in der eine anerkennenswerte straft steckt, besonders die Köpfe vor der Lampe haben Wucht; die Nacht", die in so tiefe Stimmung getaucht ist( 1437), die blaus fchattige Wolfe"( 1457) find Zeugnisse einer tüchtigen Art. Ebenso Movit war in ausgeprägtem Brade ein Mann von der ist das Fischerhaus"( 1426) von Ehren mit dem farbig schönen alten Schule: das sah man wohl am deutlichsten an dem Teil am Fenster und dem bunten Arrangement der Teller und außerordentlich plumpen Schnitt seines Flausrodes, und ob- Tassen eine feine Arbeit. Durch wohltuende Einfachheit zeichnet fich wohl er 40 000 kronen auf der Sparkasse hatte, waren ihm das" Interieur"( 1440) bon Siebelist ans und der Frühling" Stiefel so unbekannt wie ein Ueberrod. Wenn er einmal be-( 1443) von Eitner( Frühstück unter blühenden Bäumen) hat viel Det Pflüger"( 1449) von Schaper fonders fein auftreten mußte, wie an hohen Feiertagen, oder Frische und Geradheit. an seinem eigenen Abendmahlstag, so vertauschte er seine steht wirkungsvoll da; der Acker ist vorzüglich in Grau und Die Bauernstube"( 1450) von Ehren hat gewöhnlichen mistigen Holzschuhe mit einem Paar leichteren, feine, flodige Töne in dem gelb und rotbraunen Interieur. Baul fchwarz ladierten Lederholzschuhen, die vorn spitz zuliefen wie se a yfer zeigt in ein paar Landschaften Fähigkeiten, Luft der Steven eines Schiffes. Diese Fußbekleidung hatte er auch stimmungen fein zu beobachten. Die Landungsbrüde"( 1458) hat heute angelegt, was Lines Fleischtöpfen nur zur Ehre gereichen schönes blaugranes Licht; die Werft"( 1461) ift großzügig hin fonnte. gestrichen; der Frühling"( 1460) fällt durch Frische auf.

Die Sände hatte Mobst fast immer unter der geräumigen Hosenflappe angebracht, deren zwei Hüftenknöpfe weit offen standen, so daß dreikantige Stücke des graugefütterten Flauses lose faßen und unter den Händen wie ein paar Elefantenobren baumelten.

( Fortsehung folgt.)

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So ist dieser Saal als ein Anfang zu betrachten, der den Bes mühungen eines Mannes zu verdanken ist, der in den Künstlern die Empfindung weden will für das Besondere einer Landschaft, der Landschaft, der sie angehören. Selbstverständlich fann er nur an regen; er fann nicht die Künstler aus der Erde stampfen. Doch sind im ganzen Aussichten vorhanden, daß hier ein neues Zentrum fich bildet. In diesem Sinne find diese Bestrebungen zu werten.

Für die Plastik, der wir uns nun zuwenden, kommen die Säle 3 und 16 in Betracht. In Saal 3 beherrscht Lederer mit feinen Relieffiguren, worunter zwei Arbeitergestalten, das Feld ( 26-32).

Große Berliner Kunftausftellung( 2) Berte von einer bedeutenden Bucht der Erscheinung.

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1907.

Bon Ernst Schur .

Mittel

Eine Konzentration; die aus dem Technischen sich ergibt, indem die Figuren als Hochrelief behandelt sind, dadurch jene eigentümliche Gebundenheit in der Erscheinung erhalten, indem sie aus dem Grund Saal 30, 31 und 35 gehört Dänemart Diefe Sammlung fich damit einheitlich dem Ganzen ein; das Figurale wird zum herausstreben und doch nicht ganz Wirklichkeit werden. Sie fügen fieht man mit Vergnügen an. Es find viel tüchtige Arbeiten von Ornament und behält doch genug eigenstartes Leben. Körper find guten Qualitäten darin. Gleich das erste Bidchen Mondschein" ( 1353) von Paulien zeigt diese Vorzüge. Das Porträt"( 1357) als dekoratives Moment benutzt, ohne künstlerischer Bose als zu dienen. Was ihnen den Stempel der bon Slott Möller ist frasser, hat aber viel Frische. Larsens das ist die zupadende, aufwachsende Auf der Heide" hat einfache, effektlose Stimmung. Wendel stellt Großheit aufprägt, Einheit. Der Künstler übernimmt nicht Klischeefiguren und einen Alten Hof in Helsingör ", der schöne, alte, gelbliche Töne zeigt und eine Figurengruppe" aus( 1363/64), die alt und schwer setzt sie hierhin und dorthin in billiger Symbolit, so daß wirkt. Die Arbeiterinnen auf der Heide"( 1368) von Bige haben eigentlich die ganze Arbeit nur ein Drapieren in Stein ist; dies eine vorzügliche, matte Luftftimmung, aus der sich die Silhouetten hier ist Schöpfung, straff, einheitlich und nur für diesen einen Zwed so denkbar. der Gestalten in einfacher Größe erheben. Fein, weiß und licht Noch bescheidener als dieser vordere Plastikensaal ist der am wirft Am Fenster"( 1371) bon olio e. Durch strenge Craktheit Ende der Halle liegende Naum 16. Hier find Porträts zu sehen, zeichnen sich die Arbeiten von Rohde( 1373, 1375) aus. Das die man nicht für möglich hält. Eine solche Arbeit ist z. B. eine Hafenbild" hat in seiner seiner Primitivität Charakter. Die Kleine dänische Stadt" hat etwas hat etwas Klares, Blinkerndes in getönte Gipsbüste von Wendschneider( 943). Man denkt bei dieser der Luft. Das Spinett"( 1376) von Golfoe zeigt eine getreuen Nachbildung, bei dieser unangenehmen Buntheit an Caftans schöne, farbig gestimmte Wand, der Raum bat feines Innen- falls farbig imitierter Foliant. Wachsfigurentabinett. licht. Paulsen lontrastiert in seinem" Sommerhaus"( 1379) wirkungsvoll dämmerige Nacht mit Lampenbeleuchtung; man sieht vom Gesicht einen Abguß zu nehmen, wenn die Borträtkunst solchen aus dem Dunklen in die geöffnete Stube hinein. Fein gesehen ist Zielen nachstrebt. Ebenso wirkt es nur erheiternd, wenn eine Brille der Novembermorgen"( 1388) von Mohl- Hansen. Die Gruppe getreuer Gipsnachbildung auf der Nafe balanciert, wie es auf Aage und Else" wirkt in der grauen Stimmung vornehm. Frische einen Schädel in die Hand. einer anderen Büste zu sehen ist. zeichnet das Bildchen Sommertag"( 1381) von J. Larsen aus; im Vordergrund nur springende Wellen; nur hinten ein grüner Strich Landes, ganz schmal.

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Im Saal 31 fällt das gut und sicher gezeichnete Aquarell von Anna Syberg ( 1402) Chrysanthemum" auf.

Man entnimmt im ganzen( denn diese Künstler sind der Durch schnitt), daß in Dänemart eine feine, unaufdringliche Kunft zu Hause ist. Man spürt hier etwas von Tradition, Kultur, Stil.

Aus Saal 35, der ebenfalls noch Dänemark gehört, ist zu er wähnen: die geschmackvolle Porträtgruppe( 1538) von Hansen, die breit gemalt ist und feine Farben hat, die sich besonders an dem Kind( dem weißgranen Kleid, der bunten Kette) zeigen.

Ms Sockel dient der Büste, ein eben Dann wäre es schon besser,

Ein anderer gibt einer Büste Plastik auf dem Niveau der Photo­farbige Tigergruppe; man meint, es sei sogar das Fell aufgeklebt graphie Auf derselben Stufe steht eine vollkommen getreue und worden. Die fleinen Tiger knabbern an egaft nachgebildeten Knochen. Es ist eine Freude. Wird man das später einmal glauben?!

Ialetten, denen ein besonderer Saal( 43) gewidmet ist. Man In das Gebiet der Kleinplastik führen die Medaillen und denn man findet auf fleiner Fläche oft eine achtunggebietende Stunft. muß diese fleinen Arbeiten gründlicher betrachten. Sie lohnen es; Während die Medaille in Deutschland zur Zeit Dürers auf fünft lerischer Höhe sich hielt, ist sie in der Gegenwart so gefunken, daß erst eine wirkliche Bewegung wieder einsetzen muß, die auf die An Dänemark schließt sich Schweden an, das im ganzen Träftigere Haltung zeigt. Die Motive wollen hier mehr paden; die gebung dieser Kunst abzielt. Die Franzosen find vorbildlich. Sie Farben find leuchtender. Hier fällt besonders Tornemann auf. geben der Medaille durch verwischte Konturen, die allmählich in den Sein totes Mädchen"( 1564) ist ihn in den Farben; bleichgrüner Grund übergehen, ein malerisch feines Aussehen. Demgegenüber Schimmer liegt über allem; es ist fraftvoll gemalt. Noch dekorativer erhalten die deutschen Medaillen ein strengeres Aussehen; die Form tommt mehr zur Erscheinung. find seine Grubenarbeiter"( 1585), die groß dastehen, von leuchtender Luft umgeben.

Kalletenius.

Hedberg.

Die Schwarz- Weiß- Kunst erfährt in mehreren Räumen Kräftig in den Farben find die Bergföhren"( 1568) bonift eine gute; die geschmackvolle Ausstattung der Räume, die auf ( 8 und 9) besondere Berücksichtigung. Die Auswahl Leuchtend ist der" Winter "( 1575) von die Wirkung der Bilder besondere Rücksicht nimmt, tommt dem Im ganzen ist diese Auswahl nicht reichhaltig genug, um ein Ganzen bortrefflich zugute. Und so macht diese zweite deutsche bolles Bild zu geben. Schwarz- Weiß- Ausstellung einen überraschend einheitlichen Eindruck, Die Kunst Hamburg& fommt in Saal 33 zum Wort. Es der sich von der Wirkung der anderen Bilderfäle vorteilhaft abhebt. ist eine Kunst, die durch die Initiative eines Kunstfenners geweckt ist. Direktor Lichtwark hat durch seine Vorträge die Künstler an­geregt, eine eigene Kunft zu schaffen, die dahin strebt, aus dem besonderen Boden etwas Eigenwüchsiges erstehen zu laffen. So Lobenswert diese Tätigkeit, so hat es doch mit der Verwirklichung eine eigene Bewandtnis. Sind tüchtige Künstler da, so ist das schon hinreichend; fehlen sie, so nügt die Belehrung nichts. Und so ist es auch hier. Liebermann hat aus Hamburg mehr Schönheiten her­ausgeholt, als alle diese Stünstler zufammen. Doch darf man nach diesen ersten Versuchen noch nicht endgültig urteilen, und jedenfalls sieht man schon Ansätze.

Eine ganze Reihe von Künstlern haben Kollektivvertretung er halten. Boehle, Kolb, Schmutzer, Jettmar, Schulte im Hofe, Boffard, Graf, Jllies, Steinhausen. Unter diesen sind Boehle und Schmutzer die interessantesten Künstler. Beide entgegengesette Tempera­mente. Boehle, der eigenwillige Frankfurter , den man sich unwillkürlich als Bauerntyp vorstellt. 8äh und charaktervoll. Schmutzer, der elegante Desterreicher, raffiniert, geschmeidig. Beide find in ihrer Art ab­geschlossen. Schmuzer bleibt in allem der raffinierte Techniker; seine Radierungen überraschen durch die Größe und durch die Feine heit der Durchbildung in den Einzelheiten. Am eigenartigsten ist Schmuzer aber nicht in diesen oft das Aeußerliche, die Stoffe&.