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Säure mit dem Bahn erfolgen. Wenn man gleich nach dem Obst
Technisches.
ein Stück trockenes Brot verzehrt oder den Mund gut reinigt, so Telephon in Aufzügen. Das lautsprechende Telephon, fann ein Verderben der Zähne nicht stattfinden; im Gegenteil das das auch im Reichstage benutzt wird, hat eine interessante An Obst wird die Zähne kräftigen, denn es führt dem Blute die mine- wendung in einem der gewaltigen Wolfenfrater New Yorks , dem ralischen Stoffe zu, die zum Aufbau der Zähne nötig sind. Darum Gebäude der Singer Co. gefunden. In diesem Riesenhaus, das ist Kindern, deren Zähne wachsen, der Genuß von Obst zu 200 Meter hoch und in 47 Stockwerfe eingeteilt ist, gibt es empfehlen.
Kleines Feuilleton.
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Die Automobilnot. Man hat von manchen Seiten die Klagen über die gesundheitlichen, insbesondere die nervösen Schädigungen, die durch den Aufschwung des Kraftfahrzeugverkehrs heraufbeschworen worden find, als übertrieben bezeichnet und gemeint, es werde damit ähnlich ergehen wie mit den trüben Prophezeiungen, die zu Beginn der Eisenbahnära allenthalben laut geworden sind. Allein die Tatsachen haben diese optimistische Auffassung bisher nicht gerechtfertigt. Die Klagen nehmen vielmehr in solchem Maße zu, daß die Gesetzgebung berschiedener Staaten unter ihnen in erster Linie England sich ernsthaft mit der hygienischen Seite der neuen Verkehrsform beschäftigt. Zunächst kommen unter den schädlichen Faitoren die Rauchgase in Betracht, auf deren Gefährlichkeit die Londoner Wochenschrift Lancet" nachdrücklich Hinweist. Neben der Gesundheitsschädigung richtet aber der Qualm und Staub, den die Automobile erzeugen, auch erheblichen Sachschaden an Gebäuden, Gärten usw. an, und überdies ist nicht nur eine direkte Schädigung zu befürchten, sondern auch noch eine solche durch die frankheiterregenden Bakterien, die aufgewirbelt und weit umhergeschleudert werden. Häufig genug sind im Anschluß an den Automobilverkehr epidemische Erkrankungen der Atmungsorgane beobachtet worden. Die Anwohner der Landstraße werden in gleicher Weise bedroht wie die Industriearbeiter in qualm- und stauberfüllten Räumen, denen ja schließlich auch Schutz vom Staate gewährt werden mußte. In erster Linie haben aber jene für die nötigen fanitären Maßnahmen aufzukommen, die eben auf öffentlichen Wegen Kraftfahrzeugverkehr unterhalten, denn gerade diese Oeffentlichkeit bringt es mit sich, daß Staub und Qualm nicht in erheblichem Maße erzeugt werden dürfen. In England ist vor einiger Zeit der Vorschlag aufgetaucht, die Automobile mit einer Art Sperrvorrichtung zu versehen, die das Ueberschreiten einer gewissen Höchstgeschwindigkeit überhaupt unmöglich macht, ein Vorschlag, der übrigens bereits vor acht Jahren in bündiger Form geäußert worden war. Die Versuchung, mit hohen Geschwindigkeiten zu fahren, ist für den Automobilisten eben gar zu groß. Gleichwohl unterliegt es feinem Zweifel, daß sportliche Gesichtspunkte gegenüber der Wohlfahrt des Publikums zurüdzutreten haben.
Verkehrswesen.
Die Eisenbahn von Kairo bis zum Rap. Während die marokkanischen Wirren die Aufmerksamkeit Europas auf den Nordwestwinkel des schwarzen Erdteils lenken, sind die Engländer in aller Stille tatkräftig am Werke, den Plan von Cecil Rhodes , die Bahn von Kapstadt nach Kairo Etappe um Etappe der Verwirklichung näher zu bringen. Nur furze Zeit noch, und die Bahnstrecke zwischen Assuan und Wadi- Halfa, der einzige Teil der Strecke Kairo - Chartum , der jeht noch zu Schiff zurüdgelegt werden muß, wird vollendet sein. Jest beginnt man bereits mit einem neuen großen Werke, das eine der wichtigsten Etappen der KapKairo- Bahn bedeutet: mit dem Bau der großen Nilbrüde bei Chartum. Die Bahnlinie endet jeht in Halfijeh am rechten Nilufer; um nach Chartum zu gelangen, mußte man bislang per Dampfbcot den hier 518 Meter breiten Fluß durchqueren. Dieser Wasserstreifen, der die ägyptische Bahn von der fünftigen Uganda- Bahn, die Chartum mit Kondoroko verbinden wird, trennt, wird jetzt durch eine gewaltige Brüde überwunden. Sie wird eine Länge von 650 Meter haben mit insgesamt sieben monumentalen Brüdenjochen. Wie Le Tour du Monde" berichtet, wiegt jedes Joch gegen 500 Tonnen, so daß, die Metallpfeiler eingerechnet, annähernd 5000 Tonnen Material in das Herz des südlichen Aegyptens transportiert werden müffen, um das Werk, das bereits begonnen ist und in zwei Jahren bollendet fein foll, zu vollenden. Die Brücke übertrifft an Ausdehnung selbst die berühmte Zambesi Ueberbrüdung, die vor etwa 2½ Jahren vollendet wurde und bisher den größten Brückenbau des afrikanischen Kontinents darstellte. Diese Nilbrücke bedeutet jedoch nicht allein einen energischen Schritt zur Weiterführung des großen transafrikanischen Bahnprojektes, sondern sie ermöglicht zugleich den Beginn einer neuen gewaltigen Arbeit: die Anlage des geplanten großen Kanals, der die toeiten Gebiete der Provinz El Diesirah während der wasserarmen Zeit des Nils, in den Monaten Oftober bis März, mit Wasser versorgen soll. Das Projekt wird erst dann ausführbar, wenn die Milsperre durchgeführt ist und diese wiederum, die einen Kostenaufwand von mehr als sechzig Millionen bereitet, wird erst dann fruchtbar, wenn El Diesirah mit den bestehenden Eisenbahnlinien verbunden ist. Der Bau dieser Anschlußlinien aber wird unmittelbar nach Vollendung der großen Milbrüde möglich und dann sofort in Angriff genommen.
fechszehn Aufzüge, die zum Teil nur in den verschiedenen Stockwerken halten. In jedem Aufzug befinden sich lautsprechende Telephone, die mit dem Maschinenraum in Verbindung stehen. Der Fahrs stuhlwärter kann so, ohne seinen Platz in der Kabine verlassen zu müssen, laute und deutliche Anweisungen vom Maschinenraum er halten. Andererseits fann er mit gewöhnlichen Telephonen jederzeit In diesem mit dem Personal im Maschinenraum verkehren. Maschinenraum ist auch eine Lampen- Signalvorrichtung untergebracht, die es jederzeit erkennen läßt, an welchem Punkt jeder der 16 Aufzüge sich befindet oder ob einer von ihnen zufällig außer Betrieb ist. Auch für Kommandozwede im Schiffs- und Artilleriedienst wird das lautsprechende Telephon verwendet. In Verbindung mit diesen Lautsprechern steht dann eine Zentralstation, die es ermöglicht, mit einem Sprechapparat mehrere Seitenstationen zu betätigen, so daß ein an einer Stelle in den Apparat gesprochenes Stommando in einer ganzen Reihe von Stationen laut gehört wird. Das Lautsprechen wird durch eine befondere Konstruktion, in erster Linie des Sprechapparates, des Mitrophones erzielt. So ist z. B. bei dem sogenannten Stentormikrophon an Stelle der Kohlenmembrane eine Aluminiummembrane getreten, auf der wieder eine leine Kohlenmembrane aufgenietet ist. Ferner sind alle Dimensionen des Mikrophones gegenüber denen der nor malen Apparate vergrößert, wodurch auch eine viel größere Solche Mikrophone werden nicht nur Strombelastung zulässig ist. für Lautsprechanlagen, sondern auch für sogenannte Lauschanlagen zur Uebertragung fehr Leifer Töne benutzt. Bei diesen Lauschanlagen überträgt ein Mikrophon alle in einem Raum auch nur schwach hörbaren Töne und kann daher unter Umständen als gefährlicher Spion benutzt werden.
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Neues von der Funkentelegraphie. Unter welchen Umständen die drahtlose Telegraphie oft berufen ist, neue Verkehrsmöglichkeiten zu schaffen, zeigt die unlängst erfolgte telegraphische Verbindung von Lima , der Hauptstadt Berus , mit einer ebenfalls tn Peru gelegenen Stadt namens Squitos. Die beiden Städte sollten ursprünglich durch eine Drahtleitung verbunden werden. Die legten 1000 Kilometer aber von der Stadt Bermudez bis Jquitos konnte die Linie, die durch den Urwald gehen mußte, nicht geführt werden, da dem Unternehmen unüberwindliche Schwieriga feiten im Wege standen. Da wurde von einer deutschen Gesellschaft eine drahtlose Verbindung hergestellt, die zwar nicht billig ist- die Anlage soll eine runde Million Mark tosten die aber tabel los funktionieren soll. Bon neueren, interessanten funken telegraphischen Stationen wäre noch eine Anlage in den Gärten des Vatikans zu erwähnen, die eine Reichweite von 700 Kilometer haben soll. Daß die Funkentelegraphie an und für sich eine verhältnismäßig große Berbreitung hat, zeigt eine Statistit des Reichspostamtes in der Deutschen Verkehrszeitung". Nach dieser Zusammenstellung gibt es bereits 174 Funtentelegraphenftationen für den öffentlichen Bertehr, von denen sich die Mehrzahl( 92) in Amerika , 67 in Eurapa und der Nest in den anderen Weltteilen befindet. In Deutschland felbst gibt es 13 Stationen. Von den Stationen arbeiten die meisten nach dem Syftem Marconi und dem deutschen Telefunken system. In Amerila ist auch das System de Forest und das System Shoemaker auf einigen wenigen Stationen in Verwendung.
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Der Name Funtentelegraphie ist übrigens für manche Syfteme der drahtlosen Telegraphie nicht mehr am Plate. Es geht nämlich das Bestreben dahin, in der modernen drahtlosen Telegraphie die zum Telegraphieren erforderlichen elektrischen Wellen ohne Funken entladung zu erzeugen. Am weitesten ist in dieser Beziehung Poulsen gekommen, der die Funkenstrecke durch einen elektrischen Lichtbogen, der in bestimmter Weise geschaltet ifl, erfekt. Zur Erzielung einer richtigen Wirkung werden als Elektroden für diesen Lichtbogen, der in einer Wasserstoffatmosphäre brennt, Rupfer stäbe benutzt. Auch von deutschen Technikeru find schon früher ähnliche Vorrichtungen angegeben worden. Die von einem solchen Lichtbogen ausgehenden Wellen oder Schwingungen haben noch den Borzug ungedämpft, d. h. von gleicher Stärke zu sein. Diese Art der Wellenerzeugung ist auch für die drahtlose Telephonie und be fonders für die abgestimmte Telegraphie von Bedeutung. Die AbStimmung hat den Zwed, daß die von einer Station ausgehenden ellen nur von den auf sie abgestimmten Empfangsapparaten in einer anderen Station aufgenommen werden können.
Es wird auch vorgeschlagen, an Stelle des Lichtbogens befonders fonstruierte Maschinen zur Erzeugung der elektrischen Wellen zu ver wenden, doch befinden sich diese Apparate noch im Versuchsstadium. Außer der Abstimmung ist auch das Problem der gerichteten draht lofen Telegraphie von Bedeutung. Es handelt sich darum, die Ausbreitung der elektrischen Wellen auf die Richtung vom Sender zum Empfänger zu beschränken. In dieser Hinsicht haben in der letzten Zeit Marconi und Braun durch Anordnung der Sendedrähte in bed stimmter Weise und Artom durch besondere Anordnung von Funken ftreden Erfolge- erzielt.
Beranti. Redakteur: Georg Davidsohn , Berlin . Drud u. Berlag: Borwärts Buchdruckerei u.Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW