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Nr. 290. 16. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Dienstag, 12. Dezember 1899.

werden kann.

Lokales.

Heinrich Heine in Berlin .

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und wandte

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Einzelberichte. Heute tann man ihn als eine Art Abschluß Die Stadtverordneten Versammlung bewilligte in ihrer der gesamten Berichterstattung des Magistrats über das letzten, nicht öffentlichen Sigung folgende Unterstützungen an nicht betreffende Verwaltungsjahr gelten lassen. Der Hauptbericht pensionsberechtigte Personen: 1. einem ehemaligen Wärter bei der für das Verwaltungsjahr 1897/98 ist soeben, sieben Viertel- Jrrenanstalt Dalldorf monatlich 35 M.; 2. der Witwe eines Laternen­Der Streit, ob Heine 1797 oder 1799 geboren, nimmt zwar jahre nach Ablauf der Berichtszeit, erschienen. Er beginnt wärters monatlich 20 M.; 3. der ehemaligen Oberköchin am Waisen­nicht die brudermörderische Schärfe an, wie der Streit um den mit der Versicherung, die in ihm enthaltene Darstellung der Haupt- hause zu Rummelsburg monatlich 30 M.; einem früheren Hilfslehrer Beginn des Jahrhunderts; aber manchen Centner Druderschwärze sächlichsten Bemühungen und Ergebnisse unserer jährlich 800 m. hat auch die Erörterung dieser Frage schon verschlungen. Wer ver- Sommunalverwaltung in jenem Jahre" werde, so kurz der ständig ist, läßt es auf zwei Jahre mehr oder weniger nicht an- Berichtszeitraum auch sei, doch nachweiſen können, daß sich unsere den Impflisten, die auf Grund des Reichsgesetzes vom 8. April 1871 76 557 Berliner Impflinge standen im Jahre 1897/98 in fommen und giebt dem Schalt von Dichter recht, der es für das öffentlichen Einrichtungen in erfreulich fortschreitender Entwicklung be- und des preußischen Ausführungsgesetzes vom 12. April 1875 ge wichtigste hielt, daß er überhaupt auf die Welt gekommen war. finden, daß Berlin an den großen Aufgaben, die Man hat vor zwei Jahren, je nachdem man den Sieg der Dunkel- die Städte- Ordnung dem Gemeinsinn der Bürger führt werden. Es waren darunter 46 112 junge Kinder und heit oder des Lichtes wünschte, Heine für den Abschaum der Mensch stellt, mit unverminderter Kraft teilnimmt und 48 119 junge Kinder und 29 021 Schulkinder in den Listen gestanden. 30 445 Schulkinder. Im Vorjahre hatten 72 140 Jmpflinge, heit erklärt oder ihn als den unvergleichlichen deutschen Dichter ge- an Bedeutung stetig wäch st." Wer harmlos genug ist, feiert, und man spricht jetzt, wo die Frage seines Geburtsjahres dieser Versicherung zu glauben und daraufhin den Bericht durchlieft. Die Stadtgemeinde gab für das öffentliche Impfwesen 27 276 M., abermals die Zeitungen und Zeitschriften bewegt, von dem Liebling der dürfte sich bitter enttäuscht sehen. Der versprochene Nachweis im Vorjahre 25 093 m. aus. der Grazien mit derselben Leidenschaft das sicherste Zeichen, daß wird nirgends geführt oder auch nur zu führen versucht. Der Grund Dem ,, alten Auerbach", früheren Turnlehrer und Begründer sein Geist lebendig ist, wie der keines anderen deutschen Dichters. liegt auf der Hand: Dieser Nachweis läßt sich eben überhaupt nicht zahlreicher Turn- und Schwimmanstalten, der durch Verlust seines Zum 13. Dezember mögen ein paar Brocken über Heines Berliner führen, weil es gar nicht wahr ist, daß sich die von der ganzen Vermögens unverschuldet in Not geraten ist, hat die Stadt­Aufenthalt dem Andenken des Mannes geweiht sein, der wohl un- Kommume geschaffenen und unterhaltenen Einrichtungen in erfreulich verordneten- Versammlung in ihrer letzten geheimen Sigung- einem bestritten der Lieblingsdichter des deutschen Proletariats genaunt fortschreitender Entwicklung" befinden usw. Ein gewisser Fortschritt Antrage des Magistrats gemäß einen Ehrenfold von 800 M. Ende Februar 1821 bezog Heine die hiesige Universität, nachdem großes Quantum von Genügsamkeit verfügt, schon von einer er­ist natürlich da, aber er ist so gering, daß nur, wer über ein sehr jährlich vom 1. Oktober ab bewilligt. ihm in Göttingen , wegen eines Streites mit einem Kommilitonen auf freulich" fortschreitenden Entwicklung sprechen kann. Besonders verordneten Justizrat Dr. Horwizz wurde in der I. Abteilung des Bei der gestrigen Erfazwahl für den verstorbenen Stadt­ein halbes Jahr das consilium abeundi erteilt worden war. In in der Behandlung der zahlreichen socialpolitischen Auf II. Wahlbezirks der alleinige Kandidat der Liberalen, Bankdirektor Preußen wehte der Wind der Reaktion mit grimmiger Schärfe; ein die gaben, Pojadowsky hätte damals das Himmelreich in Berlin gefunden. Alle werden, hat sich Berlin von den Kommunal- Verwaltungen heute gestellt Dr. Karl Gelpce gewählt. anderen, biel Erörterungen über Politik waren unter dem Eindruck dertleineren Städten überflügeln lassen. Die Sufbeschlags- Lehrschmiede zu Charlottenburg . Der nächste Karlsbader Beschlüsse verbannt; und als einziger Gegenstand Bemühungen" unserer Kommunal- Verwaltung auf diesem Ge- Kursus an dieser Lehranstalt beginnt am Dienstag, den 2. Januar 1900, öffentlicher Unterhaltung mußten Litteratur und Bühne herhalten. biete find leider überaus dürftig, und die Ergebnisse" sind bisher vormittags 8 Uhr. Meldungen zur Teilnahme sind an den Vorsteher, Bietet sich zu äußeren Vergleichen des Berlins der Postkutschenzeit noch dürftiger gewesen. Man kann dem Magistrat zwar nicht zu- Ober- Roßarzt a. D. Herrn Brandt zu Charlottenburg . Spreestr. 42, mit dem Berlin im Zeitalter der Elektricität auch kaum ein Anhalts- muten, daß er in seinen Berichten sich selber und seine Schwester- zu richten. Zur Aufnahme sind erforderlich: 1. der Nachweis über punft, so zeigt ein Blick auf die geistige Verfassung des Berlins behörde", die Stadtverordneten- Versammlung, tadelt, aber das Erlernung des Schmiedehandwerks, 2. ein polizeiliches Führungs­jener Tage oft eine fast verblüffende Aehnlichkeit mit dem der darf man am Ende doch erwarten und verlangen, daß er des attest. Unbemittelte erhalten freie Ausbildung und haben keinerlei Gegenwart. Heine stellt in seinen Briefen aus Berlin die deutschen Zustände bleibt. bekannten Spruches vom Eigenlob" eingedent Prüfungsgebühren zu entrichten. ben englischen gegenüber: Für Heilgehilfen ze. Anfang Januar n. J. beginnt ein neuer it in einem Volte alles öffentliche Leben unterdrückt, so sucht es Magistrat und Gesundheitspflege. Eine bureaukratische Unterrichtsturfus der Heilgehilfen- und Massierthätigen im Gebäude dennoch Gegenstände für gemeinsame Besprechung, und dazu dienen Muſterleistung, die vortrefflich in das Zeitalter hineinpaßt, wo eine des tgl. Polizeipräsidiums. Der Kursus wird zweimal wöchentlich ihm in Deutschland seine Schriftsteller und Komödianten... Statt staatliche Behörde die städtischen Turnhallen für Arbeiter- Turnvereine abends von 7 bis 9 Uhr abgehalten und kann von hier und aus­Pferderennen haben wir Bücherrennen nach der Leipziger Messe. gesperrt haben will, hat sich in der letzten Zeit die städtische Schul- wärts wohnenden männlichen und weiblichen Bersonen besucht Statt Boren haben wir Mystiker und Rationalisten, die sich in ihren Strantentassen Berlins wollte der Oeffentlichkeit einen Dr. Granier entweder früh 8 bis 9 oder nachmittags 5 bis 6 Uhr Die Centralkommission der werden. deputation geleistet. Meldungen nimmt der kgl. Bezirksphysikus Sanitätsrat Pamphlets herumbalgen, bis die einen zur Vernunft kommen, und den anderen Hören und Sehen vergeht und der Glaube bei ihnen Gesamt Ueberblick über die Gesundheitspflege bieten in seiner Wohnung, Mohrenstr. 29/30, entgegeit. Bei der Meldung Eingang findet. Statt Hahnenkämpfe haben wir Journale, worin der Bitte, die Aulen einiger Gemeindeschulen alt die Schuldeputation mit ist ein polizeiliches Führungsattest vorzulegen, auch ist das Honorar arme Teufel, die man dafür füttert, sich einander den guten Namen ant Sonntag mit 22 M. einzuzahlen. zerreißen, während die Philister freudig ausrufen: Sich, das ist eine nachmittagen zu den von Aerzten gehaltenen Vorträgen zur Ver- Der Sanitätsrat Dr. Granier hat mit Genehmigung des Polizei­Hauptsache Dem dort schwillt der Kamm! Der hat einen scharfen fügung zu stellen. Dies wurde mit der Motivierung Dies wurde mit der Motivierung ab- präsidenten ein Tagebuch für staatlich geprüfte Heilgehilfen und gelehnt, daß den Schuldienern die Sonntagsruhe nicht Masseure herausgegeben. Dieses im Verlage von S. Hauff u. Sohn, Schulräume empfahl die städtische Behörde der Deputation fühl, sich des§ 3b der Heilgehilfen- Ordnung vom 25. Juli 1898. verkürzt werden dürfe. Wegen anderweitiger Ueberlafſimg der Jüdenstr. 36/37, erschienene Tagebuch entspricht den Erforderniffen mit den Rektoren der Schulen in Verbindung zu setzen und dann Die Jahrhundert Postkarte, welche von der Postverwaltung etwa mit Einzelanträgen wieder zu kommen. Entgegenkommend war das Berhalten gewiß nicht. Das Bureau der Schuldeputation vorbereitet wird, wird am 30. und 31. Dezember zur Ausgabe ge= hätte bei gutem Willen diese Ermittelung in ein paar Tagen er langen. Von ihr werden anderthalb Millionen Stück hergestellt. Wer denkt hierbei nicht an die Herrlichkeiten unseres Residenz- und ein bedauerlicher Zeitverlust, da sie ein Bureau nicht zur Verfügung rahmt ist, soll die Startr, wie jetzt beſtimmt worden ist, in der linken ledigen können. Der Centralfommission erwuchs damit eine große Last Außer der neuen Germania - Marte, die von einem Lorbeerkranz unt theaters und ähnlicher Berliner Kunststätten? Heine stürzte sich zu Anfang seines hiesigen Aufenthalts mit hat und alle Schreibereien durch Handarbeiter, die in der Führung der oberen Ede eine aufgehende Sonne mit der Bahl 1900 erhalten, die Eifer in den Strudel hauptstädtischer Vergnügungen, ohne jedoch von Beder wenig gewandt find, in den Abend- bezw. Nachtstunden er- auf den Socialismus zu deuten wäre. Der gesamte Aufdruck der dem vornehmen Berlin besonders hingeriffen zu sein:... Unsere ledigen lassen nuus. Die Kommission konnte daher auch den ur- Karte, der Vordruck, die Marke mit dem Kranz und die Sonne den 1. No- mit der Zahl ist einfarbig grün. Die Karte wird unseres Wissens Bälle haben nichts Charakteristisches; wie verwunderlich es auch oft iprünglich in Aussicht genommenen Anfangstermin aussehen mag, wenn ein von seiner Gage lebender Gekondelieutenant ember nicht inuchalten. Die Antwort der Schuldeputation ent- die erste von der deutschen Reichspost herausgegebene Gelegenheits­und ein mit Läppchen und Flittern mosaifartig aufgepugtes Stommis- hielt dann weiter noch die Mitteilung, daß die Kommiffion an die marke jein. brotfräulein sich auf solchen Bällen in entfeglich vornehmen Formen von Heizung und Beleuchtung tragen müfie. Das war 1. März nächsten Jahres in Straft. Schuldiener pro Abend 1 M. zahlen und außerdem die Kosten Eine Zwangsinnung für das Glaserhandwerk tritt am auch nicht sehr freundlich, Auch das Straßenbild der preußischen Hauptstadt schildert Heine: int dem Anschreiben war Die Kaffeekrufe galt von jeher als eine Art Wahrzeichen des Berlin ist gar keine Stadt, sondern Berlin giebt bloß den Ort dazu gesagt, daß es sich um Vorträge für die Berliner Arbeiterschaft" also für die unbemittelte Bevölkerung Fabrifarbeiters und der Fabrikarbeiterin. Wer mit ihr im Morgen­her, wo sich eine Menge Menschen, und zwar darunter viele Menschen deputation hätte ja wohl von der Gewerbedeputation erfahren ur scheint auch dieser ehrwürdigen Institution das letzte Stündlein handle, und die Schul­grauen der Arbeitsstätte zueilte, war gezeichnet als Proletarier. von Geist, versammeln, denen der Ort ganz gleichgültig ist; dieje bilden das geistige Berlin . Der durchreisende Fremde sieht nur die fönnen, daß der" Centralkommiſsion" Krankenkassenmittel nicht au- geschlagen zu haben. Ein Arbeiter fam vor einigen Tagen Yanggestreckten uniformen Häuser, die langen, breiten Straßen, die gewiesen werden dürfen und daß dieselbe somit auf freiwillige at us. Er erzählte, wie lästig ihm die Kaffeekrute ge= nach der Schnur und meistens nach dem Eigenwillen eines Ein­Gaben angewiesen ist. worden sei, und wie er in freiwilligen und unfreiwilligen zelnen gebaut sind und keine Kunde geben von der Denkweise der Die Reihe der bureaufratischen Liebenswürdigkeiten ivar Mußestunden auf Abhilfe gesonnen habe. Mit der Zeit damit aber Menge. Die Stadt enthält so wenig Altertümlichkeit und ist so nen, 110ch nicht erschöpft. Da dic Bemühungen habe sich sein Sinnen zu einer Erfindung verdichtet, die er uns und doch ist das Neue schon so alt, so welt und abgestorben." 11117 geeignete Lokalitäten auch von den Rektoren nicht demonstrieren wolle. Darauf zog er aus der Nocktasche eine ovale Ist der Charakter der Stadt heute ein anderer? gerade durch pünktliche Beantwortung gefördert wurden, so war erst Blechbüchse hervor, flappte daran zuerst einen Griff in die zwei Monate nach dem ersten Schreiben die Heine fand bald in dem Varnhagenschen Hause Eingang, und am 19. November Höhe und schob das Instrument dann auseinander, worauf am Fuß hier war es Frau Rahel, die auf den Jüngling einen ganz außer- Kommission in der Lage, cini pecifiziertes Gesuch einzureichen. ende ein dichtverschlossener Spiritusbehälter zum Vorschein kam. In ordentlichen Einfluß ausübte. Spät noch gedachte er oft dieser edlen Tage später- antivortete die Schuldeputation: daß wir nicht in der Lage eine genügend starke Flamme vermochte den Inhalt der Büchse, die Der Erfolg war ein verblüffender. Interm 27. November aljo acht Augenblick war der Apparat aufgestellt, der Spiritus angezündet und und geiftvollen Frau, die das eigensinnige und verbitterte Jünglings- find, den Antrag geschäftsmäßig prüfen zu fönnen. Um diefes zu er- 3/4 Liter, also eine Weinflasche voll faßte, in furzer Zeit zu erwärmen. herz sanft zu lenken vermochte. reichen, ist es erforderlich, daß für jede Schule besonders ein Die ganze Geschichte stellte sich als so einfach und sinnreich dar, daß Antrag gestellt wird." Es ist schwer, hierauf keine Satire zu wir uns im Grunde wunderten, warum nicht schon längst eine der schreiben. Nun ist er da, der harte Mann. Unaufhörlich fallen Schnee- sieben geforderten Räume und die Tage, zu denen man sie wir nicht irren, soll der Apparat 1,50 M. foften Es genügt nicht, daß in dem einen Schreiben genau die artige Erfindung gemacht worden sei. Da auch der Preis flocken der feinen durchdringenden Wintersorte vom dunkelgrauen wünscht, bezeichnet sind, nein, nicht allzu hoch es muß für jede Aula Himmel hernieder. Den Ohren setzt der Frost schon tüchtig zu: ein besonderer Antrag geschrieben Richtig, das Thermometer zeigt zehn Grad Kälte an. Drei Jahre infolge. besonderer Antrag geschrieben werden, gleichgültig, ob Erfinder allmählich seine Mühen belohnt sieht. Eines ist allerdings werden, gleichgültig, ob genannt werden kann, so ist wohl anzunehmen, daß der proletarische dieser neuen Verzögerung auch der nunmehr in find es her, daß so etwas dagewesen ist. Der letzte und vorlegte Aussicht genommene Anfangstermin wieder verstreicht, und an der kleinen Waschine au tadeln, nämlich ber umständliche Namen. Winter verdienten nur im Scherz diesen Namen; will der jezige damit der ganze Plan für diesen Winter ins Wasser fällt. nachholen, was bisher versäumt worden? Im Stadtbahnzug sind und zur Erteilung dieses aus rein formalen Gründen erfolgenden die Fenster völlig mit Eisblumen bedeckt; der Name der Station Bescheides braucht die Deputation acht Tage. An dieser Behandlung muß von den Beamten ausgerufen werden. Auf den Straßen erkennt man deutlich das hohe Maß von Verständnis, das die treiben Rollmops und Kutscher die dampfenden Pferde an. Alle städtische Behörde der Förderung der Gesundheitspflege entgegen­Augenblicke bildet sich ein Stuäuel von Straßenbahnwagen, Droschfen. bringt. Ominibussen und Lastwagen; es ist unmöglich, bei Schneefall

Schnabel!"

Besonders frappiert die Schilderung gewisser Bühnenverhältnisse: " Wir haben gewissermaßen auch unsere Parlamentsdebatten und bamit meine ich unsere Theaterkritiken, wie denn unser Schauspiel selbst gar häßlich das Haus der Gemeinen genannt werden kann, von wegen der vielen Gemeinheiten, die darin blühen, von wegen des plattgetretenen französischen Unflats..."

bewegen".

Der Winter.

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denn

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Er heißt: Hertfelders Essentransportbehälter mit zusammenschieb­amtlich geschügt." Das ist ein bischen weitläufig. barer Koch- resp. Wärmvorrichtung, in der Tasche zu tragen. Patent­

Ein Sittenbild. Ein Skandal liegt der vor einigen Tagen erfolgten Verhaftung zweier Halbweltdamen zu Grunde. In dem verschwiegenen Hinterzimmer eines bekannten Nachtcafés der Friedrich­straße feierte fürzlich eine Gesellschaft eine eigenartige Soiree, deren piece de résistance in den mehr als eigenartigen Tänzen zweier Damen" bestand. Die Namen der beteiligten Kavaliere" wurden gleichfalls festgestellt.

Durch Kurzschluß verunglückt sind zwei Monteure der Handelsstätte Bellealliance" in der Friedrichstraße. Die Monteure waren am Sonnabendabend mit einer Reparatur an den Beleuchtungs­anlagen beschäftigt, als ihnen plöglich helle Flammen entgegen­schlugen. Der 33jährige Friedrich Specht erlitt hierdurch erhebliche Brandwunden im Geficht und an den Armen, während sein Kollege, der 30jährige Paul Schmidtsdorf, Brandwunden an den Händen erlitt. Die Verletzten erhielten in der Unfallstation die erste ärzt­liche Hilfe.

den Verkehr auch nur einigermaßen in Ordnung zu halten. Die städtischen höheren Lehranstalten( 11 Gymnasien, 7 Neal Am vorteilhaftesten zeigt sich noch die Elektrische, die mit gymnafien, 2 Oberrealschulen, zusammen 20 Anstalten, von denen ihrer wuchtigen Kraft das bißchen Schnee einigermaßen überwindet und 18 eine Vorschule haben) tofteten im Jahre 1897/98 über 3 Millionen" ein ideales Vehikel wäre, wenn sie Menschenleben schonen und den Mart. Dieser Summe stand eine Einnahme von fnapp 1/2 Millionen Fahrgästen etwas Wärme spenden möchte. gegenüber, so daß aus dem Stadtsäckel ein Zuschuß von reichlich Während das eigentliche Straßenleben den Eindruck des unend Millionen( genauer: 1 644 561 M.) geleistet werden mußte. Da lich Mühseligen macht, ist auf den Bauten Totenstille eingekehrt. Die Schulen von zusammen 12 377 Schülern besucht wurden, so kam Die Maurer sind durch die Kälte von der Arbeit vertrieben; das ist auf den Kopf ein Zuschuß von 132,90 Mt. Der Zuschuß war seit noch Terrorismus. Bang überlegt der Proletarier vom Neubau, ob einer Reihe von Jahren ununterbrochen und sehr erheblich gestiegen Bäcker und Kaufmann borgen werden und ob durch Schneeschippen und hatte im Jahre 1894/95 den Betrag von 129,50 W. erreicht. wenigstens ein paar Groschen zu verdienen sind. Vielleicht glückt nachdem dann Ostern 1895 die Schulgelderhöhung in Kraft getreten es, vielleicht auch muß der Schmachtriemen zu Weihnachten bedeutend war, fant der Zuschuß 1895/96 auf 111,50 M. Er stieg aber schon im nächsten Jahre von neuem und belief sich 1897/98 bereits wieder enger angezogen werden. Während alles, was fann, seines Weges remt, um sich warm auf, wie gesagt, 132,90 m. 132,90 W., daß ist das Doppelte von Der ,, kupferne Sonntag" soll den Geschäftsleuten recht gute zu halten, stehen in verkehrsreicher Straße Männer, Frauen und in dem, was die Gemeindeschulen pro Stopf kosten. Einnahmen gebracht haben. Daß seine Notwendigkeit dadurch über besonders großer Zahl dünnbekleidete Kinder stundenlang fast Die 17 Standesämter Berlins erforderten im Etatsjahr allem Zweifel erhaben ist, möchten wir doch nicht behaupten. unbeweglich auf einem Fleck, um den Vorübereilenden Streichhölzer, 1897/98 eine Ausgabe von 276 946,98 M., ungerechnet die Mieten Christbaumschmuck und Hampelmänner anzubieten. Ein Anblick, um für die auf städtischen Grundstücken untergebrachten Standesämter, Nach Transvaal ausgewandert ist, wie eine Lokalforrespondenz die Faust zu ballen gegen die Schmach unserer Zustände, aber auch und brachten eine Einnahme von nur 31 849,30 M. Es blieb also mitteilt, der feit Ende September d. J. aus Berlin verschwundene um die Hand zu öffnen auch desjenigen, der selber in banger Sorge eine Mehrausgabe von 245 097,68 m., die durch Zuschuß aus antisemitische Redacteur Sedlacet. Er nahm an den Kämpfen den kommenden Tagen entgegensicht. städtischen Mitteln gedeckt werden mußte. Da sich die Zahl aller gegen die Engländer teil. In der Schlacht bei Glencoe wurde er Doch ist jest nicht auch die Saison der werktätigen Christenstandesamtlichen Handlungen( Aufgebote, Eheschließungen, Ein- von einem feindlichen Geschoß so schwer an den Beinen verletzt, daß liebe? Freilich. Ein Dugend Bazare sind abgehalten. Der letzte tragungen von Geburten, Sterbefällen usw.) in dem entsprechenden er in das Striegsipital zu Pretoria transportiert werden mußte. am Sonnabend galt allerdings den Verwundeten im Transvaalkriege, Kalenderjahr auf 218 493 belief, fo erwuchs der Stadt aus jeder Dort liegt er auf den Tod danieder und dürfte nach einer hier ein­aber ist es nicht etwas Schönes um das Christentum derer von standesamtlichen Handlung eine Mehrausgabe von durchschnittlich getroffenen Mitteilung kaum wieder genesen, da zu der schweren Ver­wundung der Brand hinzutrat. Befitz und Bildung, daß die Herrschaften sich nicht allein zur Linde- 1,12 m.

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rung des heimatlichen Elends die Nächte hindurchamüsieren, sondern Der Vorstand der Invaliditäts- und Altersversicherungs- Der Schneefall hat Omnibussen und Pferdebahnwagen und in auch zum Besten der Verwundeten in Afrifa Sett trinfen? Das tostet Anstalt erläßt eine Bekanntmachung betreffend den Umtausch der einzelnen Fällen jogar den Motorwagen im Straßenverkehr arge Anstrengungen und fostet Zeit soviel Zeit, daß den lieben Leuten Quittungskarten.( Siehe Inserat in heutiger Nummer.) Es wird Hindernisse bereitet. Ein Wagen der Linie Marheinickeplatz- Geſund­nicht einmal Muße bleibt, über die Schamlosigkeit eines solchen darauf aufmerksam gemacht, daß nach dem neuen Gefeße alle brunnen blieb in der Jerufalemerstraße liegen und es dauerte länger Wohlthuns nachzudenken. Quittungsfarten ungültig werden, wenn sie längstens zwei Jahre als eine halbe Stunde, ehe das Hindernis beseitigt werden konnte. nach dem Ausstellungstage nicht umgetauscht werden. Auch aus der Potsdamer, Leipziger- und Friedrichstraße wurden Der Haupt- Verwaltungsbericht des Magiftrats, der Bericht Juhaber von Quittungstarten, die vor dem 1. Januar 1898 gleichartige Betriebsstörungen gemeldet. Daß infolge des Schnees über die allgemeine Magistrats- Berwaltung, trägt ausgestellt sind, müssen dieselben deshalb sofort, spätestens aber falls auch zahlreiche Fußgänger zu Schaden gekommen sind, bedarf die Nummer I, aber er erscheint als legter von allen Verwaltungs- bis zum 30. Dezember d. J., beim zuständigen Polizeirevier kaum der Erwähnung. Schon am Sonnabend und Sonntag traten berichten. Vor ein paar Jahrzehnten tam er thatsächlich meist als zur Aufrechnung und zum Umtausch vorlegen. Kosten erwachsen Unfälle ein, noch häufiger wurden sie heute morgen. Vor erster heraus und bildete die Einleitung für die lange Reihe der daraus nicht. dem Hause Besselstraße 20 fiel der 31 Jahre alte Schneider Gustav