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wahren Stand der Reichsbank: Ihr ungedeckter Notenumlauf in weiter Fernte sieht, soll die Bezahlung der Marines[ wiesen, wie schuklos die Arbeiter trok gesehlicher Bestimmungen und war gegen das überaus ungünstige Vorjahr größer gewesen: am vermehrung durch die direkten Steuereinnahmen der Einzel- trotz der heutigen Aufsicht dem Unternehmer gegenüberstehen. Ferner 15. November 1 27 un 27 Millionen Mark, ani 30. November um staaten geschehen. In der Regel soll Verzinsung wie Tilgung beweisen die Thatsachen, wie hochnotwendig die von den Arbeitern 53 Millionen, am 7. Dezember um 72 Millionen, am 15. Dezember um der aufzunehmenden Anleihen aus den indirekten, die Armut geforderte Verbesserung der Gewerbe- Aufsicht und die Kontrolle durch 87 Millionen Mark. Ebenso beängstigend wie der ungedeckte Noten belastenden Zölle und Steuern des Reiches geschöpft werden. Das die Arbeiterorganisation ist. umlauf war die Anlage( in Wechseln, diskontierten Schahzanweisungen, ist natürlich etwas ganz anderes als eine Erfüllung der Forderung, daß die Besitzenden, wenn sie eine Flotte haben wollen, dieselbe auch Lombarddarlehen) in den gleichen Zwischenräumen gestiegen gegen bezahlen sollen. das Vorjahr um 77, 187, 167, 212 millionen Mart. Dieselbe bezahlen sollen.— Diskonterhöhung, die im letzten Jahre noch geholfen hatte, erivies sich mithin in diesem Jahre als vollständig unwirksam gegen den Ansturm auf die Reichsbank nnd ihre Reserven!
Es scheint, daß die Börsenblätter zunächst um eine Panik zu verhüten, den Ernst der Lage zu vertuschen bemüht sein werden. Wir fürchten, daß an der Jahres- und Jahrhundertwende auch den Glückspilzen des letzten Wirtschaftsaufschwunges eine Statastrophe beschieden sein wird. Die Sturmzeichen mehren sich von Tag zu Tag.-
Miquel gegen die Flottenvorlage.
Senchen in Riautschou.
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leber den Gesundheitszustand in Riautschou be richtet der Ostaj. Lloyd" aus Tsingtau Anfang November: Wir haben hier herrliches faltes Wetter, und es steht zu hoffen, daß der Gesundheitszustand in der Kolonie jest besser werden wird. Nur wenige sind von den hier herrschenden Seuchen verschont geblieben. Leider hat unser Friedhof eine lange Reihe Gräber aufzuweisen. Wir wollen uns nicht verhehlen, daß infolge dieser tückischen Krankheit in den letzten Wochen und Monaten eine jehr gedrüdte Stimmung in unserer schönen" Stolonie herrschte. Alles Lob verdienen unsere pflichttreuen Aerzte, die unDer von uns gestern erwähnte Bericht des Finanzministers ermüdlich gegen den schleichenden Feind kämpften. Möge uns Dr. v. Miquel über die Finanzverwaltung Preußens feit 1897 bald Gesundheit und Frohsinn beichert werden! ist ein wertvolles Aftenstück gegen die bevorstehende Dieſe Diese Mitteilungen lassen auf sehr schlechte Gesundheits: Vermehrung der Flotte. Allerdings bezeichnet der zustände in unserer schönen" Kolonie schließen. Zu bedauern sind Bericht die gegenwärtige Finanzlage Preußens im ganzen unfere armen Soldaten, die den asiatischen Seuchen preisgegeben als eine wohl zufriedenstellende". Wenn man aber genauer find.- Hinsicht und namentlich die zwischen den Zahlenangaben hier und da eingeflochtenen Bemerkungen beachtet, so wird man sich zu der Ansicht befehren müssen, daß es um die preußischen Finanzen durchaus nicht so gut bestellt ist, daß man daraus allein die Möglichkeit einer Flottenvermehrung ohne erhebliche Belastung des Volkes herleiten kann.
asd bour Auch die Nachrichten aus Kiantschon bestätigen die Meldungen von äußerst traurigen Gesundheitszuständen in China . Sie schreiben: Nun sind es zwei Jahre, feitdem die deutsche Flagge an dem Gestade der Kiautschoubucht weht. Es waren zwei besonders schwere Jahre. Sie haben zweifellos vielen Leuten Ents täuschungen gebracht. Die gewaltigen Erdarbeiten, die in der Stadt und deren Umgebung, auf der sich später die neue Stadt er Nach dem Bericht war es trotz erheblicher Steigerung des heben soll, vorgenommen worden sind, haben eine Menge schwerer gesamten Ausgabebedarfs bei den Betriebs und bei den Krankheiten erzeugt, denen leider eine große Anzahl Zuschußverwaltungen dennoch möglich, ohne Aenderung der namentlich jüngerer Leute zum Opfer gefallen ist. Steuergesetzgebung und ohne Erhöhung der Steuersäge sowohl Aber auch in wirtschaftlicher Beziehung ist nicht alles jo glänzend weitere Ueberschüsse zu erzielen, als auch für 1899 und 1900 ausgefallen, wie man vielleicht im Anfange gedacht und gehofft in Einnahme und Ausgabe balancierende Etats aufzustellen, aber bei den Eisenbahnen, der Haupteinnahmequelle des Staates, hat der Mehrausgabebedarf der lezten Jahre in der Ueberschußvermehrung feine Dedung nicht mehr finden können. Nach genauer Darlegung der einschlägigen Verhältnisse kommt daher Herr v. Miquel zu dem Schluß:
Wenn nicht in den letzten Jahren infolge der andauernd günstigen wirtschaftlichen Entwicklung die übrigen Betriebsverwaltungen mit alleiniger Ausnahme der Domänenverwaltung - steigende Ueberschüsse und zugleich die direkten und indirekten Stenern vermehrte Erträge aufzuweisen gehabt hätten, wäre es ohne Zurüdhaltung wichtiger Ausgaben in den einzelnen Staatsverwaltungs- Reiforts vor aussichtlich nicht möglich gewesen, balancierende Etats aufzustellen."
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3n flug und nicht stark genug ist der Graf Posadowsky trot seiner Zuchthausvorlage den Konservativen. Die Kons. Korrespond. bläst den Grafen wegen seiner Aeußerungen über den starken Mann heftig an: Mit Spott hat der Herr Graf v. Posadowsky die Aeußerung eines Blattes, uns fehle ein starker Mann, der die Aufgabe habe, die Socialdemokratie an der Gurgel zu fassen und zu erwürgen, abgethan". Genau so hätte auch Herr Bebel argumentieren können, wie der Herr Regierungsvertreter. Es zeigte weder von Bewußtsein der Kraft, noch auch von gutem Willen der Regierung, daß der Herr Staatssekretär meinte, er zweifle, daß es diesem starten Manne gelingen fönne, bei der gegenwärtigen Stimmung" des Reichstags Geseze zu stande zu bringen, auf Grund deren er die Socialdemokratic erwürgen könnte. Geradezu entmutigend aber ist es, daß der Stellvertreter des Reichskanzlers warnte,„ Phantajien" auszumalen, die in dieser Form nie realisierbar seien", das heißt also der Vernichtungskampf der Socialdemokratie, zu dem der Kaiser selbst aufgerufen hat, sei eine Phantasie!" Was wäre diejes An- dic- Gurgel- Springen" denn anders? Eine Zechenverwaltung auf der Auklagebank. Ejjen, den 19. Dezember.
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Ueber die Aufhebung des Jesuitengesehes soll nach einer Blättermeldung der Bundesrat demnächst Beschluß faffen. In unterrichteten Kreisen werde angenommen, daß min destens die Verordnung, welche den Orden der Lazaristen und den Orden vom sacré coeur als jesuitenverwandt erklärte, aufgehoben werden wird. Das preußische Staatsministerium habe sich schon vor längerer Zeit mit dieser Angelegenheit beschäftigt und habe der Kaiser in dieser Sache jüngst den Nat einiger Minister gehört. Dem Centrum soll die Zustimmung zu den Flottenplänen auf diese Art erleichtert werden. Für Jesuiten Panzerschiffe!
,, Das Wesen des Marxismus." Ju den Lebenserinnerungen Ludwig Bambergers findet sich eine Stelle über den Socialismus, die der Herausgeber im Interesse feines Helden ruhig hätte streichen sollen; denn es ist für den Nachruhm dieses immer hin gescheiten und unterrichteten Mannes nicht gerade förderlich, sich mit der folgenden echten und rechten Post" Weisheit in dem Schlußwert seines Lebens zu kompromittieren:
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Aus folchen Erfahrungen die wichtigste aber ist, den rich tigen Maßstab für die überwiegende Bedeutung zu erfassen, welche dem sogenannten Unternehmer gegenüber dem Arbeiter zukommt. Hier ist der wahre Kreuzungspunkt für die Theorie des Kampfes zwischen Arbeit und Kapital. Die Quintessenz der Karl Margschen Lehre und aller davon abgeleiteten Doktrin ruht in der le ber schäzung der Arme und der Unterschäßung der Köpfe; der socialistische Feldzug ist der Krieg der Arme gegen die Köpfe. Natürlich sind die Arme unentbehrlich, aber die Arbeit der Köpfe ist die unendlich viel schwerere und verant wortlichere."
Daß Bamberger diese unsinnigen Sätze nicderschreiben konnte, ist schlimm für ihn; daß er sie aber für den Inbegriff des Marrismus auszugeben wagte, ist eine leichtfertige Verleumdung eines Denters, die ein Schriftsteller, der auf seinen Ruf hält, niemals hätte aus sprechen dürfen. Nicht einmal der eine berühmte Satz aus dem Kommunistischen Manifest ist Ludwig Bantberger anscheinend jenials bekannt geworden:" Die Bourgeoisie hat alle bisher ehrwürdigen Die be und mit frommer Schen betrachteten Thätigkeiten ihres Heiligenscheins entkleidet. Sie hat den Arzt, den Juristen, den Pfaffen, den Poeten, den Mann der Wissenschaft in ihren bezahlten Lohnarbeiter verwandelt."
Eine Demokratisierung des Flotteurummels wird geplant, nachdem man durch Beseitigung Schweinburgs den großindustriellen Ursprung verwischt zu haben glaubt. Flottenverein und Flottenvereinigung sollen sich verschmelzen. Die wasserbegeisterten Nationalsocialen sollen vorgeschickt werden, um den Arbeiterfang zu betreiben; denn auf die Arbeiter ist es besonders abgesehen, denen vorgerechnet werden wird, wie viel sie an den umproduktiven Ausgaben für Panzerschiffe verdienen, die sie aus ihrer eigenen Tasche bezahlen. Die Herren haben eine sehr geringe Meinung von der politischen Reife und Bildung der Arbeiterschaft; sie geht nicht auf den Leim, weder auf den Schweinburgs noch auf den seiner Epigonen.
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Ein Flottentelegramm des Kaifers. Der Kaifer richtete an den Erbgroßherzog von Oldenburg folgendes Telegramm:
Indem ich Dir für die Meldung von der finanziellen Bafierung des Deutschen Schulichiffvereins danke, freue ich mich mit Dir, daß die Konstituirung des patriotischen Internehmens nunmehr in sicherer Aussicht steht und begleite seine Weiterentwicklung mit den auteilvollsten Wünschen."
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Auch sonst führt der Bericht die günstigen Ergebnisse, namentlich bei den direkten und indiretten Steuern, stets auf den Aufschwung in Handel und Verkehr und auf die günstige Gestaltung des gesamten geschäftlichen und wirtschaftlichen Lebens zurück. Im Landtage hat Dr. v. Miquel regelmäßig, wenn es sich um die Erfüllung fultureller Aufgaben handelte, davor gewarnt, auf schwankende Einnahmen dauernde Aufgaben zu begründen. Konfequenterweise mußte er nun auch, da Evangelische Bauzerschiffe. Der Pastor Hülle, der eben erst er ja selbst die höheren Einnahmen dem wirtschaftlichen AufEin Prozeß, dessen Verhandlungen von höchster socialpolitischer das Zuchthaus dem Volte mundgerecht zu machen suchte, macht fchwung zuschreibt, im preußischen Staatsministerium seinen Bedeutung find, steht für Mittwoch am Essener Landgericht an. Die jetzt er hält immer die legten Rovitäten auf Lager- in Flotten ganzen Einfluß geltend machen, um das Ministerium zu ver- Verhandlungen find sicher geeignet, die feierlichst verkündeten Rechts- artikeln. In dem Hülleschen Zeitschriftenverlag ist, wie die„ Germ anlassen, gegen einen Flottenplan zu stimmen, der auf lange garantien in sehr bedenklichem Lichte erscheinen zu lassen. Es handelt berichtet, ein farbiger Lichtbilder- Cyklus„ Die deutsche Jahre hinaus dem Reiche dauernde Ausgaben auferlegt. Er fich um systematische Nebertretungen der reich geschlichen Be: Flotte" erschienen, der nach der eigenen Behauptung zu den interessantesten und glänzendsten Darbietungen des Lichtbilder- Berlages mußte das um so mehr thun, als er ja selbst am besten den stimmungen zum Schute jugendlicher Arbeiter. Ein besonderes des Evangelischen Vereins gehört. Dem erklärenden Text innigen Zusammenhang zwischen den Finanzen des Neiches Relief erhält der Prozeß durch eine Anzahl mit unter Anklage find auch passende patriotische Gesänge" eingelegt. und denen der Einzelstaaten kennt und auch in seinem Bericht stehender Personent. Die Hebertretungen wurden begangen auf einer Evangelische Verein Hilles bietet diesen Lichtbilder- Cyklus darauf zu sprechen fommt. Es heißt da u. a:: der reichsten Zechen des Ruhrreviers. zum Verleihen für Bereine und Schulen an. In dem Cirkular Bon wesentlichem Einflusse für das günstige Verhältnis Augellagt sind: heißt es: Seine Majestät. unser allergnädigster Saiser haben zwischen Einnahmen und Ausgaben des Staatshaushaltes war Die Gewerfe Heinrich und August Waldhausen, ersterer von unserem Lichtbilder- Cyklus„ Die deutsche Flotte" mit Bc= der Umstand, daß sich durch die in der Reichs Finanzverwaltung nhaber des roten Adlerordens 4. lajje. Testerer friedigung Kenntnis zu nehmen geruht und sich dahin ausgesprochen, in den letzten Jahren zur Geltung gebrachten Verwaltungsgrund- Oberlieutenant der Reserve, beide sehr reich. Ferner die Gewerke daß die Vorführungen der Bilder ihren guten give erfüllen mögen." fäße die Schwankungen in dem finanziellen Verhältnisse des Bönsgen zu Düsseldorf , Lieutenant der Reserve, dann der Berg Auch Staatssekretär Tirpis hat den Bildern sein reges Intereſſe zu den Einzelstaaten erfreulicherweise etwas ver= mindert haben, während freilich die finanzielle werksdirektor Hohendahl, die Betriebsführer Bagner und entgegengebracht, das Unternehmen des Evangelischen Vereins gelobt und schließlich dem Wunsche Ausdruck gegeben, daß die BeAbhängigkeit der Finanzen der Einzelstaaten Schmidt, jsowie Schichtmeister und Controleure. Der Anklage liegt folgendes zu Grunde: In den Jahren 1897 strebungen des Vereins, auch das Binnenland mit den EinFinanzwirtschaft des Reichs Princip nach wie vor fortbesteht. In wirtschaftlich und 1898 sind auf Zeche Unser Fris" seitens jugendlicher richtungen unserer Schiffe bekannt zu machen, von Erfolg gekrönt Arbeiter mehrere Neberschichten verfahren worden, auf direkte Au sein mögen." ridläufiger Bewegung kann sich dies für die preußischen Finanzen weisung verantwortlicher Beamten. Der Hauptbeschuldigte ist der Schade, daß die Kinder, die mit diesen Lichtbildherrlichkeiten be. sehr unangenehm fühlbar machen, da nach der gegenwärtigen Betriebsführer Hohendahl, dem durch Verfügung des Revierbeamten glückt werden, noch nicht für den Reichstag wählen dürfen. Rechtslage das Reich das unbeschränkte Recht des Rückgriffs auf am 18. Januar dieses Jahres die Beamtenqualifikation aberkannt Die Flottenbegeisterung.'die Finanzen der Einzelstaaten durch Erhöhung der Matrikular wurde. Uluglaublich ist die Gewiffenlosigkeit, mit der die angedeuteten aus Zöllen und indirekten Steuern durch die Erträge dieser Abgaben in ihrer Höhe beschränkt sind und durch die in den letzten festgestellt, daß jugendliche Arbeiter, die mur 8 Stunden weise, fagt die Freif. 3tg.". ist noch nicht darauf aufmerksam geJahren stattgehabten jährlichen Schuldentilgungs- Gejeze weiter Nach einer solchen Arbeitszeit gönnte man ihnen dann aber auch Vorstand des Flottenvereins neben Freiherrn v. Jedlis Jahren stattgehabten jährlichen Schuldentilgungs- Gejeze weiter arbeiten durften, 18 Stunden hintereinander beschäftigt wurden. macht worden, daß zu dem aus wenigen Personen bestehenden nicht mal genügend Nuhezeit, bereits nach 5% Stunden und Neukirch auch Geheimrat Busley gehört, der bekannte Wir haben keine Veranlassung, diesen Ausführungen des migten fie wieder ins Kapitaljoch hinein. In 14 Monaten gent für die Schichanwerft, welche bei dem Bau von preußischen Finanzministers zu widersprechen. Es geht daraus haben 33 jugendliche Arbeiter allein 687 leberschichten verriegsschiffen fonfurriert. Einträgliche Flottenbegeisterung! flar hervor, daß, wenn die Flottenvorlage Gesetz fahren. Die meisten der verfahrenen Ueberschichten entfallen aber werden sollte, int Falle eines wirtschaftlichen Rückschlages nur auf wenige Monate, sodaß in einem Monat bis zu S(!) ver wichtige kulturelle Aufgaben in den Einzelstaaten unterfahren wurden. Im Monat August wurden z. B. von bleiben müßten.
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beiträge hat, während die vom Reiche zu leistenden leberweisungen Uebertretungen systematisch begangen wurden. So ist z. B. schon Interessenten am Schiffbau im Flottenverein. Merkwürdiger
beschränkt werden."
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Die Deckungsfrage.
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jugendlichen Arbeitern 25 Ueberschichten gemacht! Auch die Bestimmungen über die Beschäftigung jugendlicher Arbeiter an Sonn- und Fefttagen find fortgesetzt übertreten worden, indem 16jährige Jungen in zahlreichen Fällen Sonntags 14- Schicht arbeiten
Flottenbegeisterung. Es war ein Jammer, so schreibt die Tägl. Rundschau",„ daß der letzte so außerordentlich geistreiche und hochbedeutende Vortrag des Profeffor Echäfer aus Heidelberg Ueber die Flotte" nur etwa 400 Zuhörer fand, da Eintrittsgeld gezahlt werden mußte, während die unentgeltlichen Flottenvorträge( des Flottenvereins) meistens geschadet haben." Nach all dem Flottenspektakel finden sich also taum einige Jit der Post" taucht jegt ein neuer Vorschlag auf, der einen mußten. Hundert Zuhörer für das Flottenevangelium des eigens aus Heidel Ausweg aus der schwierigen Frage der Deckung für die beab- Mit welcher schamlosen Berachtung die gesetzlichen Bestimmungen, berg verschriebenen Professors. Nicht einmal ein paar Groschen fichtigten Flottenbauten weisen soll. Die Poft hält es für durch welche die schutzbedürftigen jugendlichen Arbeiter vor schranken Eintrittsgeld haben die Herren Besitzenden übrig, die Milliarden aus unbillig, der Gegenwart lediglich die anfänglich sehr geringen loser Ausbeutung bewahrt werden sollten, übertreten wurden, erhellt den Taschen des Volkes bewilligt fchen wollen. Iud dabei war Zinsen der Anleihe für die Herstellung der Flotte zur Last aus folgendem: Am 17. August v. I. ist der Grubenvorstand der mindestens ein guter Teil der Zuhörer durch Freibillets au zu legen, alle Zukunft aber neben den Kosten der Ersatz- Gewerkschaft Unser Friz" durch eine Verfügung des Revier- mindestens ein guter Teil der Zuhörer durch Freibillets aubauten mit den vollen Zinsen zu belasten". Die Post" schlägt beamten auf die bereits entdeckten Unregelmäßigkeiten aufgelockt worden; Profeffor& moller allein hatte auch bei dieseur mit dem gleichzeitigen Hinweis Vortrage 100 Greifarten an die Besucher seines Collegs ausgeteilt. darum vor, daß zwar eine Anleihe aufgenommen, daß deren Tilgung merkjam gemacht worden, aber aus stehenden Reichseinnahmen festgesetzt werden folle. Man auf die Haftbarkeit der Bergwerksbefizer. Trotzdem find in den Der Krieg um Lippe. Gegenüber dem Dresdener Schiedsdürfe annehmen, daß dies bei fortschreitend günstiger Entwicklung folgenden Monaten nach wie vor Ueberschichten feitens gericht hat jetzt das Detmolder Landgericht festgestellt. daß der jetzige der Reichseinnahmen durchführbar sein werde. Sollte jedoch jugendlicher Arbeiter verfahren worden. Damit ist die völlige Regent von Lippe- Detmold, Graf Gruft zur Lippe- Biesterfeld, aus einer untebenbürtigen Ehe" entsproffen sei. borübergehend ein Fehlbetrag zu decken sein, so empfehle es sich, Mizachtung der Geseze noch deutlicher erwiesen. statt„ mit undurchführbaren Plänen, wie die Neichs- Einkommen Da wird der Schaumburger wohl doch noch den Kindern des Im Januar d. J., nachdem sich die Verwarnung des NevierSteuer," sich zu tragen, den gewiesenen Weg der vorüber beamten als erfolglos erwiesen hatte, ordnete die Bergbehörde eine Biesterfelders den ,, Besiz" des Ländchens streilig machen. gehenden Erhöhung der Matrikularumlage zu be- genaue Revision der betr. Belege, Markenbücher, Schichtenzettel, Aus der badischen Zweiten Kammer wird uns geschrieben: fchreiten und den Bundesstaaten die Aufbringung des Mehrbedarfes Journale 2c. an. Die hiermit beauftragten Beamten fanden, daß zu überlassen. Preußen und Bayern würden, nach dem im Reichs die Belege durch Rasuren und Neueintragungen gefälscht Die ganze vergangene Woche hindurch stand die Kammer im Banne Anzeiger" abgedruckten Finanzbericht des Finanzminister Dr. v. Miquel waren. Der Zwed der Fälschung war. die konstatierung der ministerlosen schrecklichen Zeit. Der Streit der Herren und nach dem der bayrischen Kammer von dem Finanzminister der durch durch jugendliche Arbeiter verfahrenen vom Regierungstische war mit logischer Konsequenz durchMan war sich also der geführt worden. Auf Sonnabend verkündete der Präsident die Vore von Riedel vorgelegten Bericht über die letzten zwei Jahre, bei Fort- Schichten unmöglich zu machen. Dauer der jezigen Finanzverhältnisse den Wichrbedarf ohne Schwierig gemachten Gesezesübertretungen, die durch neue verwischt werden lage cines Gesezes nebst Begründung durch den Ressortminister. Die Ercellenz erschien nicht, sondern reichte auf dem ungewöhnlichen feiten aus den lleberschüssen der laufenden Einnahmen zu decken in sollten, vollauf bewußt. der Lage sein und würden dies um so mehr thun können, als die Die genannten Bergehen angeordnet resp. durch aktive oder Bege an die Budgetkommission ohne Sang und Klang fein Wert Beiträge, welche ihnen so für die Tilgung der eigenen Landesschulden ver- passive Beihilfe gefördert zu baben, find 14 Personen augellagt. ein. Am Sonnabend hoffte man, die ob der ZuchthausLoren gingen, Verwendung zu einer Verminderung der Reichsschuld finden, Zum Verhandlungstermin find 20 Zeugen geladen, u. a. Geheimer Vorlage entfachte Fehde zu Ende zu führen; es geschah nicht. mithin, wenn man die Reichs- und Staatsfinanzen im ganzen betrachtet, Bergrat und Ober- Bergrat Reus- Dortmund , Bergassessor Müller Abg. Fieser erkannte als Redner der nationalfiberalen Partei die fachliche Berechtigung der socialdemokratischen Interpellation an. eine Verschlechterung der staatlichen Vermögensbilanz nicht eintreten Gelsenkirchen und Bergwerksdirektor Scharpeg- Schalle. würde." Was mum in strafrechtlicher Beziehung bei den Verhandlungen Sein Bortrag ließ indessen erkennen, daß ein Zwieipalt im national Dieser, wie es scheint, offiziös befruchtete Vorschlag der" Post" herauskommt, ist für uns erst in zweiter Linie bedeutungsvoll. Bon liberalen Lager herrscht, welcher verhinderte, daß Fieser aus seiner Hat den Schein eines Entgegenkommens an die Stimmung der außerordentlicher Bedeutung ist aber der Prozeß in social Stellung zum berechtigten Tabel gegen die Regierung auch die flottenfreundlichen Kreise, die das Odium der Volksbelastung politischer Beziehung. Jest steht, daß die Verwaltung nach Konsequenz ziehen durfte, die Anträge, welche gegen jede weitere beseitigen wünschen. Aber auch den Schein. Erst Bekanntwerden der Uebertretungen durch die Revierbeamten erft Begünstigung der Koalitionseinschränkung durch die badische im besonderen Notfalle, dessen Eintreten die" Post" selbst noch verivarnt wurde. Weiter ist durch feststehende Thatsachen er- Regierung sich richteten, zu unterstützen. Die nationalliberale Fraktion
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