Br. 295. 16. Jahrgang. 5. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonntag, 17. Dezember 1899,
Die Erhöhung der Kurkosten im Dezember 1874 weger Hinterziehung amtlicher Schriftstücke vor der sich gut bewährt hat. Gebrauch machen. Einer der anwesenden in den Berliner Krankenhäusern
und die Krankenkassen.
Für die Krankenkassen bedeutete es eine Mehrausgabe, die viele von ihnen überhaupt nicht zu leisten im stande wären, selbst wenn der Wille dazu vorhanden wäre, andere wieder nur, wenn sie das Krankengeld erhöhten resp. die übrigen Leistungen ( Höhe und Dauer der Unterstügung) herabseßten.
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wiederholt zum Sturmläuten benußten. Graf Harry v. Arnim hatte wartet, daß die Aerzte mehr als bisher von dieser Einrichtung, die 7. Kriminaldeputation des tgl. Stadtgerichts unter Vorsiz des Direttors Merzte gab der Ansicht Ausdruck, daß das Institut fein Reich gestanden. Letzterer bildete alsdann die Zielscheibe heftiger dringendes Bedürfnis sei, da sehr viele Aerzte die Sputum- Untersuchungen Angriffe in der Reichsglocke". Anfang Dezember 1876 erschien ein selber anstellen können. Einer Mitteilung des Lokal- Anzeiger" besonders kräftiger Artikel, der für so ungeheuerlich gehalten wurde, zufolge solle das Institut sehr stark, fogar von Patienten aus allen Aus ärztlichen Kreisen wird uns geschrieben: Vor einigen Tagen daß die sofortige Verhaftung Gehlsens beschlossen wurde. Letzterer Teilen Deutschlands in Anspruch genommen werden. Unter solchen ging durch die Zeitungen eine Notiz, derzufolge der Minister für das mußte aber wohl von der ihm drohenden Gefahr Kenntnis erhalten Umständen würden die Untersuchungen nicht immer mit der erforderMedizinalivefen verfügt habe, daß vom 1. Januar 1900 für die haben, denn als seine Verhaftung vorgenommen werden sollte, war lichen Gründlichkeit vorgenommen werden können. Nach dem„ LokalCharité eine Erhöhung der Verpflegungskosten von 2 M. auf das Nest leer und Gehlsen bereits über alle Berge. Seine Anzeiger" solle auch mit dem Institut ein großer Tierstall verbunden 2,50 M. für Erwachsene, von 1,50 m. auf 2 W. für Kinder eintritt. damaligen verantwortlichen Redacteure mußten schwere Strafen über sein. Das laffe darauf schließen, daß hier eine neue Serumtherapie Daß diese Bekanntmachung des Ministers erst kurz vor Jahres- sich ergehen lassen, er selbst wurde in contumaciam" zu 4 Jahren an den Kranten probiert werden solle, was durchaus nicht im Interesse fchluß erfolgt, dürfte seinen guten Grund haben; wird es doch 5 Monaten Gefängnis verurteilt. Er hat die Strafe nicht abgefeffen, der letzteren liege. Professor Max Wolff führte demgegenüber aus, auf die Weise den überraschten Interessenten, insbesondere den Kranken- sondern in London Aufenthalt genommen und dort sofort wieder er sei durch die Mitteilungen des„ Lokal- Anzeiger" sehr übertassen Berlins , fast unmöglich gemacht, zu der geplanten Ver- feine journalistische Thätigkeit aufgenommen. Wie später festgestellt rascht, dieselben treffen in feiner Hinsicht zu, ebensowenig wie die teuerung der Krankenverpflegung Stellung zu nehmen bevor der worden ist, schrieb er unter dem Namen„ Keller" mehrere Jahre an diese Mitteilung geknüpfte Befürchtung des Vorredners. Die Plan nicht schon Wirklichkeit geworden ist. Am 1. Januar stehen denn die lang Londoner Korrespondenzen für eine große Berliner Zeitung . Untersuchungen würden nur von solchen Assistenten vorgenommen, Kassen vor der vollendeten Thatsache und müssen bei der Not In London war in manchen Kreisen die Ansicht verbreitet, die als in dieser Hinsicht durchaus sachkundig und gewissenhaft lage, in der wir uns in Berlin mit Bezug auf die Krankenhäuser daß Gehlsen mit den internationalen Schlittenfahrern", die in erprobt sind. befinden, in den sauren Apfel beißen. Beiläufig gesagt ist diese Aus- großem Maßstab den Kreditschwindel betreiben, in Verbindung ge- Zum zweiten Punkt der Tagesordnung führte Dr. Friedeberg beutung der Notlage der Bevölkerung eine für unsere Zeit ganz be- standen habe, doch ist dieser Verdacht ohne Beweis geblieben. m aus: Die Krankenkassen feien bereit, den Aerzten Gelegenheit zu zeichnende Anwendung des Gesetzes von Angebot und Nachfrage: weil Jahre 1877 ließ er eine Schrift über den Fürsten Bismard unter geben zur Anwendung von Nährpräparaten in der Krankenbehandlung. feit Jahren Staat und Gemeinde ihre Pflicht verabsäumt haben, weil die dem Titel„ Das kleine Buch vom großen Bismarck " erscheinen. Als Die rein medikamentöse Behandlung trete vor der physikalischBerliner Stadtverwaltung allen von unserer Seite erfolgten Mahnungen Kaiser Friedrich bei seinem Regierungsantritt im Jahre 1888 die diätetischen mehr und mehr zurück. Die Anwendung von chemischen zum Troß zu wenig Krankenhäuser erbaut, so daß Jahr für Jahr eine Amnestie erließ, wurde auch für Gehlsen der Weg nach Deutschland Nährpräparaten sei in Ermangelung von natürlichen fräftigen Ueberfüllung eintritt, Krante vorzeitig entlassen werden, um anderen wieder frei. Er blieb noch sieben Jahre in England und kehrte erst Nährmitteln in vielen Fällen weit wirksamer, wie Arzeneien. Platz zu machen, und Schwerkranke von Krankenhaus zu Kranken- im Jahre 1895 hierher zurück. Er nahm in Charlottenburg Aufenthalt Angesichts der Zersplitterung der hiesigen Krankenkassen habe sich haus pilgern müssen, ohne Aufnahme finden zu können, weil also und machte auch hier wieder viel von sich reden. Er gründete die noch kein Modus für die Verordnung von Nährpräparaten finden das Angebot nicht entfernt der Nachfrage genügt, glaubt die Charité- Charlottenburger Stadtlaterne" und das" Char - lassen, die heutige Aussprache solle, wenn möglich, zu einer Klärung Verwaltung die Zeit gekommen, die Sturkosten erhöhen zu können. lottenburger Wochenblatt" und soll nach den Behauptungen der An- führen. Im Publikum herrsche eine weitgehende Abneigung gegen Es war ja selbstverständlich, daß die übrigen Berliner Kranken- flagebehörde diese beiden Blätter zu schlechten Zwecken benutzt haben. Medikamente. Verordnete Arzneien würden oft unbenutzt weghäuser, voran die städtischen, sich beeilten, es der Charité nachzumachen, Es wird nämlich behauptet, daß gegen solche Personen, die sich geworfen. Auf diesen Umstand müsse in der Kassenpraris Rücksicht wenn diese Erfolg hat. Ist einmal der„ Marktpreis" für den Verweigerten, ihm die gewünschten Inferate zu geben oder auf seine genommen, und deshalb weniger mit Medizin, aber mehr mit Nährpflegungstag auf 2,50 M. gestiegen, so müssen schon die anderen Zeitungen zu abonnieren, in den letzteren mit rücksichtslosen präparaten behandelt werden. In der naturgemäßen KrankenHospitäler aus Selbstinteresse folgen. Und was den Krankenhäusern Angriffen und Verleumdungen vorgegangen worden sei. behandlung stecke ein berechtigter Kern, der von den Kaffenärzten recht ist, ist den Rekonvaleszenten stationen und den Heim- Einer dieser Angegriffenen hat sich angeblich in seinem Born über berücksichtigt werden müsse. Die Medizin müsse auch in der Kaffenstätten für Tuberkulose billig. Auch zu diesen Anstalten ist der dieses Verfahren eines Tages zu einer Roheit hinreißen lassen und praris zu Gunsten der physikalisch- diätetischen Behandlung zurüc Andrang seit vielen Jahren so groß, daß im Hochsommer bis zu er begegnete Gehlien in der Passage und schlug ihm mit einem Stod gedrängt werden. Diese Ausführungen riefen unter den anwesenden 3, 4 Monaten vergehen, bevor der Kranke aufgenommen werden über den Kopf, so daß ihm die Brille zerbrach. Die Sache hatte Aerzten eine längere Debatte hervor, die einen vorwiegend fachfann. Also warum nicht auch hier den Versuch machen, durch Er- für den Angreifer unangenehme Folgen, denn er wurde zu 14 Tagen wissenschaftlichen Charakter trug, und sich im allgemeinen gegen die höhung der Verpflegungsfäße das Mißverhältnis zwischen Angebot Gefängnis verurteilt. Natürlich lag ihm daran, die Gefängnis von Dr. Friedeberg ausgesprochenen Ansichten richtete. Vera Nachfrage zu ändern! strafe los zu werden und er wandte sich an Gehlsen mit schiedene Redner legten den Rährpräparaten Gelingt es demnach nicht noch in letzter Stunde, das vom der Bitte, feinerseits ein ein Guadengeſuch zu zu unterstützen. sonderen Wert bei. Ein gutes Beefsteak und andere der Medizinalminister geplante und sicherlich vom Finanzminister aus- Gehlsen entsprach auch diesem Ersuchen, allerdings unter der Vor- artige Nahrungsmittel feien entschieden vorzuziehen. Die physikalischgehende Vorgehen der Charité zu hindern, so haben die Kassen mit bedingung einer fofortigen Zahlung von 500 M. diätetische Behandlung lasse sich in der Kassenpragis wegen der der Erhöhung der Kurtoften in allen Berliner Anstalten um 25 Broz. Im Jahre 1898 wurde in Charlottenburg der Eisenbahn - proletarischen Verhältnisse der Patienten in der Regel gar zu rechnen. Direttor a. D. Ströhler als nationalliberaler Kandidat für nicht durchführen, sie sei auch für die Kassen zu teuer und werde Das wäre ein schwerer Schlag für die Rassen, den Landtag aufgestellt. Gehlsen stellte sich ihm zur Agitation deshalb von denselben nicht gebilligt. Weiter machte man für die kranten und für die öffentliche Gesund für seine Person zur Verfügung und soll sich dafür 500 M. im Dr. Friedeberg von verschiedenen Seiten den Vorwurf, er habe heitspflege. voraus haben zahlen lassen. Sehr böse ist Gehlsen hier eine von der Wissenschaft noch nicht entschiedene Frage vor einem gegen den Charlottenburger Kreditverein vorgegangen. Laienpublikum erörtert, indem er in einseitiger Weise sich ungünstig Es wird behauptet, daß er auch den Vorstand dieses Vereins über die medizinische Behandlung ausgesprochen habe. Wenn die vergeblich ersucht hatte, ihm Inserate zuzuwenden, und daß Agitation für die Naturheilmethode im Bublifum eine Abneigung er dann gegen den Kreditverein einen fulminanten Angriffs gegen die Medizin hervorgerufen habe, so dürfe ein Arzt darauf artifel losgelassen habe, der große Beunruhigung in weite feine Rücksicht nehmen. Es gebe doch Medikamente, deren Wirkung Für die Kranten bedeutete es eine noch mehr als heute Streise hineintrug und den Kreditverein arg schädigte. Dieser erste in bestinumten Fällen wissenschaftlich feststebe. Dr. Friedeberg ver erfchwerte Krankenhausbehandlung. Schon heute laffen vielfach Artikel fand noch mehrere Nachfolger und nun wird behauptet, daß wahrte sich gegen den Vorwurf einseitigen Vorgehens. Er betrachte die Kassen, je nach dem Stand ihrer Finanzen, die Höhe des er diese ferueren Artikel vor ihrer Veröffentlichung im Fahnenabzuge sich hier nicht als Vertreter der Aerzte, auch nicht als Vertreter der Krankengeldes und nicht die ärztliche Anordnung darüber ent- den Direktoren und Aufsichtsratsmitgliedern zugesandt und diese Kassen, sondern als Vertreter der Interessen der Versicherten. veint es begreiflich, scheiden, ob die Aufnahme ins Krankenhaus zu erfolgen hat. Stassen, welche dadurch so mürbe gemacht habe, daß sie ihre Ruhe durch zwei- Daher sei mit seinen Kollegen nur die Hälfte, ein Drittel oder noch weniger von diesen Verpflegungsfäßen malige Zahlung einer größeren Geldfummme erkauften. Als der erste und den Kassen Int Konflikt komme. Natürlich fei eine außerhalb zu zahlen verpflichtet sind, machen bezüglich der Aufnahme Artifel erschienen war, erflärte sich der Kreditverein bereit, Gehlfen zur gute natürliche Ernährung den künstlichen Nährpräparaten vorzuziehen. ins Krankenhaus oft Schwierigkeiten oder verweigern sie auch widerlegung seiner Anklagen die Bücher der Gesellschaft zur Verfügung So lange aber die Kaffenärzte nicht in der Lage seien, den Patienten geradezu, trotzdem gerade diese Kranten eben wegen des ganz unzu- zu stellen. Gehlsen nahmi diese Durchsicht der Bücher nicht selbst vor, ein Beefsteak zu verschreiben, sei die Verordnung von Nährpräparaten ihm die reichenden Krankengeldes die Auftaltsbehandlung am nötigsten haben, sondern beauftragte rause, der mit bekannte der einzige Ausweg. Das erstrebenswerte Ziel sei: den KaffenHat doch sogar fürzlich eine bekannte Hilfskaffe für Frauen und Brandt'sche Millionen erbjchaft bearbeitete, damit, welcher patienten alle Heil- und Stärkungsmittel zugänglich zu machen, die Mädchen es fertig gebracht, ihren Mitgliedern und Aerzten vor- dieser Arbeit einige Stunden opferte und dann dafür 200 Mart anderen Patienten zur Verfügung stehen. Es müsse in der Agitation zufchreiben, daß jede Aufnahme in ein Krankenhaus liquidierte. Als die Bank diese Forderung nicht anerkennen wollte, zum Ausdruck gebracht werden, daß das, was die Kassen ihren der vorherigen Genehmigung des Central erschienen neue angreifende Artikel, bis Krause dann Patienten unter den heutigen Verhältnissen bieten können, unzureichend borstandes bedürfe, welcher in Südwest- Deutschland mit 150 Mart abgefunden wurde. Hierin erblickte die Anklage sei, und daß die Gesetzgebung in dieser Hinsicht Wandel schaffen refidiert! behörde eine Erpressung des Krause. In ähnlicher Weise müsse. Man kann sich hieraus ein Bild machen von den Folgen, die war die Immobilien- Werkehrsbank" den Angriffen in Hierauf teilte Dr. C. Freudenberg mit, daß die Centralfommission eine weitere Erhöhung des Krankengeldes auf 2,50 m. pro Kopf den Gehlfenschen Organen ausgesetzt. Auch dies Institut soll sich in diesem Winter in 7 in den verschiedenen Stadtgegenden liegenden und Tag für die Kranken haben wird. Während die Anstaltsbehand durch Hergabe von 1000 M. Ruhe erkauft haben. Mit dem Betrugs Schulen hygienische Vorträge in Kursen von je 8 Stunden an den lung bei den unzureichenden Wohnungs- und Verpflegungsverhält versuch hat es folgende Bewandtnis: Im Jahre 1896 strengte der Donnerstagabenden veranstalten werde. Wenn der Magistrat wegen fortschreitenden Berichterstatter der Köln . welcher Herstgabe der Schullokale feine weiteren Schwierigkeiten mache, Entwidlung unserer Krankenhäuſer auderezjeits, immer mehr un die sich um die Guftarung der condoner Schlittenfahrer" ver- ban töten bieje Vorträge mitte Januar beginnen. Es jet erste Stelle der Krankenpflege überhaupt tritt und treten muß, dient gemacht hatte, gegen den damaligen Redacteur der erwünscht, daß sich noch einige Aerzte melden, die bereit während es namentlich in der großen Masse aller atuten Rheinisch- Westfälischen Zeitung", Diedr. Bä deder find. Vorträge über Wohnungs-, Augen- und Gewerbehygiene Erkrankungen schon die Rücksicht auf die Uebertragbarkeit zu Effen eine Beleidigungsflage an, weil dieser zu halten. der Krankheit, also ein öffentlich hygienisches Interesse die unwahre Thatsachen über ihn verbreitet haben sollte. Gehlfen Dr. Becher und Dr. Lennhoff machten Mitteilung über die Ver Ueberführung ins Krankenhaus gebieterisch verlangt, haben soll dem Angeklagten angeboten haben, ihm gegen Entgelt das wirilichung einer Jdee, die sie bereits auf dem Tuberkulose - Kongres die Charité und der Herr Medizinalminister nichts Eiligeres Material zu beschaffen, damit der Wahrheitsbeweis mit Erfolg an- angeregt haben. Es handelt sich um die Einrichtung von Erholungszu thun, als inter Ausbeutung der augenblicklichen Notlage der getreten werden könne. Bädecker ging darauf ein, er gab Gehlsen stätten für Lungen- und andere Kranke, denen vor allem der Bevölkerung die Krankenhauskosten zu erhöhen und damit die einen Gutschein über 2000 m., der eingelöst werden sollte, wenn er Aufenthalt in frischer Luft notwendig ist, die aber in den bestehenden Aufnahme zu erschweren. Die Charité hat nämlich den als Sieger aus dem Prozesse hervorging. Dies geschah nicht, der heilanstalten aus irgend einem Grunde teine Aufnahme finden. Diese Zeitpunkt für diese humanitäts- und gesundheitsschädliche Maßnahme Wahrheitsbeweis mißlang vollständig und Bädeder wurde zu einer Erholungsstätten sollen in der Nähe der Stadt, in waldiger Gegend richtig gewählt, indem sie jetzt vorgeht, wo sie. im l m bau begriffen, hohen Geldstrafe verurteilt. Natürlich wurde der Gutschein unter eingerichtet werden. Die Kranken sollen sich daselbst während des nicht in der Lage ist, größere Zahlen von Kranken aufzunehmen, wo diesen Umständen wertlos. Als Gehlsen im vorigen Jahre von seinem Tages aufhalten können und auch Gelegenheit haben, billiges Essent anderseits das neue und große vierte städtische Kranken: Drucker um Zahlung gedrängt wurde, erinnerte er sich dieses Scheines, zu bekommen. Den Charakter einer Wohlthätigkeitsanstalt jollen die haus noch nicht vollendet ist und die vorhandenen Anstalten sämtlich und obwohl wissend, daß derselbe wertlos war, soll er damit den Erholungsstätten nicht haben. Die Verwirklichung dieses Gedankens überfüllt find, wo daher ein wirklicher Notstand für Krante existiert, Drucker zu befriedigen versucht haben. Dieser legte den Schein dem ist in der Weise gedacht, daß der Fiskus das geeignete Terrain herdie der Austaltspflege bedürfen. Aussteller vor, der die Zahlung ablehnte und das Papier an Gehlsen giebt, der Verein vom Noten Kreuz daselbst Baracken aufstellt Die Eisen zurückgab, der nunmehr versucht haben soll, es bei dem Weinhändler und auch die Bereitung des Essens übernimmt. bahn Verwaltung foll Ermäßigung des Fahrgeldes Felte gegen Bar umzusetzen. der Erholungsstätten angegangen werden. In den Anklagen wegen Beleidigung handelt es sich um An- für die Besucher griffe gegen den Charlottenburger Magistrat, die Oberstabsarzt Dr. Pamwiz teilte mit, daß der Verein vom Roten Stadtverwaltung überhaupt und den Stadtsekretär Kuhlow. Kreuz bercit sei, einen Versuch mit der Errichtung derartiger Er Es wurde in einem Artikel im Charlottenburger Wochenblatt" holungsstätten zu machen. Es scheine möglich, daß schon im Früh behauptet, daß forrupte kommunale Zustände eingerissen seien" und jahr der Anfang damit gemacht werde, und wenn die Einrichtung in betreff des Stadtsekretärs die Behauptung aufgestellt, daß der gute Erfolge für die betreffenden Kranken habe, damit solle sie int selbe bestechlich sei. In die lettere Angelegenheit ist auch der Kauf großen Stil durchgeführt werden. Redner ist vom Verein Notes mann Saling Fischer verwickelt worden. Er soll einem Kollegen des Kreuz mit der Organisation der Erhohlungsstätten beauftragt, und Simanowski bemerkte zu dieser Kuhlow gegenüber Anspielungen gemacht haben, daß Kuhlow gegen verspricht sich gute Erfolge davon. Geldgeschenke nicht unempfindlich sei. Diese Bemerkung ist weiter Sache, es sei in Aussicht genommen, daß in der Erholungsstätte getragen worden und auch zur Kenntnis Gehlsens gelangt, der fic ständig ein Raffenarzt anvesend sei. Ob die Kosten von den Kranken zum Gegenstande eines Artikels machte, Beziehungen zwischen Fischer lassen oder von den betreffenden Patienten getragen werden, sei noch nicht entschieden. und Gehlsen haben nach keiner Richtung bestanden.
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Demgegenüber ist es Pflicht der Arbeiterschaft und insbesondere der in den Krankenkassen organisierten, durch eine schleunige ins Leben gerufene Protestbewegung großen Stils dieses kulturfeindliche Vorgehen des Herrn Kultusministers rückgängig zu machen. Mindestens soweit es sich um Mitglieder der Krankenkassen handelt, muß es bei den bisherigen Verpflegungssägen verbleiben. Sollte aber dies Vorgehen erfolglos fein, so müßte wieder einmal in der alten Weise vorgegangen werden. Der Boytott gegen Die Charité hat dem Finanzminister die Millionen abgezwungen zum Neubau des Krankenhauses, er würde auch in dieser Frage erfolgreich fein. Freilich nicht jetzt, wo er infolge des Umbaues der Charité- Berwaltung ganz gut paffen würde, sondern dann, wenn es uns paßt und der Charité am wenigsten.
Endlich aber sollten die Krankentassen die Jdee ernstlich erwägen, ob es nicht an der Zeit wäre, eigne, den Arbeitern gehörende Krantenanstalten zu errichten, umt sich wenigstens für den Notfall von Staat und Gemeinde unabhängig qu machen.
Der Prozeß Gehlsen.
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Die Verteidigung Gehlsens liegt in den Händen der Rechtsantvälte Dr. Werthauer und Dr. Löwenstein. Alle in legterer Zeit von der Verteidigung beantragten Entlastungsanträge find abgelehnt worden. Es ist anzunehmen, daß solche von der Verteidigung in der Hauptverhandlung wiederholt und von Gehlfen selbst erweitert werden, wodurch allerdings ein Zuendeführen des Prozesses in Frage gestellt werden würde.
Versammlungen.
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Der Socialdemokratische Verein für Stralau Rummelsburg hielt am 10. Dezember, nachmittags 41/2 Uhr, eine öffentliche Versammlung ab. Genosse Gutheit referierte über das Thema: Die Unfallversicherung, die Berufsgenossenschaft und ihre Vertrauens ärzte . Genosse och stedt und alle anderen Diskussionsredner brandmarkten namentlich die Anstalten, die sie benutzt haben, und zwar die Müllersche und die in Rahnsdorf . Zum Schluß wird Ulbricht als Beitragssammler gewählt.
Der am Montag vor der zweiten Straffammer des Landgerichts II anstehende Prozeß gegen den Reichsglödner" Gehlsen u. Gen. ist geeignet, sowohl wegen der Person des Hauptangeklagten, als Deutsche Gesellschaft für öffentliche Gesundheitspflege. Ordent liche Sigung: Montag, den 18. Dezember 1899, abends 71% Uhr, int auch wegen der Dinge, um die es sich handelt, das Interesse weitester Kreise zu erregen. Die Anklage gegen Gehlsen lautet auf ver- Die Centralkommission der Krankenkaffen hatte am Frei- hygienischen Institut, Klosterstr. 36, I. Tagesordnung: Vortrag des Vorsuchte und vollendete Erpressung, versuchten Betrug und öffent- tag eine Versammlung von Aerzten, Kassenbeamten usw. einberufen, stchers der Verfuchsstation der Deutschen Landwirtschafts- Gesellschaft , Herm liche Beleidigung. Mit ihm hat sich der Kaufmann Samuel die in der Berliner Ressource stattfand. Zunächst berichtete Dr. Thiefing: Das Torfftuhlverfahren als zweckmäßiges System der oberirdischen Abfuhr". Paul Gerhard Strause wegen Erpressung und der Grund- Dr. Friedeberg, daß die unentgeltlichen Sputum- Untersuchungen sticksmakler Saling Fischer wegen Beleidigung Orts- Krankenkasse der Schneider und Schneiderinuen. Montag, ver- lungentranter Kaffenmitglieder, welche bisher im Institut für In den 18. b. W., abends 9 Uhr, in der Ressource, Kommandantenstraße 57, antworten. Heinrich Joachim Gehlien hat als Herausgeber der fektions- Krankheiten stattfanden, nunmehr in der Poliklinik des Prof. Versammlung betreffend Wahl der Delegierten für das Jahr 1900. Eisenbahn- Zeitung", die später den Titel" Reichsglode" erhielt, in Senator unter Leitung des Professors Max Wolff vorgenommen Bildungsverein Mehr Licht". Heute, Sonntag, den 17. Dezember, Den siebziger Jahren viel von sich reden gemacht. In dieser werden. Eine Behandlung der Kranken wie irrtümlich ange- abends 8 Uhr, bei Hoffmann, Alexanderstr. 27c, Versammlung. Bortrag Reichsglocke" erschienen viele bissige Artikel gegen den Fürsten nommen werde sei mit diesen Untersuchungen nicht verbunden. des Rechtsanwalts Genoffen Victor Fränft über:" Das Recht der Frau im Bismard, Bleichröder , Miquel, die Gründer" 2c. Man vermutete Die Untersuchungen finden auf Ueberweisung durch die behandelnden neuen Jahrhundert." Nachher Tanz. Gäste willkommen. damals allgemein, daß hinter Gehlsen Persönlichkeiten von hohem Kaffenärzte statt. Die Centralfommission hat leberweisungsformulare Samariter- Kursus für Arbeiter und Arbeiterinnen. Morgen, Range standen, die ihrem Groll gegen den Fürsten Bismard wegen drucken lassen, dieselben sind in den Bureaus der Krankenkassen und Montag, abends 9 Uhr: Uebungsstunde in der Centrale, Dresdeners des Arnim- Prozesses dadurch Luft machten, daß sie die Reichsglode" bei den Aerzte- Bereinigungen zu haben. Die Centralfommission er- ftraße 45. Bortrag über: Ertrinken, Erstiden. Nachher praktische Uebungen.
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