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von Schimpanse und Gorilla scheiden, geringere find als die Unter- 1 zum Umlippen forciert wird, ein scharf charakterisierendes Spiel Mitwirkenden Auch die übrigen fchiede zwischen diesen Menschenaffen und ihren niederen tierischen berbunden. ungeläufige Verwandten. Vermag natürlich auch die Blutreaktion allein nicht Namen gaben sich Mühe, die innerliche Tragit einen einwandfreien Beleg für die stammesgeschichtliche Zusammen- Werkes reich auszugestalten; so vor allem Jenny Wilms, gehörigkeit der einzelnen tierischen Arten zu erbringen, so bildet die ihre etwas dünne und harte Stimme mit starker dramatischer fie doch in der Kette der anderen Beweise ein wertvolles Glied. Kunst zu behandeln weiß. Auch den Herren Armando Maurel Ich möchte nicht verfäumen, gleichzeitig auf die hohe praktische und Karl Heinr. Barth( ein tenoraler Baryton, der einem Bedeutung hinzuweisen, die dieser biochemischen Methode zukommt. barytonalen Tenor wie z. B. den Oskar Brauns nahesteht) möchten Bei manchen Kriminalfällen ist es oft von großer Wichtigkeit, zu wir gerne bei einer weiteren En.faltung wieder begegnen. entscheiden, ob Blutflecken auf dem Boden oder an den Kleidern Eine hübsche Wiener Offenbachiade,„ Die schöne Galathee" des Angeklagten von Menschen oder Tieren herrühren, ja bis- von Franz Suppé , leitete den Abend ein, in einer bequemen weilen fann an diesem Nachweis die Entscheidung über Leben oder Vereinfachung, von welcher jedoch der geduldige Theaterzettel nichts Tod eines Menschen hängen. Heute gelingt diese Entscheidung wußte. Die Titelrolle eine erwachende Statue- beansprucht fo leicht und mit großer Sicherheit; ist es doch nur nötig, die be- viel Gefangstunft, wie auf der gewöhnlichen Operettenhöhe nicht treffenden Bluffleden in Waffer aufzulösen und etwas Anti- vorzukommen pflegt. Erna Fiebiger bringt für diese Rolle ein menschserum hinzuzufügen. Entstammten die Blutspuren den genug reiches Können mit, das wert ist, über die noch etwas schulAdern eines Menschen, dann tritt in der Flüssigkeit sofort oder gerechte Korrektheit durch weiteres Ausreifen hinausgehoben zu doch nach kurzer Zeit ein früber, flockiger Niederschlag auf. Halte werden. Was die beiden Männerstimmen in diesem Stück an Wohl dagegen ein Lier das Blut vergossen, so unterbleibt jede Reaktion, laut fehlen ließen, ersetzte einigermaßen der Klang der Stimme von die Flüssigkeit behält ihr flares Aussehen. Ja, so ungemein fein 2otte Klein eine höhere Altstimme, die allerdings noch etwas ist die Wirksamkeit des Serums, daß selbst bei in Fäulnis über- Fülle gewinnen könnte. gegangenem Blut oder bei Blutspuren, die bereits jahrzehntelang eingetrodnet waren, sich noch der Nachweis ihrer Herkunft erbringen läßt. Diese Methode ist daher in Deutschland sowie den meisten Kulturstaaten in die gerichtsärztliche Pragis eingeführt. Auch den Nahrungsmittelverfälschern ist ein scharfer Aufpaffer erwachsen, bermag man doch sofort Pferde- oder Hundefleisch in der Wurst zu erkennen.
An Stelle von Blut lassen sich auch andere Eiweißarten verwenden. So hat Uhlenhut gezeigt, daß das Blutferum von Kaninchen, denen mehrere Male in regelmäßigen Intervallen Eiweißlösungen von Hühnereiern in die Bauchhöhle injiziert wurde, beim Zusatz zu einer solchen Eiweißlösung einen kräftigen Niederfchlag erzeugte, alle Lösungen von Eiweiß anderer Vogeleier aber flar ließ. Auf diese Weise ist es also möglich, Eiweißstoffe der verschiedenen Vogelarten zu unterscheiden, was bisher die Chemie vergeblich versuchte. Selbst in starken Verdünnungen von einem Gramm Eiweiß auf 100 Liter Wasser treten noch deutliche Niederschläge auf. Sa, Ascoli will fogar noch bei einer Verdünnung von 1: 1 000 000 einwandfreie Reaktionen gesehen haben. Zum Schluß möchte ich hier noch eine bemerkenswerte Beobachtung Hansemanns anführen. Ist es diesem Forscher doch scheinbar gelungen, mittels der biochemischen Methode fünfiahrtausende alte Mumien ihrer Herkunft nach zu bestimmen.
Kleines feuilleton.
Literarisches.
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Meteorologisches.
SZ.
Der Mond als Wolkenschieber. Die wetterkundigen Reute im Volt, die bekanntlich vieles besser wissen als die zünftigen Meteorologen, haben seit langer Zeit den unerschütterlichen Glauben, daß der Mond die Fähigkeit habe, Wolfen zu zerstreuen. Der jüngstverstorbene Altmeister der Meteorologie in Deutschland , Wilhelm v. Bezold, pflegte diesen Umstand auch in seinen Vorlesungen zu erwähnen und dann stets darauf aufmerksam zu machen, daß das Volk dabei einen logischen Fehler beginge. Wenn sich die Wolken zerteilten und der Mond zwischen ihnen hervorkäme, dann hätte natürlich immer dieser selbst die Wolken aufgelöst. Bliebe aber der Himmel bewölkt und machte den Mond dauernd unsichtbar, so dächte niemand daran, daß er am Himmel stünde und daher ebenso zur Betätigung seiner Fähigkeit gegenüber den Wolfen berpflichtet wäre. Daraus geht schon hervor, daß die wissenschaftlichen Vertreter der Witterungskunde diesem Voltsglauben nicht günstig gesonnen sind. Otto Meißner untersucht jetzt in der Wochenschrift " Umschau"( Frankfurt a. M.) die Bedeutung dieser Sage noch etwas genauer und weist zunächst darauf hin, daß die Beobachtung an sich nicht unrichtig sei. Die Häufigkeit der Erscheinung hängt vor allem damit zusammen, daß die Bewölkung gewöhnlich abends abzunehmen pflegt. Im Sommer beispielsweise bilden sich durch die Erwärmung des Erdbodens aufsteigende Luftströme, die ihre Feuchtigkeit in größeren Höhen infolge der Temperaturabnahme zu Wasserbläschen berdichten und so Wolken bilden. In dieser Jahreszeit haben diese die illbekannte und besonders schöne Form der Haufen- oder Cumulus- Wolken. Unter gewissen Bedingungen entsteht aus den Haufenwolken oder auch von vornherein eine Abart, die ganz all gemein Schäfchenwolten, von der Wissenschaft Stratocumuli ge nannt wird. Gerade diefe besonders häufige Wolfenform löst sich sehr oft abends oder nach völligem Eintritt der Dunkelheit restlos auf, so daß der Himmel durchaus flar wird und der Mond selbsts verständlich hervortritt, wenn er überhaupt am Himmel steht. Ift dies der Fall, so wird die Auflösung der Wolken für den menschlichen Beobachter natürlich weit auffälliger, und daraus ist es schon genügend erklärlich, warum die Gegenwart des Mondes und die Zerstreuung der Wolken mit einander in eine ursächliche Verbindung Die Begeisterung überwog bei einer Diskussion, die gebracht werden. Meißner hat nun die Beobachtungen der WetterLehrer und Lehrerinnen aus allen Teilen Schwedens warte in Potsdam dazu benutzt, das Verhältnis von Mondschein und fürzlich bei den Sommerfurfen in Stockholm veranstaltet Bewölkung genau festzustellen, und zwar hat er zu diesem Zweck hatten. Gin Oberlehrer betonte, daß durch das Buch die ein gewaltiges Material von 1894 bis 1900, alfo für 80 Mondläufe, Lesestunden zu wirklichen Feststimden geworden sind". Ein bearbeitet. Es wurden für drei Zeitpunkte am Tage, nämlich für anderer Redner meinte:" Die Kleinsten werden durch die märchen- 9 Uhr und 10 Uhr abends und für Mitternacht, die mittlere Behaften Schilderungen, den Sagenton, gefeffelt, die Größeren verwöltung festgestellt und die Beobachtungsergebnisse nach den Tagen stehen der Verfasserin innerste Meinung und Absicht und lernen da- des Mondalters geordnet. Es verstand sich von selbst, daß im Fall von." Gine Lehrerin berichtete aus ihrer Erfahrung, daß Nils der Richtigkeit jenes Voltsglaubens das Ergebnis dieser UnterHolgerson" dazu beitrage, die Kinder die große Kunst zu lehren, suchung eine Zunahme der Bewölkung bei abnehmendem Mond mit einer feelenvollen Auffassung einen feelenvollen Vortrag zu hätte zeigen müssen. Gerade das Umgekehrte aber erwiesen die von Meigner zusammengestellten Tabellen; denn danach war in der angegebenen Zeit durchschnittlich immer gerade in der Zeit des Voll monds oder gleich danach der Himmel am stärksten bewölkt gewesen, und um die Zeit des Neumondes herum am wenigsten. Man könnte also höchstens den Schluß ziehen, daß der Mond die umgekehrte Wirkung hätte, die Wolken gerade anzuziehen und zu verdichten. Jm allgemeinen aber geht die Ansicht der Meteorologen noch immer dahin, daß der Mond überhaupt keinen oder nur einen ganz vers schwindenden Einfluß auf die Witterung befitt.-
Nils Holgersons wunderbare Reife." Das Refebuch für Volksschulen, das Selma Lagerlöf unter dem Titel ,, Nils Holgersons underbara resa" herausgegeben hat, ist in Schweden mit großer Begeisterung aufgenommen worden. Es hat aber auch mehr oder minder scharfen Tadel hervorgerufen, der sich hauptsächlich darauf stützt, daß das Leben und die Eigenschaften der Tiere sowie andere Naturverhältnisse nicht den Tatsachen entsprechend geschildert seien.
bereinen."
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Die Diskussion schloß damit, daß man Eelma Lagerlöf in einem Telegramm„ ehrerbietigen Dank für den teuren Schatz, den fie Schwedens Kindern schenkte," aussprach. Wir Deutschen beneiden jedenfalls die Schweden um diefes wunderbare Buch, das auch in der deutschen bei Langen erschienenen Ueberfegung aufs wärmste zu empfehlen ist. Musik.
Aus dem Tierreiche.
Dem musikalischen Schaffen bietet die jeßige Theaterzeit nichts; dem musikalischen Nachschaffen infofern wenig, als sich das Reper toire der gegenwärtigen Opern- und Operetten Aufführungen in Der schönste Affe. Für die Wissenschaft ist zunächst kein engsten Kreifen dreht. Dagegen gibt sie vielen Künstlern Gelegen heit, sich überhaupt oder in ungewohnten Nollen oder vor einem Tier häßlich, weil die Wißbegier, die sich auf die Erforschung aller anderen Publikum zu betätigen. Namentlich das Sommerspiel Lebewesen richtet, derartige Gefühlsurteile unterdrückt. Wenn man unferes Zentral- Theaters bei roll leistet dafür in aber bezüglich der Affen eine Voltsabstimmung veranstalten wollte, wenigen Tagen mehr als winters in Monaten. Derzeit so würde deren Ergebnis doch wohl dahin lauten, daß fie im großen wedt das Gastspiel des Tenors Hermann Jablotter und ganzen recht häßliche Tiere find. Sie mögen in manchen ihrer Intereffe. Wir hörten ihm am Sonntag in der Hauptrolle Vertreter zierlich und possierlich sein, aber auch das trifft beispielsder mit Recht vielbeliebten Oper Der Bajaz30" von Leoncavallo und fanden mit einer gutgebildeten, teilweis an Klarinettentlang erinnernden Stimme, die nur manchmal bis