( Fortsetzung folgt.)

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Streifzüge durch die Gefchichte gen, bald zum Weltlichen über. Das Hanſeatiſch- volkstümliche aber

der Oper.

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so allgemein geworden sind. Haben Sie jemals gehört, daß man liegende musikalisch- dramatische Kunstform selbständig zu machen früher einmal an der Küste einen Schatz gehoben habe?" und fie ihrer bisherigen univardigen gwedbestimmung, mite ein „ Niemals!" höfisches Privatvergnügen zu sein oder eine feudale Unterhaltung " Doch ist es bekannt, daß Kidd ungeheuere Schäße aufge- wie Reiherbeize, zu entziehen, Tat, die noch heute speichert hat. Ich hielt es deshalb für gewiß, daß sie noch immer gilt. Gab es ant den italienischen Fürstenhöfen nur be in der Erde verborgen lägen; und Sie werden kaum noch über- ftellte, eingeladene Zuschauer, die sich auf ihrem geschenkten rascht sein, wenn ich Ihnen sage, daß ich die Hoffnung, ja, faft Size jeder Stimme des Bei oder Mißfalls zu enthalten bie Gewißheit in mir aufsteigen fühlte, das unter so sonderbaren hatten, bevor nicht der Gastgeber gnädig das Zeichen dazu gab, sa Umständen gefundene Pergament enthalte die verlorene Nachricht waren die Zuschauer in Hamburg   wirkliches Publikum, das sich mit über den Ort, an dem der Schatz bergraben lag." dem Sitz Stimmrecht erkaufte. So mußte die erste deutsche Oper in der alten freien Hansastadt ihren Spielplan auf das Behagen des Bublikums einstellen, ihr Unternehmen auf volkstümliche Ziele richten.. Wer einen halben Taler Geld und einen sauberen Rock hatte, durft den Naum es gab damals fast nur das Parterre betreten Man ging von den geistlichen Stoffen, die naturgemäß anfangs über fonnte die der Zeit riefen nach italienischem Import. Der auf der Höhe der Zeit stehende Geschmack forderte das wäliche Element, den italienischen Biergesang und galante in Mythologie vermummte Stoffe. Von So alt wie die menschliche Kultur ist das Drama, ein Stück die Namen der Hamburger Hauskomponisten, wie Theile, Keiser, der ersten deutschen   Oper ist heute wohl nichts übrig geblieben als Leben in künstlerischer Form mitgeteilt auf den Brettern, die die Mattheson und Telemann. Nur einer von ihnen, Georg Welt bedeuten. Wie alt aber ist die Oper? Gewöhnlich glaubt man, Friedrich Händel  ( 1685-1759), der für Hamburg   die vier daß die Kunstform der musikalischen Oper viel jüngeren Ursprunges italienisch deutschen   Opern Almira  "," Nero"," Florindo" und sei und erst aus den Zeiten der italienischen Renaissance fich ein- abermals eine" Daphne" schrieb, sollte unsterblichkeit erringen. gebürgert habe. Das ist ein Irrtum. Schon die alten Griechen Das übrige Deutschland   wurde von italienischen wandernden fannten die Oper, ja die Musilphilologen behaupten fogar, daß die Operntruppen bejezt, die Oper noch viel älter sei als die Blüte des flassischen Hellas. Es be- in Wien  , München  , Berlin  , Dresden  , Stuttgart  , Leipzig  , ihre musikalischen Thespistarren steht kein Zweifel, daß z. B. die Dramen des Sophokles, Aeschylos Braunschweig aufschlugen. Man unterschied mun zwischen Opera seria Euripides, die Komödien des Aristophanes   musikalisch rezitiert und Opera buffa  , der ernsten, dramatische Stoffe behandelnden Oper wurden. Es gab Instrumentalmusik, die Chöre waren Monodien, und der komischen, mit Vorliebe antife Stoffe schablonenhaft d. h. einstimmige Gesänge. In der„ Orchestra" der Alten faßen travestierenden Oper. Während die italienische und die in Franks freilich noch keine Musiker, das war der„ Tanzplatz", der Teil, auf reich, England und Deutichland italienifierende Oper allmählich welchem sich gemessenen Schritts der Chor im Drama bewegte, der immer mehr zu einem virtuoien Gesangsvorwand der Primadonnen Chor als der ideale, unbewegte Zuschauer in der griechischen und Sopran singenden Kastraten versimpelte und versumpfte, bot Schicksalstragödie. Leider sind die Schätze der altgriechischen Opern der Leipziger   Thomaskantor Adam Hiller  ( 1728-1804), ein musik verloren gegangen bis auf ganz geringe Spuren. So find wackerer deutscher Musifus, mit seinen echt deutschen„ Singspielen" wohl einige Bruchstüde von Flötenmelodien aus den Vögeln" der aufblühenden Kunstform nationalen Boden und zeitgemäßere und den„ Persern" des Aristophanes erhalten, außerdem ein paar Borlagen. Hillers Singspiele, die stilistisch zwischen der italienischen Takte Chormelodien aus dem„ Orestes" des Euripides  . Dann kommt eine große Lücke in der Geschichte der Oper. Erst das Zeitalter Opera buffa   und der franzöfifchen Opéra comique ftanden, und allerlei Vorgänge des deutschen   Familien- und Landlebens ber Renaissance mit seinem Streben, die künstlerische Kultur des wie der Zeitgeschichte behandelten( Die Jagd"," Lottchen am Hofe", Altertums neu zu beleben und mit Gegenwartsteimen zu befruchten, Die Liebe auf dem Lande"," Der Dorfbarbier"," Der Erntefranz", war auch der Wiedergeburt der Oper günstig. In Florenz   stand die" Die Jubelhochzeit"," Der Strieg") bilden den ersten bescheidenen Wiege der modernen Oper. Ein Kreis gebildeter und funstsinniger Grund zur späteren deutschen   Spieloper der Schenk, Ditters  . Männer in den Salons des Grafen Bardi legte den theoretischendorf( Doktor und Apotheker"), Kreuzer( Das Nachtlager von Grund zu dem italienischen dramma per musica  ". Das war zu Granada  "), Flotow  ( Alessandro Stradella  ", Martha  "), Lorging nächst nichts als eine bewußte Reaktionserscheinung, ein Kampf( Der Wildschüß"," Waffenschmied"," gar und Zimmermann"," Un gegen die den Text, das Wort ganz vernachlässigende Kontra- dine"," Die beiden Schüßen"," Hans Sachs  "," Die Rolandsknappen") punftistenkunst der Niederländer. Wie Richard Wagner   fast und Nicolai( Die lustigen Beiber von Windsor"," Die Heimkehr dreihundert Jahre später der Großen Oper der Italiener und Fran- des Verbannten"). Der alte Hiller schrieb in seinen Operetten eine zosen, dazu Jakob Meyer Beers, genannt Meyerbeers, mit feinem höchst einfache, treuherzige und volksmäßige Mufit, trefflich in ihrem revolutionierenden Musikdrama den Krieg erklärte, das Wort von Ausdruck, aber hausbacken und derb, wie die Texte. Beides entsprach ganz der Tyrannei der Musit befreite und die Musik der Oper von ihrer genau den enggemütlichen, patriarchalischen, aber philisterhaftenZuständen felbstherrlichen Stellung weg- und auf die edle Aufgabe, ein Mittel des damaligen Deutschland  . Ganz anders Dittersdorf  ( 1739 des tondichterischen Ausdrucks zu sein, hinwies, so machten bis 1799). Er hat auf fomischem Gebiete vor Lorging das Größte das 1594 die Florentinischen Nobili Bardi, Galilei  ( der Vater in Deutschland   geleistet und jetzt noch bewähren seine Werke, hier Galileo Galileis) und Strozzi  , die Florentinischen Musiker Caccini und da aufgeführt, ihre Wirkungsfähigkeit. Die Arien find freilich und Peri ganz ähnlich, nur in der Richtung gegen die alt verstäubt und veraltet, aber in den Ensembles und Finales steckt niederländische Kirchenmusik. Aus fleinen Intermezzi und drama- noch ursprüngliche komische Kraft, und eine Kunst, die Personen in tischen Szenen entstand damals in Dafne  ", komponiert von heiteren Tönen zu charakterisieren, die direkt auf Mozart den beiden oben genannten Musikern, gedichtet von Rinuccini Hinweist. Nehmen wir zu allem hinzu, daß Dittersdorf  die erste wirkliche fleine Oper, in der die einzelne feine Stoffe unmittelbar dem Leben des Volkes entnahm, Singstimme vorherrschte, im Gegensatz zu der 4-16stimmigen, das daß fie ein treuer Spiegel der öffentlichen Zeitfeele waren, Wort nach allen Regeln des Kontrapunktes malträtierenden Madri( besonders:„ Betrug durch Aberglauben"," Hieronymus Knicker" ,,, Liebe galen" und Messen der Niederländer. Damit war der erste ent- im Narrenhaus"), so erklärt sich ihre außerordentliche Beliebtheit in fcheidende Schritt getan, die Musik zur wahren Seelensprache zu Wien  . Die Opern Dittersdorfs wurden in Wien   durch die Mozarts machen, sie ausdrucksvoll fingen zu laffen und sie aus den Banden rasch in Schatten gestellt. des kirchlichen Dogmen- und Formelwesens dem reinen Menschentum zuzuführen.

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Wolfgang Amadeus Mozart  ( 1756-1791) schuf, aus­Wir lassen hier die für unsere orientierenden Zwecke gleich gerüstet mit dem Göttergeschent unendlicher Melodienfülle, mit dem gültigen Spaltungen der jungen italienischen Oper in verschiedene ernsten Willen zum Drama", ausgerüstet dazu mit der Gesangs Schulen und einander ingrimmig bekämpfende Richtungen außer technik und dem Wohllaut der Italiener, die deutsche tomische acht und steigen dafür lieber einmal aus dem Lande der Zitronen, Oper. Mozarts Entwickelung stand anfänglich ganz und gar im Lieder und Pfaffen über die Alpen   nach Deutschland  . Hier Dienste von Erzbischöfen und Erzherzögen. Der österreichische herrschte noch der vielstimmige rauhe Mönchsgesang, die architekto- Kirchen- und Feudaladel hielt sich damals Leib- und Hoftompositeure. nische Mujit als firchlicher Kultgegenstand. Bon felbständiger Daß aus diesen kleinen Privatkapellen der Esterhazy, Hazzfeld, Melodie aus dem Geist der Sprache heraus hatten wir Barbaren, Thun  , Morzin und Lobkowiz das Genie Mozarts und Haydns ganz in den Fesseln der Niederländer, ebensowenig Ahnung wie von hervorgehen konnte, wurde von der orthodoxen Musikgeschichts­den finnlichen Reizen des wälschen Bel canto. schreibung bisher immer als ein Verdienst der gnädigen Mäcene, In Deutschland   zog, abgesehen von der ganz vereinzelten die bei ihrem Hofmusitus und Hofkapellmeister Sonaten, Quartette Aufführung einer Oper Dafne" von Heinrich Schütz  ( die und Sinfonien bestellten, aufgeschrieben. Ich glaube, es beweist beiden ersten Opern diesseits und jenseits der Alpen   behandelten eher die Elastizität und Widerstandsfähigkeit unserer Musikgenies, die merkwürdigerweise den gleichen Stoff!) die Oper erst 1678 in am fich allen widrigen Zeitumständen zum Trotz( zu diesen widrigen burg   ein. Hamburg   war die erfte deutsche Stadt, die sich dank des Umständen müssen wir das Gefühl ferviler Abhängigkeit von Opferfinnes einiger reicher Bürger eines öffentlichen Theaters erfreuen einem launischen Magnaten, dem die Kunst nichts wie Lonnte. Die Hamburger Oper bestand bis 1738 und machte ein ein tönender Zeitvertreib war, unbedingt rechnen) aus halbes Jahrhundert lang Hamburg   zum musikalischen Mittelpunkt dem Dämmer enger Fürstenhöfe zum hellen Licht der Deutschlands  . Dieses von dem Komponisten Reiser und dem philo- Weltensonne durchringen konnten. Dieses Genie wurde von den logischen Schöngeist Drüfike gegründete und geleitete Opern- Fürsten   und Mäcenen zulegt erkannt und respektiert. Der junge " Internehmen war als erster Versuch, die in den Geburtswehen Mozart   wurde vom Oberküchenmeister( Graf Arco hieß der Edle

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