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Nr. 1. 17. Jahrgang.

Lokales.

Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Die Jahrhundertfeier in Berlin

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Zwangsinnungs- Herrlichkeit.

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Mittwoch, 3. Januar 1900.

Rettungsgesellschaft und Unfallstationen wird aber vielleicht Die Verpflegungskosten in den städtischen Krankenhäusern. bas eine Gute haben. daß die Frage der Ueber Im Jahre 1898/99( bezw. im Vorjahre 1897/98) erforderte der Be­nahme des öffentlichen Rettungswesens durch trieb der städtischen Krankenhäuser eine Ausgabe von zusammen die Stadtgemeinde rascher in Fluß fommt und eher ihrer 2488 554( 2 304 050) Mark. Bei zusammen 807 446( 721 077) Ver­wird namentlich von der liberalen und unparteiisch- byzantinischen Lösung entgegengeführt wird. G3 versteht sich ganz von selbst, daß pflegungstagen macht das 3,08( 3,20) Mark pro Tag und Kranken. Presse in spaltenlangen Beschreibungen verherrlicht. Wäre es auch das Rettungswesen von den anderen Einrichtungen für die öffent Durch Abzug der geringfügigen Einnahmen aus der Anstalts­unverantwortlich von uns gehandelt, wollten wir die Druckerschwärze liche Gesundheitspflege nicht getrennt werden kann, also wie diese wirtschaft wurde dieser Betrag auf 2470 820( 2 288 284) Mark oder nur annähernd so strupellos draufgehen lassen, wie diese Blätter, so zu den Aufgaben der Kommune gehört. Dann darf es aber pro Tag und Kopf 3,06( 3,17) M. vermindert. Fügt man zu dieser find doch einige Züge aus der Scenerie des allernensten Jubels als ebenso wenig wie irgend ein anderer Zweig der öffentlichen Ge- Mehrausgabe die Zinsen vom Grundeigentum und vom Inventar Kulturbild auch für unsere Leser von Interesse. Wir folgen fundheitspflege im wesentlichen der Fürsorge privater Streise über- hinzu, so ergeben sich als Selbstkosten der Stadtgemeinde 3 077 890 einem Bericht des Berl. Tagebl.": lassen werden gleichgültig, ob es sich dabei um eine Juter( 2883 294) Wart oder pro Tag und Kopf 3,81( 4,00) Mark. Der Hof hat mit einem Dank und Bittgottesdienst essentengruppe oder um eine gemeinnügige Bereinigung handelt. Bicht man hiervon die Erstattungen auf Kur, Verpflegungs- und das alte Jahrhundert beschlossen und das neue be= Beerdigungskosten ab, so bleiben von der Selbstkosten ungedeckt und gonnen. Die am Neujahrstage übliche tirchliche Vormittagsfeier in sind also von der Stadtgemeinde zu tragen 2 283 535( 2 095 477) W., der Schloßkapelle fiel diesmal aus, der Gottesdienst war in die pro Tag und Kopf 2,83( 2,91) M. Aus diesen Zahlen geht hervor, Stunde vor Mitternacht verlegt; ihm folgte eine Unter den hiesigen Tischlermeistern, welche mit Beginn des nenen daß die Selbst fosten der Verpflegung in den städtischen Kranken­Defilier- Cour in Weißen Saale in der Weise, wie sie all- Jahres gezwungen sind, der neuen Zwangsinnung beizutreten, herrscht häusern von 1897/98 zu 1898/99 geringer geworden sind. jährlich im Nitterfaale stattzufinden pflegt. die größte Misstimmung über das eigenmächtige Gebahren der alten Die Verpflegungssäge bleiben zwar auch nach der vom Weiter meldet das Tageblatt", daß der Kaiser befohlen Junung, welche am 29. Dezember sang- und Klanglos zu Grabe ge- Magistrat beschlossenen Erhöhung noch erheblich hinter den Selbst­habe, den Gottesdienst acht Minuten vor Mitternacht zu tragen wurde. Während diese Immung nur ca. 1200 Mitglieder auf- tosten zurück, aber angesichts der oben nachgewiesenen Verringerung beenden, da die Defilier- Cour punkt 12 1hr beginnen solle. Was wies, wird die neue Zwangsinnung einen Mitgliederbestand von weit der Selbstkosten berührt es doch eigentümlich, daß die Verpflegungs­so leicht keinem von seiner Sache ergriffenen Versammlungs- und über 3000 zählen. Die alte Jung wird also nur ungefähr fäße gerade jetzt erhöht worden sind. Der Magistrat begründet Parlamentsredner möglich sein wird, gelang dem in Andacht ver- den dritten Teil der Mitglieder der Zwangsinnung stellen, würde diese Maßregel allerdings nicht mit finanziellen Rücksichten, junkenen Oberhofprediger Dr. Dry ander vortrefflich; den be- also bei allen Abstimmungen in der Winorität sich befinden, wenn sondern beruft sich darauf, daß er durch die von der Charité­geisterungsvollen Worten, mit denen er den wichtigen Aft feierte, allen Mitgliedern der Zwangsimung das gleiche Stimmrecht ge- direktion beschlossene Erhöhung der Verpflegungssäge zu einer war mit militärischer Bünktlichkeit auf die Minute ihr Ziel gesetzt. währt würde. Mit allen Mitteln strebte deshalb der Vorstand der gleichen Erhöhung für die städtischen Krankenhäuser gezwungen sei, 33 Schüsse leiteten dann das Bundesrats- Jahrhundert ein. alten Innung dahin, sich und seinen Trabanten die Herrschaft auch wenn hier nicht eine Ueberfüllung eintreten solle. Für die letzte Am nächsten Mittag war eine Neuweihung" der in der Zwangsinnung zu sichern. Zunächst wurde den Mitgliedern Stadtverordnetenfitung hatten unsere Genossen den Antrag ein­Fahnen und Standarten des Garde corps im 3eugbauie. der neuen Jimmung das Recht, sich selbst ein Statut zu geben, gebracht, die Versammlung solle den Magistrat ersuchen, feinen Be­Darüber berichtet das Tagebl.": Kurz vor 12 Uhr erschien die dadurch entzogen, daß die alte Immung ohne die schluß vorläufig noch nicht auszuführen. Die Mehrheit der Ver­Kaiserin in großer Galaauffahrt in der von 6 Trakehner Hengsten fünftigen neuen Mitglieder der Zwangsinnung zu befragen oder sammlung hielt den Antrag merkwürdigerweise nicht für drings gezogenen Hochzeits- Glas- Galatutsche mit zwei Spigen zur Winwirkung heranzuziehen, das Statut für die Zwangsinnung lich und verschob die Beratung bis nach Neujahr. Inzwischen ist reitern vorauf am Zeughausportal. Die Feier wurde vom Trompeter- felbst herrlich feststellte. Dieses Statut macht die Mit- die für den 1. Januar 1900 angeordnete Erhöhung bereits in Kraft corps des 1. Garde- Dragonerregiment mit dem Niederländischen Dank- glieder der Zwangsinnung dadurch rechtlos, daß in der Immungs- getreten. Das hindert aber nicht, sie einstweilen wieder rückgängig gebet eingeleitet, nach welchem der evangelische Feldprobft D. Richter die versammlung nicht allen großjährigen Mitgliedern dieser Inning zu machen, wenni Stadtverordneten- Versammlung und Magistrat den Weiherede hielt, in welcher er auf die Dekoration des Altars Bezug Zutritt und Stimmrecht gestattet wird, wie es nach§ 92 der Gewerbe- guten 23illen dazu haben. nahm:" In Schwert und Schild unter dem Kruzifir, das jell unsere Ordnung zulässig, bestinimit vielmehr, daß die Jumungsversammlung gute Wehr und Waffen bleiben, und des Schildes Inschrift die große nur aus Delegierten besteht, deren Zahl auf 168 festgesetzt wurde. Die städtische Taubstummenschule, die am 4. Januar vor Barole auch für das neue Jahrhundert: Zu Schirm und Schuß, Zu 25 Jahren eröffnet wurde, hatte damals zunächst nur 2 Klaffen init That und Truz, Zu Eieg im Streit, on Gott geweiht!" durch leberrrumpelung der bisher der Junung fernstehenden holte Erweiterung auf 7 Stlaffen mit 96 8öglingen gebracht. In dieser Delegiertenversammlung hofft mum die alte Jung 35 Böglingen. Sie wurde aber schon bis Ende 1877 durch wieder­Als der Geistliche die Weihe mit der Aufforderung einleitete: Sound deshalb unorganisierten Tischlermeister, sich die Mehrheit sichern meneste, das Jahr 1898 behandelnde Bericht der Schuldeputation benget denn die Stnie und fenfet die Fahnen und Standarten zu fönnen. In aller Stifle, ohne die neuen Zwungsinnungs- Mit­bor dem Herrn der Heerscharen droben!", der Kaiser auf beide Knie nieder, ein gleiches auf, welche den alten Junungsgrößen auch in der Zwangs- unterweisung die Gemeinde zu sorgen hatte, der königlichen Taub­ließ ich glieder zu hören, stellt man die Kandidaten zur Delegiertenwahl giebt die Frequenz auf 187 Böglinge an, die sich auf 12 Klassen ver­teilten. Vor 1875 wurden die taubstummen Kinder, für deren thaten die Prinzen und die große Zahl der Offiziere, imung die Herrschaft sichern Herrschaft sichern sollen, während die übers stummenanstalt überwiesen. die entblößten Hauptes und mit gefalteten Händen um den wältigende Mehrzahl der neuen Mitglieder völlig Die Stadt zahlte dafür ein Schulgeld rechtlos Kaiser geschart, den Weihespruch hörten. Die Kommandeure von jährlich 96 M. Die Anstalt vermochte aber nicht alle Ange­gemacht und nur die Pflicht zum Zahlen der Beiträge und der vom meldeten aufzunehmen. Ende 1874 z. B. waren nur 58 Kinder auf jenkten die Feldzeichen bis auf die Brüstung der Treppe, und im Vorstande festzusetzenden Strafgelder haben soll. Nach dem neuen Lustgarten feuerte zu gleicher Zeit die Leibbatterie einen Saint Statut hat jedes Jungsmitglied zu zahlen: 1. einen vierteljähr fürzerer Zeit ohne Unterricht waren. diese Weise eingeschult, während noch 38 andere feit längerer oder bon 100 Schuß. Nach dem Amen spielte das Trompetercorps das lichen Beitrag von 1 M. 2. für jeden beschäftigten Gesellen und von den taubftummen Kindern in Berlin im allgemeinen mit der­Heute wird die Schulpflicht Arbeiter noch jährlich 50 Pf., 3. für jede in der Werkstatt befindliche selben Regelmäßigkeit erfüllt wie von den vollsinnigen. Hilfsmaschine einen Extrabeitrag von jährlich 3 M., 4. Exirabeiträge, welche von der Innungs-( Delegierten-) Bersammlung festgesetzt werden. Eine Stiftung von 15 000 m. hat der Fabrikant Moritz Ferner bestimmt das Statut noch, daß Mitglieder, die dem Borstande un- Rosenow zu seinem 25 jährigen Geschäftsjubiläum zum Besten von Und das Volk? Das" Bolk" durfte in der Silvesternacht richtige Angaben über die Zahl der von ihnen beschäftigten Gesellen oder Berliner Waisenkindern errichtet, die ein Handwerk der Kurz- und Allotria treiben. Es machte von dieser behördlichen Lizenz gut- Maschinen machen, vom Vorstande mit Ordnungsstrafen bis zu Galantericwarenbranche erlernen wollen und sich unter die Obhut gesinnten Gebrauch, schrie Unter den Linden Profit Neujahr" und 20 M. belegt werden können, und die hinterzogenen Beiträge des Jubilars stellen. führte unverdrossen den Ordnungskampf gegen den Cylinderhut. nachgezahlt werden müssen. An finanziellen Mitteln dürfte Mit Stolz berichten die Zeitungen, daß die Polizei in diefer es demnach der Zwangsimmung nicht fehlen. Die städtischen Krankenhäuser, drei Hauptanstalten im Dies scheinen Silvesternacht ein Auge zugedrückt und" nur" 133 Verhaftungen vor- auch die Väter des Friedrichshain , in Moabit und am Urban und eine Hilfsanstalt in iteiten Statuts genommen habe. angenommen zu haben, ber Gitschinerstraße, nahmen 1898 99( bezi. 1897/98) zusammen deshalb sind die att die Vorstandsmitglieder zu zahlenden 29 341( 25 402) Stranfe auf. Entschädigungen 2c. Wird der aus dem Vorjahr über­recht hoch bemessen worden, ip find für den ersten Obermeister jährlich 3000 M., für den zweiten 31 481( 27 371) Stranke behandelt. An der Steigerung der nommene Bestand von 2140( 1969) mitgezählt, so wurden überhaupt Obermeister 1800 2. 2c. festgesetzt worden und zwar von den Zimmungs- Aufnahmen( von 25 402 auf 29 341, also unt 3939 15,5 Proz.) größen, welche sonst nicht laut genug auf die bezahlten

Tedeum.

Nunmehr trat der Kaiser einige Schritte vor und hielt an seine Generäle und Offiziere eine längere Ansprache, die wir im politischen Teil im Wortlaut mitteilen.

Der

Stubenrauch, Eisenbahnminister Thielen, bekannt durch Agitatoren" der gewerkschaftlichen Organisationen Friedrichshain ( von waren verhältnismäßig schwach beteiligt die Anstalten im

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Bum Schluß sei noch erwähnt, daß dem kaiserlichen Oberst Schent, Fürsten Hermann v. Haßfeldt zu Trachen berg, Oberpräsidenten der Provinz Schlesien , unter der Bezeichnung eines Herzogs zu Trachenberg , Fürsten von Hatzfeldt , die Herzogs­würde verliehen wurde.

So wurde das чcue Jahrhundert mit Glanz eingeleitet.

Das Rettungswesen

tar in Berlin bis in die neueste Zeit hinein sehr mangelhaft, oder richtiger gesagt, überhaupt nicht organisiert. Seit der Errichtung von Sanitätswachen war auf diesem Gebiet nichts Nennenswertes mehr

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Der Wohnungsmangel,

Ein nicht geringer Teil des gutgesinnten Volkes aber wurde in den Adelsstand und noch höher hinauf erhoben. Die Blätter zählen 29 zivilistische und militärische Bürgerliche auf, die fortan sich von" nennen dürfen. Unter ihnen befinden sich Landrat fein Spar- Talent, Admiral Köster und der Kriegervereins- General- der Arbeiter schimpfen. Schon die alte Jumung hat weit 7939 auf 8113), dagegen sehr start die Anstalt in Moabit 9062 auf 9640) und am Urban( von lieutenant Spiz. Auch sind zwei Frankfurter Bankiers, Adolf und über die Hällte aller Einnahmen, nämlich 6383,50 Mark,( von .oriz Grunelius darunter. Ein Kammerherr wurde außerdem für Entschädigungen, Gratifitationen, Tantiemen, Repräsentations- zember 1897 eröffnete Anstalt in der Gitschinerstraße( von 476 7925 auf 9637) und die allerdings erst im De­zum Grafen gemacht. In den Fürstenstand" aber wurden und Agitationsfosten verpulvert. Im Etatsjahr 1898/99 betrug die erhoben der Graf Richard zu Dohna Schlobitten und der Gesamteinnahme der Junungskaffe 12 099,98 m., die Gesamtausgabe anlassung der Aufnahme angegeben ist, famen 8115( 7401) auf 1951). Bon 30 022( 26 091) Kranken, bei denen die Ver­Birkliche Geheime Nat Graf Edzard zu Innhausen und aber 11 662,70 M. Von der Ausgabe erhielten: Die beiden Ober- auf eigene Meldung in die Anstalt, 12 342( 9829)= 41,1( 37,7) Proz Knyphansen auf Lügburg, endlich aber Phili, der meister eine Entschädigung voir 1600 W., der erste Obermeister als Mitglieder von Krankenkassen und Berufsgenossenschaften, 2173 Nordlandsdichter, auch bekannt als Wiener Botschafter, Graf ferner eine Mietsentschädigung von 300 M. und für Ausschreiben der( 1614) auf Veranlassung der Armenkommissionen usw. usw. Vorschuß­Philipp zu Eulenburg. Neben dem tief unter ihm im Range Lehrbriefe 86,50 M., der Kassierer eine Tantieme von 439,64 W., zahler waren nur 1225( 1026) darunter. Die Mehraufnahmen kamen, stehenden Major Lauff gilt der jetzt gefürstete Eulenburg als der be- die Prüfungskommission eine Entschädigung" von 1259,80 M., und der wie man sieht, größtenteils auf die Mitglieder von Krauten deutendste Dichterpatriot des verflossenen Jahrzehnts. Er steht selbst erste Obermeister und Schriftführer eine Gratifikation" von zu lassen und Berufsgenossenschaften. über Goethe, da dieser es nur bis zum Minister brachte. sammen 650 M. An die Vorstandsmitglieder wurden außerdem für Agitation zur Zwangs- Junung" 1887 M.; a Repräsentationsfojten Die Berliner Schuljugend belief fich Ende 1898 auf bei beim Tischlertag 375 W. und für Recherchieren der Lehrlinge" nahe 14 Million. In den 380 Schulen, die zu diesem Zeit­285,50 M. ausgezahlt. punft in Berlin vorhanden waren, befanden sich 248 487 Schüler Fürwahr, da sind doch die sogenannten bezahlten Agitatoren" und Schülerinnen; davon tamen 201 975 auf die 225 Gemeinde­der Arbeitervereine reine aisenkuaben im Hinblick auf die schulen. Ende 1897 hatten sich in damals 376 Schulen 248 068 selbstlos ihres Amtes waltenden Junungs- Schüler und Schülerinnen befunden. Die Vermehrung der größen, welche ihre ganze Thätigkeit nur einzig und allein zum Schuljugend im Laufe des Jahres 1898 betrug aljo 5419. Wohle des Handwerts" entfalten. Dieses Plus bleibt nicht unerheblich zurück hinter dem des Jahres 1897, das sich auf 5695 belief. In den nächsten Jahren bis 1902 wird sich die Vermehrung der Berliner Schuljugend voraussichtlich noch weiter verlangsament, gethau oder versucht worden, bis im Jahre 1895 die Unfall- über dessen Zunahme im Laufe des Jahres 1898 wir bereits weil in dieser Periode wegen der geringen Geburtenhäufigkeit der tationen geschaffen wurden und zwei Jahre später die Ret- turz berichtet haben, ist in dem genannten Zeitraum besonders in Jahre bis 1896, in denen die Zahl der Berliner Geburten jogar ab­tungsgesellschaft zusammentrat. Der Konkurrensstreit, einigen Arbeitervierteln sehr auffällig hervorgetreten. In folut zurücging, eine weniger große Zahl von schulpflichtigen der damals zwischen diesen beiden Unternehmungen ausbrach, dürfte ganz Berlin waren Ende 1897 von 490 873 Wohnungen sowie Kindern in das schulpflichtige Alter eintritt. Dem Berliner Ge­noch in frischer Erinnerung sein. Er war im vorigen Jahre endlich Dienst-, Geschäfts-, Arbeitsräumen usw. 22 723 unvermietet, also meindeschulwesen könnte diese Periode zum Vorteil ge­Soweit beigelegt, daß er wenigstens nicht mehr vor der Oeffent- 4,6 Proz., dagegen Ende 1898 von 503 240 Wohnungen usw. mur reichen, insofern sie Gelegenheit bietet, den Mangel an lichkeit geführt wurde, aber jetzt ist er mit einem Male von neuem 13 495, alio 2,7 Proz. In den Stadtteilen ist der Prozentia ich neller und fühlbarer zu mildern, als das unter Schulen und die Ueberfüllung der Selassen aufs heftigste entbrannt. Prof. v. Bergmann, der der unvermieteten Wohnungen usw. sehr verschieden. Er war 1897 Vorsitzende der Rettungsgesellschaft, hat eine Broschüre Das Berliner am höchsten auf dem Wedding ( 12,1 Proz. aller Wohnungen diejes gewöhnlichen Verhältnissen möglich ist. Leider ist aber kaum zu er­Rettungswesen" veröffentlicht, in der er die Leistungsfähigkeit der Stadtteils), am niedrigsten im inneren Teil der jenseitigen Luijen warten, daß die Gelegenheit benutzt wird. Wenn durch die dem Unfallstationen in Zweifel zieht, und das Kuratorium der Unfall- stadt( 2,1 Proz.), 1898 am höchsten im inneren Teil des Stralauer nächst in größerer Zahl fertig werdenden Schulhäuser dem stationen hat darauf mit einer Zur Abwehr" betitelten Darlegung Viertels( 4,6 Proz.), am niedrigsten im äußeren Teil von dringendsten Bedürfnis genügt sein wird, geantwortet, die Herrn von Bergmanns Einwürfe zu entkräften fucht. Moabit ( 1,1 Proz.). Zurückgegangen ist der Prozentjaz in jämt Verminderung des Andranges schulpflichtig werdender Kinder wahr­Das Kuratorium der Unfallstationen betont darin, daß die beiden, lichen Stadtteilen, aber der Rückgang ist verschieden groß. scheinlich von der Gemeindeschulverwaltung als ein millkommener dem gleichen Zwecke dienenden Institutionen durch friedliches Er sant von 1897 zu 1898 in einigen Stadtteilen nur ganz gering- Anlaß betrachtet werden, sich wieder für einige Zeit auszu Rebeneinanderwirten der Allgemeinheit befier fügig, z. B. in der Altstadt von 3,7 auf 3,8, in der Friedrichstadt ruhen. Ganz ähnlich lagen die Verhältnisse vor ungefähr einem dienen könnten als durch Polemiken über Organisationsfragen. von 3,3 auf 2,9, dagegen in anderen auf weniger als die Jahrzehnt. Auch damals verlangsamte sich die Zunahme der schul­Wir möchten uns hierzu die Nebenbemerkung gestatten, daß die Unfall- Hälfte des borjährigen borjährigen Prozentiates, in der Pflichtigen Jugend für mehrere Jahre, aber ziemlich in demselben stationen zum mindesten ihre Entstehung der Rücksicht nicht auf Schöneberger Vorstadt von 4,1 auf 1,8, im öftlichen Teil der Maße verlangsamte fich auch die Vermehrung der Schulen. Die bie Allgemeinheit", sondern auf das private Interesse Tempelhofer Vorstadt von 3,7 auf 1,7, in der Oranienburger Vor- Folgen traten später in einer Steigerung der Schulnot zu Tage. einiger Berufsgenossenschaften verdanken. Im übrigen stadt von 4,9 auf 2,3, im nördlichen Teil der Rosenthaler Vorstadt Die Ferien der höheren Lehranstalten für das Jahr 1900 aber wollen und können wir den weiteren Verlauf des Streites von 4,5 auf 2,2, in zwei Stadtteilen fogar fast auf ein Viertel sollen nach dem Vorschlage des Magistrats wie folgt festgesezt als durchaus Unparteiische in Ruhe zusehen. Der Ausgang des vorjährigen Prozentiases, auf dem Wedding von werden: Osterferien: Mittwoch, den 4. April( Schluß), bis Donners wird, denken wir, nicht davon abhängen, wer den Mund am vollsten 12.1 auf 3,4, im äußeren Teil Moabits von 4,1 auf 1,1. Die Stadt- tag, den 19. April( Beginn des Unterrichts); Pfingstferien: Freitag, nimmt, sondern wer die besten Leistungen bietet. Buzugeben ist. teile mit dem stärksten Südgange des Prozentjages den 1. Juni bis Donnerstag, den 7. Juni; Sommerferien: Freitag. daß gegenwärtig beide Institutionen, unbeschadet der Motive ihres unvermieteter Wohnungen werden, mit Ausnahme der den 6. Juli bis Dienstag, den 14. August; Herbstferien: Sonn­Wirkens, dem öffentlichen Wohle schäzenswerte fowie mittelten Bevölkerung bewohnt. Am meisten trifft das nachtsferien: Sonnabend, den 22. Dezember bis Dienstag, den auch der Rettungsgesellschaft zeigt, wie rasch diese Unter- für den Wedding und den äußeren Teil von Moabit 8. Januar 1901. nehmungen fich als unentbehrlich erwiesen zu, wo auch der Rückgang am allerſtärksten war. Die Größe der haben. Die Unfallstationen leisteten 1899 in nahezu dadurch bewirkten Wohnmgsknappheit wird noch flarer, wenn wir 38 000 Fällen erste Hilfe, und die Rettungsgesellschaft wurde hier die absoluten Zahlen betrachten. Der Stadtteil Wedding Hebe zwingen wollte, die Zügel anlegen müffen. Die Reichsbank 1898/99( 1. Oktober bis 30. September) 6151 mal in Anspruch hatte Ende 1897 unter 35 063 Wohnungen noch 4260 unvermietete, hat bekanntlich die Summe von 80 600 W., die sie an Fräulein Goltz genommen. Selbstverständlich bedarf das Rettungswesen Berlins Ende 1898 dagegen unter 35 132 nur noch 1180 unvermietete. Im zu zahlen verurteilt wurde, nicht hergegeben, sondern gegen das Urteil noch sehr der weiteren Ausgestaltung, aber zu einer an- äußeren Teil von Moabit waren Ende 1897 von 27 466 Wohnungen Berufung eingelegt. Ella Goltz hat somit nicht die Mittel gehabt, das bereits gekaufte Weinrestaurant an der Ecke der Bülow und nähernden Vollkommenheit kann es weder durch die Unfallstationen 1081 unvermietet, Ende 1898 dagegen von 28 210 nur noch 297. Von noch durch die Rettungsgesellschaft gelangen. Die Rettungsgesell- denen, die durch ihren Beruf gezwungen sind, da draußen zu wohnen, wird Potsdamerstraße zu übernehmen. Der Kauf ist infolge dessen rüd­fchaft wird nie mehr leisten können, als der gute Wille der vor eine wiegend privaten Freunde und Gönner, auf beren Spendent fie an- Die Hausbesiger aber dürfen sich ins Fäustchen lachen und die für gewielen bejigiche Wohnungsknappheit überaus schwer empfunden. gängig gemacht worden. gewiesen ist, ihr erlaubt, und die Unfallstationen werden niemals sie günstige Lage des Wohnungsmarktes nach Kräften zu ihrem Vor­mehr leisten wollen, als sich mit den auch heute noch für ihre teil ausnutzen, d. h. die Mieten bis zu unverschämter Wirksamkeit mitbestimmenden Interessen der beteiligten Berufs- öhe emporschrauben. genossenschaften verträgt. Der neu entfachtenStreibegivischen Trage ber stuttur ift.

dann wird die

Blick in den neuesten Jahresbericht der en Ein Schöneberger, Verstadt, vorwiegend von einer weniger be abend, den 29. Eeptember bis Dienstag, den 0. Oktober; Weih­

Ella Golt hat ihrem Thatendrang, der sie in den Dienst der

Seiner Verhaftung entzogen hat sich der 23 Jahre alte Kanfmann Ernst Muz, der wegen Betrugs verfolgt wird. Mintz ist in die Teppichschwindeleien verwickelt, über die wir vor längerer Zeit schon kurz berichteten. Er arbeitete mit einem Sattlermeister und Sausbesiger weds aus der Pappelallee 36,87 ud eine