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fetmen in den menschlichen Körper die Hindernisse an den kann die Trichinose dienen, bie auch von den Gewohnheiten der Bes ersten Eingängen. So wissen wir z. B., welche Rolle die unverletzte völkerung abhängt. Sie kommt hauptsächlich in Mitteldeutschland  Haut und Schleimhaut hierbei spielt, und namentlich gilt das von bor   wegen der Gewohnheit des Verspeisens roher Fleischwaren und der Rachenschleimheit. Die Erkrankungen des Magens haben aber tritt daher mit Vorliebe zur Schlachtzeit auf. deshalb eine große Bedeutung, weil seine Salzsäure gegen ein- Mit Recht hat man sich in Deutschland   auf den Standpunkt ge dringende Keime einen gewissen Schutz abgibt. Alle Zustände stellt, daß es besser ist, möglichst zeitig Maßregeln zur Vorbeugung also, die ihre Herabfeßung oder gar ihr Fehlen im Gefolge( Brophylage) zu treffen. Diese besteht in erster Linie darin, daß man haben, find unbedingt günstig für die Entwickelung der in der Lage ist, bald nach dem ersten Auftreten der Cholera die Krant Choleravibrionen, und dahin gehören natürlich in erster Linie heitsfälle richtig zu erkennen. Gerade in dieser Beziehung ist die Berdauungsstörungen, Magen- und Darmkatarrh usw. Wir wissen, Entdeckung ihres Erregers durch Koch sehr wichtig, denn früher er­daß die Cholerabazillen in den Körper meistenteils mit den Nahrungs- fannte man die Krankheit erst nach dem Ausbruch an der Allgemeinheit mitteln hineinkommen, und vor allen Dingen mit Flüssigkeiten. Man der Erkrankung und der Anstedung. Die offizielle Cholera trat erst soll sich daher in Cholerazeiten vor Zuführung von größeren Mengen wochenlang nach dem wirklichen Ausbruch auf. So ist es auch in Wasser in nüchternem Zustande hüten, weil diese den Magen schnell Rußland   gewesen, wo man den einzelnen Erkrankungen mit Magen­durchlaufen und von der Salzsäure des Magens wenig oder gar nicht und Darmstörungen keine Beachtung schenkte, bis jetzt das Unglück beeinflußt werden. Nicht ganz so schlimm steht es mit dem Ein- da ist. Das ist für uns in Deutschland   ganz unbegreiflich, denn man dringen der Choleravibrionen von den Atmungswerkzeugen aus. Die ist heute in der sicheren Lage, die Krankheitserreger der Cholera in Schußmittel des Körpers find nämlich in dieser Beziehung fehr ver- den Fäkalien feststellen zu können. schiedener Art, wie auch die Möglichkeit einer Infektion wegen der Je nach dem Befund der mikroskopischen Untersuchung werden überaus verschlungenen Wege der Nase usw. sehr verschieden sein auch nach dem neuen Seuchengesetz unterschieden: Krante, Strank Tann. Deshalb sind die Schleimhäute der oberen Luftwege zum heitsverdächtige und Ansteckungsverdächtige. Weitere Bestimmungen Teil mit Flimmerepithel besetzt, deffen feine Härchen in fortwährender find die Anzeigepflicht, die Isolierung der Kranken und Ver­Bewegung find und nach außen schlagen, so daß viele Staub- dächtigen sowie die Desinfektion. Auf die Nahrungsmittel wird man partikelchen und vielleicht auch Infektionsleime schon früher wieder erst dann acht zu geben haben, wenn wirkliche Cholerafälle in be­in die Außenivelt befördert werden. Der Berlust dieses ängstigender Weise bei uns festgestellt sind. Wir dürfen dann das Flimmerepithels oder seine Verlegung muß natürlich ein Eindringen nötige Vertrauen zu den Maßnahmen unserer Aerzte und Behörden der Choleravibrionen begünstigen. Während wir bis jetzt von den haben, daß alles getan wird, was zu tun ist. Wichtiger sind jetzt Eingangswegen der Bakterien sprachen, müssen wir aber auch ihre die Absperrungsmaßregeln an der Grenze. Diese haben sich schon Ausscheidung an den Ausgangspforten berücksichtigen, und dabei in früheren Beiten als unzulänglich erwiesen und sind durch das tommt es weniger auf eine solche durch den Kot aut als viel mehr Revisionssystem ersetzt. Es besteht darin, daß Verdächtige oder auf den Harn oder die Galle, die zuweilen ihren Dienst versagen. Krante zurückgebalten, daß Sachen und Waren desinfiziert werden, Wenn wir auf die Schuhstoffe des menschlichen Körpers selbst sowie daß verdächtige Personen, die aus Seuchengegenden kommen, zurüdtommen, fo find für ihre Entstehung verschiedene Theorien auf- fich an dem Orte ihres endgültigen Aufenthaltes der Behörde zur gestellt. Einmal werden sie der Einwirkung der Leukozyten, der Verfügung stellen müssen. Das wird auch jetzt vorläufig noch ge­weißen oder besser farblosen Blutkörperchen zugeschrieben, dann aber nügen. will man solche( Alexine) in förperlichen Flüssigkeiten nachgewiesen haben. Wie dem auch sei, für die Cholera ist eine Abtötung ihrer Erreger im Magen besonders wirksam; da aber die Verbreitung des Giftes allgemein im Körper erfolgt, müssen auch choleraimmune Menschen über gewisse Abwehrstoffe verfügen.

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Neben dieser individuellen Disposition gibt es auch noch eine allgemeine. Hierhin gehört die Eigentümlichkeit, daß die Seuche in der Hauptsache die ärmere Bevölkerung befällt. Die Erklärung dafür haben wir in den schlechteren Voraussetzungen des Lebens und der mangelhaften und verkehrten Nahrungsaufnahme zu suchen. Die Cholera ist also im wesentlichen eine Er frantung des Proletariats. Das geht so recht aus den Berhältnissen in ihrer Heimat, in Indien  , hervor, wo sie eine wahre Schmutzfrankheit ist und Weiße daher weniger als Einge borene befällt. Man hat im Zusammenhange damit auch von einer Berufsdisposition gesprochen und will darunter solche Leute ver­standen wissen, die in besonderer Beziehung zum Wasser stehen, nämlich Fischer, Schiffer, Wäscherinnen usw.

Ebenso verständlich ist für uns die Tatsache, daß wir eine Zu­nahme in der Häufigkeit der Cholerafälle beinahe immer in den späteren Sommer und ersten Herbstmonaten zu verzeichnen haben. Einmal haben dann die Flußläufe eine Temperatur, die außerordentlich geeignet für die Weiterentwickelung des Choleravibrio im Wasser ist, dann wird im heißen Sommer stets mehr Wasser als im Winter getrunken, und schließlich finden infolge der mannigfachen Diätfehler Obst, talte Getränke usw.) viel mehr Magen- und Darmkrankheiten als sonst statt. Auch ist vielleicht noch die lebertragung der Keime durch Insekten zu erwähnen, die solche von den menschlichen Exkrementen oder verseuchten Nahrungsmitteln übernehmen und direkt oder indirekt dem Menschen übermitteln.

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Kleines feuilleton.

Aus dem Tierleben.

Das Schwinden der großen Waltiere. Die mensch liche Bibilisation gestaltet die Erde und ihr organisches Leben um. Sie meistert die Natur und gibt der Landschaft, dem Tier- und Pflanzenleben ein anderes Geficht. Der Mensch, der zuletzt fam, hat die Herrschaft an sich geriffen und nur zu oft schomungslos alles feinen Sweden geopfert. Ganze Tierarten sind bereits ausgestorben und neue folgen ihnen. Die fapitalistische Betriebsweise mit ihrer verbesserten Technit, ihrer rücksichtslosen Naubwirtschaft, die nur ihre Profitinteressen und nicht das Wohl späterer Generationen im Auge hat, hat diesen Prozeß weit über alle Notwendigkeit hinaus beschleunigt und gefteigert. Der Reichtum des Meeres, das jeder Beutelust preis­gegeben ist, wird vor unseren Augen erschöpft; seine Tierwelt wird ausgerottet. Besonders die großen Waltiere, die kapitalistisch bes triebenen und mit sehr vervollkommneten Fangmethoden ausgerüsteten Unternehmungen hohen Gewinn bieten, find in Gefahr, völlig aus­gerottet zu werden. Man versteht den Eifer, wenn man bedenkt, daß ein Riesenwal einen Wert von 20 000 M. und mehr darstellt. Karl Sajo erhebt im Prometheus" die warnende Stimme, die ge­hört zu werden verdient, ehe es zu spät ist. Mutet es nicht als ein Verbrechen an, daß die Habgier auch die jungen Tiere tötet, weil fie weiß, daß die Walmutter auch dem Leichnam ihres Jungen tren bleibt und so eine sichere Beute wird!

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Gerade die edelsten Wale, die außerdem auch für die Fischerei unschädlich find führt Sajo ausfind am stärksten im Schwinden Weniger einverstanden fönnen wir uns mit der Lehre von der begriffen. Bon Gewährsleuten, die keine Waljäger sind, wird be örtlichen Disposition oder örtlichen Inmunität erklären, wie sie von hauptet, daß in den in Frage kommenden Gebieten diese wertvollen dem berühmten verstorbenen Professor v. Pettentofer und seiner Tiere immer seltener werden. Und da die heutigen Waljagd­Schule aufgestellt ist. Hier kommt nach seiner Ansicht in erster Linie egpeditionen mit allen Hilfsmitteln der modernen Technik aus­die Beschaffenheit des Erdbodens in Betracht. Er nahm nämlich gestattet sind, so daß die Beute sicherer, die Gefahr für die Jäger einen Zusammenhang zwischen Grundwasserbetvegung und Krankheit aber immer geringer wird, so bleibt nicht der geringste Zweifel, daß an, weil er glaubte, die betreffenden Infektionserreger vermöchten eine vollkommene Ausrottung der vornehmsten Baltiere in naher nicht vom Menschen zum Menschen direkt überzugehen, sondern müßten Zeit bevorsteht. Die Gefahr des Aussterbens wird besonders des ein Zwischenstadium der Reifung im Boden durchmachen, in dem halb drohend, weil jene Tiere höchstens ein Junges jähr also nach ihm die eigentliche Cholerabergiftung entsteht. Indes ist Lich( oder gar nur eines in jedem zweiten Jahre) zur Welt dazu ein ganz bestimmter Boden erforderlich, der eine solche Reifung bringen. zuläßt. Er muß nämlich über eine örtliche und zeitliche Disposition Die Schätze der Ozeane sind Erbgüter der ganzen Menschheit verfügen. Dahin gehören Feuchtigkeit, Borosität, Temperatur und und ihre Ausbeutung wurde bis jetzt eben deshalb fast gar nicht genügende organische Stoffe als Nährsubstanzen. Das Choleragift eingeschränkt, weil man sie als Gemeingüter auffaßt. Nach follte dann irgendwo in die Luft geraten und von den Atmungs  - gerade haben sich aber die Verhältnisse so traurig gestaltet, daß es wegen aufgenommen werden. Diese Theorie von Bettentofer wird höchste Zeit ist, den Begriff Gemeingut" im richtigen Sinne zu heute nicht mehr anerkannt. nehmen. Eben weil es sich um gemeinsame Güter der ganzen Menschheit handelt, dürfen sie nicht der rücksichtslosen und unsinnigen Raubjagd einiger hundert Unternehmer preisgegeben und für ewige Beiten unwiderruflich vernichtet werden. Dem llebel fann nicht anders gesteuert werden als dadurch, daß die ozeanischen Mächte gemeinsam die weitere Verminderung der gefährdeten Wale durch Jagdverbot verhindern und dieses Verbot solange aufrecht erhalten, bis fich der Walbestand wieder auf die ursprüngliche normale Menge vermehrt haben wird.

Was speziell die choleraimmunen Drte aubetrifft, auf die er sich beruft, so haben wir in Deutschland   gesehen, daß einmal die Cholera überhaupt allgemein abgenommen hat, so daß dabei der Zufall eine Rolle mitspielen kann. Dann aber ist überall die Wasserversorgung eine bessere geworden, die sonstigen hygienischen Maßregeln haben Wandel geschaffen, wie z. B. die Beseitigung der Abfallstoffe, und fchließlich täuscht oft die Art der Gewerbetätigkeit der Bevölkerung eine örtliche Disposition für die Krankheit vor. Als Beispiel in dieser Hinsicht

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Berantw. Redakteur: Georg Davidsohn  , Berlin.- Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruderei u.Verlaasanstalt Baul Singer& Co..Berlin   SW.