Einzelbild herunterladen
 

Nr. 2. 17. Jahrgang.

-

Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Donnerstag, 4. Januar 1900.

Ein Ketzerprozeß.

wollen, nicht aber die Beichte.

"

Kreuzzeichen, Priestertum und Jesuitenorden in roher Weise be­schimpft habe. Der Gerichtshof erkannte auf sechs Monate Ge: fängnis sowie Unbrauchbarmachung der Platten und Formen.

-

Kommunales.

-

-

förderte am 31. Dezember und 1. Januar 134 Millionen Briefe und Drucksachen. Bis zum 1. Jamiar abends waren die sämtlichen bis mittags eingelaufenen Briefsachen bearbeitet und den Adressaten zu­gestellt worden. Die am Nachmittag des 1. Januar aufgegebenen Briefe wurden erst Dienstag besorgt.

Die neuen Reichspostmarken zu 80 Pf. und 30 f., welche mit dem Beginn des Jahres eingeführt sind, haben den einen unans genehmen Fehler, daß sie in der Farbe einander zum Verwechseln ähnlich sehen. Das Rot der Marken zu 80 Pf. iſt mur um eine ganz geringe Abstufung dunkler als das der zu 30 Pf. Zieht man ferner in Betracht, daß die Zahlzeichen 8 und 3 einander recht ähnlich sind, so sind Verwechslungen und damit recht schwere Schädigungen des Publikums außerordentlich leicht möglich. Denn die Reichspost nimmt bekanntlich zum Unterschiede von Privatpersonen das juristisch ungeheuerliche Recht für sich in Anspruch, zuviel gezahlte Portobeträge nicht wieder herauszahlen zu brauchen.

wie der Berl. 8tg." mitgeteilt wird, mehrere Briefträger entlassen Wegen Handels mit der Jahrhundert- Postkarte sollen, worden sein. Den Postbeamten ist es bekanntlich verboten, Wert­zeichen, die sie bei sich führen, zu tenerem Preise an das Publikum zu verkaufen, als die Wertbezeichnung angiebt. In einem der Fälle ließ sich in einem Barbierladen in Moabit   ein Briefträger für eine Jahrhundert- Postkarte 20 Pf. geben. Zufällig war aber in dem Laden ein Geheimpolizist anwesend, der sofort auf den Post­beamten zuschritt und Name, Wohnung und Amt feststellte, um als dann die Angelegenheit zur Meldung zu bringen. Hoffentlich kommen die Beamten mit einer gelinderen Strafe, als der Entlassung, davon.

"

Wegen Beschimpfung von Einrichtungen und Gebräuchen der katholischen Kirche   hatte sich gestern der Schriftsteller Siegmar Mehring vor der vierten Straffammer des Landgerichts I.   unter Vorsitz des Landgerichtsrats Plejner zu verantworten. Unter Auflage gestellt war ein in Nr. 37 des It" vom 15. September v. J. veröffentlichtes Gedicht unter der Die socialdemokratische Fraktion der Stadtverordneten Ueberschrift:" Die feige That in Rennes  ." Das Gedicht Versammlung hat sich neu konstituiert. Sie hat den Genossen gloffiert das Urteil des Militärgerichts von Rennes  , an welchem es in mehreren Strophen scharfe Kritik übt. Es wird darin geschildert Singer zum Vorsitzenden, Borgmann zum stellvertretenden und beklagt, daß das sonst so stolze Frankreich   sich durch dieses Vorsitzenden und Stassierer und Bruns zum Schriftführer gewählt. Urteil selbst in bedauerlicher Weise degradiert habe. In dazwischen Die Sigungen der Fraktion finden Dienstags, abends 8 Uhr, geschobenen kürzeren Strophen wird das geistige Niveau der Be- im Rathause statt. wohner von Rennes   und die Bekundung ihrer Religiosität in der Im Anschluß an diese Mitteilung bittet die Fraktion die Partei­Mejse, Beichte, im Kreuzzeichen zc. und der Einfluß der Jesuiten   ge- genossen, die socialdemokratischen Stadtverordneten für den Dienstag geißelt. Das Gedicht hat in katholischen Blättern lebhafte nicht mit Versammlungsreferaten 2c. zu beauftragen. Ein solcher Denunziationswut angeregt, namentlich richtete sich diese gegen zwei Verzicht ist um so notwendiger, als Dienstags auch die Ausschuß Strophen, die sich auf die Leute, die in Rennes   zur Messe gehen und auf die Bauern bezogen, die ihr Kreuz vor Christ und seinen Sigungen stattfinden, denen unsere Genossen, soweit sie den Aus­Jüngern machen. Eine Strafanzeige hatte ursprünglich keinen Erschüssen angehören, gleichfalls beizuwohnen haben. folg bei dem Staatsanwalt, schließlich wurde aber die Strafverfolgung Auf die Tagesordnung der Sihung der Stadtverordneten angeordnet. Der Angeklagte, der Dissident ist, bestritt ent- Versammlung am heutigen Donnerstag sind u. a. folgende Gegen schieden, die Absicht gehabt zu haben, die katholische Kirche   und ihre stände gestellt: Einführung der wieder bezw. neugewählten Einrichtungen zu berünglimpfen. Das Gedicht sei unter dem auf- Mitglieder der Verfanunlung; Wahl des Vorstehers und des Vorsteher regenden Eindruck des Urteils von Rennes   entstanden und sein Stellvertreters; Wahl von drei Beisigern und drei Stellvertretern Hauptgedanke sei zunächst das Mitleid mit Frankreich   gewesen, das derselben. Beschlußfassung darüber, an welchem Tage und zu Surch jenes Urteil in der ganzen Welt an Anschen eingebüßt habe. welcher Stunde die ordentlichen Sigungen der Versammlung im Um zu erklären, wie ein folches Irteil nur möglich war, habe er das Jahre 1900 stattfinden sollen. Beschlußfassung über die Neu­Milien schildern wollen, in welchem sich der Prozeß abspielte. Es sei be- wahl: des Ausschusses für die Wahl der umbesoldeten Ge- Nationale Blätter, die natürlich monarchisch bis in die Knochen kannt, daß gerade in der Bretagne   Pietismus   und Heuchelei zu Hause meindebeamten, des des Ausschusses zur Begutachtung der Vor- find, ergehen sich zur Zeit über die steinalte Großmutter des deutschen  feien. Es lasse sich schon grammatikalisch nachweisen, daß er mit lagen wegen Anstellung beziehungsweise Pensionierung be- Staisers in allerhand Scherzen. Ein Ableger der Deutschen Tages seinem Gedicht nur die Gesellschaft zu Rennes  , nicht aber die foldeter Gemeindebeamten und Lehrer und des Ausschusses zeitung", das Deutsche Blatt", wartet mit folgendem Wig auf: fatholische Kirche habe treffen wollen. Er habe nur kennzeichnen für Petitionen. Beschlußfassung über die etwa sonst noch zu Schon furz vorm Silvesterpunsche war die Nachricht aus London  wollen, welche Sorte von Menschen dort wohne, wie allerdings die wählenden ständigen Ausschüsse: Ausschuß für Rechnungssachen und über Kalau zu uns gedrungen, daß Queen Victoria   von einem Jejuiten ihren Einfluß dort geltend machen, und wenn er erwähnte. Ausschuß zur Vorprüfung der Gültigkeit der Stadtverordnetenwahlen. heftigen Unwohlfein ergriffen worden sei; sie habe Bullern im wie ein General, der soeben vor Gericht eine Lüge bekundet habe, Berichterstattung über die Borlagen betreffend den Vorentivurf M a gen. Leider müssen wir unsern Lesern heute mitteilen, daß äußerlich fromm zur Beichte gehe, so habe er nur den General treffen zum Erweiterungsbau des Friedrich Wilhelm- Hospitals in der Königin Victoria   immer noch nicht von diesem Leiden befreit ist, Staatsanwalt Romen erachtete eine Beschimpfung von Ein- Ballijadenstraße 37 und die Einstellung der Erhebung der Gemeinde- troydem sie sich seit Wochen beständig auf der Retirade be= Einkommensteuer nach dem Steuersatze von 4 M., die Einkommen von findet." richtungen der katholischen Kirche   für vorliegend. Unter Beschimpfung mehr als 660 M. bis einschl. 900 M. umfassend, vom 1. April 1900 ab. im Sinne des§ 166 sei nicht nur immer eine besonders rohe und Vereinbarung mit den Vororten zwecks gemeinsamer Fragestellung 2c. bei Seidenpapier, von Druck- und Backpapier, ebenso die Erzeuger von Auch das Papier wird teurer. Die Fabrikanten von Zellstoff­grobe Beleidigung zu verstehen, sondern es reiche nach einem vor der am 1. Dezember 1900 stattfindenden Volkszählung und die Papierwaren, insbesondere Düten und Beuteln, haben sich dahin liegenden Reichsgerichts- Erkenntnis ein stärkerer Grad der Achtungsverfügte Erhöhung der Kur- und Verpflegungs- Kostensäge in den geeinigt, eine zehnprozentige Preiserhöhung eintreten zu lassen. Der verlegung aus. Er behaupte, daj der Angeklagte in städtischen Krankenhäusern. Wahl der Stadtverordneten Esmann, Aufschlag wird mit dem fortwährenden Steigen der Rohmaterialien­seinem Schandgedicht" mit Absicht und leberlegung Styllmann, Herbig. Jacobi, George und Rosenow   zu kommunal- und Kohlenpreise, der Arbeitslöhne usw. begründet. Mit den Papier­feine Giftpfeile gegen die fatholische Nirche gerichtet and tags- Abgeordneten bezw. Etellvertreten.- Die Ferien Händlern sollen Vereinbarungen getroffen werden, welche auch sie habe und diese habe treffen wollen. Nicht bloß die An der höheren Lehranstalten im Jahre 1900 2c., elf Rechnungen. gehörigen des katholischen und des evangelischen Christens Christen für die Preiserhöhung interessieren und ihnen eine entsprechende tums, sondern auch Juden hätten über dieses Gedicht die Köpfe Borlagen, betreffend den Ablauf der Wahlzeit eines Bürger Entschädigung gewähren. geschüttelt. Der Angeklagte habe die Abficht gehabt, durch sein Deputierten bei der Steuer- Deputation. Raufboldwefen. Ein Pistolenduell hat zwischen Weihnachten  " Schandgedicht" nicht nur die katholische Kirche   als solche zu ver Der städtischen Schuldeputation lagen in ihrer heutigen, und Neujahr im Grunewald   stattgefunden. Es standen sich ein unglimpfen, sondern die Messe und die Beichte, das Krenzzeichen, unter Vorsitz des Stadtschulrats Dr. Bertram stattgehabten Sitzung Jurist und ein Dr. W. gegenüber. Dr. W. ist früher, als er noch das Priestertum, das Priestergewand und den Jesuitenorden in be- zwei Gesuche um Errichtung von höheren Mädchenschulen Student war, in den Zeitungen schon einmal genannt worden. Von schimpfender Weise zu treffen und mit Stot zu befudeln. Mit Gewalt vor. Das eine Gesuch geht von dem Hausbesitzer- Verein Süden jüdischer Abstammung, gehört er der evangelischen Kirche an und habe er die katholische Kirche   für einen Aft, der als feige bezeichnet aus, welcher die Errichtung einer solchen Anstalt in der Tempelhofer   spielt sich gern als Antisemiten auf. Bei einer solchen Gelegenheit werde, verantwortlich gemacht und die ganze herbe Kritif. die Vorstadt anstrebt, während das zweite Gesuch die Errichtung einer fam es in einer Gastwirtschaft zu einem Auftritt, der zu dem Zwei­gegen das Urteil von Rennes   geltend gemacht werde, solle auf die höheren Mädchenschule auf dem Gesundbrummen bezweckt. In kampf führte. Einem Juristen gefiel das Auftreten Dr. W.s nicht fatholische Kirche in Anwendung gebracht werden. In außerordentlich ersterem Falle soll nach Beschluß der Deputation zunächst Erhebung und er erinnerte ihn nicht gerade in den höflichsten Formen an seine scharfer und mit Ausdrücken des Unwillens reich ausgestatteter Aus- angestellt werden über ein vorliegendes Bedürfnis, während im Abstammung. Dr. W. ohrfeigte seinen Gegner und wurde daraufhin führung suchte der Staatsanwalt den Nachweis zu führen, daß in anderen Falle die Deputation bei den städtischen Behörden die Be- von diesem auf Pistolen gefordert. Die Forderung wurde unter dem Gedichte die heiligsten Einrichtungen der katholischen Kirche   rücksichtigung befürworten will. Eine Petition der Schuldiener schweren Bedingungen im Grunewald ausgefochten. Der Jurist zum Gegenstand niederen Spottes und bodenloser Verächtlichmachung an den Gemeindeschulen um Gleichstellung in den Gehaltsverhält erhielt einen Schuß durch ein Bein und mußte in eine Privatklinik gemacht feien und dabei mit voller Absicht vorgegangen sei. nisien mit den Schuldienern an den höheren Schulen wurde bedauer­gebracht werben. Nach der Auffassung des Staatsanwalts wollte der Angeklagte durch licherweise abgelehnt. Ein Antrag auf Errichtung eines Unter­sein Gedicht zum Ausdruck bringen, daß nur Lumpen, verrichts für Stotternde wurde einer Kommission zur Vorprüfung Togene Staatsanwälte und Maitressen zur Messe überwiesen. gehen(!), er bringe in chnischer Weise das Zeichen des heiligen Serenzes in unmittelbare Verbindung mit einem schmierigen Bauer, der dieselben Finger, mit denen er das Krenzzeichen mache, in seine schmierige Nafe stecke. Auch die Jesuiten  , auf welche der An­geklagte perfide Angriffe gerichtet habe, Zur Lokalliste. Die Mitglieder der Lokalkommission feien cine firchliche Einrichtung im Sinne des Gesetzes, von Berlin  , insbesondere aber die der Umgegend, werden auf­ob­Umfangreiche Schwindeleien hat ein junger Mann verübt, gleich fie zur Zeit aus Deutschland   verbannt seien; gefordert, Aenderungen oder Neuaufnahmen zur Lokalliste bis späte­Es handle sich hier nicht um die deutsche katholische Kirche  , sondern stens 16. Jantar bei starl Scholz, Berlin   SO, Wrangelstraße 110, der unter verschiedenen Namen anftritt. Vor einiger Zeit tauchte er um die katholische Kirche   an sich. Wenn der Angeklagte es in dem anzumelden, da am 20. d. Mts. die nene Lotalliste erscheint. in Breslau   anf, nannte sich Decin   und gab vor, ans Paris   zu Es wird fommen. Er machte allerlei Vermittlungsgeschäfte für die Pariser Gedicht so darstelle, daß man in der katholischen Kirche   durch die Spätere Einsendungen können nicht berücksichtigt werden. Weltausstellung, und bot namentlich auch Teilnehmerscheine Beichte leichtfertig feine Sünde los werden könne, so sei das eine besonders gebeten, Namen und Adressen in deutlicher Schrift auzu für billige Geſellſchaftsreisen an. Den Leuten, die auf dieses An­Beschimpfung des von Jesus Christus   eingesetzten Sakraments der geben. erbieten eingingen, nahni er Anzahlungen ab und gab Beichte. Das Gedicht habe in der ganzen gesitteten Welt Auf­Am Freitag, den 5. Januar, veranstaltet die Firma Berliner  Nachdem er dann noch einige schen und Empörung hervorgerufen und mit Rücksicht hierauf, ferner Straßenbahngesellschaft früher Siemens u. Halste( Betriebsbahnhof ihnen dafür wertlose Papiere. Gastwirte geprellt hatte, verschwand er. mit Rücksicht auf die weite Verbreitung des" It" und auf die Treptow  ) ein Weihnachtsvergnügen, und zwar in den Concordia Hotelbesizer und Thatsache, daß eine ganze Reihe von Beschimpfungen von Kardinal- est sälen, Andreasstraße, Inhaber Saeger. Wie den Arbeitern Als damals die Breslauer Zeitungen über diese Schwindeleien in einem hiesigen Hotel in der einrichtungen der fatholischen Stirche vorliegen, beantrage er sechs und Angestellten dieser Gesellschaft bekannt ist, steht genanntes Lofal berichteten, glaubte man Monate Gefängnis. Friedrichstadt   in einem Gaste, der sich Aley Maillard nannte, den den Arbeitern zu Versammlungen nicht zur Verfügung. Justizrat Träger führte dagegen aus, daß ganz abgesehen Die Lokalfommission. angeblichen Decin   zu erkennen. Ein Breslauer Gastwirt bestätigte noch diesen Verdacht und es mußte auch auffallen, daß gerade in von der Frage des Geschmade selbst bei feinstem religiöjen der Zeit, als in Breslau   die Schwindeleien verübt wurden, Herr Gefühl und der größten Hochachtung vor der katholischen Kirche Ueber die Briefbeförderung während der Feiertage, nament Maillard   nicht in Berlin   gewesen war. Der junge Mann, jeiner man nicht zu der Ueberzeugung kommen könne, daß sich der lich während der Jahreswende wird vielfach Klage geführt. Behauptung nach ein Jurist aus Paris  , trat aber jo jicher auf, daß Angeklagte strafbar gemacht habe. Der Staatsanwalt befinde fich in An gewiffe Unregelmäßigkeit in dieser Zeit ist man gewöhnt, und man es nicht wagte, ihn der Polizei als verdächtig anzuzeigen. einem grundlegenden Irrtum über die Bedeutung des Gedichts. Das in Anbetracht der Verhältnisse nimmt man auch manches gern hin, was Maillard   hielt sich, so erzählte er, in Berlin   längere Zeit auf, Testere bestehe aus zwei Teilen, ans längeren und dazwischen- sonst zu berechtigten Beschwerden Anlaß geben würde. Allein dies: um eine Erbschaft, die er fürzlich angetreten hatte, zu verkaufen. geschobenen fürzeren Strophen. In den längeren werde das Schicksal mal sind die Verspätungen zahlreicher gewesen als sonst. Freilich, es Nebenbei bot er auch Geschäftsleuten feine Vermittlung Frankreichs   beklagt, das sich durch das Urteil von Rennes   auf eine so war auch der Briefverkehr größer, indes darauf mußte man bei der für die Weltausstellung ant. Von dem Gelde, das niedrige Stufe herabgedrückt habe, die dazwischengeschobenen fleineren steigenden Progression des Briefverkehrs gefaßt sein. Es scheint, fich für Storrespondenzen 2c. im voraus geben ließ, lebte er einen Strophen sollen nur Stimmungsbilder aus Rennes   geben, jie feien absolut daß die oberste Postleitung einesteils nicht die nötige Voraussicht guten Tag. Vor einigen Tagen aber verschwand Herr Maillard  lokal beschränkt, beziehen sich nur auf die speciellen Verhältnisse von geübt, andernteils übertriebene Anforderungen an die Leistungs- ebenso aus Berlin  , wie Herr Decin aus Breslau   verschwunden war, Rennes   und es sei auch nicht der geringste Anhalt dafür, daß die fähigkeit der Pofibeamten gestellt hat. Wenigstens klagen die Beamten, nachdem er den Hotelbesizer und seinen Oberkellner ziemlich stark Katholische Kirche   als solche für das als" feige" charakterisierte Urteil daß ihnen in diesem Jahre mehr Arbeit zugemutet worden angepumpt hatte. Als man sich an seinem Gepäck schadlos halten verantwortlich gemacht werden solle. Gerade wegen diefer lokalen sei, und daß die Poftverwaltung weniger Hilfskräfte ver wollte, entdeckte man, daß der zurückgelassene Stoffer leer war. Der Beschränkung habe der Staatsanwalt zunächst die wandt habe, als in früheren Jahren. Das wäre allerdings Gast hatte alle seine Habjeligkeiten unter einem großen Mantel, den erste Strafanzeige zurüdgewiesen. Gerade die am wieder einmal eine Praxis des leidigen Sparsystems", gegen der Berliner Volksmund wohl Dallesmantel nennt, heimlich fort­meisten angefeindete Strophe des Gedichts habe keineswegs die wir aufs nachdrücklichste protestiren müssen. Unsere Postbeamten geschafft. Erst jetzt dachte der Wirt wieder an den Breslauer eine Verspottung des Kreuzzeichens bezweckt, sondern wollte haben wahrhaftig im Laufe ihres Berufs fleißig zu arbeiten, sehr Schwindler und machte Anzeige. die Stumpfheit jener brefannischen Bauern kennzeichnen. fleißig und sie thun es unverdrossen. Abradern soll man sie Ebenso sollte nicht die Beichte getroffen werden, sondern aber nicht. Das ist weder christlich" noch flug. Auch wir sind für der General, der unter dem Decmantel der Beichte seine Thaten Spar politik das Material aber, das vor allem gespart und 3oologischen Garten errichtet werden. Die Halle ist auf gegen Dreyfus ausgeführt habe. Der Berteidiger suchte an der geschont werden muß, sind die Menschen. Menschenkraft ver- 6000 bis 7200 Gigpläge berechnet und soll zu Gartenbau­Hand der einzelnen Strophen darzuthun, daß man dem Gedicht genden, um Geld zu sparen, das ist die schlechteste und verkehrteste Ausstellungen, Sportfesten und Wohlthätigkeits- Bazaren dienen. Gewalt anthun müsse, wenn man zu der Auffassung des" Sparpolitik". Die Kosten des Baues sind auf etwa 900 000 m. veranschlagt. Staatsanwalts fommen wolle. Die Empörung einzelner tömne für Der diesmalige Neujahrs- Briefverkehr hat nach der von den Gerichtshof nicht maßgebend sein, denn niemand könne wissen, der Ober- Postdirektion aufgestellten Uebersicht in Berlin   ein Mehr wird, in der Neujahrsnacht in der Taubenstraße verübt worden. Ein frecher Straßeuraub ist, wie erst nachträglich bekannt ob dieser Empörung überall religiöse Momente zu Grunde von nahezu 25 Proz. gegen 1898/99 ergeben. Besonders groß war Die Briefträgerwitive Mittmann aus der Weydingerstr. 15 besuchte Tiegen. Man thue den religiösen Einrichtungen feinen großen die Zunahme in den Außenbezirken und den Vororten. Insgesamt mit einem Bekannten das Bichorrbräu in der Friedrichstraße. Auf Gefallen, wenn man überall gleich Befchimpfungen derfelben wittere. wurden in der Zeit vom 30. Dezember, mittags 12 Uhr, bis zum dem Heimwege wurden die Frau und ihr Begleiter von etwa 20 jungen Ohne zu erwägen, ob der Angeklagte nicht seine Gedanken ge- 1. Januar, abends 11 Uhr, 5 224 928 Stadtbriefe aufgegeben, im Burschen gegen 312 1hr morgens in der Friedrichstraße   arg be schmackvoller hätte ausdrücken können, beantragte er dessen Frei- legten Jahr 4 201 228, also diesmal 1023 754 Stück oder genau lästigt. Sie bogen deshalb in die weniger besuchte Taubenstraße ein, sprechung. 24,4 Prozent mehr. Weil der Silvester ein Sonntag war, erreichten aber damit mir das Gegenteil von dem, was sie beabsich= Rechtsanwalt Moise schloß sich diesen Ausführungen durchaus machte sich der Zuwachs besonders geltend in der Zeit an und ergänzte sie noch in einigen Punkten. Er bestritt, daß die von Sonnabend 12 Uhr mittags bis Sonntag 5 Uhr früh. Diese tigt hatten. Die Burschen folgten ihnen und setzten ihnen in der stillen Straße erst recht zu. In der Nähe der Mauerstraße schlug Jefniten eine Einrichtung der katholischen Kirche 17 Stunden ergaben eine Auflieferung von 899 489 Stadtbriefen tillen Straße erst recht zu. In der Nähe der Mauerstraße schlug feien, verlas einige Aeußerungen Luthers   über Messe und oder 382 884 mehr als 1898/99. Bon der Gesamtauflieferung große Wunde in den Kopf, während andere Fran Wittmann von einer der Verfolger dem Begleiter mit einem scharfen Werkzeug eine Beichte und führte aus, daß der Inhalt des Gedichts nicht in die entfielen in diesem Jahre 2775 340 Stück auf Briefe und ihm wegrissen und sich bemühten, ihr mit Gewalt die Ringe von strafrechtlichen Grenzen hineinpasse, welche das Reichsgericht im Postkarten, 2 449 642 auf Drucksachen und Warenproben. 27. Bande hinsichtlich der Anwendbarkeit des§ 166 des St.-G.-B. Gegen das den Fingern zu streifen. Die Ueberfallenen flohen in eine Gast legte Jahr bedeutet dics eine große Ver­

1111E

-

-

Tokales.

"

Die Mörderin der Witwe Fielik zu Alt- Buchhorst, die 16 jährige Dienstmagd Anna Schröter, soll nach einer Zeitungsmeldung vor einigen Tagen zur Beobachtung auf ihren Geisteszustand der Charité überwiesen worden sein. Diese Nachricht ist irrig. Eine derartige leberweisung wird der Charité stets einige Zeit vorher an­gefündigt. Aber auch eine solche Mitteilung ist der Anstalt bezüglich der Schröter nicht zugegangen.

er

Eine große Schau- und Ausstellungshalle foll im

gezogen habe. Das Gedicht habe mur zeigen wollen, daß trotz der schiebung zu Gunsten der Briefe und Postkarten gegen die wirtschaft und die Stolche entfamen. Frau Mittmann konnte Lehren und Einrichtungen der katholischen Kirche   das Urteil von Drudiachen. Im Vorjahre war die Zahl beider Gattungen von Im Vorjahre war die Zahl beider Gattungen von stundenlang ihre rechte Hand nicht bewegen. Briefpostsendungen fast dieselbe. Diesmal haben die Briefe und Zwei Selbstmorde durch Vergiftung werden von gestern

Rennes   in die Erscheinung habe treten können.

Der Gerichtshof' tam im wesentlichen im Anschluß an die Starten um 654 627 Stid, die Drucksachen dagegen nur um gemeldet. In einem Hotel der Friedrichstadt   vergiftete sich ein Ausführungen des Staatsanwalts zu der Ansicht, daß der Angeklagte 369 127 Stüd zugenommen. Der Zuwachs fällt jedenfalls auf Referendar W. aus Charlottenburg  . Der junge Mann verlor vor mit Absicht und Bewußtsein die katholische Stirche für das Urteil in Rechnung der Karten, der amtlichen Starten für 1900 sowohl als der einiger Zeit nach furzer Ehe seine Frau, die ihm durch einen Herz­Rennes habe verantwortlich machen wollen und Messe, Beichte, Ansichtspostkarten. Die Paketfahrt Gesellschaft bes schlag plöglich entriffen wurde. Er zog wieder zu seinen Eltern,