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Frauen, denen es aber versagt war, der Menschheit höhere Dienste| Bremsen wird die vorhandene Energte des Wagens durch die Be zu leisten, willkommen zu heißen.

Medizinisches.

e. k.

Der Stand der Radiumbehandlung. Gleich allen neuen Heilverfahren hat die Radiumbehandlung, wie in einem Leitartikel der Archive für Röntgenstrahlen" ausgeführt wird, drei Stufen der Entwickelung durchlaufen. Auf der ersten Stufe soll das neue Heilmittel gegen alle Krankheiten helfen, denen der Mensch überhaupt zugänglich ist, auf der zweiten taugt es wieder gar nichts, und auf der dritten wird es wenigstens für eine be­schränkte Zahl bon frankhaften Zuständen als nüßlich befunden. Es sind jest rund zehn Jahre verflossen, seit Frau Curie das Radium entdeckte, und bald darauf wurden auch Versuche damit zu Heilzweden angestellt. Dieser Zeitraum ist selbstverständlich für eine gründliche Erforschung einer so vollkommenen Neuheit zu furs, aber es läßt sich doch sagen, daß die Radiumbehandlung schon im Begriff steht, die dritte Stufe ihrer Entwickelung zu erreichen und daß fich infolgedessen jezt schon einigermaßen fagen läßt, in­wieweit sie überhaupt von Wert sein kann. Die ersten Versuche waren von Folgen begleitet, die keineswegs ermutigend wirken fonnten, indem dadurch schwere Verbrennungen der Haut bis in tiefe Schichten hinein verursacht wurden. Immerhin hat gerade diese Erfahrung zu der Erkenntnis geführt, daß die Domäne der Radiumbehandlung auf dem Gebiete der Hautkrankheiten liegen müßte, und hier hat sie tatsächlich ihre größten Triumphe gefeiert. So wird nach dem Gutachten vieler hervorragender Aerzte die Radiumstrahlung als eine schlechthin ideale Behandlung für fressende Geschwüre, für einen Teil der Lupuserkrankungen und für oberflächliche Krebswucherungen erklärt. Dann hat sich ihr Gebrauch noch ausgedehnt auf starkes Hautjucken, auf die Be seitigung von Muttermalen und noch einige andere tranfhafte Hautveränderungen. Gegen Krebsbildungen von größerer Aus­dehnung und tieferem Sitz hat dagegen weder die natürliche Strahlung des Radiums noch die künstliche der Röntgen- Röhre ein Heilmittel von irgendwie beträchtlichem Einfluß an die Hand geliefert. Am meisten beschäftigen sich jetzt die Aerzte und die mit ihnen zusammenarbeitenden Forscher mit der Frage, wie die Radiumstrahlen physiologisch wirken und welchen Einfluß fie auf tranthafte Gewebe verschiedener Art besißn, und diese Frage geht wieder in einer anderen auf, die nach einem gemeinsamen Grund der Wirkung des Radiums, der Röntgen- Strahlen und des ultra­violetten Richtes sucht. In dieser Beziehung befindet sich die Wissenschaft leider noch ziemlich im bunkeln, und es ist eine durch die neuesten Untersuchungen nahe gelegte Vermutung, daß die Wirkung des Radiums eine chemische sein dürfte, indem dadurch vielleicht eine Orydation, also eine gesteigerte Aufnahme von Sauerstoff, bedingt wird. Jedenfalls sehen die Strahlen die Teilchen der Gewebe in eine Bewegung, die ein schnelles Wachstum der Zellen verhindert. Der Fortschritt der Radiumbehandlung hat am meisten darunter gelitten, daß man bisher nicht mit Sicherheit hat feststellen können, welcher Grad der Bestrahlung zur Erzielung eines Heilerfolges der richtige ist. Borläufig ist es fast unmöglich, daß ein Farscher die Versuche eines anderen vollkommen nach ahmen kann, weil die Strahlungsfähigkeit der einzelnen Radium­proben zu verschieden ist und noch viele Nebenumstände die Wirkung beeinflussen. Der größte Uebelstand endlich ist die un­gebeure Softspieligkeit des Radiums. Während man bei zahlreichen anderen Mineralstoffen die Erfahrung gemacht hat, daß fie bei Stärkerer Nachfrage in größeren Mengen und auf billigere Art ge­wonnen werden können und dadurch im Preise zurückgehen, hat das Radium leider durchaus eine Ausnahme von dieser Regel gebildet. Die Kosten seiner Gewinnung sind außerordentlich hoch, und es Tiegen teine Anzeichen dafür vor, daß sie eine Herabjeßung er­fahren werden. Ein Arzt berichtet, daß er neulich in einem öffent­lichen Krankenhause ein Kind gesehen habe, das von einem un geheuren, eine ganze Gefichtshälfte bedeckenden Muttermal durch Die Behandlung hatte Radiumbehandlung befreit worden war. aber über ein Jahr gedauert und so viele Kosten gemacht, daß nur ein Millionär oder ein ganz Armer darauf rechnen kann, einer folchen Segnung teilhaft zu werden.

Technisches.

schleunigung dazu benutzt, um die Batterie aufzuladen. Mit einer Ladung tann jeder Wagen 70 Kilometer zurüdlegen, also gut zweis mal über Trier nach Ehrang und zurück fahren. Naturgemäß wird ein solcher Wagen viel besser ausgenutzt als ein ganzer Zug. Der Betrieb ermöglicht also auch eine schnellere Betriebsfolge, ein nicht zu unterschätzender Vorteil des Affumulatorenwagens.

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Humoristisches.

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Auch eine Berechnung. A.: Also in Marienbad waren Sie jetzt wieder. Donnerwetter, Ihr Bauch wird Ihnen aber schön teuer! B.: Ich habe mir's so ungefähr ausgerechnet; die Anschaffung bat pro Pfund vierhundert und die Abschaffung fünfhundert Mark gefoſtet!

Der luge Hund. Der Kaufmann Meyer hat einen Hund, dieser war so furchtbar schlau, daß er einem Gehilfen feines Herrn, namens a B. ständig in die Beine fuhr. Meyer nahm sich einen anderen Gehülfen, namens Eckstein, den hat er aber auch bald entlassen müssen.

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"

Technische Unmöglichkeit. Barum find die Fische stumm?" fragt der Lehrer den kleinen Moriz Bernstein. ... Heißt a Frag, Herr Lehrer,"" antwortet Moritz, ä Sie unter dem Wasser zu reden!""

probier'n

- Aus der Instruktionsstunde. Leutnant: Wie viel Geld bekommt der Soldat täglich, Boczek?

Boczek: Dreiundzwanzig Pfennig, Herr Leutnant. Leutnant: Was macht der Soldat damit, Boczek?

Boczek: Er tut sich kaufen Butter, Herr Leutnant, für zwölf Pfennig.

Leutnant: Was macht der Soldat weiter? Boczek: Hat Soldat noch elf Pfennig, Herr Leutnant, tut Soldat fich kaufen Brot für acht Pfennig, Herr Leutnant. Leutnant: Es bleiben noch drei Pfennig, was macht der Soldat Boczek: Die darf Soldat nicht verprassen, Herr Leutnant! ( Lustige Blätter.")

damit?

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Notizen.

Fulton Hundertjahrfeier in New York . Der New Yorker Hafen hatte am Sonnabend zur Erinnerung an die erste Fahrt von Amerikas erstem Dampfboot, die vor hundert Jahren ( 17. August 1807) stattgefunden hat, ein Festgewand angelegt, und auch die großen atlantischen Dampfer, die an diesem Tage einliefen, bedeckten sich in dem Augenblick, da sie in die Bai gelangten, über und über mit bunten Wimpeln. Um 1 Uhr mittags dippten die Hunderte von Schiffen im Hafen ihre Flaggen und ließen ihre Dampfpfeifen ertönen, denn gerade zu dieser Stunde war Robert Fultons Clermont" vor hundert Jahren mit großer Mühe langsam den Hudson River hinaufgedampft, während die Segler sich über ihn lustig machten und ihm höbnisch zuriefen, ob sie ihm nicht ein Tan zuwerfen sollten, und während auch die Zuschauer am Lande den unternehmenden Mann hänselten, da sie völlig überzeugt waren, daß das kleine Fahrzeug das Unmögliche versuchte.

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Ein Dentmal für Lamard soll, wie aus Baris bes richtet wird, im Jardin des Plantes errichtet werden. Auf dem Monument sollen die Titel seiner hervorragenden Werke eingrabiert werden, darunter besonders die seiner spekulativen Schriften, die bei feinen Zeitgenossen so wenig Beachtung fanden und in denen er doch als einer der wichtigsten Vorgänger Darwins ein vollständiges System der Transmutationstheorie aufgestellt hat. Durch dieses Denkmal soll dem berkannten Gelehrten, der seine letzte Ruhestätte in einem Armengrabe gefunden hat, wenigstens ein Nachruhm ge­sichert werden. Rodins Turm der Arbeit". Ein Wert von gigan tischen Proportionen plant Auguste Rodin , der große franzöfifche Bildhauer, in einem Turm der Arbeit", der in einem großen Symbol bie Arbeit des Menschen zusammenfassen und verherrlichen soll. In einem Gespräch ließ sich der französische Meister über die Idee feines Monumentes folgendermaßen aus: Der Turm wird sich ganz auf einer Strypta erheben, in die die Vergleute und die Taucher wie überhaupt alle die, die unter der Erde oder unter dem Wasser arbeiten, verwiesen werden. Die Tore der Krypta werden von den Gestalten des Tages und der Nacht bewacht werden. Eine Reihe anderer Berufe- die Schmiede, Schreiner, Töpfer, Maurer- werden auf einem spiralförmigen Fries, der den Turm umgibt, zur Darstellung ge­langen. Zivei Engel, die vom Himmel herabschieben und die Ar­beiter auf Erden unter ihren Schutz nehmen, sollen das Ganze frönen." Die Kosten der Ausführung seines Planes schätzt Rodin selbst nach Millionen, und er denkt daran, daß eine internationale Busammenarbeit möglich sein wird, das große Werk zu vollenden. Eine große Schwierigkeit hat er bereits überwunden; er hat einen Architekten gefunden, der den architektonischen Aufbau des Ganzen übernehmen will, während Rodin sich auf die Ausführung der Bild­bauerarbeiten beschränken wird. Der Architeft ist. Nénot. Rodin äußerte sich sehr zuversichtlich über die Ausführung seines Blanes.

Die Verwendung elektrischer Affumulator­wagen im Eisenbahnbetriebe ist überall da von Wert, wo die verhältnismäßige Geringfügigkeit des Verkehrs den Betrieb von ganzen Zügen unwirtschaftlich macht. Ein Zug erfordert immer eine Lotomotive, die bei nur wenigen Wagen fast ebensoviel Kosten verursacht wie bei normaler Belastung. Auch das rollende Mate­rial wird nur zu geringem Teile ausgenutzt. Die Eisenbahnver­waltung beginnt jetzt daher, an manchen Stellen elektrische Akku­mulatoreneinzelwagen einzustellen, bie allein laufen und gleich die verschiedenen Klassen besitzen. Für den Vorortverkehr Trier- Conz und Trier- Ehrang ist fürzlich wieder solch Wagen geliefert wor­den, worüber die Zeitung des Vereins deutscher Eisenbahnber­waltungen" berichtet. Der Wagen wiegt betriebsfähig 60 Tonnen; er faßt in fünf Abteilen 88 Fahrgäste, davon 8 in zweiter, die übrigen je zur Hälfte in dritter und vierter Klasse. Von den vier Achsen werden drei angetrieben. Die Affumulatorenbatterie ist in acht Gruppen unterteilt und unter den Sitzen aufgestellt. Beim Verantwortl. Redakteur: Hans Weber, Berlin.- Drud u. Berlag: Borwärts Buchdruderei u.Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.