Was?" fragte Pamel
Einem anderen überlassen... ,, Nein!" sagte er laut.
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„ Nein, ich bin fest entschlossen!" sagte Pawel.„ Ich werde um keinen Preis darauf verzichten."
Selbst wenn ich Sie nun bitte.= wenn ich..." Pawel begann plößlich schnell und streng: " Sie dürfen nicht so reden... ... Was wollen Sie? Sie dürfen nicht!"
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brei Fuß voneinander in den Baum getrieben. Ein schlanker, dünner Bambusstamm wird dann aufrecht gestellt und mit Rotang oder anderen Striden an den Enden der Pflöcke festgebunden; so bildet er mit dem Baume selbst eine Reiter. Ein Mann besteigt Ueberlegen Sie doch Sie sind so einflußreich.= diese und baut die Leiter im Hinaufsteigen weiter, indem er neue Man hat Sie so lieb... Sie und Nachodka sind die Ersten Pflöde eintreibt und neue Bambusstäbe daran befestigt, bis erhier.. Was können Sie in der Freiheit alles ausrichten. oft in einer Höhe von 80 bis 100 Fuß vom Erdboden die nieUeberlegen Sie es fich! Man wird Sie dafür in die Ver- drigsten Zweige des Baumes erreicht. Da das Gewicht des Mannes bannung schicken... weit fort... auf lange!" auf mehrere Pflöcke verteilt wird, die durch den senkrechten Stab Es war der Mutter, als wenn in der Stimme des verbunden sind und gestützt werden, so ist eine derartige Leiter viel Mädchens bekannte Gefühle- Schmerz und Wehmut mit sicherer, als man auf den ersten Blid meinen sollte, und ihre Ansprächen. Und Saschas Worte fielen wie große Tropfen Eis- fertigung geht erstaunlich rasch vor sich. Auch wenn ein Pfad steil bergan führt und der Boden glatt ist, werden oft Bambusstufen wasser in ihr Herz. darauf gelegt, um ein Ausgleiten beim Hinaufschaffen schwerer Lasten zu verhüten. Solche Stufen werden aus gleich langen Etüden von starkem Bambus angefertigt, deren entgegengesetzte Enden gerade an der Verbindungsstelle zweier Glieder eingeferbt werden. Durch die so gemachten Einschnitte kann man dann starte Bflöde aus Bambus in die Erde treiben, die die Stufen festhalten. Die Maften und Raaen der Fahrzeuge der Eingeborenen find fast jämtlich aus Bambus fabriziert, der Leichtigkeit, Festigkeit und Elastizität zugleich in hohem Grade besitzt. Zwei bis drei große Bambusse geben die besten Auslegebäume für Kähne wegen ihrer großen Schwimmkraft. Ferner dienen dieselben zum Erbauen von Flößen, und in der Stadt Palembang auf Sumatra gibt es eine ganze Straße von schwimmenden Häusern auf Flößen, die aus großen Bündeln von Bambus bestehen. Die Dayaken auf Borneo bauen Brücken über Flüsse oder an Abhängen ganz aus Bambus; die letzteren werden manchmal in sinnreicher Weise mit Hülfe von schrägen Bambusstreben an überhängende Bäume befestigt, so daß fie wahre Hängebrüden sind. Die Fußböden der malayischen Häuser bestehen fast immer aus Bambus, werden aber auf ber schiedene Weise hergestellt. Gewöhnlich werden die Stämme der Länge nach in zwei Teile gespalten, und die Stüde mit Rotang be festigt. Dies gibt einen gitterartigen Fußboden, etwas elastisch und für die barfußgehenden Eingeborenen sehr angenehm. Eine Flur
Ich bin aber doch Mensch," sagte sie leise. " Sie sind ein gutes Wesen!" erwiderte Bawel ebenfalls leise, aber in einem besonderen Ton, als wenn er schwer atmete. ,, Sie sind mir teuer Ja! Und deswegen dürfen Sie nicht so reden...
Reb wohl!" sagte das Mädchen. Am Klopfen ihrer Hacken erriet die Mutter, daß fie schnell ging, fast lief. Pawel trat hinter ihr auf den Hof. ( Fortsetzung folgt.)
Der Bambus im Leben
der Tropenvölker. beffere Art von zur wird aus Platten gefertigt, die aus großen
Von Dr. J. Wiese.
Eines der wertvollsten Geschenke, mit denen die Natur die Eingeborenen der östlichen Tropenländer bedacht hat, ist der Bambus. Seine Verwendung ist fast unbeschränkter Art. Von Natur eine Säule, ein gerader, gleichförmig dicker Zylinder, fest und haltbar mit glatter, fegeliger, schon von selbst glänzender, gleichsam polierter Oberfläche, ist er durch Zwischenwände in regelmäßige Abstände abgesondert, jedes einzelne Glied ist ein böllig geschlossenes, wasserdichtes Gefäß. Wegen der Hohlheit und Härte der äußeren Hülle und des Borhandenseins der Querwände ist er im Verhältnis zu seinem Gewichte außerordentlich fest. Man hat eine Auswahl der verschiedensten Größen und Gestalt; leicht und schwer, mit furzen und langen Gliedern von der Größe eines Rohrstodes bis zu einer schlanken Balme kommen die Bambusarten vor. Sie laffen sich mit größter Leichtigkeit und Sauberkeit spalten und infolge der Hohlheit auch mit Hülfe eines scharfen Meffers oder Beiles quer zerschneiden und entferben. Bei großer Festigkeit ist der Bambus zugleich elastisch, und weder frisch noch trocken hat er einen besonderen Geschmad oder Geruch.
Das breiteste Zentrum des Vorkommens der Bambusarten liegt zwischen den Tropen. Indessen gehen sie über diese Grenzen hinaus, um zu kalten Breitegraden aufzusteigen oder sich auf bedeutenden Höhen zu erheben. Wachsen sie in niedrig gelegenen, fumpfigen Regionen, in pestdurchhauchten Dschungeln, geheimnis vollen und ungefunden Wäldern zur Riesengröße empor, so fieht man kleine Arten die Schneegipfel des Himalaya und der falten Anden erreichen. Zu 20 und 40 Meter Höhe bei 20 und 22 Bentimeter Durchmesser wachsen sie heran in Zentralafrika , in Süd amerika , den Aequatorial- Republiken, den Sümpfen des Amazonenstromes, in einem großen Teile Brasiliens , den heißen Tälern der Anden, im westlichen und östlichen Indien , in Ceylon, Kalkutta , Chittagong , Birma , Tenasferim, auf den Inseln des östlichen Archipels, auf den Philippinen, Java, Sumatra usw. In dem östlichen China , wo der Bambus eine große Ausbreitung hat, kommt er von Süden nach Norden unter den verschiedensten flimatischen Verhältnissen vor, in Canton und Schanghai , wo die Hitze bedeutend, in Peking und Nuh- Po, wo die Kälte grimmig und der Schnee häufig ist und die Bäche einfrieren.
Bambusjtüden bestehen, die in Längen von drei bis vier Fuß zersägt und dann an einer Seite gespalten werden. Die Querwände werden dann ringsum mit einem scharfen Messer durchschnitten, so daß das Stüd glatt gerollt und gepreßt werden kann; alsbald bildet sich ein hartes Brett mit natürlicher glatter Oberfläche, die nach furzem Gebrauche eben und schön glänzend wird. Blenden, Schränke, Matten werden ebenfalls auf verschiedene Weise hergestellt, manchmal aus dünneren Arten, deren Stämme flach gedrückt und gefaltet werden, öfter aber aus feinen Streifen, die mit Bambusrinde oder Rotang verbunden werden. Längsstüde von Bambus auf Böden geben gute Betten, indem sie mittels ihrer Elastizität zugleich die Matraßen ersetzen und nur noch eine übergelegte Matte nötig machen, um ein behagliches Nachtlager abzugeben. Jede Art von Körben, von den rohejten und schwersten bis zu den niedlichsten und zartesten fertigt man aus Bambus. Wo, wie in Lombod und Macassar, das Land stark bevölkert und das Bauholz selten ist, werden ganze Häufer aus Bambus erbaut. Ständer, Mauern, Fußböden und Dächer, alles wird aus diesem einen Material herge richtet, und kann man wohl sagen, daß auf keine andere Weise ein so nettes und gut ausgeführtes Haus so rasch und billig erbaut werden kann. Auch alle Arten von Möbeln, Stühle, Sofas, Bettstellen stellt man auf den Molukken so gut und billig wie sonst wohl nirgends aus Bambus her. Ein Stuhl kostet eine halbe Mark, ein Sofa zwei Mark.
Wenden wir uns zu den einfacheren Gebrauchsarten, so eignen sich die Bambus ausgezeichnet zu Wasserbehältern. Einige der leichten Art werden zu Enden von fünf Fuß verschnitten, wobei man ein Loch durch die Querwände stößt. Dieses Verfahren hindert ein zu rasches Ausfließen des Wassers und ermöglicht ein allmähliches gleichmäßiges Ausgießen bis auf den lezten Tropfen. Man bindet drei bis vier solcher Gefäße an einander und fann sie sehr bequem in die Ede stellen. Wasserrohre und Leitungen werden ebenfalls aus Bambus gefertigt; lettere aus Bambusröhren, die von Zeit zu Zeit durch fleine Böde aus atvei freuzweis verbundenen Stäben gestützt werden. So leitet man das Wasser oft aus ziemlicher Entfernung bis in die Mitte der Dorfschaften. Gefäße für Reis oder Palmwein, Becher zum Trinken, Wasserfellen hat man in Gestalt eines Gliedes der Bambusstämme fast fertig: befestigt man einen Deckel daran, so hat man Tabatsdofen und Schwammdosen. Stangen für Papageien mit Sauf- und Freßschälchen lassen sich leicht aus einem einzigen Stüd Bambus herstellen, während mit etwas mehr Fleiß sich sehr schöne Bogelbauer daraus anfertigen lassen. Auf Timor macht man ein musikalisches Instrument aus einem Gliede eines großen Bambusstammes, indem man mit großer Sorgfalt sieben Streifen der großen Rinde zu Die Arten der Verwendung des Bambus zu allerlei Hausgerät Saiten ablöst, die dann an beiden Enden befestigt bleiben und durch find faum aufzuzählen. Aus zwei Bambusstangen von aus- fleine Pflöckchen unterwärts angefeilt werden; dabei hindert man reichender Länge stellt man sehr leicht Leitern her, indem man Ein- das Ablösen der Saiten durch ein startgeflochtenes Band aus schnitte gerade über jedem Querringe macht, die ein Loch zur Auf- gleichem Material, das man ebenfalls an beiden Enden fest um das nahme des Sprosses bilden. Um auf den hohen Bäumen Wachs Instrument bindet. Eine Oeffnung, die man an einer Seite einauszunehmen, fertigt man eine Steigleiter in sehr finnreicher Weise schneidet, feht nun den Bambus in den Stand, in musikalischen aus Bambusrohr an, die zu jeder beliebigen Höhe hinanreicht. Man Tönen zu schwingen, wenn die Saiten mit dem Finger scharf auwählt dazu eine der härtesten und dicksten Arten und stellt aus ihr geschlagen werden. Auf Java bedient man sich schmaler Streifen eine Anzahl von Pflöden etwa 1 Fuß lang, her. Diese werden an bon Bambus, die an straffen Saiten befestigt sind und mit einem einem Ende zuaesvikt und dann in einer senkrechten Linie etwa| Klöpfel geschlagen werden, um die höheren Töne des„ Gamelang"
In der ganzen tropischen Zone hat der Bambus seit den ersten Anfängen der Menschheit die größten Dienste geleistet, wie er auch heute noch für die Eingeborenen und selbst die sogenannten zibilisierten Völker von größter Bedeutung ist. Daher zollen gewisse Bevölkerungen dem Bambus eine besondere Verehrung.