Aftronomisches.

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[ im Rapland, wo im Bezirk von Albanh ein reichlich platinführender Quarz offen zutage liegen soll, so daß er auf die leichtefte Art abgebaut werden könnte. Archäologisches.

Der Eulennebel. Die älteren Astronomen haben trotz ber noch unvollkommenen optischen Kunst ihrer Zeit durch die Groß­artigkeit ihrer Pläne und Mittel manches Außerordentliche zustande gebracht. Namentlich hat Lord Roffe mit seinem ungeheuren Neue Ausgrabungen in Athen  . Seit etwa fünf Spiegelfernrohr, das den Namen Leviathan führte, manche Be Wochen werden in Athen   auf Anregung von Professor A. Brückners obachtung am Himmelszelt gemacht, die erst in allerneuster Beit seitens der griechischen archäologischen Gesellschaft im antiken   Fried wieder aufgenommen worden ist. Dies Spiegelfernrohr ist in seinen hof des Kerameitos, am Dipylon- Tor, Grabungen ausgeführt, deren Ausmaßen auch bis auf den heutigen Tag noch von feinem Instru- Resultate zu den überraschendsten zählen. Die Untersuchung hat er ment wieder erreicht worden. Andererseits hat es den Fehler, daß geben, daß die Denkmäler- Reihe, die sich an der bekannten Gräber eigentliche Messungen damit kaum ausgeführt werden konnten. Straße aufbaut, auf hohen Terraffenmauern ruht. Das ursprüngliche Immerhin verdienen und erhalten die jetzt mehr als ein halbes Straßenniveau liegt etwa 1,50 bis 2,50 Meter unter dem heutigen Jahrhundert zurückliegenden Forschungen von Lord Rosse   bei den heutigen Aftronomen eine achtungsvolle Aufmerksamkeit. Einen Boden, der bisher fälschlich als die alte Straßenhöhe gegolten hatte. Beweis dafür liefert ein wichtiger Bericht, den Professor Barnard, Die Grabmonumente haben sich also in beträchtlicher Höhe über Beweis dafür liefert ein wichtiger Bericht, den Professor Barnard, dem Beschauer befunden, und so erklärt sich jetzt mit einem Male, nach dem Urteil seiner Fachgenossen wohl der schärfste Beobachter weshalb diese Bildwerke eine perspektivische Darstellung erfahren unter den lebenden Himmelsforschern, außerdem der glückliche Be­

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- Norderney  .

Humoristisches.

B

nußer des größten Refraktors der Welt, von der Verkes- Sternwarte hatten, die von den bisher bekannten Grundsägen abwich. Das aus an die Monatsberichte der Britischen Astronomischen Gesell- bekannte Monument des Reiters Degileos türmt sich nach der neu schaft" gesandt hat. Der Inhalt bezieht sich auf einen durch Lord   gewonnenen Auffaffung hoch auf. Von den Schuttmassen wurden Roffe berühmt gewordenen Himmelstörper, ben sogenannten Eulen- auch die Gesandtenstelen am Eingange zum Friedhofe befreit, und nebel. Dies zarte Gebilde wurde der Welt zuerst im Jahre 1848 wie anders stellen sich diese nun dar auf ihren schwer dorischen burch eine Zeichnung von Lord Roffe bekannt und erhielt auch so- Unterbauten! Der ernſte, vornehme Gedanke, der bei der Errichtung fort seinen höchst bezeichnenden Namen. Der Nebel stellt sich näm- dieser Denkmäler vorgefchwebt hat, wird uns nun flar. Aber auch lich wie andere als eine schwach leuchtende Masse dar, die aber sonst hat Brückners Untersuchung, die noch einige Wochen fortgesett awei Löcher zeigt, durch die der völlig dunkle Hintergrund hindurch werden soll, glänzende Erfolge in der Auffassung der Grabanlagen, fieht. In diesen beiden Oeffnungen sah nun Lord Roffe je einen in ihrem einheitlichen Charakter, in dem Wesen ihrer Verwaltung Stern, und die Erscheinung erhielt daher eine so verblüffende ganz besondere Erfolge zu verzeichnen, auf die wir erst dann zurüd­Aehnlichkeit mit zwei Augen, daß die Wahl des Namens Eulen- fommen fönnen, wenn diese Untersuchung ihren Abschluß ge­nebel" nahe lag. Wahrscheinlich wegen der ungenügenden Schärfe an- funden hat. derer Instrumente oder auch durch Zufall war dieser Himmelstörper seitdem nicht wieder beobachtet worden, und als Professor Barnard bas Riesenfernrohr der Vertes- Sternwarte unlängst darauf richtete, fand er zu seiner Ueberraschung ein wesentlich anderes Bild, als Lord Rosse   es gezeichnet hatte. Die beiden Sterne waren zwar noch vorhanden, aber sie standen nicht mehr in den dunklen Löchern des Nebels, sondern auf deffen schwach leuchtender Masse selbst, obgleich noch dicht am Rande iener Oeffnungen. Daraus zieht Barnard den Schluß, daß entweder die Zeichnungen Lord Rosses ungenau gewesen sind, oder daß sich seitdem erhebliche Verände­rungen in dem Gebilde vollzogen haben. Die erstere Annahme ist nicht wahrscheinlich, weil die Erläuterung, die Lord Rosse   seiner Beichnung beigegeben hat, mit dieser selbst genau übereinstimmt. Es wäre auch kaum glaubhaft, daß Rosse dem Nebel den merk­würdigen Namen gegeben hätte, wenn dieser nicht genau so er schienen wäre, wie er von ihm dargestellt worden ist. Wenn es daher wahrscheinlich ist, daß in den letzten 60 Jahren durchgreifende Veränderungen in dem Himmelskörper geschehen sind, so ist diese Entdeckung von großer Bedeutung, Professor Barnard bermutet, daß der ganze Nebel fich in einer Drehung von Westen nach Osten um cine Achse befindet, die in einem Winkel von 50 Grad gegen die Richtung zur Erde gestellt ist. Wenn die Umdrehungs­geschwindigkeit groß genug ist, so läßt sich aus dieser Annahme schön gegangen, nur wird man es im Ernstfalle gerade umgekehrt erklären, daß die beiden Sterne im Laufe der letzten Jahrzehnte machen. dadurch aus ihrer früheren Stellung, die sie in den Eulenaugen" besaßen, herausgerückt worden sind.-

Bergbau.

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Auf dem Sommer ruht fein Segen: Wahlrecht, Bloc und immer Regen, Unentwegt das gleiche Lied. Das schlägt scheußlich ins Geblüt. Mopsend zieht man aus dem Lande Nach dem gelben Nordseestrande, Wo die Woge wilder braust Und der Bülow friedlich haust. Dort die Führer der Parteien Willig ihm die Ohren leihen, Schmidt und Kaempf und Bassermann. Naumann kommt wohl auch noch' ran. Man trinkt Grog und echte Biere, Sigt bei Tisch von eins bis viere Und dann zieht man mit Gesang In ein andres Restorang.

-GO

( Gottlieb im Zag".) Manöverfritit. Meine Herren, es ist alles sehr

Baden- Baden  . Heuer is s' schon garnischt mit' m Totalisator." Kein Wunder, hier stehen alle Wetten auf Hau." - Auskunft. Können Sie mir nicht sagen, wie ich von hier am schnellsten in die Karlstraße tomme?" Ja mei, in die Karlstraßen? Wissen S', dös tann ma net a so leicht beschreib'n. Da gehnga verschiedene Straßen hin und her, bis in die Karl straßen. Aber schaugn S', i tat ja mitgehn, wann i funnt. I tat Eahna hiführn, g'wiß a no. Aber schaugn S', i hob a so viel Durscht, und i möcht jetzt grad a biffel ins Hofbräuhaus gehn. Wissen S' was, gehngas do a mit ins Hofbräuhaus Was tuan denn in da Karlstraßen?" ( Simplicissimus".)

Notizen.

- Der französische   Dichter Sully Brudhomme ist im Alter von 68 Jahren auf seinem Landgute bei Paris  gestorben.

Neue Lager von Edelmetallen. Eine ungewöhnlich große Zahl von Entdeckungen neuer Gold- und Silberlager wird in ein und derselben Wochenausgabe von English Mechanic" mit­geteilt. Zunächst soll in England selbst ein neues Goldfeld ge­funden worden sein. England ist überhaupt goldreicher, als ge­wöhnlich angenommen wird, denn es werden jährlich rund 30 000 Tonnen Golderze gefördert. Das neue Goldlager liegt in dem Tal des Whe, der im mittleren Wales   entspringt und etwa gegenüber Bristol   in den Sebern mündet. Die bisher untersuchten Proben haben eine weite Verbreitung des Goldes erwiesen, aber der Ge­Halt des Gesteins an dem Edelmetall scheint nicht groß genug zu sein. Dennoch hat sich bereits eine Gesellschaft unter dem Namen Wye Valley- Goldfield gebildet, die das ganze Gebiet gemutet hat und in größerer Tiefe unter der Oberfläche des Bodens größere Goldmengen zu finden erwartet. Außerdem werden zwei Funde bon Silberlagern in der Umgegend von Barnstaple   im nördlichen Teil von Devonshire   gemeldet, und zwar sollen die Erze sehr reich sein, so daß ihr Abbau sofort in Angriff genommen werden wird. Diese Nachricht ist wahrscheinlich mit mehr Butrauen aufzunehmen als die vorige, da in demselben Gebiete noch vor 50 Jahren be­rühmte Silberbergwerke im Betriebe gewesen sind. Freilich macht fich auch dort die Wünschelrute breit, mit deren Hülfe eine zweite wertvolle Silberader in derselben Gegend nachgewiesen worden sein soll. Dieser Bericht ist so märchenhaft abgefaßt, wie es dem dabei benutten Verfahren zukommt, denn es heißt, die Wünschelrute habe sich an der betreffenden Stelle so heftig herumgedreht, daß ihr Benußer Schwielen an der Hand bekommen habe. Außerdem werden neue Funde aus Südafrika   angekündigt, namentlich die Entdeckung eines neuen Goldfeldes in Rhodesia  , das den Namen Die Hauptversammlung des Gesamtvereins Felixburg- Goldfeld erhalten hat. Die Stelle liegt etwa 80 Stilo- der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine meter nördlich von Victoria  . Gleichzeitig meldet die Oesterreichische findet in Verbindung mit dem 7. Deutschen Archivtag vom 14. bis Monatsschrift für den Orient die Entdeckung eines Platinlagers 18. d. M Mannheim statt.

- Griegs legte Rompofitionen, eine Reihe von Liedern, die noch nicht veröffentlicht waren, find, wie aus Kopen hagen   berichtet wird, in einem Hotel der Stadt, in dem der ber storbene Komponist während des letzten Sommers wohnte, verloren gegangen und es ist bisher nicht möglich gewesen, das Manuskript wieder aufzufinden. Grieg   hat ein Vermögen von etwa 300 000 m. hinterlassen, von dem der größte Teil seiner Vaterstadt Bergen  zufällt.

-8um 100. Geburtstage Fris Reuters soll dem Dichter in seiner Baterstadt Stavenhagen ein Denkmal errichtet werden. Die Sammlungen, die schon früher annähernd 10 000 Mart ergeben hatten, werden jetzt wieder aufgenommen.

Verantwortl. Redakteur: Hans Weber, erlin.- Druck u. Verlag: Borwärts Buchdruderei u.Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.