<( Pachtland im allgemeinen nicht zu empfehlen, da der Pächter oft gerade dann in die Lage kommt, die Parzelle aufgeben zu müssen. wenn die angepflanzten Gehölze anfangen, die Pflege zu danken. Dann mutz man diese Gehölze entweder mit schwerem Herzen zurück- lassen, oder man mutz sie nach einem neuen Grundstück verpflanzen, was namentlich bei inzwischen stark gewordenen Sträuchern und Bäumen grotze Unkosten verursacht und nicht einmal empfehlenswert ist, weil eine Holzpflanze mit zunehmendem Alter um so schwerer das Versetzen verträgt. Im günstigsten Falle gebraucht sie mehrere Jahre, um sich wieder vollständig zu erholen. Eine Ausnahme machen nur Himbeeren, Brombeeren, Stachel- und Johannisbeeren, die als kleinbleibende Sträuchcr stets gut verpflanzbar sind und, falls sie sich stark verzweigt haben, gelegentlich des Versehens in mehrere Pflanzen zerlegt werden können. Obstbäume pflanzt man nur auf eigenem Grund und Boden und zwar möglichst gleich nach dem Laubfall. Für alles Stein- und Kernobst soll der Boden möglichst ein Meter tief rigolt werden. Wo das der zu hohen Kosten wegen nicht durchführbar ist, da werfe man für jeden Baum eine mindestens einen Meter tiefe und einen Quadratmeter grotze Pflanzgrube aus, damit die Wurzeln in gut gelockertes Erd- reich kommen, das ihnen allein die Möglichkeit zur Entfaltung eines gesunden Wachstums bietet. Weit mehr als hochstämmige' Bäume sind für kleine Gärten die von unten auf verzweigten Jogenannten Buschbäume zu empfehlen. Von diesen kaufe man ich ganz junge, sogenannte zweijährige Veredlungen. Diese Bäumchen werden je nach der Qualität des Bodens in drei bis vier Meter allseitigen Abstand gepflanzt. Die besten Aepselsorte» für den Garten des Liebhabers sind die Ananas-Renctte und die Muskat-Renette, weil sie nur geringen Umfang annehmen, früh und dankbar tragen, dabei delikate ananas- bezw. muskatartig schmeckende Früchte liefern. Von Birnen empfehle ich die schöne, runde deutsche National-Bergamotte. Amanlis Butterbirne und als Wintersorte die Pastorenbirne; von Pflaumen Kirkes-Pflaume und die sehr spät, erst im Oktober, reifende.Anna Späth"; von Kirschen dieSchattenmorelle", eine reich tragende Sauerkirsche, und von Pfirsichen den neuen Proskauer Pfirsich, eine prachtvolle, fpät reifende Züchtung, die sich aus den Kernen leicht ziehen lätzt und schon im dritten Jahre mit der Tragbarkeit beginnt. Hd. Kleines f euiUeton* Graue Steine am Wege. Alles, was Sie wollen, nur bleiben Sie nie stehen I Setzen Sie sich nie auf graue Steine am Wege. Alles, nur nicht das l Denn es sind nicht Steine, sondern verzauberte Menschen, die «inst denselben Weg gingen, den wir gehen. Denselben Weg. Wie wir: von einem grotzen Streben beseelt. Auf der Irrfahrt um? Glück. Viele zogen aus, wenige kamen anS Ziel. Viele graue Steme säumen die Wege unserer Heimat. Unendlich viele... Und mit jedem Jahre wächst ihre Zahl. JedeS Jahr ziehen neue Meuschen aus. Wie Schwalben im Herbst. Froh und rüstig zu Anfang. I Wie Schwalbenschwärme. Aber dünner und dünner werden die Reihen. Einer nach dem anderen bleibt stehen. Bleibt stehen und schaut sich um. Durch die Zweige der Linden und Apfelbäume schimmert ein Strohdach. Und schwerer werden des Wanderers Füße, als Nebten sie an der Erde. Er möchte sich setzen und ruhen. Einen Augenblick nur. Sich setzen und em letztes Mal den Blick über alles schweifen lasten, was hinten liegt. Roch schwankt er. Aber schon ahnt der Stein den Sieg. Wie von selbst beugen sich des Wanderers Füße, er läßt sich nieder. Goldige Lehren lehnen sich an fein Haupt und flüstern alte, uralte Geschichten.... Um feine Füße schlingt sich das Gras, als wolle eS sie halten. Die Kornblumen wiegen müde die blauen Köpfchen. Und der Wind geht auf leisen Sohlen einher und summt: .Bleib' bei uns. geh' nicht fort I" .Geh' nicht fort l" lispeln die Nehren . .Ja. ja, geh' nicht fort!" nickt die Kornblume. Fern aus den Wesen klingt eine Sense. Geh' nicht fort I" Und der Wanderer fühlt: er kann nicht weiter. Nicht... weiter... Der graue Stein hat gesiegt. Wie Lächeln huscht es über sein bemoostes Antlitz. Er zählt die Opfer. Viele sind ihrer I O, wie viele! Und immer wieder werden neue kommen, immer wieder... Kommen, ein Weilchen zu ruhen und bleiben. Und so immer- fort: ruhen und bleiben. Immerfort... Wenige kommen ans Ziel., Nur die, welche taub und blind sind und herzlos gegen sich selbst und hasten können, wo sie lieben. Die nur. Mach dem Lettischen von W. P. Larsen.) Astronomisches. Die Himmelserscheinungen im Oktober.» die Beobachtung des gestirnten Himmels tritt im Oktober die günstigste Zeit ein. Der frühe Einbruch der Nacht, der einesteils durch die südliche Stellung der Sonne zum Aequator bedingt ist» welche Anfang Oktober um 5� Uhr, Ende des Monats aber schon um 4� Uhr untergeht, andererseits aber auch die nur kurze Zeit der Abenddämmerung bewirken zusammen, dah die Betrachtung des Himmels in so frühen Abendstunden sich darbietet, datz der Auf. enthalt im Freien noch nicht zu unangenehm ist. Denn während in den Sommermonaten die Sonne nur einen kleinen Bogen» wenige Stunden vor und nach Mitternacht , unter dem Horizonte beschreibt und in der geographischen Breite von Berlin nur so wenig unter diesen sinkt, daß selbst um Mitternacht noch ihre Strahlen unsere Atmosphäre erhellen, befindet sie sich jetzt bereits während des größten Teiles der Tageslänge unter dem Horizonte» und sie steigt gegenwärtig mit solcher Eile hinab, datz die Dauer der Abenddämmerung auf zwei Drittel ihrer Länge vom Sommer verkürzt ist. Der Komet Daniel ist nun wieder aus dem überstrahlenden Sonnenlichte herausgetreten. Am 15. Septemk�r stand er dicht unterhalb des grotzen Sternes erster Größe Regulus im Löwen und bewegt sich seitdem auf Spica in der Jungfrau zu. Anfang des Monats tritt er aus dem Sternbildc des Löwen in das der Jungfrau über, nähert sich am Ib. Oktober dem Himmels- äquator bis auf ein Drittel Vollmondsbreite, wendet sich dann wieder aufwärts und bewegt sich auf das Sternbild der nördlichen Krone zu. Herr Ouönisset in Juvisy hat den Kometen Daniel im Julk und August sehr oft photographiert und interessante Bilder er» halten. Eine Aufnahme mit einer Porträtlinse von nur IM Milli» meter Brennweite läßt den Schweif 17 Grad weit, bis zum Platten» rand, verfolgen. Aufnahmen an Instrumenten mit langer Brenn. weite zeigen Ausströmungen aus dem Kerne, die gegen die Sonne gerichtet sind, und einen komplizierten Bau des Schweifes. Auch das Spekrum wurde von Oueniffet untersucht; es hat jedoch keine Ab. weichungen gegen das normale Komctenspcktrum dargeboten. Von den grotzen Planeten bleiben die beiden inneren Merkur und Venus in diesem Monat unsichtbar. Mars entfernt sich nach Norden zu vom Aequator schnell und kommt daher auch in unseren Breiten in günstige Beobachtungsverhältnisse. Er rückt vom Schützen in den Steinbock; am 15. Oktober steht er gerade unterhalb des Mondes. Der Planet ist um die Mitte des MonatS schon am Ende 5 Stunden lang abends fichtbar. I u p i t elc wird in der zweiten Woche des Monats auch in den Abendstunden sichtbar, und am Ende des Monats beträgt die Dauer der SichH; barkeit bereits 7 Stunden. Der siebente Jupitcrmond ist übrigens, von Prof. Wolf in Heidelberg photographiert worden. SaturN geht nunmehr vor Tagesanbruch unter, ist aber am Ende des Monats immer noch 8% Stunden lang sichtbar. Der neunte Saturnsmond Phöbe ist von Prof. Wolf mit dem Wzölligcn Re- ftaktor des Astrophysikalischen Instituts zu Heidelberg dreimal photographiert worden. Für dieses Instrument ist er ein verhält» nismätzigleichtes" Objekt, obwohl er selbst in den größten Fern» röhren der Welt direkt nicht- oder nur ausnahmsweise zu sehen ist. Vom Saturn steht dieser Mond jetzt etwa eine halbe Erd- vollmondbreite nach Westen. In seiner Nähe wurden zwei neue kleine Planetoiden entdeckt, von denen der eine vielleicht zu den sonnenfernen gehört, da seine Bewegung ziemlich langsam erfolgt. Der Fixsternhimmel gewinnt stetig an Pracht, je mehr wir uns dem Winter nähern. Die günstigste Zeit zu seiner Bcob- achtung ist die erste Hälfte im Oktober, weil dann der Mondschein fast völlig fehlt(am 7. ist Neumond). Dann treten auch die schwächeren Sterne auf dem dunklen Himmelshintergrundc her- vor. Das schimmernde Band der Milchstraße überspannt den immel von Nordosten nach Westen, auf ihrem Wege die schönsten terngruppen bezeichnend. Dort, wo sie sich in zwei Aeste gabelt, steht der hellste Stern Dcncb des kreuzförmigen Schwanes, darunter der Adler mit dem helleuchtenden Atair. Auf der anderen Seite gelangt man über die Wförmige Cassiopeja und den Perscus mit dem veränderlichen Stern Algol, zum Fuhrmann mit der Capella» zu den Plejaden und zum Stier, einer Vgcstalteten Gruppe, dii mit ihrer Oeffnung zur Milchstratze weist. Um Mitternacht geht auch schon der Orion auf, doch steigt er(um 4 Uhr morgens) nur bis zu geringer Höhe am Himmel empor. Im Norden erblicken wir außer den bekannten Bildern des großen und kleinen Bären den Cephcus, den Drachen, den Herkules und die drei Sternpaare der Leier mit ihrem Hauptstcrne, der Wega. Archäologisches. Der Ursprung des Kreuzes. Es bricht sich immer mehr die Erkenntnis Bahn, wie eng die Weltkulturcn auch in antiker Zeit schon miteinander verknüpft waren und wie die christ» liche Aera das Erbe der Jahrtausende alten orientalischen Kulturen in vieler Beziehung angetreten hat. Wichtigste Elemente der christ» lichen Symbolik, die man bisher allein aus dem Geiste der Religiös