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Ich kann mir angenehmere Lagen denken. Nun, der überraschte Bater padte das Mädel zunächst am Ohrläppchen und führte die Schreiende durchs ganze Dorf bis zu seiner Wohnung. Dann fam er zurüd.
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Wenn Sie nicht mein befter Kollege wären, Herr Doktor," faate er. in würd' ich das Rimmer nicht mehr betreten. Meden Sie nichts ich weiß alles. London Orfordstreet 112 man war auch mal jung. Sie hieß Nelly Schwamm drüber! Als ich die zweite Nase bekam, lief sie mir weg. Aber die Lene damned, fie hat es geerbt! Fort muß fie. Mehr sag' ich nicht verschlucken muß man viel!"
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Damals hab' ich mich vor dem alten Gauner geschämt. Er starb, wie mir der Arzt schrieb, zwei Jahre nach meinem Weggang. Hat englische Lieder gesungen, dann nochmal farewell gefagt und weg war er. Er schläft schon lange, und seine fieben Nasen mit ihm. Die junge Klette ist in die Welt gelaufen. Gott weiß, an wen sie sich gehangen hat, und wo die Sonne fie jezt bescheint. Sie hatte zu hißiges Blut. Es war ein Erbteil, fagte der Geheimrat.
Der Salon der Humoristen.
Von Ernst Schur.
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jetzt Gerühmte. Seine Zeichnung ist wohl leicht und er versteht, den Auch Willette sagt uns nicht mehr biel, der einst und noch Duft aufzufangen. Sieht man aber viel von ihm, so ist das zu seinem Schaden. Er wirkt dann oberflächlich und man meint, er topiere fich ewig selbst, was nicht von Reichtum zeugt.
In dem großen Mittelsaal hängen auch PI atate. Es ist das ganz richtig, denn das Plakat hat sehr anregend auf die Zeichnung eingewirft. Sie hat sie teder, farbiger gemacht und der Moment dominiert entscheidender in der Erfassung einer Situation. Eine glückliche Idee, denkt man, das zusammenzubringen! Wieder eine Gelegenheit, stilistische Vergleiche anzustellen, um eine Erkenntnis zu gewinnen.
Aber was sieht man hier! Schablonenhafte Arbeiten in der nun schon zum Ueberdruß bekannten, französischen Art, zackiges Liniengewirr, trasse Farben; das Ganze soll Temperament markieren. Raum eine Arbeit, die künstlerisch nachhaltiger interessiert. Wo es fo reichliche Auswahl an vortrefflichen Plakaten gibt! Wo die Gelegenheit so günstig war, eine fleine Elite- Ausstellung wenigstens englischer und französischer Plakate zusammenzubringen, um dem Publikum Lehren zu geben. Statt dessen Mittelware; und, was schon schlimm ist, das Plakat der Ausstellung selbst gehört zu jener Mittelware.
So fehlt auch die ganze moderne Graphit, die von dem Plakatstil beeinflußt ist, die Menukarten, Einladungen, ReklameDas Wikblatt„ Le Rire " veranstaltete in diesem Jahre in Paris gefunden haben, mit dem Hinstreben zu breiter Wirkung, träftiger blätter usw., in denen wir einen neuen, dekorativen Stil gesucht und eine Ausstellung von Zeichnungen, die ausschließlich von Karikaturiften herrührten. Eine wenn auch nicht neue, so doch gute Idee. Farbigkeit. Es wäre wohl gerechtfertigt gewesen, diese Blätter hier In diesen scheinbar für den Augenblick aus aktuellen Rücksichten ge- Könnens sich hier betätigt hat und ins praktische Leben eingegangen einzureihen, da eine Fülle humoristischer Laune, tarikaturistischen schaffenen Arbeiten ist oft viel Können niedergelegt, das wert ist, ist. Gerade das Driginelle des gegenwärtigen Lebens wäre z. B. einer genaueren Betrachtung unterzogen zu werden. Wie lustig ist in den vielen, neuartigen graphischen Reklameideen zur Anschauung solch eine Sammlung! Das Leben scheint nur um des Lachens willen da zu sein, und plötzlich kommt uns zu Bewußtsein, wie gekommen. allzu ernsthaft und oft langweilig unsere Kunstausstellungen sind; es darf beileibe nicht gelacht werden und höchstens die unfreiwillige Romit spielt eine Rolle. Hier aber ist die Freiheit des Lachens. Jedes Blatt schreit dir zu: Lache, lache, hier ist ein Wig. Und da der Wizz hier so engros angeboten wird, wird man unwillkürlich ernsthaft. Und schon naht die Kritik und zerstört das momentane
Genießen.
So bleiben, da das Ganze nicht befriedigt, einige Blätter übrig und wenige Künstler, die interessieren, die nun zusammen gestellt seien.
Die Franzosen gehen mehr auf das Malerische, das ist hier hängt eine feine Arbeit von Bruyer, die diese Art sehr gut wieder der Gesamteindruck. Gleich beim Eingang, im ersten Saal, charakterisiert.„ Alter Lebemann" ist es betitelt; vor ihm geht ein Die Lustigen Blätter" haben diese französische Ausstellung nach Ueberzieher. Eine Kohlezeichnung, die Flächen mit Aquarell breit Kind. Das Kind hat ein grünes Kleid an; der Mann einen grauen Berlin gebracht. Franzosen und Engländer überwiegen. Das macht die Ausstellung sehenswert. Deutschland ist mangelhaft vertreten. und leicht übergangen. Das Ganze gibt den malerischen Eindruck Die neuen,- tünstlerisch satirischen Wigblätter" Simpliciffimus", fehr fein wieder. Das ist gute Arbeit. " Jugend" fehlen. Aber auch die Fliegenden" sind nicht vertreten. Und man hat die entgegengejezte Art gleich zur Hand. Die In demselben Saal hängen gegenüber englische Blätter. Es bleiben die Zeichner der Zustigen Blätter", deren Arbeiten in Engländer gehen mehr bezug auf die Karikatur nicht die erforderliche freie Höhe erreichen, herrscht bei ihnen vor. auf das Zeichnerische. Die Kontur die im Künstlerischen oft zu seicht bleiben. Die Flächen find nicht malerisch auf Man sehe sich diese gelöst. In fleinen, fest umrissenen Flächen baut sich der farbige Paradestücke von Ernst Heilemann an, die eine ganze Wand Eindrud auf. Etwas Lustiges, Kindliches ist ihm eigen. Und es iſt bedecken. Dede und füßlich, ohne jede Kraft und Eigenart; Bonbon bezeichnend, daß diese Art auch das englische Kinderbuch beeinflußt funft, für das liebe Publikum zurecht gemacht, das ein wenig hat und mit ihm geworden ist. Ein Sinn für intime, ausführliche geligelt sein will. Man sehe sich die Franzosen dagegen an, selbst Gestaltung offenbart sich, in dem ein feiner, reifer Humor zur Er Diese gemäßigten hier( denn es fehlt ebenso das in modernem Sinne, fünstlerisch wie farikaturistisch maßgebende Wigblatt' Affiette au scheinung fommt. beurre", dessen Leistungen den Simpliciffimus" noch übertreffen), man als die besten der ganzen Ausstellung bezeichnen fam. In Ein ausgezeichneter Künstler ist Dethomes, dessen Werke fie zeigen, daß sie das Leben beobachten, sie erfassen scharf, fie ber- man als die besten der ganzen Ausstellung bezeichnen fam. In waschen nicht das Gesehene. Besser ist noch Ernst Stern , der ihrem duuklen, braunen Ton, in ihrem fräftigen Strich, der warmen wenigstens bestrebt ist, einen gewissen Stil zu geben, der die Be- Leuchtkraft fallen fie unwillkürlich auf. Es ist etwas darin, daß den sonderheiten einer Erscheinung, hauptsächlich eines Gefichts so scharf ist der eigene, fünstlerische Eindruck, dieses Sparen mit den farbigen Künstler ganz für sich stellt. Das Realistische verblüfft. Und doch und schärfer betont, daß beinahe etwas Monumentales herauskommt. Die Bewußtheit, mit der er vorgeht, gibt seinen Arbeiten den Effekten, dieses Herausarbeiten des Kraftvollen in der Kontur, das Stempel des Künstlerischen. Zudem hat er sich japanische Holz- Zusammenhalten der ganzen Kompofition auf dem malerischen, schnitte genau angesehen und arrangiert nach ihnen die Farbeneffekte. Dunklen, warmen Hintergrund vorherrschend. Sparsam, einfach, aber keck und wirksam; mit Bevorzugung von Gelb, Violett, Schwarz. Ja selbst die eigene Perspektive der Japaner, die die Dinge beinah übereinanderstellt, hat er übernommen. Jedenfalls sucht er auf seine Weise einen eigenen, tarikaturistischen Stil, der das Leben mit seinen Erscheinungen umwertet.
Ebenso gibt es auch im Auslande eine ganze Reihe von Zeichnern, die man hier gern missen würde. Es sind hauptsächlich Engländer, deren Werke auffallend den schlechten Arbeiten deutscher Wigblattzeichner ähneln; wahrscheinlich sind es die Originale, die die Deutschen beeinflußten. Strichelchen ist mühsam neben Strichelchen gesetzt; alles fed Zugreifende ist vermieden. Das Jnhaltliche soll das Künstlerische ersetzen. Ganze Szenen, meistens aus der Familie mit idyllischem Hintergrund, werden mühsam ausgetüftelt.
Die Franzosen stellen in anderer Weise eine Schar Ueberflüssiger. Sie leisten sich manche Geschmacklosigkeit in einer süßlichen, oberfläche lichen Manier, die die Erotik billig ausnutzt zum Hausgebrauch des braven Publikums. Das Klitschige, Klischeeartige kommt dadurch unangenehm heraus. Es ist soviel Bequemlichkeit darin, es fehlt so ganz das gerühmte, lebhafte Temperament. Ein Zeichen, daß der Durchschnitt überall gleich ist. Immer wieder fofette Blide, immer wieder füßlich blaffe Farben, das fommit einem schließlich zum Halfe Heraus.
Manchmal sieht man auch plötzlich das Original zu einem Künstler, den man für originell hielt, und wenn die Modernen des Auslandes mehr vertreten wären, würde das wohl noch mehr der Fall sein. Caran d'Ache hat Zeichnungen hier, deren lineare, Humoristische Haltung sofort ant den Simpliciffintuszeichner Gulbransson denken laffen. Und Caran d'Ache erinnert wieder auf fallend an Busch.
Mehr ins Malerische geht Truchet, dessen Farbenstizze Man sieht über den dunklen 3wischenakt" an Menzel erinnert. Zuschauerraum hinweg auf die Bühne, die vom Vorhang verdeckt ist. Golden flirrt das Licht an dem roten Vorhang herab. Die ganze Luftstimmung eines solchen Raumes ist vorzüglich gegeben. Auch die Zirkusszene mit der Tänzerin, die in der Arena ihre Verbeugung macht, ist eine feine Arbeit.
Mit träftigen Strichen schreibt Forain eine Gerichtsszene hin. Die Richter am hohen Bult; vorn die Angeklagten. Das ganze ist düster gehalten. Die Farben wirken mit tiefem Selange, nur sparsam aber mit Nachdruck verteilt. Charakter ist darin und Geschmack. Karikatur und doch malerische Haltung.
Weiterhin ist Roubille zu nennen, dessen Mädchen, Frauen und Atte auf grauem Papier fein stehen, nur hier und da durch ein wenig Farbe, einen Strumpf, einen Hut, interessant gestaltet.
Einige Arbeiten kommen ins Dekorative. So Russell mit der Zeichnung eines fleinen Jungen in rotem Anzug auf granem Papier. Das Grau ist auf das Papier gespritzt; der Junge steht unten in der Ecke, so daß die graue Fläche frei bleibt. Daun fällt ein englischer Fries auf, der Szenen aus dem Landleben darstellt, in feinen Farben, braun, grün auf dunkelgrauem Papier, aus dem das Weiß der Gäule, Kühe herausleuchtet. Hier offenbart sich wieder echt englische Art. Auch ein Franzose zeigt in echt malerischer Art defo.ative Kinderszenen im Garten, in Violett, Weiß und Rot, was sehr fern und lebendig wirft.
Als Plastiten sind die Karikaturen von Bertrand, die Schauspieler, Sängerinnen übertrieben darstellen, Kleine Figuren, große Köpfe mit zu großen Nasen und Dhren, in greller Bemalung einigermaßen charakteristisch. 2ebel bat fleinere Puppen auf Drabt