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Borstadt gehören. Und manches Mal auch die Wäsche der Dürnbucher Damen , welche am Ufer zum Trocknen aufgehängt wird. Im Luftzuge wiegen sich die blühweißen Geheimniße hin und her, und der Spaziergänger fann hier vieles erbliden, was er sonst nicht Bu sehen friegt.
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Man darf es als Tatsache hinstellen, daß die Spanninger in Hier Geschlechtern die reichsten und damit die angesehensten Leute von Dürnbuch waren; daß auch der jezige Befiber der Bierbrauerei zum Stern" auf dieser Höhe steht. Und daran knüpft man die Hoffnung, daß sich kein Spanninger in absteigender Linie bewegen
wird.
Die erblichen Eigenschaften wie die Stellung der Familie Schließen Befürchtungen aus. Einem Spanninger ist der Weg gecbnet und die Bahn zu allen Ehrenftellen offen. Ein Spanninger kann mit der Ueberzeugung ins Leben treten, daß er Distriktsrat twird, und daß dermaleinst an seinem offenen Grabe die sämtlichen Vereine Dürnbuchs mit umflorten Fahnen stehen werden.
Diese Laufbahn ist ihm vorgezeichnet; die Achtung der Bürger hängt an seinem Befize.
Die Spanninger strebten nie darüber hinaus und sanken nie barunter hinab.
Sie waren in bier Geschlechtern gutmütige Menschen; und jeder hatte mit fünfundzwanzig Jahren seinen Bauch, mit sechzig ahren seinen Schlaganfall.
Was dazwischen lag, war Durst, Fröhlichkeit und Verständnis bafür, daß auch die armen Teufel leben wollen.
Die Bildung der Spanninger hielt zwar Schritt mit den Anforderungen der Zeit, aber sie blieb innerhalb der Grenzen des Diotivendigen. Den älteren Geschlechtern hatten die Grundelemente, Lesen, Schreiben und Rechnen, genügt; die gewerbliche Kunst wurde daheim gelernt.
Der jebige Inhaber der Brauerei mußte schon mehrere Jahre die neugegründete städtische Realschule, oder, wie man sie damals hieß, Gewerbeschule, besuchen. Die Neuerung wandelte den Familiencharakter nicht um; sie blieb ohne einschneidende Wirkungen. Und das war gut. Denn mancher, der eine höhere Stufe der Ertenntnis erklimmen will, gewinnt nichts als eine Verachtung der tieferen, die ihm guten Halt gegeben hätte.
Der Sternbräu geriet nicht in die Gefahren der Zwiespältigkeit bon Beruf und Bildung. Er streifte die angeflogenen Kenntniffe ab und behielt als Reft nur eine Vorliebe für Fremdwörter. Durch ihren häufigen Gebrauch erhob er sich mit einiger Befriedigung über die große Menge. Noch ein anderes kam ihm zustatten. Sein Vater hatte ihn nach Straubing geschickt; er verbrachte hier ein volles Jahr als Volontär in der Kollerschen Brauerei and galt später den Dürnbuchern als ein Wann, der sich in der Welt umgetan hatte. Der Sternbräu zog daraus die Lehre, daß der bloße Anschein ungewöhnlicher Regsamkeit das Ansehen mehrt. Und diese Erfahrung leitete ihn wieder bei der Erziehung seines Cohnes. Er war nicht befümmert, als der heranwachsende Peter in der Realschule sehr geringe Tüchtigkeit bewies. Es ist nicht einmial sicher, daß er die Semesterzeugnisse aufmerksam las; die Noten, welche hinter Algebra, Geschichte, Geographie, französischer Sprache standen, waren ihm herzlich gleichgültig. Das Wichtige, nicht für jest, sondern für alle Zeit war, daß so bedeutend klingende Wissenschaften mit seinem Sohn überhaupt in Zusammenhang gebracht wurden. Dabei konnte er wohl die schulmeisterliche Ansicht über Fleiß und Talent eines Spanningers übersehen.
( Fortsetzung folgt.)
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Dem Berufe nach werden Fabrikarbeiter und Handverket am meisten von der Krankheit befallen, und zwar überwiegend im Alter von 31 bis 50 Jahren. In 19,1 Proz. war direkte Grblichkeit der alkoholischen Geistesstörung vorhanden, in 25,1 Bros. waren andere Geistesfrankheiten bei den Patienten erblich. 41 Broz. der Fälle berliefen chronisch. Es wurde ferner darauf hingewiesen, daß bei den von progressiver Baralyse, jener Geistesstörung, als deren unmittelbare Ursache die Syphilis gilt( 10 bis 20 Broz., ja 35 Broz. aller Insassen der Irrenanstalten ) befallenen Insassen in 48 roz. der Fälle bei den Männern und in 38,4 Proz. bei den Frauen nach gewiesen war, daß sie früher dem Alkoholmißbrauch verfallen waren.
Von großem Interesse sind auch die Mitteilungen über Ber suche, die darauf gerichtet waren, Staninchen durch Alkohol zu bergiften. In einigen Fällen konnten bei den Tieren in der Hirn rinde und im Rüdenmark Veränderungen festgestellt werden, die denen glichen, wie wir sie bei der progressiven Baralyse tennen. Die Abwehrmittel, die in Borschlag gebracht wurden, sind ganz unzureichend: Berbannung der alfoholischen Getränke aus Jrren häusern und Gefängnissen, Verbot des Ausschanka neben Schulen und Kajernen, Verminderung der Zahl der Schantstätten, Be schränkung der Zeitdauer rer Offenhaltung usw.
Die Zahlen und Tatsachen reden für die Arbeiterklasse eine eindringliche Sprache. Denn Proletarier sind es zumeift, die die Stätten des Unglüds bevölkern müssen. Die Arbeiterklasse muß darum auch die Wege vorzeichnen, die zu einer wirksamen Be tämpfung der Altoholgefahr führen: Aufklärung und Hebung der sozialen Lage der arbeitenden Klasse, wie es der Parteitag zu Effen klar und deutlich ausgesprochen hat.
Aus dem Tierleben.
Spinnengesellschaften. Als Muster sozialer Ver einigungen im Lierreich werden an erster Stelle gewöhnlich die Bienen und Ameisen genannt, deren Staatenbildung allerdings geeignet ist, das Interesse des Menschen und insbesondere des Naturforschers aufs höchste zu fesseln. Es gibt aber unter den in dieser Hinsicht weniger geachteten Tieren manche, die eine gleiche Aufmerksamkeit beanspruchen tönnen, beispielsweise die Spinnen. Nun weiß bei uns fast jedes Kind, daß die Spinnen, die uns nahezu alltäglich begegnen, eher als Einsiedler denn als gesellige Wesen erfcheinen. Diese Tatsache gilt aber nicht für alle Arten dieser weltumspannenden Tierklasse, und namentlich haben die indischen Spinnen eine gewisse Berühmtheit durch die Art ihres Zusammenlebens erworben. Eine besonders anziehende Studie über das gesellige Leben einer folchen indischen Spinnenart hat ein eingeborener indischer Naturforscher namens Aiyar in einem Vortrag vor der Südindischen Wissenschaftlichen Vereinigung in Madras veröffentlicht. Diese Spinnen bauen Nester, die das Aussehen eines großen Schwamms haben. Sie bestehen aus einem bielverzweigten Regwerk von Stanälen, die in einer Anzahl von Oeffnungen nach außen münden. Das Netz wird oft an Baumzweigen oder Blättern befestigt, ist von afchgrauer Farbe und verbirgt dadurch seine Insassen in vollendeter Weise, da diese die gleiche Färbung besigen. Von dem Nest felbft strahlen viele Stuliffen von Spinuweben aus. Buweilen finden fich auch die Nefter noch vergesellschaftet, so daß unter Umständen viele Taufende von Spinnen in einem Baume wohnen. Dann werden zwischen zwei Nestern häufig Brüden aus Geweben ge schlagen, nicht unähnlich den großen Hängebrüden der Neuzeit. Ueberhaupt find diese kleine Spinnen große Ingenieure, die ihre Kunst in der Anlage und Ausführung von Bauten vielfach betätigen. Die Zahl der Spinnen in einem Nest schwankt zwischen 40 und 100, und zwar wohnen Männchen und Weibchen zusammen, aber meist ist das weibliche Geschlecht in fiebenfacher Ueberlegenheit vertreten. Die Herstellung der Gewebe und des ganzen Netzes zu verfolgen, ist von hohem Alkoholismus und Geisteskrankheiten. Auf dem letzten in Reiz. Zunächst wird durch die vereinten Sträfte von sechs oder Benedig abgehaltenen Kongreß italienischer Irrenärzte, an dem fieben Spinnen, von denen jede mehrfach hin- und herläuft, die fich die namhaftesten Gelehrten Italiens beteiligten, wurde nach Grundlinie oder das eigentliche Halteseil für den ganzen Bau her. einem Bündel einer größeren Zahl einem Bericht in der„ Medizinischen Klinit" vom 9. Februar auch gestellt, das aljo aus die Frage über das Verhältnis zwischen Alkoholismus und Nerven von Fäden besteht. Diese Fäden stehen an Haltbarkeit und und Geisteskrankheiten verhandelt. Es wurde festgestellt, daß der Glanz keinem Seidenfaden nach, und es ist daher wohl Prozentsab der alkoholischen Seelenstörungen, wo der Affohol die möglich, daß auch das Gespinst dieser Infekten eine Verdirekte Ursache der Krankheit( Alkoholpsychosen) ist, in den verwertung finden wird, wie es ja mit den Geweben einer Spinne in schiedenen italienischen Frrenanstalten zwischen 17,3 und 1,6 Proz. Madagastar versuchsweise bereits geschehen ist. Nunmehr schwankt, im Durchschnitt 8,8 Proz. aller Infaffen ausmacht. beginnen die Spinnen mit dem Aufbau des eigentlichen Netzes in Noch augenfälliger sind die Zahlen, wenn toir Männer und Frauen regelmäßiger Arbeit, die von mehreren Spinnen gleichzeitig von bergesondert nehmen: 13,8 Proz. aller männlichen Insassen leiden an fchiedenen Stellen aus in Angriff genommen wird. Die Vollkommen Alkoholpsychosen, dagegen nur 1,9 Proz. aller weiblichen. Nehmenheit der Arbeitsteilung ist dabei bewunderungswürdig, denn jede wir auch die Zahl jener Patienten hinzu, die zwar nicht an Alkohol- Spinne hat einen bestimmt abgegrenzten Teil an dem Netz zu bauen. psychosen, sondern an anderen Geisteskrankheiten litten, bei denen Die einzelnen Fäden, die mit den Hinterbeinen gesponnen werden, werden aber früherer Alkoholmißbrauch festgestellt wurde und bei der Ent- ohne Rücksicht auf besondere Symmetrie gezogen, um den Raum ausstehung der Krankheit mitgespielt hatte, so ergibt sich, daß 18,2 zufüllen. Die Längsfäden werden mit Querfäden verbunden, die rozent oder beinahe aller in rrenanstalten verpflegten eine besondere Elastizität befizen und auf das Zehnfache ihrer Geistestranken direkt oder indirett ihre Krankheit dem Alkohol zu- Länge ausgeredt werden können, ohne zu zerreißen. Ist das Netz zufchreiben haben. In den einzelnen Jrrenanstalten schwankt diese fertig, so fehren die Spinnen zur Ruhe ins Nest zurück. Ein voll Bahl zwischen 40,5(!) Proz. und 4,6 Proz. Leider sind hier die ständiges Netz ist gewöhnlich in 2-3 Stunden fertig und wird ohne Bablen für Männer und Frauen nicht gesondert angegeben.- Die jede Bause bollendet. Sobald eine der Arbeiterinnen ihre Stelle Bahl der Alkoholpsychosen hat in den letzten Jahren zugenommen. ausgefüllt hat, eilt sie sofort an einen anderen Blaz, wo noch etwas Südfälle( nach Heilung) traten in 33 Proz. der Fälle ein( in ein zu tun bleibt. Diese Spinnen find Nachttiere und beginnen ihr zelnen Anstalten zwischen 54(!) und 24 Broz.). Hand- oder richtiger Beinwerk meist erst gegen sieben Uhr abends. Berantw. Redakteur: Georg Davidsohn , Berlin . Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW,
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Kleines feuilleton.
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