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Krimmung, die bei Frauen, die sich stark schnüren, genau der darauf an als irgend einem Eisenbahningenieur, eine Boden Taillenumschnürung entspricht; es entsteht so ein Schnürmagen, anschwellung, die für sie das Gleiche bedeuten mag wie für uns eine narbige Veränderung der Magenschleimhaut, welche auf ähn- der St. Gotthardpaß  , mit einem Tunnel zu durchschlagen. Am liche Weise wie die Schnürleber zustande kommt. Bei einer Anzahl unangenehmsten ist ihnen ein sandiger Boden, da sie auf den leicht Röntgenaufnahmen läßt sich sehr deutlich die Einschnürung des beweglichen Sandförnern häufig ausgleiten und zu Fall kommen. Magens erkennen. Die Aufnahmen wurden mit und ohne Korsett Ist die Anstrengung des Vorwärtskommens in solchem Gelände gemacht. Bei ersteren wurde der absteigende Magenteil genau au groß, so greifen sie zu demselben Hülfsmittel wie beim Ueber­an der der Taille entsprechenden Stelle eingeschmürt und verschreiten eines Wasserlaufes, indem eine Anzahl von Ameisen sich schmälert gefunden, er war nach unten und oben auseinander hinter und neben einander platt auf den Boden legt und so eine gezogen. Die Magenblase, die dicht unter dem Zwerchfell liegt, feste Straße für die übrigen bildet. Und dabei sind diese Insetten nimmt oft vollkommene Trichterform an, das Zwerchfell steigt nach blind! Der Zweck der Expedition ist gewöhnlich die Erzielung oben und der absteigende Magenteil ist nach links und unten ge- einer Beute, die durch ein erbarmungsloses Gemekel beschafft zogen. Es nimmt daher unter dem Einflusse des starken Schnürena wird. Durch ihre Uebermacht bringen die Ameisen auch größere Der Magen die Form, Lage und Eigentümlichkeiten des frankhaft Tiere, wie Kröten und Schlangen, zur Strede. veränderten Magens an, die Leibesform wird ähnlich der beim Hängebauch. Das Korfeit vergrößert die schon von vornherein beim weiblichen Geschlecht vorhandene Neigung zur Entstehung des Hängebauches, der Magensenkung und Mageneriveiterung. Das übermäßig hohe Schnüren wird demnach, besonders bei schon von Natur an schlaffen Bauchdecken und bei schmaler und hoher Leibes­höhle für den Magen äußerst schädlich und gefährlich.

Anthropologisches.

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Humoristisches.

Die Enteignung.( Ungefähr nach den Beschlüssen der Ditmarkenfommission.) Die Enteignung wird abgelehnt. Die ab. gelehnte Enteignung wird nach der Vorlage der Regierung durch geführt. Eine Enteignung polnischer Güter darf nicht stattfinden. Wo sie stattfindet, muß nach besonderen Prinzipien verfahren werden. Die Einführung der verworfenen Enteignung wird einer besonderen Kommission übertragen. Die besondere Kommission existiert nicht. Hoderbestattung. Bei den meisten Naturvölkern ist der o fie existiert, ist sie an die vorliegenden Beschlüsse gebunden. Glaube verbreitet, daß der Tote wiederkehren und sich an seinen Sie bedürfen zu ihrer Widerrufung einer föniglichen Verordnung. Feinden rächen könne. Dagegen suchen sich die Leute mancher Diese königliche Verordnung darf nicht erteilt werden. Sie bedarf Volksstämme dadurch zu versichern, daß dem Toten Beine und Arme zu ihrer Gültigkeit der Unterschrift des Staatsministeriums. Sie feft mit am Oberförper verschnürt werden. Ein derartig gefesselter darf nur dann erfolgen, wenn fie fich in Uebereinstimmung mit den Leichnam sieht aus wie ein großes Bündel. Er wird entweder ver- vorliegenden Beschlüssen hält. Die vorliegenden Beschlüsse dürfen hüllt in ein Grab gelegt oder in einer Steinurne eingefargt. Die nicht umgestoßen werden. Im Falle der Umstoßung ist eine Er­Polynesier glauben, wie Richard Andree   im Archiv für Antro- propriation polnischer Güter zulässig. Sonst nicht. Es sei denn, pologie erzählt, daß im Menschen Geister wohnen, die sie Tihi daß... Falls nicht etwa.. Die zur Durchführung der hiermit nennen. Diese sehen, hören, riechen, fühlen und schweben nach beseitigten Enteignung erforderlichen 300 Millionen werden aus dem Tode eines Menschen über der Leiche und suchen allen zu Staatsmitteln bereitgestellt. ( Lustige Blätter".) Schaden, die dem Verstorbenen bei Lebzeiten ein Unrecht zugefügt haben. Um die Wiederkehr des Toten und die Nache der Tihi zu berhindern, wird das Grab noch mit Steinen beschwert, der Boden auf ihm festgeftampft und durch Klagelieder der Tote zu besänftigen gesucht. Schoetenoch war der erste, der aus den Funden in zahl­reichen Hockergräbern zu dem Schluffe gelangte, daß diese Be­stattungsart mit dem Glauben an die Wiederkehr des Toten zu sammenhinge. Die Gitte der Hockerbestattung ist uralt. Die Aegypter fannten sie schon, und es find Hodergräber aus der ägyptischen Eteinzeit erhalten. Die Troglodyten banden mit Ruten aus Wegedorn die Beine und Arme an den Hals der Leiche feſt. In einigen Gegenden Polynesiens werden sogar schon die Sterbenden so gefesselt. Der ostafrikanische Wagoge ruft dem Toten ins Grab nach: Beunruhige die Hinterbliebenen nicht!" und der Wadschagga steckt ihm ins linke Ohr eine Bohne und legt ihn auf die rechte Seite ins Grab, damit er vom Geräusch der Außenwelt nichts höre und nicht wieder erwache.

Aus dem Tierleben.

Notizen.

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Jm Berliner Theater wird Offenbachs Blaubart" auch an den Nachmittagen der Weihnachtsfeiertage zu vollen Preisen, jedoch ohne Vorkaufsgebühr zar Aufführung gelangen.

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Thomas Manns Drama Fiorenza" fand in einer vom Neuen Verein" veranstalteten Aufführung im Münchener  Residenztheater beifällige Aufnahme.

Ein neuer Grünewald ist von dem Tübinger Kunst bistoriker Konrad Lange in der Kirche des Dorfes Stuppach bei Mergentheim   entdeckt worden. Das Werk dieses farbigsten und stimmungsvollsten deutschen   Malers aus der Renaissancezeit stellt eine Madonna in blühender Landschaft vor.

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Die internationale Bereinigung zur Be fämpfung der Krebskrankheit. Die Erforschung der feit den ältesten Zeiten befannten und gefürchteten Krebskrankheit, durch die im Deutschen Reiche jährlich mehr als 40 000 Menichen dahin gerafft werden, hat gerade in den letzten Jahren stete Fortschritte gemacht und eine internationale Vereinigung zu ihrer Bekämpfung ist im Entstehen begriffen, über die der Leiter des Berliner   Instituts zur Erforschung der Krebskrankheit, Prof. Dr. Ernst v. Leyden, Mit­teilungen macht. Auf der internationalen Konferenz, die im An­schluß an die Eröffnung des Instituts für Krebsforschung und Be handlung in Heidelberg   im September 1906 tagte, wurde der Antrag gestellt, eine allgemeine internationale Bereinigung der Strebs­forschung zu organisieren. Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen. Die uns aufgetragene Drganisation", berichtet Professor v. Leyden  , haben wir in Berlin   in die Hand genommen. In einer großen Bahl von Ländern bestehen bereits Gesellschaften oder Komitees für Krebsforschung. In einzelnen deutschen   Bundesstaaten wird seit längerer Zeit die Begründung von Landeskomitees beabsichtigt. Die ausländischen Komitees haben zum Teil bereits jetzt ihr Ein­verständnis erklärt, einer großen internationalen Bereinigung bei zutreten. Es steht sicher zu hoffen, daß es gelingen wird, in aller­nächster Zeit eine Sigung der Vertreter von Komitees nach Berlin  zusammenzuberufen, um hier die Internationale Vereinigung für Strebsforschung begründen zu können."

Wie die Ameisen eine Expedition unter nehmen. Der um die Ameisenforschung verdiente Pater Wasmann   hat aus dem Kongostaat ein Schreiben von E. Luja erhalten, das in fesselnder Weise eine Folge von Beobachtungen einer am untern Kongo   vorkommenden Ameisenart enthält. Die Nefter dieser Ameisen finden sich gewöhnlich am Fuß eines großen Baumes in einem Meter Tiefe unter der Erdoberfläche vor. Die Infekten benutzen dabei das Wurzelgeflecht des Baumes gleichfam als Bimmerwert für ihre Wohnung und legen nach dessen Verlauf ihre vielen Galerien an. Die beim Graben dieser Wohnräume und Verbindungsgänge herausgelöfte Erde wird in Körnern ins Freie geschafft und häuft sich dort zu einem kleinen Krater an, defsen Borhandensein den Ort des Neftes und seiner Eingänge verrät. Die Ausdehnung einer solchen Ameisenwohnung erreicht 3-4 Meter im Durchmesser. An manchen Tagen unternimmt das ganze Ameisenvoll eine große Expedition, und es muß ein anziehender Anblick sein, die fleinen Tiere dabei zu beobachten. Sie marschieren in geschlossenen Reihen wie eine Armee in beschleunigtem Tempo. Die Soldaten, die mit furchtbaren Kiefern als Waffen ausgerüstet find, bilden teils ein Spalier, teils begleiten sie die dazwischen hin ziehende Karawane. Mitten in dieser Horde fallen einige kleine Lord Kelvin  , einer der bekanntesten englischen Physiker, Käfer ins Auge, die sich als ständige Gäste bei den Ameisen auf ist im 84. Lebensjahre gestorben. Noch fürzlich hatte er die aus halten und nun versuchen, ihren von Natur schwerfälligen Schritt den neuesten Radiumforichungen abgeleitete Umwandlung der dem des ganzen Haufens anzupassen, dem sie wahrscheinlich als Elemente abgelehnt. William Thomson   so hieß bis zu feiner Hülfstruppen dienen. Das Ganze wälzt sich unaufhaltsam fort Ernennung zum Lord der Forscher war 1824 in Belfast   geboren wie ein Labastrom en miniature, und oft nimmt eine solche Ex- und bereits 1848 Profeffor der Phyfit an der Universität Glasgow  pedition ganze Tage in Anspruch. Kein Hindernis ist der Jn geworden. Seine Forschungen, die vom forgiam beobachteten telligenz und der Körperkraft der Ameisen zu schwierig. Kommt Experiment ausgingen, aber aber auch mit Hülfe der höheren das Heer an einen fleinen Wasserlauf, so rücken die Pioniere vor Mathematik zur Theorie ausgebaut wurden, galten vorzüglich der und bauen eine Pontonbrüde in einer für Menschen ganz unnach- Wärme und der Elektrizität. Auf beiden Gebieten hat er bes ahmlichen Weise, indem sie nämlich ihre eigenen Leiber dazu bedeutendes geleistet. Die Braris verdankt ihm die Erfindung eines nutzen. Mit Hülfe ihrer Beine und Kiefern halten sie fich gegen heute noch bennzten Elektrizitätsmefiers( Elektrometer) und eines feitig aneinander fest und bilden so eine Brücke über das Waffer, Spiegelgalvanometers, der die unterseeische Telegraphie erst wirklich die von der ganzen Armee in sicherem und schnellem Schritt passiert nutzbar machte, und nach der Legung des Kabels von 1866 zur An wird. Außer bei solchen Hindernissen ist die Karatane dauernd wendung fam. Auch die Gezeitenlehre hat er bereichert. Kelvins bon den Soldaten eingefreist. Da die Ameisen den Aufenthalt unter Schriften( darunter die über Naturphilosophie) sind zum Teil auch der Erde lieben und gewöhnt find, so kommt es ihnen noch weniger ins Deutsche übersetzt. Berantwortl. Redakteur: Hans Weber, Berlin.- Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co..Berlin   SW.

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