ob auch fiÜe Fragen deZ Katecheten mit„�V" anfingen(dennso verlangt es das„System"), ob Asmus auch keine„Wahl-fragen" stellte, d. h. Fragen, auf die man nur mit Ja oderNein zu antworten brauchte, die also die Schüler zum Rate»verleiteten, ob er auch rechtzeitig zusammenfasse und wieder-hole, ob er auch alle Kinder- gefragt habe, bevor er eins zumzweitenmal frage, ob er auch tadle, wenn ein Schüler beimFingerzeigen aus der Bank trete, ob er auch bemerkt habe,daß Müller sich in vereinfachter Manier die Nase geputzthabe usw.Asmus sollte zunächst eine Anschauungsstunde geben, under holte sich aus dem kleineu Schulmuseum einen ausgestopftenFuchs, der aber dank der Kunst des Ausstopfers den Hinter-leib einer feisten Katze hatte.„Was ist das?" fragte Asmus.„Das ist ein Hund," antwortete ein Schüler; deun dieStadtkinder kannten keinen Fuchs.Statt nun an diese nicht ganz unrichtige Antwort an-zuknöpfen und den Fuchs zunächst als Hund zu behandeln,oder aber mit Eleganz darüber hinwegzugehen und einenanderen zu fragen, biß sich Asmus sofort in diese Antwort fest.„Nein, ein Hund ist das nicht," sagte er.„woran siehtMau, daß es kein Hund ist?"„Er hat gar keinen Maulkorb um!" rief ein kleinerBursche.„Haben denn alle Hunde Maulkörbe?" fragte der jungePräzeptor.(O weh, eine„Wahlfrage!")„Nein," riefen viele Kinder.(O weh. der Präzeptorduldete, daß die Schüler im Chor antworteten, ohne es zutadeln I Münz und Morieur notierten eifrig in ihren Heften.)„Wozu gehört der Maulkorb also gar nicht?"„Der Maulkorb gehört gar nicht zum Hund," sagte einSchüler.Das genügte Asmus nicht so ganz. Er wollte den Irr-tum beseitigen, daß der Maulkorb ein organischer Bestandteildes Hundes sei(er wußte, daß die Kinder auch das Hufeisenfür eineu Teil des Pferdehufes halten), er wollte die Ant-wort:„Der Maulkorb gehört nicht zum Körper des Hundes":ober wie sollte er aus diesen Kleinen das Wort„Körper"herauskatechifieren? Sollte er fragen:„Ist der Maulkorbetwa ein Körperteil des Hundes?" Nein, das durfte er nicht,das war eine„Ja- und Nein-Frage". Er versuchte es aufmancherlei Weise; denn er meinte, jeder auftauchende Irrtummüsie sofort und gründlich beseitigt werden: aber das ersehnteWort kam nicht. So biß er sich im Maulkorb des Hundesfest und war noch immer nicht beim Fuchs, obwohl er schonam ganzen Körper schwitzte.Endlich mußte er das Rätsel doch ausgeben, und so warZeit und Mühe verloren.„Also ein Hund ist das nicht. Woran sieht man das?"Da stand ein Genie auf und sagte:„'n Hund hat nicht solchen Schwanz!"„Na also!" jubelte Asmus, und in seiner Freude überdas erlösende Wort vergaß er, daß das Genie»'n Hund"statt„ein Hund" gesagt hatte. Münz und Morieux notier-ten das.(Fortsetzung folgt.)flknivdruii verboten.)Oer k)err von Kaarnajäm.Bon Juh an i A ho.Aus dem Finnischen übersetzt von Laura Feil.(Fortsetzung.)„Grad' deswegen Hab' ich mit dem Herrn sprechen wollen,"stammelt« dhr Pächter.„Bringt Ihr das Geld... ja oder nein?"„Ich kann's beim besten Willen jetzt grab' nicht zahlen, Herr.„Wozu seid Ihr dann hergekommen?" fuhr Hell man gleichwütend aus.„Wenn man von jemandem Haus und Hof in Pachthat. muß man auch dafür zahlen. Perstaudeu?"„Ja, gewiß, daß weiß ich... aber wenn man gerade nichtkann...„Warum könnt Ihr nicht? Ihr habt ein ganz gutes Jahrgehabt."„O, cS war kein gutes Jahr, Herr... die ganze FrühjahrLcrntchat der Frost vernichtet."„Das ist Eure eigene Schuld. Ihr habt viel zu spät gesät."„Ja, ich versäumte die rechte Zeit, weil ich ja doch auf IhremFeld, Herr, arbeite» mußte— und dann kam der Stegen."„Ich Hab' den Regen nicht gemacht. Wie komme ich dazu,Euretwegen Verluste zu haben?"„Wenn Sie doch nur ein bißchen zulvarten wollten, bis ich dienächste Ernte herein habe, dann hoff ich, Ihnen die Pacht und auchsogar das Darlehen auf einmal abzahlen zu können."„Ich kann weder auf die Pacht, noch auf die Rückzahlung desDarlehens länger warten. Das Darlehen ist bereits eingeklagt...der Amtmann hat die Sache in Händen."„Dann muß meine letzte Kuh draufgehen.".Mag sie draufgehen! Ich kann nichts dafür, daß sie Eure letzteist. Daß Jhr's wißt, ich warte nicht länger ruf das, was Ihr mirschuldig seid. Ich habe keine Lust, auf irgendwen und irgendwaszu warten, was immer es auch sei. Weshalb sollt' ich warten? Ichbrauch' Euch doch nicht meinen Grund und Boden für nichts zuüberlassen. Schreibt Euch also die Folgen selbst zu, wenn derRoggen, den Ihr mir abzuliefern verpflichtet seid, nicht innerhalbeiner Woche in meiner Scheuer ist..."„Da drinnen ist kaum Platz genug für die Menge Roggen,die schon da ist," warf Llntii mit einem bitteren Lächeln halb-laut ein.„Was?" herrschte ihn der Gutsbesitzer an.„Nichts, nichts," entgegnete der Pächter eingeschüchtert undging seines Weges.„Was hat er gebrummt?" fragte Hellman Pulkkinen, der dieZeit über sich ganz still verhalten und geraucht hatte.„Ich glaube, er hat gesagt, daß Eure Scheuern bereits so vollfind, daß sie kaum noch was fassen können."„Ohof Er ist noch keck obendrein! Das ist ein Volk hierzu«lande, ein Pack boshafter Dnmmkäpfc!"„Diunmläpfe sind sie, wahrhaftig!" rief Pulkkinen.„Selbstdieser Antft versteht nicht das bißchen Land ordentlich zu bewirk-schaften, obwohl ich? ihm noch am ehesten zugetraut hätte."„Nicht einer versteht'S, nicht ein einziger!"„Wenn Sie mir dort den Grund dort überlassen wollten, Herr,würde ich ordentlich auf die Wirtschast schauen und die Pacht stetspünktlich zahlen."„Du... Du willst Anttis Hof? Was willst Dn, ein Jung-geselle, mft solch einem Hof ansagen?"„Ich denke, es wäre an der Zeit, daß ich mein eigenes Häuschenhätte. Ich schäme mich wirklich, daß ich noch innner unter fremdemDache Haufen muß. Und dann— das Häuschen hat eine so hübscheLage am Seeufer."„Willst Tu im Ernst das Anwesen laufen?"„Ich möchte nur die Gebäude laufen, und Sie könnten dieNutznießung der Felder und Wiesen behalten. Die find in ganzgutem Stande."„Ja, er scheint sie ziemlich gut gehalten zu haben. Aber ichdarf Auttt doch nicht wegjagen, wenn er seinen Pachtfchillingzahlt."„Aber er kann ihn ja absolut nicht aufbringen! Wenn SieAntti wegen des Darlehens pfänden lassen und gleich hinterherdie Pacht einklagen, womft soll er Ihnen denn zahlen!"Hellman dachte eine Weile nach.„Zweimal zwei sind vier— vierhundert— noch einmalhundert— das macht fünfhrrndcrt... Hm, willst Tu zweihundertfür die Gebäude geben. Pulkkinen?"„Freilich, das könnt' ich schon aufbringen."„Dann sollst Tu sie haben. Uebrtgczls muß Antti jetzt bald dieVorladung kriegen; denn daS Gericht tritt dieser Tage zusammeu."„Ha, ha! Wenn man vom Teustl spricht...!" rief Pulkkinenbelustigt auS.„Wenn ich mich nicht täusche, kommt da eben einervon den GerichtSleuien grab' des Weges daher!"„Was, zum Teuft l. hat der bei mir zu suchen?" brummteHellman.„Na vielleicht macht er nur eine Spazierfahrt her."„Das mag sein! Ich wüßte sonst wahrhaftig nickst..Gleichwohl stieg in Hellnums Seele etwas wie Argwohn auf,und er begann im Zimmer unruhig auf und ab zu gehen, dabeihier und da einen Blick zum Fenster hinaus werfend.Der Gtwichtsbeamte schien keine sonderliche Eile zu haben.Er band fein Pferd an den Pfosten, holte aus seinem Schlittenein Bündel Heu hervor, das er dem Tiere zum Fressen auf dieErde breitete, warf sorglich die Decke über den Rücken des Gaulsund kam dann erst laugsam quer über den Hof auf HcllmannsBehausung zu. Er war ein großer, knochiger Mann mit hageremGeficht und ruhigem Blick.Der Gutsbesitzer suchte zu erraten, welche Botschaft der Beamteihm wohl bringen könnte, doch er vermochte nichts aus diesem Ge-ficht herauszulesen.„Nehmen Sie Platz!" zwang er sich zu sagen, als der Gerichts-beamte nahe der Tür stehen geblieben toar.„Ich Hab jetzt gerade lang genug gesessen," versetzte der An-kömmling, ließ sich aber trotzdem auf einen Sitz nieder.Hellman fühlte sich verpflichtet, dem Gast auch noch Tabakanzubieten, obwohl eine böse Ahnung mehr und mehr in ihm dieOberhand gewann, daß der Mann ihm nichts Gutes bringe.Pulkkinen erkannte sehr wohl, was im Jrmco» seines Brotherrnvorging. Auch wußte er ganz gut, in welckicr Angelegenheit derFremde kam und beobachtete das Gehaben der Beiden mit bos-hasten Blicken.„Schönes Wetter haiie. Nicht gerade milde, aber doch auchgerade keine starrende Kalle." ließ sich der Gerichtsbcamte vernehmen, nachdem er seine Pfeife angezündet und gemütlich zurauchen begönne» hatte. Er' blies stürze, annnttigc Ranchwölkchen