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Um beispielsweise Verbrechertypen und gemeines Dirnentum zu diesen Zusammenhängen die Entstehung des Erdbebens kaum zu sehen, hätten es die Berliner nicht nötig, fich nach Whitechapel erklären. Auf der Südseite der Insel, wo der eigentliche Herd bersehen zu lassen. Uebrigens war diese grausig- naturalistische der Erderschütterung war, lagert sich einer Hochfläche von durch­Szene noch die beste- weil Nelly Crofts und Bobby Mc Lean, der schnittlich 500 Meter Höhe nach dem Meere zu eine Küstenebene ihr Zuhälter ist, von zwei wirklichen Bühnenkünstlern, nämlich vor, die sich noch einige Kilometer in das Meer hinein erstreckt, Rosa Valetti   und Friz Richard, mit eindrucksvoller während etwas östlich von der Hauptstadt Kingston die Gebirge un­Wahrheit gespielt wurden. Es handelt sich jedoch bloß um ver- mittelbar an die See herantreten, deren Boden ja auch entsprechend Erecherische Taten in der Einbildung. Das genüge. Mit den steil zu erheblicher Tiefe abfällt. Ungünstig wirtt in dieser Gegend grauslichen Begebenheiten sollen unsere Reser nicht weiter behelligt ohne Zweifel der Umstand, daß unter den festen Kalksteinen des werden. Als das mit grobem Raffinement zurechtgezimmerte Gebirges ein Schlamm lagert, der unter dem Einfluß der Feuchtig­Stück vorbei war, verließ man das Theater mit dem Bewußtsein, feit außerordentlich weich wird. Das Erdbeben vom 14. Januar daß ein Londoner   Vorstadtschmarrn, direkt von der Quelle bezogen, war auf der ganzen Insel fühlbar, trat aber zerstörend nur in der um fein Haar breit besser ist, als Herrn Ferdinand Bonns Hund von Umgebung der Hauptstadt, am stärksten östlich an der Stelle des Baskerville"... Die Hauptperson, ein Lord, wurde von Alwin beschriebenen Steilabfalles, auf. Da sich ein solches Ereignis in Neuß ansprechend gegeben. Von den übrigen Berliner   Künst- der Neuzeit an genau dem gleichen Plak nun schon zum zweitenmal lern" des Ernst Kleinschen Ensemble- Gastspiels- mit Aus- wiederholt hat, schließt Dr. Spencer, daß hier an diesem Steilabfall nahme der drei Genannten. wollen wir lieber schweigen. e. k. wahrscheinlich mächtige Rutschungen in der Gegend des Meeres­bodens vorkommen. Außerdem dürfte die erwähnte Schlamm­Geographisches. schicht infolge ihrer Nachgiebigkeit bei starker Durchfeuchtung zu Bewegungen in den mächtigen Kaltsteinmassen Veranlassung geben. Diese Untersuchung zeigt recht deutlich, wie gerade die geologische Kenntnis eines Gebiets zur Aufklärung von Erdbeben eine not­wendige Vorbedingung ist.

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Medizinisches.

Russisch- Polen im 19. Jahrhundert. Ueber die Schwankungen der Bevölkerungsziffer in Russisch- Polen hat der Mouvement Geographique" eine Uebersicht veröffentlicht. Danach ist die Dichte der Besiedelung in Polen   sehr bedeutenden Wechseln unterworfen gewesen. Im Jahre 1816 betrug die Einwohnerzahl des Königreichs Polen nur 2 717 287, stieg aber in den nächsten 50 Jahren auf fast das Doppelte, so daß im Jahre 1862 die Ziffer von 4972 193 Seelen erreicht war, was einer Bevölkerungsdichte von rund 46 Seelen auf den Quadratwerst entspricht( ein Quadrat­werst übertrifft den Quadratkilometer um etwa ein Siebentel der Fläche). Dann folgte eine Zeit noch viel stärkerer Zunahme, in­dem in den nächsten 30 Jahren bis 1893 die Bevölkerungszahl auf 8 808 969, die Dichte der Bevölkerung auf 81 Seelen pro Quadrat­werst angewachsen war. Bis zum Jahre 1905 waren dann die ent­Sprechenden Zahlen gar auf 11 312 275 beziv. 104 Geelen pro Quadratwerst gestiegen. Die berühmte Vermehrungskraft der slavischen Völker hat sich also in Polen   aufs glänzendste bewährt, denn in den letten 90 Jahren ist eine reichliche Vervierfachung der Einwohnerzahl eingetreten, obgleich Polen   doch immer einen ziemlich starken Anteil an den Auswanderungsziffern gehabt hat. Die überseeische Auswanderung aus Polen   ist seit 1890 nicht weniger start gewesen als diejenige aus den östlichen preußischen Provinzen. Dazu ist aber außerdem eine während der letzten Jahre immer stärker gewordene Auswanderung in die benachbarten Gegenden, namentlich des Deutschen Reiches, hinzugekommen. Wenn die Einwohnerzahl Bolens fich trotzdem ständig hat ver­mehren können, so ist das wenigstens zum Teil dem Umstand zuzu- Wenn alle Vorsichtsmaßregeln solche Ergebnisse haben, so muß schreiben, daß auch die Einwanderung nach Polen   immerhin eine bedeutende Höhe erreicht. Besonders start war sie zu Anfang der neunziger Jahre, verminderte sich dann, ist aber seit 1898 wieder auf einen hohen Betrag gestiegen. Beispielsweise wanderten im Jahre 1904 über 17 000 Personen nach Polen   ein.

Geologisches.

Die Pest in Indien  . Welche ungeheuren Opfer die Best in Indien   erfordert hat, geht aus der Antwort des Unterstaats­sekretärs für Indien Morley auf eine Anfrage hin hervor. Da­nach starben in den Jahren von 1896 bis 1907( 31. Mai) zusammen 5 402 245 Menschen daran und vom 1. Januar bis zum 31. Mai 1907 allein schon 991 003. Wenn wir diese Zahl mit der der ver­gangenen Jahre vergleichen, so holen die verflossenen 5 Monate beinahe die höchste Ziffer des Jahres 1904 mit 1 022 299 Todes­fällen ein, eine wahrhaft erschreckende Tatsache, die aber zugleich eine große Gefahr für andere Länder in sich schließt, denn es wird bei einer derartigen Ausdehnung der Pest in Indien   wohl kaum zu vermeiden sein, daß sie nicht immer wieder und wieder Vorstöße nach allen Seiten macht. Alle Maßregeln, die sich als höhchst wirk­sam gezeigt haben sollen die hohe Todeszahl sagt das Gegenteil! führt Morley, nach dem" British Medical Journal  " auf die systematische Vernichtung der Ratten, die Desinfektion der Häuser und Kleidungsstücke, die Räumung der infizierten Lokalitäten, die Baufsichtigung der Reisenden, die Isolierung der Kranken und die Impfung zurück. Er hofft, in kurzer Zeit noch genauere Nach­richten seitens der Polizeiverwaltung in Indien   geben zu können. man sehr skeptisch werden, ob es wirklich gelingt, nicht nur die Pest, sondern auch andere Infektionskrankheiten erfolgreich zu be­fämpfen. Der große Fehler in Indien   lag darin, daß man im Anfang nicht energisch genug vorgegangen ist, ein Fehler, in den wir hoffentlich in Bezug auf die Genidstarre in Deutschland   nicht berfallen.

8uverlässige

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Humoristisches.

Wetterregeln für den Sommer 1907. Wenn der Gockel fräht, Regnets früh und spät- Kräht es nicht, das Vieh, Regnets spät und früh!

So das Barometer finkt Regnets, daß man fast ertrinkt; Wenn das Barometer steigt, Ist es auch dazu geneigt! Willst Du mit dem Instrument Dich nicht ärgern permanent Nimm das Luder in die Hand, Wirf es an die nächste Wand, Nimm dafür das Parapluie  , Dies enttäuscht Dich heuer nie! Der Schäfer Thomas.

Die Wissenschaft über das das Erdbeben in Jamaita. Sobald der Beobachtungsdienst für Erdbeben von wissenschaftlicher Seite einigermaßen organisiert worden war und eine größere Menge von Ergebnissen für die einzelnen Erdgebiete geliefert hatte, lag es nahe, auf der Weltkarte die Gegenden ver­schiedener Erdbebenhäufigkeit gegen einander abzugrenzen. Auf diesem Wege ist man zur Kenntnis der sogenannten Hauptschütter­gebiete der Erde gelangt. Auf der anderen Seite haben sich andere Länder als verhältnismäßig feste Teile der Erdkruste   herausgestellt, too eben entweder überhaupt niemals oder nur sehr seltene und geringfügige Erschütterungen des Erdbodens eintreten. In dieser glücklichen Lage befindet sich beispielsweise der größte Teil des norddeutschen Flachlandes, während das Rheintal fast in seiner ganzen Erstreckung zu den Schüttergebieten, wenn auch erfreulicher­weise nicht zu denen ersten Ranges gerechnet wird. Besonders reich an Erdbebenzonen ist Amerika   und die Erdgeschichte der Tezten Monate, in denen in allen drei Abschnitten dieses Erdteils, also in Nord-, Mittel- und Südamerika  , schwere Erdbeben von un­gewöhnlicher Zerstörungskraft sich ereignet haben, hat das zur Genüge bewiesen. Nachdem über die große Katastrophe von San Franzisco und Santiago schon verschiedene wissenschaftliche Ber­öffentlichungen erschienen sind, hat über das Erdbeben von Jamaika  erst jetzt der Geologe Spencer von der Geologischen Gesellschaft in Washington   die Ergebnisse eingehender Untersuchungen zum Vor­trag gebracht. Die Insel Jamaika   ist von der Erdbebenzone der sogenannten Inseln über dem Winde", zu denen auch Martinique mit dem berüchtigten Mont Pelé gehört, durch den größeren Teil der Breite des Karaibischen Meeres( über 1500 Kilometer) ge­trennt, von der Erdbebenzone Mittelamerika   durch einen Abstand Unverständige Leute fragen sich, warum unter solchen Um von etwa 1000 Kilometern. Die Insel selbst liegt auf einem unter- ständen die Baupolizei den Bau des Dfens gestattet habe. Wie meerischen Plateau, das sich von Mittelamerila nach Haiti   hinzieht. töricht ist diese Frage! Das Krematorium tann doch zur Erweichung Dieser flache Meeresboden ist nur durch einen verhältnismäßig hartgefottener Redakteure, zum Braten der Rebhühner vom vorigen schmalen Kanal durchschnitten, der eine Tiefe von fast 1000 Metern Jahre, zur Bereitung von Grog für den Sommer 1907 und zur erreicht. Da die Richtung dieses von Mittelamerika oftwärts Berbrennung der Böpfe aus den preußischen Ministerien benutzt ziehenden Gebiets geringer Meerestiefe gerade rechtwinkelig zu werden! ( Jugend".) den Erdbebenzonen an den beiden Enden des Karaibischen Meeres gestellt ist, da Jamaika   überdies keine Vulkaninsel ist, so ist aus

-Aus dem Altenburgischen.( Pastor zu einem Paare, das sich trauen lassen will):" Ihr seid den ganzen Winter jeden Sonndag zusamm' auf'm Danzboden geseh'n word'n, da gibt's nadierlich nur eene schdille Drauung! Ihr weeßt doch, was das is, bei der sie's Maul zu halden hab'n, Herr Paster!" ' ne schdille Drauung?"( Der Bräutigam):" Das is' ne Drauung,

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In Hagen   ist der erste preußische Leichenverbrennungsofen gebaut worden; doch ist seine Benutzung zur Leichenverbrennung auf Betreiben der Minister des Innern und des Kultus polizeilich ver­boten worden.

Verantw. Redakt.: Carl Wermuth, Berlin  - Rigdorf.- Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.