Haltung und wunderbaren Härte zu schließen, einem chemischen Prozeß, dielleicht einer Behandlung durch Bichlorid und Queck- silder unterworfen worden war. Die jdiste war drei und einen halben Fuß lang, drei Fuß breit und zwei und einen halben Fuß hoch. Sie war durch Bänder aus Schmiedeeisen, die sie wie ein kitter ganz umgaben, wonl verschlossen. An jeder Seite der Kiste, ziemlich hoch oben, befanden sich drei Ringe— im ganzen sechs—, so daß Personen sie mit Leichtigkeit aus der Grabe herausheben konnten. Unseren vereinigten äußersten Anstrengungen gelang es jedoch nur, die Kiste ein ganz klein wenig von der Stelle zu rücken, und wir sahen ein, daß es ganz unmöglich sei. eine so un- geheure Last wcirer zu bewegen. Glücklicherweise bemerkten wir jedoch, daß der Deckel nur durch zwei verschiebbare Bolzen befestigt war. Vor Aufreg eng bebend und keuchend schoben wir sie zurück. Einen Augenblick später glitzerte uns ein Schatz von unberechenl.wem Weae entgegen. AIS die Strahlen der Laterne in die Grube fielen, blitzte und glühte es von Gold und Juwelen, so daß wir vollständig geblendet wurden. Ich will nicht versuchen, di>"'-fühle, mit denen ich den Schatz anstarrte, zu beschreiben. Zuerst.e'"de ich mir eines endlosen Erstaunens bewußt. Legrand schien vor E:egung ganz erschöpft und sprach nur sehr wenig. Jupiter war so bleich geworden, wie es einem Neger überhaupt nur möglich ist. Er stand ganz ent- geistert da— wie vom Donner gerührt. Dann sank er in der Grube aus die Knie, begrub seine beiden Arme bis an die Ell- bogen in dem Golde und ließ sie darin ruhen, als wolle er die Wollust eines solchen Bades ganz auskosten. Endlich rief er, tief aufseufzend, als rede er nur mit sich selbst: „Und alles sein gekommen von Goldkäfer! Der hübschen Gold- käfer! der armen, kleinen Goldläser! Ich sein gewesen grausam zu armen, kleinen Goldkäfer. Schämen Du Dich nicht vor Dich selbst, Nigger? Sag mich das!" sFortsetzung folgt.) Oer �aiibenkolomst als Gärtner und Kleintierzüchter. Die Blumen im Kleingarten. Von jeher haben neue Pflanzen, mögen sie nun aus fernen Ländern eingeführt worden sein ober gärtnerischer Züchtungslunst ihre Entstehung verdanken, auf alle, die sich mit Gartenbau be- schäftigen, einen hohen Reiz ausgeübt. Jeder, und mag er seine Parzelle auch mit noch so bescheidenen Mitteln bearbeiten, machte gern etwas Neues, etwas anderes auf seinem Grund und Boden haben, was die Nachbarn nicht besitzen. Dieser Sucht nach dem Neuen und Eigenartigen tragen zahlreiche Gärtner in aller Weit Rechnung, große Weltfirmen, indem sie eigene Sammler nach botanisch noch wenig durchforschten Ländern schicken, mit dem Austrage, neue, schöne Pflanzen zu sammeln, und andere wieder, indem sie in ihren eigenen Kulturen Kreuzbefruchtungen ausführen, um Bastarde zu züchten, die wirkliche Verbesserungen bisher bekannter Gartenjorten darstellen. Diese Arbeiten werden in den Kulturen europäischer Länder im Stillen ausgeführt, während man in Amerika mit Riesen. reklame vorgeht. Einer der größten amerikanischen Reklamezüchtew der nicht nur in seinen Katalogen mit ungeheuerem Wortschwall seine oft sehr zweifelhaften Züchtungen anpreist, sondern auch bei uns in Deutschland eine ziemlich groß�Zahl fleißiger HeljersLelser besitzt, die für ihn in die Posaune stoßen, ist Luther Bucdank in Santa-Rosa , Kalifornien . Mit ganz besonderer Vorliebe läßt er sich„Pflanzenzauberer" nennen, und als solcher ist er in ver- breiteten deutschen illustrierten Zeitschristen(der„Woche" und in „Neber Land und Meer") von Leuten gefeiert worden, die ihr ganzes Wissen auf die Reklamepublikationen DurbankS selbst stützten. Amerikanische Reklame ist aber nicht billig und dem. entsprechend sind amerikanische Neuheiten gewöhnlich recht teuer. Man braucht nur an die sogenannte 6000 Dollar-Nelke und oj; die 20 000 Dollar-Rose zu erinnern, nach der, wie man zu sagen pflegt, heute kein Hahn mehr kräht. Den Gartenfreunden, die ihr Geld nicht zum Fenster hinauswerfen wollen, kann nur der gute Rat erteilt werden, ihr Geld in der Tasche zu behalten, und nicht aus marltschreierische Reklame hineinzufallen. Die schlechten Neuheiten verschwinden sehr bald wieder, zahlreiche Gerupfte zurücklassend, dre guten werden überall schnell in Kultur genommen, dann in vielen Gärtnereien in großen Massen herangezogen, und eine Folge davon ist ein starker Preisfall, der in längstens zwei bis� drei Jahren jedermann die Anschaffung ohne größere Opfer ermöglicht. Jetzt, wo nach ungewöhnlich lmigem und ziemlich strengem Winter der Frühling wieder seinen Einzug halten will, legt sich auch der Laubenkolonist und Kleingartenbesitzer wieder die Frage vor, mit welchen schönen und interessanten Pflanzen er seine Rabatten und Beete besetzen soll. Es find gerade um diese Zeit einige gut- gemeinte Ratschläge willkommen. Bon den Zierpflanzen, die wir lediglich ihrer hübschen Blumen halber anpflanzen, werden in erster Linie diejenigen bevorzugt, die entweder im Freien Jahre Hindurch auLdauern und sich hier mit Leichtigkeit verwehren lassen, efet«her solche, die in einfacher Weise ztt überwintern sind und dann, im Frühling des folgenden Jahres gepflanzt, aufS neue e» freuen. Pflanzen erstgenannter Art sind die ausdauernden Stauden, von denen es jetzt wahre Prachtsorten gibt. Eine der herrlichsten Stauden, die überhaupt den deutschen Garten schmücken, ist unsere deutsche Schwertlilie(Iris germanica) mit schwertförmigen, wachsartig überhauchten Blättern. W"d wachsend kommt diese Pflanze in Deutschland nicht mehr vor. Höchstens hier und da einmal verwildert. In einigen Laubenkolonien ist sie aber ziemlich ver- breitet; diese Verbreitung ist begründet in ihrer leichten Ver- mehrungsfähigkei! durch Teilung alter Stauden, bei denen auch das kleinste Stückchen des dicken, kriechenden Wurzelstammes weiter- wächst. Hier und da kann man die Nachkömmlinge einer einzigen Pflanze durch Dutzende von Gärten verfolgen. Eine gewisse blaß- gelbe Sorte, eine andere hellblaue und dann wieder eine recht groß» blumige tiefblaue sind in vielen Kolonien verbreiiet und bilden in manchen Kleingärten den einzigen Rabattenschmuck. Die Gattung trägt ihren Namen nach der Göttin des Regenbogens. im Hinblick auf den vielseitigen Farbenschmuck mancher Blüten, von denen einige tatsächlich fast alle Regenbogenfarben zeigen. Was der Stieglitz unter den Vögeln, das ist die Iris unter den Garten- blumen. Die Blüten duften köstliche sind von wunderbarer Form, die äußeren mit je einem Bart versehenen Blütenblätter nach außen zurückgeschlagen, die inneren halbkreisförmig gegeneinander geneigt, einen sogenannten Dom bildend. Es gibt kaum eine kostbare Treib, Haus-Orchidee, die sich an Schönheit mit gewissen Iris messen kann, nur ist die Blütendauer letzterer eine kurze, doch blühen im Juni an jedem Schaft mehrere Blumen nacheinander auf. In aller- neuester Zeit sind auch in Deutschland durch Krcuzungsbefruch, tungen von diesen Iris wunderbare Gartensorlen gezüchtet worden, die alle bisher verbreiteten in den Schatten stellen. Achnliche Prachlblüher sind auch die Gladiolen. Die flachen, häutigen Knollen dieser Gewäaise können vom März ab einige Zentimeter tief in den Garten in vorher gegrabenen, aber nicht frisch gedüngten Boden gepflanzt werden. Wenn man bis Mai in Zwischenräumen von zwei zu hwei Wochen immer eine kleine Anzahl der Knollen pflanzt, so erzrelt man einen dauernden Flor vom Juli bis zum Eintritt der Fröste, denn je später gepflanzt wird, um so später erfolgt die!ölüte. Jede Gladiolenknolle treibt einen stattlichen Blütenschaft, an dem sich eine einseitswendige Rispe großer, weit geöffneter Blüten entfaltet. Sie sind wunderbar gefärbt, weiß, gelb, und dann wechseln wieder die Farben vom zartesten Rosa und Lila, bis zum tiefsten Rot und Blau, oft auch prächtiger Tusch- und Schlundzeichnung. Die blau blühenden Sorten sind neuere, sehr geschätzte Züchtungen. Bei einer Garten- forte, der sogenannten Praecox-Gladiole, gelingt es sogar. auS Samen in einem Jahre blühbare Pflanzen zu erzielen. Auch ab- geschnitten sind diese Gladiolen zum Schmuck vor. Blnmenvasen hervorragend geeignet. Man schneidet sie. sobald sich die unterste Blüte der Rispe öffnet, worauf dann im Zimmer nach und nach von umen nach oben eine um die andere Blüte bis zur Spitze noch zu voller Entwickelung gelangt. Nimmt man im Spätherbst die Pflanzen aus der Erde, so macht man die Beobachtung, daß die alten Knollen zu einem unscheinbaren Gebilde zusammengeschrumpft sind, daß sich aber auf jeoer eine bis drei neue Knollen gebildet haben, die man von der wertlos gewordenen Mutterlnolle abbricht und. nachdem die Schäfte gurückgeschnitten sind, bis zur Pflanzzeit im nächsten Jahr« trecken und frostfrei aufbewahrt. Eine weitere, prächtige, in neuester Zeit zu Hoher Vollkommen- heit gebrachte Mütenpflanze ist die Edeldahlie mit gleichfalls knollenartigem Wurzelstock. Die Dahlien find srostempsindlich und können deshalb erst von Mitte Mai ab gepflanzt werden. Jede Knolle muß einen kräftigen Pfahl erhalten, wie solche für Rosen» stamme üblich sind. Am besten setzt man zuerst den Psahl und pflanzt erst dann die Knolle dicht neben diesen. Verwendet man Dahlien zum Schmucke der Rabatten, so muß der Abstand von Knolle zu Knolle iMt Meter betragen. Dw erscheinenden üämmigen Hauptiriebe werden an den Pfahl angeheftet, die Nebentricbe läßt man unberührt wachsen. Die Hohe schwankt bei den einzelnen Sorten; es gibt niedrige von 80 bis 100 Zentimeter und solche von IVa bis 2 Meter Höhe. Beliebt sind die Sorten mit hübschen, großen, sternförmigen, aus röhriggerollten Blumenblättern zusammen» gesetzten Blüten, die auf starken Stielen hoch über dem Laube er- blühen. Die Hauptfarbe ist rot. com zartesten Rosa und Violett bis zum tiefsten Schwarzrot sind alle Schattierungen vertreten. Da» neben gibt es weiße und gelbe Blumen, aber, wie bei der Rose, so fehlt auch hier die richtige blaue Farbe. Ter Flor beginnt in der Regel im August und dauert bis zum Eintritt der Fröste. Nachdem das Kraut erfroren und über den Knollen abgeschnitten, werden letztere rasch ausgenommen und in einen frostsreien Keller, in trockenen Sand eingeschlagen, überwintert. Eine fast ebenso zu behandelnde und zu überwinternde K nolle npslanz« ist die Sauna, zu deutsch Blumenrohr. Auch hier sürd alle Farben der Edeldahlien vertreten. Die Saunas habe» prächtige, breite Blätter, teils grün, teils rot, und sind deshalb auch wirlungsvollc Blattpflanzen. Die Blütenrispen erheben sich hoch über das Laubwerk und ergänzen sich immer und immer wieder durch neue Austriebe aus den Knollen, so daß der Flor vom Vorsommer bis zum Oktober kein Ende nimmt. Unter den S o m m e r b l u me n. doS heißt, unter den ein- jährigen Blutenpflanzen, die, jetzt ausgesät, bald zu voller Ent» Wickelung gelangen, mit Eintritt des Winters aber absterben, be» findet sich eine neue Einführung aus Namagualand in LüdaftLq,
Ausgabe
26 (2.3.1909) 42
Einzelbild herunterladen
verfügbare Breiten