Erste Beratung des Etats.
Mehrausgaben sind 4 Millionen zu erwarten.
treten oder
beiseite
bon 1897
vitale Frage.
es fich vor
haben
Staatssekretär des Auswärtigen Amtes Graf Bülow: soll nicht wiederkehren.( Bravo ! rechts.) Aber ohne starkes Heer 119. Sigung vom 11. Dezember 1899, 1 Uhr. Die Notwendigkeit der von den verbündeten Regierungen in und starke Flotte teine Wohlfahrt, kein Ansehen vor anderen Völkern. Aussicht genommenen Ergänzung und Erweiterung des Flotten: Welt den Kampf ums Dasein ohne starkes Heer und starke Flotte ( Ruf links: Na! Na!) Ja, meine Herren, das Mittel, auf dieser Am Bundesratstische Fürst Hohenlohe, Graf Bülow, gesetzes von 1898 geht hervor aus der gegenwärtigen Weltlage durchzufechten, ist noch nicht gefunden. Im kommenden Jahrhundert Graf Posadowsky , Frhr. v. Thielmann, Tirpik, und aus den Bedürfniffen unserer überseeischen Politik. Ich wird das deutsche Volt Hammer oder Ambos sein. Nieberding, v. Goßler, Frhr. v. Rheinbaben. wende mich deshalb zunächst zu unserer überseeischen Politik und Vor Eintritt in die Tagesordnung macht Staatssekretär zu unserer Haltung in überseeischen Fragen. In dieser Beziehung wollen entgegen. Unsere auswärtige Politik ist friedlich, aufrichtig, Darum bitte ich Sie, bringen Sie der Flottenvorlage Wohl Graf Bülow dem Hause Mitteilung von den schon bekannten ist die Stellung der Regierung nicht gerade eine leichte.( Heiterfeit.) felbständig. Ob und wann wir genötigt sein können, zur Wahrung Verträgen über die Samoa- Inseln , die zwischen Deutschland , Von der einen Seite werden wir in stürmischer Weise ermahnt, unserer Weltstellung aus unserer Reserve herauszutreten, hängt vom England und Amerika abgeschlossen sind. Deutschland erhält danach unsere überseeischen Intereffen eifriger wahrzunehmen, auf der Sawaii und Upola. Amerika Tutuila. England die Tonga - andern Seite heißt es, daß wir uns schon zu weit engagiert hätten kann. Wir Gang der den der Ereignisse ab, teine Macht vorzeichnen und einen Teil der Salomons- Inseln. Dem Reichstage wird der und abenteuerliche Bahnen einschlagen wollten. Ich werde mich wir bestrebt sind, in einer gärerden Zeit, unter schwierigen Vergeben uns der Hoffnung hin, daß, wenn Text der Berträge mitgeteilt werden und dem Hause wird nach er- bemühen, nachzuweisen, daß wir weder in das eine noch in folgter Zustimmung des Bundesrats eine entsprechende Gesetzes das andere Extrem verfallen sind, noch verfallen werden, zu wahren, diese Bolitik getragen sein werde von der Unterstügung hältnissen den Frieden, die Ehre, die a Wohlfahrt des Reichs vorlage zugehen. Der Staatssekretär erklärt, er würde es mit be- fondern daß wir die ruhige Mittellinie einhalten werden, welche dieses hohen Hauses, von der Zustimmung der Boksvertretung.( Lebsonderem Danke anerkennen, wenn bis dahin von einer Besprechung gleich weit entfernt ist von einer Vernachlässigung wie von einer Ueberdiefer Frage im Reichstage Abstand genommen würde, und er pannung unserer überseeischen Interessen. Ueber einen Punkt kann hafter Beifall rechts und bei den Nationalliberalen.) Staatssekretär des Reichs- Marineamts Vice- Admiral Tirpit: erklärt ferner, daß sich Mehrforderungen für den nächsten freilich ein Zweifel nicht obwalten, nämlich darüber, daß die Dinge Reichshaushalts- Etats aus den Verträgen nicht ergeben würden. in der Welt in einer Weise in Fluß geraten find, die noch vor zwei rische Leistung in einem Verteidigungskrieg auf der Nordsee fich Wir müssen unsere Marine so einrichten, daß die höchste trieges Auf der Tagesordnung steht die Jahren niemand voraussehen konnte.( Oho! links.) Man hat gefagt, zeigen kann. Bei der planmäßigen Ausgestaltung unserer Marine daß in jedem Jahrhundert eine allgemeine Auseinanderseßung, eine müiffen wir so viel Schiffe vorsehen, daß wir unsere Intereffen im große Liquidation, stattfinde, um die Erde neu zu verteilen. Im Frieden ausreichend vertreten fönnen und anderenfalls soviel zur Reichs- Schatsekretär Frhr. v. Thielmann: 16. Jahrhundert teilten sich die Spanier und Portugiesen in die neue and haben, um gegen alle noch in der Entwicklung begriffenen Meine Herren, die Betrachtung des Etats hat in drei Teilen zu Engländer in Konkurrens, während wir uns untereinander die Köpfe die Gefichtspunkte, welche für die Ausarbeitung des Flottengesetzes Welt, im 17. Jahrhundert traten die Holländer, Franzosen und Staaten ausreichende Seekräfte zur Hand zu haben. Das waren geschehen, im Rückblick auf das verflossene Rechnungsjahr, in der einschlugen.( Seiterkeit.) Jm 18. Jahrhundert. verloren die Holländer Mitteilung über die Rechnungsergebnisse des letzten Geschäftsjahres und Franzosen das meiste von dem, was fie erworben hatten, wieder zweiundeinhalb Jahren darum handelte, bie Gesichtspunkte ber AIB maßgebend gewesen waren. und in der Entwickelung des Etats des kommenden Geschäftsjahres. an die Engländer, und in unserem 19. Jahrhundert hat England ein Aufstellung eines Flottengefeges zu normieren, ist von mir selbst und in der Entwickelung des Etats des kommenden Geschäftsjahres. Die Ergebnisse des Vorjahres find ja feit dem Sommer bekannt. Kolonialreich gefchaffen, wie es bie Welt noch nicht gesehen hat Aufstellung eines Flottengeſetzes zu normieren, ist von mir selbst Nur einige Hauptziffern will ich anführen, die Rückschlüffe auf das und ebenso hat Frankreich bedeutende toloniale Erwerbungen gemacht. über die gesamte Flottenfrage beitragen möchte, wenn ich der eine Denkschrift verfaßt worden. Ich glaube, daß es zur Aufklärung tommende Jahr zulassen. Der Etatsansatz bei den eigenen Bor 4 Jahren hat der chinesisch- japanische Krieg, vor 2 Jahren hat wesentlichsten Inhalt hier furz, wiederhole. Die Dentschrift führt Reichseinnahmen ist 1898 um faft 36 Millionen überschritten der spanisch- amerikanische Krieg ben Stein ins Rollen gebracht, große, aus, zur Bestimmung des Umfangs und der Zusammensetzung der worden und bei den Zöllen und leberweisungssteuern um rund fiefeinschneidende Entscheidungen herbeigeführt, alle Reiche erschüttert. 69 Millionen, wovon etwas über 42 Millonen gur Schuldentilgung verwendet werden fönnen. Die günstigen Niemand fann fagen, welche Folgen der Krieg haben kann, der seit deutschen Marine müßte die schwierigste Striegslage zu Grunde gelegt Einnahme- Ergebnisse haben es ermöglicht, daß die 5 Millionen, einigen Wochen in Südafrika geführt wird. Der englische Premier wir den größten Gegner gegenüber haben. Wir werden uns freilich werden. Die schwierigste Kriegslage wird für uns eintreten, went welche als erster Betrag für die Kosten in Kiautschon ausgeworfen minister hat vor längerer Zeit gesagt, daß ber Starke immer stärker, darauf beschränken müssen, nur im Notfall zur Verteidigung in dem find, fich bei den Matrikularbeiträgen nicht bemerkbar machen. Der der Schwache immer schwächer werden würde. Sorgen wir also Strieg einzutreten. Die Flottenvorlage ging von der Annahme aus, dafür, daß wir nicht zu den Schwachen müssen gerechnet werden. Ueberschuß, der für das Rechnungsjahr 1900 vorzutragen ist, bestehen wir vor einer neuen Teilung der Erde, wie sie vor gerade daß zwei Geschwader von Linienschiffen in den nächsten 10 Jahren differt sich auf rund 30½ Millionen. Nun komme ich zum laufenden 100 Jahren veranstaltet wurde? Ich glaube es noch nicht. Wir zu beschaffen sein würden und daß wir auch nicht in der Lage sein Jahre 1899. Auch hier sind die Mehreinnahmen recht erfreulich. wollen feiner Macht zu nahe treten, wollen uns aber auch von Sie betragen bei den eigenen Einnahmen des Reichs 32 Millionen, feiner fremden Macht auf die Füße würden, mehr zu beschaffen. Dabei mußten wir mit dem bei den Zöllen und Ueberweisungssteuern 38 Millionen. Das Küstengeschwader als mit einer vorhandenen Größe rechnen. zeigt deutlich, daß der Höhepunkt der wirtschaftlichen Entwicklung schaftlich. schieben laffen( Beifall rechts), weder politisch noch wirte Ich kann nicht leugnen, daß ich bei der Ausarbeitung und Vertretung der damaligen Marinevorlage mir darüber nicht im unnoch nicht überschritten ist. Allerdings haben die Einnahmen ( Erneuter Beifall.) Es ist Zeit, daß wir uns klaren gewesen bin, daß ein endgültiger Abschluß mit diesem aus den Getreidezöllen nachgelassen. Das ist aber wirt gegenüber der beränderten Weltlage flar werden über die Haltung, Sollbestand der Flotte nicht erreicht wird, weil er für die beiden schaftlich ein sehr erfreuliches Ergebnis, denn Ergebnis, es beweist, die wir einzunehmen haben. Wir wollen nicht mehr beiseite stehen daß die Ernteergebnisse besonders günstig waren, sodaß natürlich wie früher, und wir können es auch nicht, weil wir jetzt Intereffen gefährlichsten Fälle eines Seekrieges nicht ausreichen würde. Allein die Getreide- Einfuhr vermindert wurde, Im einzelnen gestaltet sich in allen Weltteilen haben. Die rapide Zunahme unserer Be- von der vitalen Bedeutung einer starken deutschen Seemacht beeinflußt durch die Ueberzeugung, daß damals die Erkenntnis nach den Schäzungen das laufende Jahr wie folgt: Bei der Zucker- ölkerung und der gewaltige Aufschwung unseres wirtschaftlichen im deutschen Volke nicht ausreichend entwickelt war, steuer sind 11 Millionen, bei der Salzsteuer 1 Million, ebensoviel bei Lebens hat uns in die Weltwirtschaft verflochten. Wie die Engländer, wir im Flottengesetz nicht mehr fordern können, als thatsächlich geDer Branntweinstener, bei der Brausteuer 2 Millionen, bei der die Russen, die Franzosen ihre Herrschaft erweitern, so haben auch fordert worden ist. Stempelstener 1/2 Millionen, bei der Post 9 Millionen, bei der wir Anspruch auf ein größeres Deutschland. ( Beifall und Lachen Banknotensteuer 2 Millionen mehr zu verzeichnen. Dazu kommen links.) Wir bedürfen einer größeren Bahl von Stützpunkten. Ihre Die besondere Bedeutung des Flottengesetzes lag darin, daß es noch 2 Millionen an Ausgleichsbeträgen für Reichspost und Brau( nach links) Heiterfeit macht mich nicht einen Augenblid irre. Wir gesetzlich die Organisation und Methode der Flottenentwicklung feftſteuer von den Einzelstaaten. Es giebt das einen Mehrbetrag gegen deutsche Volf.( Beifall rechts, im Centrum und bei den National- tartung der Floite Rechnung getragen, als ich sagte: Die un werden nicht dulden, daß man zur Tagesordnung übergeht über das legte. Insofern habe ich schon damals der Möglichkeit einer Ber32 Millionen. An Mehra egenten Reichseinnahmen von zuſammen liberalen.) Wir haben die besten Beziehungen zu allen Staaten. begrenzte Gültigkeitsdauer des Gesetzes sei für die Regierung keine Bei den Zöllen wird gegen den Etat auf ein Mehr von 25 Millionen leicht verständigt. Bei Rußland haben wir freundschaftliches Ent- Deutlichkeit zeigte, welche Gefahr eine Nation mit auswärtigem Mit Frankreich haben wir uns bisher in allen Fällen immer gerechnet, bei der Branntweinverbrauchsabgabe auf 81/2 Millionen, Es kam der spanisch- amerikanische Krieg, der mit erschreckender bei den Stempelabgaben auf 41/2 Millionen, das macht bei der gegenkommen gefunden, das wir erwidern.( Beifall rechts.) Die Ueberweisungssteuer ein Mehr von 38 Millionen. An Neuigkeiten guten Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und uns hat Besiz ohne starke Flotte laufen kann. Aus dieser Erkenntnis entstand findet sich im Etat für 1900 herzlich wenig. Vor allem der Etat erst vor wenigen Tagen der Präsident der Vereinigten Staaten her: Flotte. Im Dezember vorigen Jahres hielt ich einen Vortrag an naturgemäß ein Drängen auf stärkere Entwicklung unserer für das neue Reichs- Militärgericht und ferner eine wirtschaftlich sehr der Basis voller Gleichberechtigung und Gegenseitigkeit in Frieden maggebender Stelle und die Entscheidung wurde getroffen, daß wir vorgehoben. Und was England angeht, so find wir gern bereit, auf wichtige Neueinrichtung: Der Postcheckverkehr. Die Gehälter der nach Beendigung des Sertemnats die Vermehrung der Flotte Kolonialbeamten sollen im Anschluß an das im Reich geltende und Eintracht mit ihm zu leben. ins Auge zu fassen hätten, daß wir zunächst aber den Gehaltssystem neu geregelt und erhöht werden. Außerdem findet Aber gerade obwohl die gegenwärtige Lage günstig ist, müssen Versuch zu machen hätten, mit der Limitierung auszukommen. sich zum erstenmale ein specialisierter Etat für Kiautschou . Diese wir fie benutzen, um uns für die Zukunft zu sichern. Daß die Zu- Das war der entscheidende Grund für meine Erklärung in der funft friedlich sein möge, wünschen wir alle. Stolonie entwickelt sich schneller, als in Aussicht genommen. Für funft aber eine friedliche sein wird, kann Ihnen niemand sagen. Es Budgetkommission, daß bei allen in Betracht kommenden Stellen der ( Beifall.) Ob die ZuOftafrika find 120 000 Mark mehr ausgeworfen und zwar ist eine Eigentümlichkeit unjerer Zeit auf dem Gebiete der aus feste Entschluß beſtehe, an der„ Limitierung" festzuhalten. Inzwischen für Vorarbeiten zu dem dortigen Bahnbau. Wenn die Kostenanschläge für den Bahnbau fertig vorliegen, wird sich wohl darauswärtigen Politik, daß plötzlich neue Einflüsse sich geltend machen. ging die historische Entwicklung ihren Gang weiter und zeigte immer noch eine Ergänzungsforderung ergeben. ( Sehr richtig! rechts und Lachen links.) In früheren Zeiten lebte drängender und ernsthafter, welche Bedeutung es hat, wenn unsere Es soll Ihnen die Diplomatie in der Regel von einer einzigen Reibungsfläche. nach der Durchführung des neuen Flottengesetzes aufweisen würde. Wehrkraft zur See solche Lüden aufweist, wie fie unsere Flotte auch ivciter ein Ueberweisungsgesetz vorgelegt werden. Die leberweisungen steigen häufig so, daß sie auf, die zuweilen Jahre das Zweieinhalbfache des vorigen betragen. Im gleichen ebenso schnell verschwinden, wie sie gekommen sind, zu Berhältnis verändern sich die Matrikularbeiträge. Es soll nun eine weilen aber auch zu akuten Komplikationen werden. Darum folgendermaßen: Nach Bewilligung des vorliegenden Etats würden Erleichterung in der Weise herbeigeführt werden, daß zwar die Ver eine Flotte schaffen, stark genug, um den Angriff jeder Macht ab ist die Vermehrung der Marine für drei Jahre abgeschlossen. Für gesichert sein. Wir müssen rechnung bleibt, aber die Auszahlungen vermieden werden. Es soll so gehandhabt werden, wie bei zwei Staufleuten, die im Laufe eines zuwehren. Was wir jetzt versäumen, werden wir nicht wieder ein- die nächsten drei Jahre kommen nur Ersazbauten in Frage, und zwar ist für große Schiffe die geringe Summe von 35 Millionen in Jahres ihre Forderungen ausgleichen, aber einige Monate hindurch bringen können.( Beifall rechts.) Aussicht genommen. Die deutsche auswärtige Politik ist weder abenteuerlich, noch materialien und bei der Notwendigkeit, unsere Munitionsbestände Bei der muß der eine an den andern Zahlungen leisten, die er von diesem enormen Preissteigerung aller nach einiger Zeit zurückerhält. Gerade so, wie diese Kaufleute phantastisch. Sie wahrt überall die deutschen Interessen, ist aber erheblich zu vermehren, liegt es mit der Ausführung der Limitierung wünschen werden, eine einfachere Verrechnungsmethode weit davon entfernt, berechtigten Interessen anderer entgegentreten so, daß, wenn wir die Ersaßbauten kleinerer Kreuzer vornehmen, zuführen, wünscht auch das Reich seine Verrechnung zu wollen. Wenn in der fremden Presse Stimmen hervorgetreten wir große Schiffe überhaupt nicht auf Stapel geben können. Wollen mit den Einzelstaaten zu vereinfachen, und ein Mittel dazu find, die eine andere Tonart anschlügen, so waren dieselben von wir aber die Ersatzbauten der völlig veralteten kleinen Kreuzer aufist die in Aussicht gestellte Vorlage. feiner maßgebenden Seite ausgegangen. Aber der Kreis und Umaber zu diesem Zwecke noch mehrere Vorlagen zugehen. So gehen als wir unsere maritimen Machtmittel zu fördern für nötig gehalten Vermehrung der Flotte vorübergehen zu lassen. Wir stehen nun vor Es werden Ihnen fang unserer überseeischen Interessen hat sich viel rascher entwidelt, geben, so können wir vielleicht zwei bis drei große Schiffe auf Stapel geben. Die Limitierung zwingt uns, drei Jahre unbenutzt für die z. B. die Vorschüsse, welche nach dem Jnvalidenversicherungsgesetz die Bostverwaltung an die einzelnen Versicherungsanstalten zu leisten haben. hat, weit über das hinaus, was wohl die Oeffentlichkeit darüber Unmittelbar nach der Annahme der Flottenvorlage kam es zum bewerkstelligen läßt. Ich habe persönliche Informationen bei den der Frage, ob sich die Verstärkung der Flotte nicht in fürzerer Zeit annimmt. Sie betragen im letzten Jahre 85 Millionen. Auch diese spanisch- amerikanischen Kriege, vor wenigen Wochen zum Kriege Werften eingezogen und mich davon überzeugt, daß meine frühere Borschüsse zum Teil abzustoßen, liegt in der Absicht einer Vorlage, figungen nicht ohne Einfluß geblieben sind, liegt auf der Hand. In wickelung der Industrie ist so rasch vorwärts geschritten, daß keine in Afrika . Daß diese Kriege auch für unsere überseeischen Be- Schäßung ihrer Leistungsfähigkeit zu eng genommen war. Die Ents welche Ihnen noch in dieser Session vorgelegt werden soll. meiner amtlichen Stellung darf ich freilich nicht alles sagen, was Reichskanzler Fürst zu Hohenlohe- Schillingsfürst : ich weiß. Ich darf nicht auf jedes i einen Punkt segen. Die Ent- Schwierigkeit auf diesem Gebiet mehr vorhanden ist. Ich habe ein Mr. H.! The Sie in die Beratung des Reichshaushalts für das wicklung der Weltlage aber hat gezeigt, wie dringend die Wer- und es geht aus den Ermittelungen hervor, daß auch in diesem Punkte Projekt über die Erweiterung der Werftanlagen ausarbeiten lassen fommende Rechnungsjahr eintreten, glaube ich Sie über die Ab- stärkung unserer Flotte war, und die inzwischen eingetretenen Er- feine Schwierigkeiten vorhanden sind, zumal wir hier den weiteren Ausbau fichten der verbündeten Regierungen in einer Frage unterrichten eignifie lehren uns, wie unerläßlich der Ausbau des Flottengesetzes der Flotte 10-12 Jahre zur Verfügung haben. Auch die Art der zu sollen, die in den letzten Wochen den Gegenstand lebhafter Er- von 1898 ist. örterungen in der Presse gebildet hat, und die ohne Zweifel audie Entwicklung unserer Kolonien vergessen wir nicht, daß unser Schwierigkeiten auf formellem Gebiet nicht vorhanden sind. Die Wir treiben eine gefunde Realpolitik. Bei allem Eifer für Stellung der Offiziersaspiranten und Chargen bewies mir, daß Wenn auch der vorliegende Etatsentwurf den Bestimmungen Centrum in Europa liegt. Aber hier brauchen wir für unsere gesetzliche Festlegung unseres Soll- Bestandes hat unsere Leistungsdes Flottengefehes vom 10. April 1898 entsprechend aufgestellt ist, Interessen nicht zu fürchten im Hinblick auf den Dreibund und unsere fähigkeit nach allen Richtungen so gesteigert, wie man es vor zwei Jahren noch nicht ahnen konnte. Wenn das neue Flottenprogramm so darf ich doch nicht verhehlen, daß die verbündeten Regierungen Beziehungen zu Rußland. ( Beifall rechts und im Centrum.) zu der Ueberzeugung gelangt find, daß die damals festgesezte Soll- Aber warum verstärken alle andern Staaten ihre Flotte? Italien gejeßlich festgelegt ist, dann werden wir alle diese Schwierigkeiten stärke der Flotte einer Vermehrung bedarf.( hört! hört!) Die ist trotz der finanziellen Schwierigkeiten zu Opfern für die Flotte auf materiellem und personellem Gebiet leicht überwinden können. feit Annahme jenes Gefeges eingetretenen Veränderungen aller für die bereit. In Frankreich kann die Regierung dem Volt in der Ver- daß wir für die nächsten sechs Jahre weder mehr leisten, noch mehr Ich resümiere mich dahin: Vor zwei Jahren war ich der Ansicht, deutschen See- Intereffen in Betracht kommenden politischen Verhältnisse, mehrung der Flotte nicht genug thun. Rußland hat sein Tempo denen Deutschland bei der Entwicklung seiner Seemacht Rechnung im Bau neuer Schiffe verdoppelt, Amerika und Japan machen un- bewilligt erhalten könnten. Ich war aber nicht der Ansicht, daß der tragen muß, stellen uns vor die ernſte Frage, ob wir allen geheure Anstrengungen, und England ist unausgesezt bemüht, ſeine lottenprogramm festgelegt wird, so drückt damit die Nation thren Eventualitäten gegenüber ausreichend gerüstet sind. Die verbündeten Seemacht zu erhöhen. Willen aus, eine starke Seemacht zu schaffen, dann ist eine schnellere Regierungen können diese Frage nicht bejahen. Ich habe daher im Ohne eine wesentliche Erhöhung der Flotte können wir Entwicklung, als ich vor zwei Jahren angenommen habe, wohl Namen der verbündeten Regierungen dem hohen Hause nach- neben Frankreich und England nicht existieren, fönnen wir unsere möglich. folgende Erklärung abzugeben: Stellung in der Welt nicht behaupten. Eben so wenig, wie Sie werden glauben, daß es mir persönlich sehr schwer geworden Bei der großen Bedeutung, welche die Flottenfrage befigt, halten wir unsere Stellung in Europa ohne starkes Heer wahren können, ist, schon jetzt an die Bearbeitung einer Novelle zum Flottengesetz fich die verbündeten Regierungen für verpflichtet, dem Reichstage vermögen wir ohne Vermehrung unserer Seemacht unsere Welt- heranzutreten, aber die bittere Notwendigkeit der Flottenvermehrung mitzuteilen, daß sich eine Novelle zum Flottengeset in Vorstellung zu behaupten. Ich erfülle nur mein Amt, wenn ich dies hier und die Gefahren, die darin liegen, daß drei Jahre unbereitung befindet, die auf eine wesentliche Erhöhung des in aller Ruhe und ohne jede Bolemit, aber mit voller Ueberzeugung aus benußt bleiben sollen, haben für mich den Ausschlag gegeben. Sollbestandes der Flotte abzielt. spreche. Wenn wir nicht eine Flotte schaffen, welche genügt, um unsere Bei der großen Verantwortlichkeit, die mir als Chef des ReichsDabei ist, vorbehaltlich der Beschlußfassung des Bundesrats überseeischen Unternehmungen, unsre Landsleute in der Ferne und unsre Marineamts obliegt, fonnte meine Entscheidung nicht zweifelhaft sein. über die Vorlage, in Aussicht genommen, eine Verdoppelung der Miffionen( Aha! links.) zu sichern, so gefährden wir die vitalen Ich hoffe, daß das hohe Haus diesen Verhältnissen Rechnung tragen Schlachtflotte und der großen Auslandsschiffe bei gleichzeitiger Interessen des Landes. Eine solche Flotte zu schaffen, ist der feste wird. Wenn die Vorlage dem hohen Hause zugegangen sein wird, Streichung des ganzen Küstengeschwaders. Entschluß der verbündeten Regierungen. wird es sich überzeugen, daß es im Interesse des Vaterlandes, dessen Eine Beschaffungsfrist für die Vermehrung des Sollbestandes Die letzten Jahrzehnte haben viel Glück und Macht und Wohl- Sicherheit und Gedeihen uns allen am Herzen liegt, notwendig ist, foll gefeßlich nicht festgelegt werden, vielmehr wird die Zahl der stand über Deutschland gebracht. Das kann leicht Neid erwecken. nicht tostbare Zeit zu verlieren, sondern zu handeln. jährlich in den Etat einzustellenden Schiffsbauten der etats: Der Neid spielt ja im Leben des Ginzelnen wie der Völker eine mäßigen Feststellung überlassen bleiben. Die verbündeten Re- große Rolle, und zwar politischer und wirtschaftlicher Neid. Es Staatssekretär der Reichs- Schatzamts Frhr. v. Thielmann: gierungen gehen dabei von der Annahme aus, daß den bei der giebt Intereffengruppen und Strömungen und vielleicht auch Völker, Ich ergreife nochmals das Wort, weil das hohe Haus jedenfalls Finanzierung des Etats im allgemeinen festgehaltenen Grundsägen die finden, daß der Deutsche in früheren Tagen für seine Nachbarn die Ziffern hören wollen wird, die die Flottenvermehrung im Gefolge entsprechend die zur Erreichung des erhöhten Sollbestandes bestimmten angenehm war, wo die Fremden auf uns herabfahen wie hochnäfige haben muß. Ich kann sie natürlich nur in Umrissen geben, da das Schiffe aus Anleihemitteln bezahlt werden. Kavaliere auf bescheidene Hauslehrer.( Große Heiterkeit.) Die Beit Gesez noch nicht zur Vorlage reif ist. Soweit eine Verdoppelung
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bei der Beratung des Etats in den Vordergrund treten wird.
einem
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