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möchte alle jene Ranaillen, die mich Graf nennen, auf der Galeere verior, welches ihr gefrönter Staresseur Eduard III. mit einem angeichmiedet sehen, denn sie beweisen dadurch, daß sie meine Werke artigen Sprüchlein aufhob und hurtig wieder an seinen Blazz nicht gelesen haben. Ich bin fein Graf und nicht von Adel." brachte. Ja, ja; honny soit qui mal y pense( Schande dem, der Selbstbewußt und natürlich wirft es, wenn man hört, wie sich der schlechtes dabei denti", lautet der Wahlspruch dieies Drdens). Hervorragende General des dreißigjährigen Krieges, Spord, be- Ein befferes Gebrauchsstück, ebenfalls ein Orden in seiner Art und trug, nachdem man ihn in den Grafenstand erhoben hatte: er unter dem englischen Maitreffenbändchen auf alle Fälle in einer sehr zeichnete von da an seine Schriftstücke mit Johann Sperd, Graf, drastischen Wirkung weit überlegen, war das seinerzeit in den und begründete das mit der Behauptung: ich war eher Spord wie Händen des Bapites Alexander VL befindliche ans Graf". Talma , der franzöfifche große Tragöde, erwiderte gebliche Strumpfband der Mutter Gottes. Dieser Wildling feinem kaiserlichen Gönner Napoleon I. , der ihm eine Auszeichnung von Kirchenfürst verehrte es einst seiner Konkubine, der oder einen Titel zugedacht hatte, ablehnend: Sire, ich bedarf dessen Ebefrau des Herrn Vanozza, und stattete δας Geschenk nicht; mein Name entschädigt mich für alles andere". Nicht ohne mit der wichtigen Ablagerflärung aus, jede Frau oder Jung Gegentvert, sondern vermittelst eines kleinen Tauschgefchäftes fam frau, folange sie das Band angelegt trage, bleibe von aller Graf Roit optichin um die ihm vom Kaiser zugedachte Fürstung Fleischesschuld befreit. betreffe die Sünde und Heiden, Mönche oder herum, indem er diese Würde dem mehr danach geizenden Landes- Kezer. Das wertvolle Band ist leider damals verschollen. Daß Herolde überließ, der ihm dafür als Entgelt einen schönen Zobel- es die Königin Jiabella von Spanien noch in Benuzung gehabt habe, pelz herausgeben mußte. ist eine unerwiesene Behauptung.
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Wie man weiß, fann man sich die Baronisierung oder ein Was man vom Baitalfee erzählt, daß er nämlich jedesmal Sternlein auch kaufen, was zu feiner Zeit besonders schwer wild werde und tobe, wenn ihn die umwohnenden Burjäten unvorsichtig erschwinglich und nach den Erzählungen des ehemaligen baheri- nur als See und nicht, wie es fich angeblich gebührt, als Meer titulieren, schen Heroldes Karl Ritter von Lang( des einst hochgeschäßten braucht man nicht zu glauben, denn es handelt sich bei ihm nur um Humoristen) um 1800 berum in Bayern von ganz ausnehmender ein unvernünftiges Waffer, nicht um einen vernünftigen Menichen. Wohlfeilheit war. In jener Zeit, zu welcher man( wie beute noch in Dagegen ist wiederum verbürgt, daß der römische Kaiser Caligula Desterreich ) fast einen jeden anständigen Rod mit herr Baron" einst ein faiserliches Roß, also doch ein Tier, in den Adelstand titulierte, mußten sich Tausende ihren angeblichen Adel frisch ver- erhoben und ihm alle Ebren eines Tribunen zu erzeigen befohlen briefen lassen, weil der Staat Geld brauchte, wobei oft die unglaub- bat. freilich ist ein Pferd nach der Behauptung des amerikanischen lichsten Beweisstücke vorgebracht wurden. Der bayerische Oberjustiz Züchters John Rarey, der durch die Dreffur feiner vier rat Hornthal, Hamburger Israeliten Kind, nahm mit Erfolg als beinigen Böglinge ein Vermögen bon einigen Millionen Beugnis für seinen Adel ein Brieffuvert in Anspruch, das ihm einmal Dollar erworben hatte, sozusagen ebenfalls ein Menich". aus der königlichen Kanzlei zugegangen war und auf dem er„ bon" Ganz die gegenteilige Auffassung, sublimite Absonderung Hornthal genannt wurde. Ein anderer, dessen Name von Lang leider leuchtet bei Philipp II. von Spanien hindurch, wenn er, in aus zarter Rücksicht verschwiegen wird, legte dem Herold als einzigen Verlegenheit um Berücken, nur solche für ihn anzufertigen befiehlt, Beweis für seine Baronschaft eine noch dazu unquitterte Schneider- die ausschließlich aus adligen Haaren verfertigt find. Wo berühren rechnung vor, auf der geichrieben stand: Seiner Hochfreiberrlichen sich hier die Gegensätze? Gnaden die alten Kleider ausgebessert wie folgt" usw. Die damalige Verständlicher als diese Streiche wird besonders je nach der bayerische Tage für die Verbriefung angeblich bestehenden Adels Höhe der damit verbundenen Dotationen und der Befitlosigkeit des betrug für die niederen Grade 15, für Freiherren 50, für Empfängers die Annahme von Erbämtern und Eibwürden durch Grafen 100, für Fürsten 300 Gulden; die Tage für den Kauf vornehme Arme" erscheinen. Hier mag man es verständnisvoll regi eines neuen Adelstitels war entsprechend 600, 1200, 2500 und strieren, daß z. B. der damals noch bedürftige Bülow als 12 000 Gulden. Die heutigen Preise rechts und links der Elbe und Reichskanzler Domherr von Brandenburg geworden ist, mit welcher der Donau sind befanntlich schwankend und richten sich zumeist nach würde sehr hübsche Revenüen verbunden find. So flug der hierbei der Bedürftigkeit des Vermittlers.Wenige denken wie der alte recht verdienstvolle Staatsmann in diefer Beziehung vorkommt, so Rothschild , der damals noch Ghettobewohner, das Geld höher fächerlich wirkt wiederum die Nachricht über den ehemaligen Würz als den Titel schäzte und feine hervorragend materialistische Denfart burger Bischof Grafen Schönborn, von dem man vernehmen in einem 1804 an einem hessischen Minister geschriebenen Briefe fonnte, er fei Jnhaber eines österreichischen Infanterieregiments ge verrät: Seien Sie gesichert, wer behält mein Geld, der haltet mir weien, denn hier ist ein leerer Titel ohne jeden Sinn vergeben meine Ehre, und meine Ehre ist mein Leben, und wer mir mein worden. Ueber Anwandlungen von hohler Grandezza dieser Art Geld nicht zahlt, der nebmit mir meine Ehre. Mein Geld steht mir empfindet man ungefähr das nämliche Bebagen wie über jemand, Höher als die Ehre und das Leben". Dieser Stammbater der der bei der Verleihung des Roten Adlerordens mit der Krone Frankfurter Finanztünftlerfamilie hätte fich freilich niemals einen am Ringe über dem Kreuz aus dem Häuschen gerät, oder über die Drden oder einen Titel getauft. Freilich auf den Visitenkarten feiner Tatsache, daß der birmanische Herrscher von Ava und Man in Deutschland lebenden Nachkommen lieft man: Monsieu le balay in feinen langen töniglichen Titel noch die Bezeichnung Baron et Madame la Baronne( Go!) Guillaume de Rothschild; aufnahm Herr der 24 weißen Sonnenschirme", nachdem ihm nämlich dies sind dieselben, die einstens, als ein Frankfurter Bankier namens der chinesische Sollege das Gefchent von zwei Dugend der immerhin Erlanger den Adel erkaufte, um diesen zu ärgern, ihren ganz nüßlichen Gebrauchsartikel übersandt hatte. Handlungkommis Goldschmidt ebenfalls adeln ließen. Noblesse oblige.
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Solche gewichtigen Titel und Ordensfragen erinnern an die Ganz anderer Gesinnung war der zur Zeit der Julirevolution in Begebenheit, daß Ferdinand II im Jahre 1642 die heilige Frankreich sehr bekannte und wegen seiner wissenschaftlichen Bedeutung Heeres ernannte, ferner an das bemerkenswerte Ereignis des Jahres Jungfrau Maria zur Generaliffima des taiserlich österreichischen noch anderwärts geichätzte Bibliograph Joseph Maria Querard; 1664, als der Chegemahl der Mutter Gottes, der heilige Jofeph, auch er wollte abfolut eine Auszeichnung haben, aber gratis. durch den Kurfürsten Ferdinand Maria in aller Form zum Während 35 Jahre, bis zu seinem Tode, verfuchte er bei jedem vortommenden Weinisterwechsel den Orden der Ehrenlegion zu erwischen, Oberſt- Landburggrafen und Landesverweser in Bayern ernannt und immerfort vergeblich. Offenkundig waren die maßgebenden worden ist! Leute durch solche Hanswurstiade derart belustigt, daß fie den Scherz Die Beweggründe der Titel und Ordenssüchtigen, Eitelleit, nicht vorzeitig beendigen mochten. Ein gelungener Heiliger Raftengeist und Dummstola, leuchten fehr hübsch aus der Negle im Staate der Drdensiüchtigen ist der französische General mentierung des Grüßens herbor, mit welcher der dänische, 1864 bei Trochu gewefen. Deffentlich tabelte er wiederholt und aufs Düppel gefallene General du lat 1850 die deutschen Bewohner schärffte den Ordensbunger der Franzosen ; aber während seiner nur dänischer Provinzen bei Meidung strengster Bestrafung bedachte, fünf Monate währenden Präsidentschaft bei der Nationalverteidigung indem er befahl, jeden dänischen Offizier durch Hutabziehen bis 1870 verteilte er nicht weniger als 1171 Kreuze der Ehrenlegion, zur Lende" und jeden gemeinen Soldaten durch freundliches Kopfdarunter 7 Großfreuze, 11 Großoffizierkreuze und 27 Kommandeur- niden" zu grüßen. Die im Jahre 1908 bei der deutschen Marine abzeichen! Sollte er über die Erden, den„ Spott der Großen", eingeführte Reglementierung des Surraschreiens ist nicht mit dem vielleicht so gedacht haben wie Friedrich Wilhelm I. von Preußen? du Plat'schen Befehle gleichzustellen; sie ist eine selbständige Leistung. Dieser brauchte Geld; deshalb verkaufte er feine Auszeichnungen, Gleichfalls den Ordensfüchtigen zuzuzählen dürfte der noch zum worunter fich für jeden etwas und für die ganz Frugalen der sehr Schlusse zu erwähnende, 1873 in Baris gestorbene Sonderling billige Orden de la Générosité" fand. Jedesmal, wenn der König& emorus sein, der mit großem Erfolge die Verfertigung von ein derartiges Geschäft gemacht hatte, notierte er es in seinem Naturipielen betrieb und endlich, um Aufiehen zu erregen, aus sich Kalender mit den Worten: Heute wieder einen Hafen gefangen." selbst ein lebendes Wundergebilde fabrizieren wollte: er nähte fich Die Wohlfeilheit des päpstlichen Ordens Bum goldenen Sporn" in die aufgeschlitte Kopfhaut den ausnet, mend riefigen Kamm machte sich der als Schriftsteller bekannte foburgische Minister eines frisch getöteten Godelhahns; der feuerrote Zierat sollte dort b. Thummel schlau zunuze. Er erwarb ihn dugendweise das einheilen, was aber mißlang. Femorus starb an Blutvergiftung. Stüd zu 6 Dufaten und löste mit dieſem billigen Spielzeuge Wenn das Experiment der dauerhaften Anbringung solcher fünf- bis ( Bauernblender" nennen heute die Wissenden jeden Orden, vor neunginfigen natürlichen Krönlein, mit denen man baden und schlafen nehmlich die oben am Halse hängenden!) bei allen, die beschränkt gehen könnte, doch leicht und sicher gelänge! ach, meine Herren genug waren, höchst bequem Verpflichtungen aller Art ab. Kollegen, gevonte und gegrafte Geheimräte und Exzellenzen, um Welche halb oder ganz lächerlichen, bedeutungslosen Anlässe wie viel wertwoller wäre es doch, wenn derartige angewachsene zuweilen den Grund zum Ordenmachen abgeben, fennt man aus Mangabzeichen eingeführt werden könnten, als wenn man uns noch der Geschichte des Hosenbandordens, der daher rühren soll, daß weiterhin Halsbänder umschnallt wie einem Budel, mit Pferdehaaren ein englisches Königsliebchen auf einem Hofballe das Strumpfband und Messingplättchen verziert und abnehmbar. Berantw. Nedalt.: Carl Wermuth, Berlin - Nigdorf.- Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruderei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co..Berlin SW.
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