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und den Erzählungen des Neuen Testamentes ableitete, stehen
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Amt bringt Würden. Bruno Paul , der Direktor der in einer geheimnisvollen immer flarer werdenden Verbindung mit Kunstgewerbeschule von Kaisers Gnaden, hat für seine tunstgewerb der uralten Symbolik früherer Völker. Selbst das Kreuz ist in lichen Arbeiten in der Großen Berliner Kunstausstellung die goldene neuester Zeit durch Forschungen des schwedischen Archäologen Mebaille bekommen. Mit etwas fpöttischem Lächeln wird er Ostar Montelius auf einen durchaus von chriftlichen Vor- hoffentlich diese Gabe entgegennehmen, wenn er bedenkt, wer sonst stellungen zunächst unabhängigen Ursprung zurüdgeführt worden. mit dergleichen beglückt wird, und daß er sie selber nur bekommt, Diese wichtigen Untersuchungen faßt Artur Hahr nach ihren Er- weil er höheren Fügungen den Direktorposten verdankt. Sonst wäre gebnissen in den Monatsheften der tunstwissenschaftlichen Literatur ber Simpliziffimus" Beichner und Künstler Paul in diese Gefahr so zusammen. Montelius geht von dem Symbol des Rades aus, leicht nicht geraten. das lange vor Christi Geburt als Sinnbild der Sonne, des SonnenEin neuer Dürer wurde im Germanischen Museum zu gottes und alles Göttlichen gegolten hat und unter dem auch in Nürnberg entdeckt. Es ist ein Schiebedeckel zu dem Bildnis von chriftlicher Zeit auf Statatombenmalereien, Sarkophagen und Dswolt Krell, das sich in der Münchener Binatothet befindet. Der byzantinischen Kapitälen das Bild der Gottheit dargestellt wurde. Dedel war nach Nürnberg geraten; man ahnte aber nicht, daß er Aus dem vierspeichigen Radsymbol nun ist ganz sicher das fo- von Dürer stamme, noch daß er zu jenem Bilde gehöre. Der Schutzgenannte griechische Kreuz mit den vier gleich langen Armen ent- deckel zeigt auf dunkelbraunem Grunde zwei Wilde Männer", die standen, in dem nämlich die vier Speichen kreuzförmig gestellt Wappen halten. Uebrigens ist auch der Deckel zu dem berühmten wurden und der Kreis allmählich wegfiel. Dieses innerhalb des Holzschuhbild im Berliner Kaiser Friedrich- Museum erhalten. Kreises losgelöste Kreuz und auch das Kreuz ganz ohne Kreis Er tann das Dichten nicht lassen, der nun finden sich auf ältesten christlichen Grabmälern und auf nordischen 84 Jahre alte Rudolf v. Gottschall, ehemaliger Stadtleipziger Grabsteinen aus dem frühen Mittelalter, wobei sie noch ganz deut- Dichterferscht und engherziger Bekämpfer der naturalistischen Literatur. lich den Zusammenhang mit dem Sonnenrad zeigen. Selbst noch Jm Leipziger Stadt- Theater wurde ein patriotischer Schmarren in unseren Tagen findet man auf Friedhöfen fleine Kreuze in Auf dem Kynast" von ihm gespielt, der aber nicht einmal seine einem Streife, über den die Kreuzarme hinausragen. Dieses lokalen Verehrer zu begeistern vermochte. griechische Kreuz nun, das zum wichtigen Symbol des ChristenEin Schubartmuseum. Der württembergischen tume wurde, findet sich ebenso wie das vierspeichige Rab schon Stadt Aalen ist es gelungen, ein Museum in seine Mauern zu bes lange vor Chrifti Geburt auf zahlreichen asiatischen, besonders kommen. Ein Sohn der genannten Stadt hatte vor Jahren eine afsyrischen Denkmälern, auch auf alten Münzen aus der heidnischen Sammlung von Schubarterinnerungen angelegt, welche er dann ausPeriode der römischen Kaiserzeit. So ist der Weg, auf dem das gedehnt hat auf seine Waterstadt Aalen . Durch Schenkung ist nun Kreuz aus dem römisch- asiatischen Kultus in die christliche Kunst dieses reichhaltige Museum an die Stadtgemeinde Aalen übereindrang, ganz flar bezeichnet. Aber auch das lateinische Kreuz, gegangen. dessen unterer Arm länger ist als die drei anderen Arme und das Ein Gefolgsmann Lassalles ist wider Willen daher als Abbild des Kreuzesstammes besonders als eigentümlich Schulze- Deligsch, der Schutzheilige der deutschen Genossenchristlich angesehen wurde, kommt schon tausend Jahre vor Chriftus fchaftler fleinbürgerlicher Tendenz, geworden. Durch Lassalles bor und begegnet man ebenfalls auf frühen asiatischen Denkmälern. geniale Berspottung ist er als Klassiker der Trivialität gestempelt. Es ist ein heiliges Symbol, das ebenfalls mit. dem Sonnendienste Man will jetzt seine Reden und Schriften herausgeben. Ein Ausschuß zufammenhängt und als die Waffe des Sonnengottes, eine wendet sich an die Deffentlichkeit mit der Bitte, alles auf Schulge Doppelart mit einem langen Schaft, erklärt wird. Aus dieser bezügliche ihm mitzuteilen, damit es in seine unsterblichen Werke quer übereinandergelegten Doppelart entwidelt sich nun ein freuz- aufgenommen werde. Die Verehrlichen könnten sich die Mühe sparen. förmiges Symbol, dem wir in dem Attribut der Astarte und Für Schulzes Unsterblichkeit ist gesorgt, freilich durch ein Wert, anderer Gottheiten auf orientalischen Münzen begegnen und das das nicht von ihm, sondern gegen ihn ist: durch Lassalles durchaus wie das lateinische Kreuz aussicht. Dies Symbol findet Streitschrift: Herr Bastiat- Schulze von Delitzsch , der ökonomische fich sehr zahlreich in den Jahrhunderten unmittelbar vor Christi Julian. Dies glänzende Büchlein neu aufzulegen, fönnte die einzige Geburt und ist nach der Ansicht von Montelius von den Christen Aufgabe des Schulze- Komitees sein. Aber das ist so überflüssig, übernommen worden. Eine andere Erklärung für die Entstehung wie die gesammelten Meinungen und Taten des ansonst Vergessenen des lateinischen Kreuzes sieht Montelius in der Entwickelung aus aus dem Moder zu ziehen. Sintemalen dafür andere längst gesorgt dem griechischen, und zwar ist anzunehmen, daß das griechische haben. Kreuz auf einen Stab gesetzt wurde und Stab und Kreuzarm zu Der arktische Forscher Dr. Bruce, den man auf einem einzigen langen Arm berschmolzen. Auf nordischen Grab- feiner Expedition nach Friedrich Karl- Land umgekommen wähnte, ist Steinen fann man beobachten, wie das vierspeichige Rad sich durch am 30. September mit seinen beiden Begleitern in Newcastle ein biese Verbindung mit einem Stab allmählich au einem lateinischen getroffen. Er hat Friedrich Karl- Land und eine unbekannte Insel Kreuz entwidelt gänzlich erforscht; sein Leben war während der Expedition niemals ernstlich in Gefahr.
Aus dem Tierleben.
Ueber einen neuen Fall von Genossen schaftsleben( Symbiose) zwischen einem kleinen Einsiedler frebs, Diogenes varians, mit einer Austernart macht b. Sansemann in den Sizungsberichten der Gesellschaft natur forschender Freunde zu Berlin recht interessante Mitteilungen. Gelegentlich eines Aufenthaltes auf dem Lido bei Venedig war es dem Forscher aufgefallen, daß die Schneckengehäuse, welche sich der leine Einsiedler zur Wohnung ausgesucht hatte, in der Regel mit einer oder auch mehreren Austernschalen bewachsen waren. Man muß also wohl annehmen, daß wenigstens für den Krebs diese Vereinigung mit den Austern von Vorteil ist, sonst würde er sich schwerlich mit dieser freiwilligen Last herumschleppen, sondern lieber sein Wohnhaus mit einer aufterfreien Schneckenschale vertauschen. In der Tat läßt sich auch der Nutzen für den Krebs leicht beobachten, denn man fann in der flachen Ulferzone deutlich bemerken, daß schon bei leichtem Seegang die Schneckenhäuser, welche nicht mit Austern bewachsen sind, heftig herumgeschleudert und biele von thnen schließlich auf den trockenen Strand geschleudert werden. Die mit Austern behafteten Gehäuse dagegen verankern sich bei Wellenschlag sofort in dem Gande und vermögen sogar einer er heblichen Bewegung des Meeres Widerstand zu bieten. Nach tängerem Seegange sieht man daher wohl stets sehr zahlreiche Schalen aller möglichen Weichtiere auf dem Sande liegen, aber nur sehr selten solche, die von unserem Krebse bewohnt und mit Austern bedeckt sind. Aber auch die Austern werden wahrscheinlich aus diesem feltsamen Bündnisse Nuken ziehen, wird doch den unbehülflichen und an ihren Wohnort gefesselten Tieren durch das Herumfriechen des Strebfes ein viel größeres Jagbgebiet erschlossen; ja wahrscheinlich erhalten sie sogar von den Abfällen der Speise ihres Reittieres einen bescheidenen Anteil.
Notizen.
-Johanne Dybwad eröffnete am Montag mit einer norwegischen Künstlertruppe ein Gastspiel am Neuen Theater. Ihre Hilde Wangel, die in Norwegen für eine ihrer besten Rollen gilt, vermochte hier nicht übermäßig zu entzüden.
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Die japanische Weltausstellung. Die japanische Regierung plant eine große Ausstellung, die in Totio am 1. April 1912 eröffnet werden soll. Sie wird zwar nur den Namen Große Ausstellung Japans " tragen; aber trotz dieser Beschränkung im Titel will die japanische Regierung dem Unternehmen einen allgemeinen und internationalen Charakter geben, und sie hat die Absicht, die verschiedenen Völker zur Teilnahme einzuladen, möglichst umfassende Ausstellungen zu veranstalten. Nach dem gegenwärtigen Plan soll ein Terrain von 100 Hettar dieser Ausstellung eingeräumt werden, von dem 12 Hektar mit Gebäuden bedeckt werden sollen. Kinematographenindustie in Frankreich . In der kurzen Zeit, die feit ihrer Entstehung verflossen ist, hat die Kine matographenindustrie ganz erstaunliche Fortschritte gemacht. Be fonders hat Frankreich in seiner„ Compagnie générale des cinématographes" in Joinville ein ganz großartiges Unternehmen. Es bebedt etwa 10 000 Quadratmeter Terrain, besißt Theater, Requi fiten, Dekorationen, Schauspieler, große Räumlichkeiten für die Her stellung der Films, elektrische Werkstätten und fünstlerische Ateliers. Die Gesellschaft stellt durchschnittlich 30 Kilometer Films am Tage her und hat gegen 30 000 kilogramm Zelluloid auf Lager, die einen Wert von über 7 Millionen Frant repräsentieren. In Frankreich find Tausende von Arbeitern in dieser Industrie beschäftigt, die ein Stapital von etwa 80 Millionen Frank darstellt.
- Bierbrauende Bäume. Um diese Bäume kennen zu lernen, brauchen wir keine Reisen zu machen, wir finden sie ganz in unserer Nähe. Und wenn fie trotzdem den meisten Menschen unbekannt sind, kommt das wohl daher, weil sich an diesem Bier nur die Insekten laben. Die Eichen erkranken ziemlich oft an einem Schleinflusse, welcher die Rinde und zuweilen auch das angrenzende Holz vernichtet. Der abgesonderte Schleim fieht schaumig aus und riecht nach Bier. Es ist das Ergebnis einer Gärung, welche durch eine Anzahl mikroskopischer Pilze hervorgerufen wird. Unter diesen winzigen Bilzen befinden sich Verwandte der allgemein bekannten Bierhefe. Außer den Eichen erkranken auch in ähnlicher Weise die Pappeln und Birken. Schmetterlinge, Hirschläfer und Hornissen fuchen besonders gerne diese Gärstellen auf und vers schleppen leicht die Bilzkeime auf Riffe und Aftbrüche gesunder Bäume, die infolge davon leicht auch erfranten.
Berantwortl. Redakteur: Hans Weber. Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruderei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.