-
814
-
Runst verherrlichen zu laffen. Mit gemischten Gefühlen nahm| Charlottenburg betreffen, gezeigt werden. In den Räumen des der treue Sohn Italiens dieses glänzende Anerbieten auf, denn die Hauses find im ganzen 7900 Glüh- und Nernstlampen und 635 Entführung der antiken Bildwerke durch die Franzosen hatte ihn Bogenlampen installiert. Ferner werden Motore von insgesamt aufs Liefste geschmerzt, und er wollte Rom nicht verlassen. Erst 654 Pferdestärken elektrisch betrieben. Diese Motoren dienen zum auf Ermahnung des Papstes, der bei einer Weigerung den Zori Antrieb der Aufzüge, der Kühlanlage, der pneumatischen Raffendes Korsen fürchtete, ging er' m Oftober 1802 nach Paris . Sein anlage usw. Der Stromberbrauch wird in der„ E. T. 3." auf den Etandbild Napoleons , das er in der Jdealfigur eines Feldherrnstab einer Statt von 100 000 Einwohnern geschätzt. Der Strom wird, und Siegesgöttin tragenden nadten Imperators darstellte, zeigt im Gegenjah zu anderen großen Warenhäusern, nicht in eigener nichts von seinen persönlichen Empfindungen, wie ja Canova über- Bentrale erzeugt. sondern vom Charlottenburger Elektrizitätswerk haupt in seiner demütigen Anlehnung an die Antite alles Perfön- geliefert, toeil der Raum für eine eigene Kraftanlage fehlte. Beliche seines Empfindens gegen eine objektive Ruhe zurüddrängte. fondere Sorgfalt wurde der Verlegung der Leitungen gewidmet. Auch die Porträtbüste Napoleons ist ganz unähnlich, denn der Die Leitungen find fämtlich in sogenanntem Stahlpanzerrohr berKünstler konnte sein Modell nicht genügend studieren. Das Siken legt. Jm ganzen Gebäude find 35 000 Meter solcher Rohre verlegt. war Bonaparte viel zu langweilig; er war nur höchst verwundert, Selbstverständlich spielt auch die Elektrizität als Schwachstrom in als Canova ihn nadt darstellte, begnügte sich aber mit der Er- Form von Signal: und Telephonanlagen eine große Rolle. klärung des Künstlers:„ Die Künste haben ihre eigene Sprache, und die der Stulptur ist Nacktheit; das lehrt auch die Kunst der Humoristisches. Alten." Außer den Büsten des Kaisers und der Kaiserin hatte- Polizei, Straßenbahnen und Untertanen. Canova auch die schöne sitzende Statue der Mutter Napoleons ge- In Berlin ist eine Polizeiverordnung in Borbereitung, die den schaffen, die sich so eng an die antife Statue der Agrippina an- Schaffnern der Straßenbahnen 1. von 11 Uhr abends ab, 2. bei schließt und das Jdealporträt der Prinzessin Pauline Borghese als lavetter, 3. bei Berlehrsstörungen, 4. bei Baraden und anderen Venus. Der nadie Oberkörper des Bildwerkes erregte manche Be- Wolfsfesten, 5. bei Leichenbegängnissen gestattet, auf dem Border denken und man fragte die Fürstin, ob die Modellfizungen für sie und Hinterperron je eine, im Innern der Wagen mit Langfigen zwei, nicht genant gewesen seien, doch Pauline antwortete: Wie so denn? mit Duerfigen drei Fahrgäste mehr mitzunehmen, als die NormalDas Atelier war ja immer gut geheizt." Nach dem Sturze zahl beträgt. Napoleons sollte es Canoba gelingen, das sehnlichste Ziel seines Die Polizeiverordnung ist wohlmeinend, aber impraktisch. patriotischen Wirkens zu erfüllen und, nach langwierigen, von ihm Einerseits sind noch andere Notfälle denkbar, die nicht alle mit höchstem Geschick geführten diplomatischen Verhandlungen, die vorausbestimmt werden können, andererseits überläßt sie dem aus talien geraubten Kunstwerke der Heimat wieder zurückzu- freiem Ermessen des Schaffners zu auch zu viel; bringen. Seine Rüdkehr nach Italien glich einem Triumphauge; Umfang des überzähligen Fahrgastes berüdfichtigt werden. Richtig überall veranstaltete man zu seinen Ehren Feste; der römische wäre nur folgendes: Die Aufnahme von Fahrgästen über die Senat setzte seinen Namen in das Goldene Buch des Kapitols". Normalzahl hinaus ist in dringenden Fällen gestattet. Der überDer Künstler war zum Nationalhelden seines Volkes geworden. zählige Fahrgast, der Aufnahme fordert, hat sich erst bei dem Als der unermüdlich bis zuleht Schaffende im Jahre 1822 starb, Schaffner zu melden und sich sodann zu dem nächsten Polizeibureau trauerte ganz Jtalien um den letzten Erben antifer Größe". zu begeben; dort wird ihm ein Schußmann mitgegeben, der den Wagen, die Bahl und den Umfang der Infaffen und des Ueberzähligen untersucht und sodann die Entscheidung trifft. Gegen diese Entscheidung ist Beschwerde bei dem Polizeipräsidenten zulässig. Bis zur Entscheidung des Schußmannes, im Beschwerdefalle bis zur Entscheidung des Polizeipräsidenten bleibt die Aufnahme des überzähligen Fahrgastes suspendiert. ( Jugend".)
Aus dem Tierleben.
Wie schnell fliegt ein Bogel? Um die Schnelligkeit des Vogelfluges zu prüfen, find in jüngster Zeit beachtenswerte Berfuche gemacht worden. Eine besondere Berühmtheit hat die Schwalbe von Compiègne erlangt, die 236 Kilometer in einer Stunde und acht Minuten trop Gegenwind zurücklegte. In der Regel fliegt die Schwalbe jedoch nicht mehr als 18 Meter in der Sekunde, und 25 Meter in der Sekunde sind gewöhnlich die höchste Leistung, die das anmutige Tierchen im Fluge vollführt. Kurt Loos schildert in den Ornithologischen Monatsberichten" mehrere Flugbersuche, die vor einigen Wochen mit Schwalben, Etaren und Brieftauben angestellt worden sind. Eine Rauchschwalbe wurde ihrem Nefte entnommen und dann mit der Bahn 32 Kilometer südlich entführt. Früh um 7 Uhr 38 Minuten wurde sie aufgelassen. Sie war vorher mit Anilinfarbe dunkelblau gezeichnet worden. Das Lier flog erst im Zidzad nach Süden, beschrieb dann einen großen Streis und stieg so hoch, daß es sich der Beobachtung entzog. Um 10 Uhr 58 Minuten 30 Sekunden langte sie an ihrem Neste an, hatte also 3 Stunden 15 Minuten 30 Sefunden Zeit zu ihrem Fluge bei Nordwind gebraucht. Eine rot gezeichnete Hausschwalbe wurde bei starkem Südwind und bewölktem Himmel aufgelaffen. Sie flog um 7 1hr 56 Minuten früh ab. Ihr Nest lag 36 Kilometer füblich vom Ort ihres Aufstieges, und um 3 Uhr 45 Minuten nachmittags langte sie bei ihren Jungen an. Eine Uferschwalbe brauchte zu diesem Weg die Zeit von 8 Uhr 8 Minuten früh bis 4 Uhr 15 Misuuten nachmittags. Ein 36 Kilometer südlich von seinem Nistkasten befindlicher Star flog zuerst nach Süden zu und kehrte überhaupt nicht wieder in den Kasten zurüd. Ein anderer wurde um 11 1hr 6 Minuten vormittags 2 Kilometer füblich von seiner Brutstätte abgelassen und hatte um 11 Uhr 20 Minuten 30 Sekunden seinen Kaften erreicht.
Technisches
Notizen.
muß der
-Im Mozartsaal findet Mittwoch, abends 8 Uhr ein Konzert von Konrad Ansorge mit dem Mozart- Orchester statt.
-
Sizilien" wurden im Hamburger Schauspielhause aufgeführt, Hebbels Julia" und Ein Trauerspiel in fanden aber beim Publikum feine Sympathie.
-
Ein Mammutfund in Galizien . In Starunia bei Solotwina wurde in der Tiefe von 14 Meter ein Mammutsfelett ausgegraben, welches sehr gut konserviert ist, wahrscheinlich infolge des Umstandes, daß das ganze Terrain mit Mineralöl, Wachs und Naturgasen durchtränkt ist. Bisher wurden zwei etwa 6 Fuß lange 8ähne, Badenknochen, Teile der Wirbelsäule, 3 bis 4 Meter Haut, auf der sich noch die Haare in frischem Zustande befanden und Knochen des Tieres herausgeholt.
-
Aus welchem Jahre stammen die ersten Briefmarken? Auf diese Frage wird man, auch von fundigen Philatelisten die Antwort bekommen, daß 1840 das Geburtsjahr, England ihre Heimat und Rowland Hill ihr Vater sei. Aber daß fie, wenn auch anders gestaltete Vorfahren gehabt haben, erzählt uns der Sekretär des internationalen Bureaus des Weltpostvereins Krains in seinem Werke„ L'union postale universelle". Der Elektrische Wind- Kraftwerke in Dänemart. König Ludwig XIV. berlieb 1653 dem Bittschriften- Referenten im Nach einem in der„ E. T. 8." veröffentlichten Auffah arbeitet in Staatsrat Velayer das Privileg, in den verschiedenen StadtDänemark eine Reihe von Wind- Kraftwerken mit gutem technischen vierteln von Paris Briefkästen anbringen und für die Einund wirtschaftlichen Erfolg. Der den Strom liefernde Dynamo wird wohner der Stadt bestimmte Briefe durch Boten gegen eine bon einem Windmotor angetrieben. Ein solcher Windmotor tann Gebühr von einem Sou verteilen zu lassen. Wer Briefe bei einer in Dänemark nicht seltenen Windgeschwindigkeit von aufgeben wollte, mußte fleine Blätter kaufen, die an den Briefchen 8 Meter zirka 15 Pferdekräfte leisten, also eine ganz beträchtliche zu befestigen waren und den Aufdrud über Bezahlung des Portos Anzahl von Lampen oder fleinen Motoren mit Strom versorgen. mit Tag und Monatsangabe enthielten. Als Erfinderin dieser Selbstverständlich müssen diese Anlagen aus technischen Gründen, Neuerung wird eine Hofdame, Frau v. Longueville, genannt. um Spannungsschivankungen zu vermeiden, eine Affumulatoren trotz der Unterstügung vom Hofe scheine Belayers Unternehmen fein batterie erhalten. Auch ist für den Fall, daß der Wind überhaupt langes Leben gehabt zu haben. Von einem neuen Bersuch, die Ge ausbleibt, eine Reserve, z. B. ein Petroleummotor erforderlich. bühr für Nachrichtenbeförderung auf eine für den Unternehmer wie Doch wird diese Reserve nur selten nötig; 3. B. in einem für den Benutzer bequeme Weise einzuziehen, hört man nun lange nichts. Windverhältnisse ungünstigen Jahr nur für zirka 90 Stunden. Man Erst im Jahre 1819 treten im Königreich Sardinien eine neue Art hat also in diesen Wind- Straftwerken, besonders für ländliche Gegen. Freimarken ans Licht; sie hatten den Wert von 15, 25 und den, Stationen, die ohne nennenswerte Betriebskosten Strom er 50 Centimes, bestanden aus weißen Blättern Stempelpapier und zeugen. Es wäre nur zu wünschen, daß diese auch in Deutschland dienten gleichzeitig als Briefumschläge. Sie hielten sich bis zum zur Einführung gelangten. Jahre 1836. In diesem Jahre wurden sie auch in England eingeführt, aber durch die noch heute üblichen Briefmarken bald erfegt.
Aber
Elektrizität im modernen Kaufhaus. Welche Rolle die Elektrizität in einem modernen Kaufhaus spielt, mag durch einige Angaben, die das neue Taufhaus des Westens" in Berantwortl. Redakteur: Hans Weber, Berlin.- Drud u. Berlag: Vorwärts Buchdruderei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.
"