ßubiuni! Alses ist besser. Zinn Beispie! in ein Geschäft ein- treten, in dem Sie gleich tüchtig arbeiten müssen." Das wäre mir auch das liebste." ..�ch meine aber nicht bei Sporners seligen Erben, Sylvester!" » Tie beiden saßen nocki lange zusammen. Sylvester wurde gesprächig, als er über seine Verlegenheit wegge- kommen war. Und der Alte ließ ihn gewähren. Er gab ihm noch manchen Rat für die nächste Zukunft. Als Sylvester sagte, der Gedanke bedrücke ihn, daß er unter den veränderten Um- ständen die Hilfe seines Vetters in Anspruch nehmen müsse, erwiderte Schratt, dagegen könne vielleicht Rar geschaffen werden. Er habe einen alten Freund mit Namen John White aus Milwaukee, früher Hannes Weiß von Pirmasens . Er lebe in hiesiger Stadt und habe ihin einmal getagt, daß er für seinen Enkel einen Hauslehrer suche. Wäre die Stelle noch frei, so könne Sylvester sie erhalten; aber auch sonst würde sich schon etwas finden.Darum Kopf hoch!" sagte er.Die Sorge wird Sie nicht drücken. Und tut Ihnen die Erinnerung an glückliche Stunden weh. dann sagen Sie mit unserem Goethe: Ich träumt' und liebte sonncnUar. Daß ich lebte, ward ich gewahr." �Fortsetzung folgt.) (ftachdmL derbsten) 15] Die Kofahen, Don Leo T o l ft o i. IS. Wovon habe ich doch gesprochen? fuhr er fort und sann nach. Ja. solch ein Mensch bin ick al>ol Ich bin ein Jäger, im ganzen Kosakenlandc gwt's meinesgleichen nicht, jedes Tier, jeden Bogel finde ich Dir. und wo und wie alles weiß ich; einen Hund have ich, zwei Flinten, Netze, eine Stute, einen Habicht, alles habe ich, Gott sei Tank. Bist Du ein echter Jäger und kein Prahler, so will ich Dir alles zeigen. Solch ein Mensch bin ich. Jede Spur finde ich. Ich kenne das Tier gleich und weiß, wo es lagert, wo es trinkt, wo es sich wälzt. Ein Auhebänkchen mache ich mir, sitze die ganze Nacht und wache, was soll ich auch zu Hause sitzen! Da sündigt man nur und säuft sich voll, dann kommen noch die Weiber, gibt es Geschwätz und Gewäsch, die jungen schreien, daß einem der Kopf brummt. Wie anders ist es, wenn man im Dämmerlicht hinausgeht und sich ein Plätzchen sucht, das Schilf niederdrückt, sich hinkauert und da fitzt und wartet. Man weiß alles, was im Walde vorgeht, man schaut zum Himmel einvor da wandeln die Sterne, und man betrachtet sie. um zu sehen, wie lang es noch biS zum Morgen ist, man ichaut rings um sich her der Wald rauscht, und man wartet und gartet, ob es nicht bald knistert, ob nicht bald ein Eber zum Stelldichein kommt, man hört, wie die junAen Ädler kreischen, ob im Dorfe die Hähne krähen odex die Gänse schnattern. Sind's die Gänse, so ift'S noch bor Mittern ckllü. Alles das weiß ich. Und wenn irgendwo in der Ferne eine Flinte kracht, kommen einem allerlei Gedanken: wer hat wohl geschossen, denkt man; ein Kosak, der wie ich auf ein Wild lauert? Hat er es getroffen oder nur anqeschossen, und läuft das arme Ding jetzt durch das Schilf und färbt es unnütz mit Blut? Das mag ich nicht, wozu ein Tier anschießen? Dumm- heit, Dummheit oder denkt man sich vielleicht hat ein Abreke einen armen, dummen Kosaken erschossen? Das geht einem alles im Kopf herum. Einmal saß ich am Wasser und sieh da. eine Wiege touimt angeschwommen. Sie ist ganz unversehrt, nur der Rand ist abgebrochen. Was kommen mir da für Gedanken I Wem kann die Wiege gehören? Eure Teufel von Soldaten, denke ich, müssen in den Aul gekommen sein. Tschetschenzen gefangen haben, und einer von den Teufeln hat ein Kind getötet; faßt's an den Beinen und schlägt's an eine Ecke. Machen sie'S nicht so? Ach. die Menschen haben kein Herz!... Solche Gedanken kamen mir und mir ward schwer ums Herz. Die Wiege, denke ich. haben sie ins Wasser geworfen, das Weib fortgejagt, das Haus in Brand gesteckt und der Dshigit hat die Flinte genommen und ist auf unsere Seite herübergekommen zu plündern. So sitzt»-.an da und denkt. Hört mau aber, wie durch das Dickicht eine Herde bricht. dann klopft's innen. Wartet. Kinder! sie wittern einen, denkt man. Man sitzt da und rührt sich nicht, das Herz geht poch, t-och, poch! Es springt förmlich niit einem in die Höhe. In diesem Frühling kam i'o eine schöne Herde heran.Im Namen des Baters und»es Sol,,i«§.".... Ich wollte eben losdrücken, da schnaubt Ms Alte ihren FerMa zu: Hütet Euch, Ksttder, da lauert ein Men'ch! un? alle schlagen sich knisternd inZ Gebüsch. Als halle sie die Erde verschlungen! Aber wie hat denn die Sau den Ferkeln gesagt, daß ein Mensch da sitzt? fragte Olenin. Was denkst Tu denn, denkst Du, es ist so dumm, das Tier? O nein, et. ist klüger als ein Mensch, wenn es auch Sau heißt. Das Tier weiß alles; nimmt z. B., der Mensch geht Über eine Spur und merkt es nicht; wenn aber die San auf Deine Spur stößt, gleich wittert sie's und läuft davon; sie hat also Verstand. Du spürst Deinen Geruch nickt und sie empfindet ihn; und noch eins: Dm willst sie töten, sie aber will lebendig im Walde umher- gehen. Du hast solck ein Gesetz, nnd sie hat solch ein Gesetz. Sie ist eine Sau, und doch ist sie nicht schlechter als Du; sie ist auch ein Geschöpf Gottes. Ach was! Dumm ist der Mensch, dumm. dumm ist der Menscki! wiederholte der Alte etliche Male und ließ den Kopf nackdentlich sinken. Auch Llenin wurde nachdenklich. Er stieg die Trepp« hinunter. legte"die Hand' au k den Rücken und ging schweigend auf dem Hofe auf und nieder. Jcroschka wurde wieder lebhaft, erhob den Kopf und betrachtete aufmerksam die Nachtfalter, die um die flatternde Flamme des Lichts herumschwirrten und sich die Flügel ver- brannten. Närrisches Ding, närrisches Ding, sagte er, wo fliegst Tu hin? närrisches Ding, närrisches Ding! Er stand auf und begann mit seinen dicken Fingern die Schmetterlinge zu verscheuchen. T« verbrennst ja, närrisches Ding! Flieg' doch hier herum, hast ja so viel Platz, sagte er in zärtlichem Tone und gab sich Mühe, ihre Flüael mit seinen dicken Fingern zu fasten und sie hinauszulasten. Du richtest Dich selbst zugrunde und tust mir leid. So saß er noch lange da und schwatzte und trank. Oernn ging auf dem Hofe hin und her. Plötzlich schlug ein Flüstern von draußen an sein Ohr. Olenin hielt den Atem an und hörte deutlich das Lachen einer Frau, die Stimme eines Mannes und den Sckall eines Kuffes. Absichtlich raschelte er mit den Füßen im Grase und ging auf die andere Seite des Hofes. Nach einiger Zeit knarrte der Zaun. Ein Kosak im dunklen Tscherkcffenrock un! mit einer weißen Feder cm der Mütze es war Lura ging den Zaun entlang, und eine hochgewachsene Frauengestalt in einem weißen Gewände schritt an Olenin vorüber. Du gehst mich und ich gehe Dich nichts an. schien ihm der kräftige Gang MariankaL zu sagen. Er folgte ihr mit den Blicken bis zur Treppe der Wirts» stube und beobachtete sogar durchs Fenster, wie sie ihr Tuch ab- nahm und sich auf die Bank setzte. Und plötzlich ergriff die Seele des jungen Mannes das bange Gefühl der Einsamkeit, die Empfindung unbestimmter Wünsche und Hoffnungen und eines ziellosen Neides. Die letzten Flammen in den Häusern waren erloschen, die letzten Laute im Torfe waren verstummt. Di« Zäun«, das weiß- schimmernde Bieb in den Höfen, die Dächer der Häuser, die laut- losen Linden, alles schien in einem gesunden, friedlichen, wohl­verdienten Schlafe zu liegen; nur das ununterbrochene Ouakerr der Frösche schlug gellend aus feuchter Ferne an daS Iau'ck>ende Ohr. Im Osten verschwanden allmählich die Sterne und schienen in der wachsenden Helligkeit zu verschwimmen, über dem Torfe aber standen sie dichter und glänzender. Der Alte hatte den Kopf auf den Arm gestützt und war eingeschlummert. Ein Hahn krähte auf dem Hofe gegenüber. Olenin ging, beständig mit seinen Ge- danken beschäftigt, auf und nieder. Die Klänge eines niehr- stimmigen Liedes schlugen an sein Ohr. Er trat an den Zaun und horchte auf. Junge Kosakenstimmen sangen ein lustiges Lied, und vor allen hörte man eine kräftige, junge Stimme heraus. Weißt Du. wer dort fingt? fragte der Alte, der wieder munter geworden war. Lukaschka, er ist ein Dihigit. Er hat einen Tschetschenzen erschossen, darum freut er sich. Warum freut er sich da? Der Narr, der Narr! Hast Du je einen Menschen getötet? fragte Olenin Ter Alte erhob sich plötzlich, auf beide Ellbogen gestützt, und brachfe sein Gesicht ganz nah an Olenins Gesicht heran. Teufel! schrie er ihn an, was fvagst Du! Davon spricht man nickt. Eine Seele zu vernichten, ach, das drückt! Leb' wohl, mein Freund! Nun habe ich mich satt gegessen und getrunken. sagte er und erhob sich. Soll ich Dich morgen zur Jagd abholen? Ja. Schön; stehe früh aus. uud verschläfst Du's. so zahlst Du Strafe. Ich werde wohl früher als Du aufstehen, antwortete Olenin. Der Alte ging. Das Lied war verstummt. Man hörte Schritte und munteres Geplauder. Kurz darauf ertönte wieder das Lied, aber aus größerer Entfernung, und JeroschkaS mächtige Stimme hatte sich mit den Stimmen von vorhin vereinigt. Was für Menschen, was für ein Leben? dachte Olenin, seufzte auf und ging allein in sein Zimmer zurück. 16. Onkel Jeroichka ivar Kosak in der Reserve und stand allein in der Welt. Seine Frau war zum orthodoxen Glauben über- getreten, sie war ihm davongegangen und hatte einen russischen Feldwebel geheiratet. Kinder hatte er nicht. Es war keine Prahlerei, wenn er von sich erzählte, er iei in alten Zeiten Ver erste Kosak im Dorfe gewesen. Im ganzen Kosakenlande war er durch seine Tapferkeit bekannt. Er hatte mebr''"en TichetscheNie-,