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Ser Gerichtskosten zu verurteilen und alsdann mich von dem Ge- Tages, des nach langer Winternacht anbrechenden Frühlingslichtes, schehenen zu verständigen. war ohnehin dem rotbärtigen Tor, dem Besieger der Frost- und Diese Klageschrift unterfertigt eigenhändig der Edelmann Nebelriesen, heilig. Und noch ein anderes Tier teilte in jener des Mirgoroder Bezirks, Jwan, Sohn des Nikifor Dowgoschtschin." Beit des wiedererwachenden Lebens in der Anschauung und dem Sobald der Sekretär die Vorlesung beendet hatte, griff 3wan Glauben unserer germanischen Urborfahren eine wichtige Rolle-- Nikiforowitsch nach dem Hute und machte eine Verbeugung, um sich der Hafe! Als ein wunderlich elbisches Wesen dünkte ihnen zu empfehlen. der langohrige, schnelle Bewohner der Wälder und Felder, mit den Wurzelmännchen, den Kobolden und Zwergen schien er verwandt zu sein. Außerdem galt auch der Hase den Germanen als Symbol der animalischen Fruchtbarkeit, die gerade im zeitigen Frühjahr vor allen anderen einsetzte. In anderen Religionskulten spielt der Hase die gleiche Rolle. Nömische Bildwerke zeigen ihn als Begleiter Amors und auf einer bildlichen Schilderung eines römischen Frühlings( Flora-) Festes findet sich die Darstellung, wie junge Mädchen junge Hafen verfolgen.
Wohin denn, Jwan Nikiforowitsch?" rief der Richter ihn zurückhaltend aus." So nehmt doch wieder Plah! Trinkt eine Tasse Zeel Oryschtal Was stehst Du da, dummes Mensch, und liebäugelft mit dem Kanzlisten? Vorwärts, bringe Teel" ( Fortsetzung folgt.)
Oftern im Volksbrauch.
Als das Christentum den altgermanischen Götterglauben verdrängt hatte, feierte auch dieses Ostern lange Zeit ausschließlich als Freuden- und Frühlingsfest. Nach langem schweren Winter und längeren Fasten und Arme Frühlingsgöttin Ostara, die so oft in schwungvollen Oster - religiösen Bußübungen durften sich die Gläubigen nunmehr wieder artikeln verherrlicht worden ist, sie ist entthront! Die Fachgelehrten an, daß sie übermütig genug bis in die Kirche drang und dort mit an Schmaus und Festlust freuen. Diese nahm aber so tolle Formen behaupten und im Brockhaus steht es zu lesen, sie habe nie existiert, ihrer derb sinnlichen Ausgelassenheit jedwede religiöse Feier übernur der alte angelsächsische Kirchenhistoriker Beda Venerabilis ( 674-735) habe sie geschaffen, von dem sie wieder der alte ehrliche wucherte. Nicht zu trösten und zu erbauen, sondern zu ausgelassenem Jakob Grimm auf Treu und Glauben übernommen habe. Nun Scherze anzuregen, war zur Österpredigt die Absicht der Priester. muß sich die Welt ohne fie behelfen. Wie schade! Denn welch den mit Dfterpalmen und Weidentäßchen geschmidten Kirchen wurden Und diese erledigten sich nur zu gut ihrer furzweiligen Aufgabe. In poetische Verklärung und Verkörperung des von den alten allerorten mit bunten Tüchern und Decken geschmückte Esel herumGermanen so heiß ersehnten Frühlingskommens war doch
die Dftara? Wie gut paẞte sie als jubelnd begrüßte geführt, die an die Eielin und das Füllen der Bibel erinnern Bestegerin des Wintersturmes und Wintergrauens in die sollten. Je durchdringender der Efel bei diesem Umzuge schrie, altgermanische Naturreligionsanschauung, die die wie alle Natur- desto größer war das Entzücken und die Freude der zahlreichen Gläubigen. religionen mit ihren Göttern und ihren Festen doch nur immer Die Dfterpredigt aber wurde zur Dfterpoffe. Die Prediger die phantastische Verkörperung der der germanischen Heimats erde darstellen sollte. Die Jahreszeiten mit ihren wechselnden Bewetteiferten geradezu, sich gegenseitig durch Wige und Scherze, nicht gleiterscheinungen, mit Sonnenschein und Nebel, mit Sturm und zum wenigsten auch derbfaftigen Boten, zu übertreffen. Da wurden Regen, mit Frühlingswind, Sommersglut und brausendem Herbst- die Heiligen, vor allem Petrus, gehäuselt, mit dem Teufel und seiner Großmutter Spott getrieben. Die Kanzel wurde zu einer Poffens sturm. Alle gemanischen Gottheiten sind doch nur das Spiegelbild reißertribüne. Die Priester spielten dort förmlich Theater, ber des Erwachens, Blühens und Vergehens der Natur. Darum erlaffen fleideten sich, verstellten ihre Stimmen, trähten wie die Hähne, andere Naturreligionen, wenn die Natur stirbt, auch den sie personi schrien wie die Esel, grunzten wie die Schweine, brüllten wie die fizierenden Gott sterben und das Erwachen der ersteren weckt auch Kühe, bäumten sich auf und wieherten wie junge Pferde, schnatterten den Gott wieder zum neuen Leben. Daher der griechische Mythus wie die Gänse, imitierten den Kuckuck und was derartige fleine des Adonis, des Gottes der Begetation, der zu Beginn und während Scherze mehr waren. Die Hauptsache war, daß die Kirchenbesucher der Dauer der schlimmen Jahreszeit starb, wobei die Adonisklagen angeſtimmt und Trauerzeremonien aller Art vorgenommen wurden. Bu tollem Lärmen und Schreien, Beim Wiedererwachen der Natur aber wurde die Auferstehung des aufgestachelt wurden. Je mehr, desto besser. Daher gab es ohne wieberndes Ostergelächter( visus pastralis) bis tief in das 16. JahrAdonis mit ausgelassener Freude gefeiert. nicht ausschließlich gelärmt und getobt, sondern auch ernstere Sachen, hundert hinein feine christliche Osterfeier. Zuweilen wurde jedoch Stücke aus dem alten Testament, Szenen aus der Leidensgeschichte Chrifti, sowohl pantomimisch wie dramatisch, in den Kirchen auf geführt.
Johlen und Beifallsklatschen
Auch ohne Ostara aber war unseren germanischen Vorfahren sowohl in der Weidewirtschafts- wie Ackerbauperiode das Osterfest die Feier des Beginnes der guten Jahreszeit, die Zeit der Saat, der Anfang einer neuen Arbeits- und Produktionsperiode. Es galt die Felder zu bestellen und für die Viehwirtschaft, die bei den GerNeben der jubelnden Osterfreude hatte das Christentum noch eine manen auch lange nach ihrem Uebergange zum Ackerbau das Hauptintereffe in Anspruch nahm, bedeutete die Osterzeit in der Weide- ganze Menge sonstiger altheidnischer Osterfitten und Ostergebräuche wirtschaftsperiode den Aufbruch der Herden von den Winterſizen besonders lebhaft viel Altes, sonst Längstverschollenes in der Erin feine Zeit mit hinüber genommen. Denn gerade Festtage erhalten nach den sommerlichen Weideplätzen. Da mußte die Sippe sich nun auch trennen, da immer eine Anzahl Personen in den Winterfigen innerung und der Sitte der Völker. Verfließen auch die ursprüngzurückblieben. Daß das Verlassen der engen und gedrückten Winter- lichen Gebräuche im Laufe der Zeiten leicht miteinander, verwischt räume für Menschen und Vieh ein festliches Ereignis sein mußte, fich Dieses mit Jenem oder bekommt einen neuen Anstrich, das ergibt sich aus den Verhältnissen von selber. Noch heute ist in den ursprünglich Alte läßt sich doch immer unschwer aus dem llebrig Alpengegenden der Abzug des Viehes nach den Bergwiesen der gebliebenen herauserkennen. Almen, der Alpgang, ein Feiertag für Jung und Alt.
Ehe aber die germanische Sippe fich trennte, gab es für diese wie auch für die ganze Mark- und Stammesgenossenschaft noch vieles und mancherlei zu regeln und zu erledigen. Wie der damalige Familienvater für alle möglichen häuslichen Vorkommniffe Borforge traf, so tat ein gleiches der Stamm. An geweihter Dingstätte trat er zusammen, sprach Recht, ordnete Streitigkeiten und regelte alle schwebenden und dringenden Stammesgeschäfte. Die Stammes priester erflehten zu allem den Segen der Götter. Sie opferten ihnen und besprengten die heiligen Malzeichen und Kultbäume mit dem Opferblute. Des Abends aber flammten die Osterfeuer der germanischen Jugend von den Bergen und Hügeln, während an den Kultstätten die Briefter die Kienfadeln entzündeten, den Göttern und den Seelen der Verstorbenen zur Freude.
Wie in grauer Vorzeit zieht auch in der Gegenwart zu Ostern die Jugend beiderlei Geschlechtes hinaus ins Freie, um dort durch Osterfeuer und Dfterspiel den gekommenen Lenz zu feiern. Oft sind es wohl noch die uralten Kultstätten, an denen schon die Vorfahren So leuchten von den die leuchtende Frühlingssonne begrüßten. Bergtuppen Süddeutschlands , am Rhein , in den Alpen usw. am Osterheiligabend die brennenden Holzstöße hinaus in die Lande. So entzündet man in den katholischen Gegenden die geweihte Dfterferze in fortlebender dunkler Erinnerung an die einstigen Opferbrände, durch deren leuchtende Flammen auch der legte Rest der bösen Wintergeister vertrieben werden sollte.
Auch das uralte Dfterspiel des Winterbesingens, des Winteraustreibens ist noch im Schwange. Noch vielerorts in ländlichen Gegenden wird der Winter in Gestalt einer Strohpuppe unter Neben den zu erledigenden Geschäften blieb aber unseren ger- großem Jubel verbrannt. In Tyrol trägt man z. B. am Vorabend manischen Altvorderen noch genügend Zeit für Schmaus und Trant. des Festes brennende Strohpuppen oder Strohbündel an langen Die Winterszeit hatte die Fleischvorräte stark gelichtet, aber Gier Stangen unter Mufilbegleitung und sonstigem wilden Lärm der gab es nun wieder. Es waren neben den Kultmomenten auch sehr Bugteilnehmer durch die Dorfstraßen, um sie dann außerhalb des natürliche Gründe, welche das Osterei auch bei den Feierlichkeiten der Ortes vollends zu verbrennen oder ins Wasser zu werfen. Im Zuge alten Germanen eine so große Rolle spielen ließen. Abgesehen davon, befindet sich auch der Sommer, eine mit frischem grünen Laube daß wie vielen anderen Religionen auch ihnen das Ei als Sinnbild geschmückte lebende Person, die mit der Strohpuppe des Winters der Natur und der alles gebärenden Mutter Erde war. Mit Opferblut pantomimisch fämpft und ihn selbstverständlich besiegt. Hohn und besprengt oder in der Sonnenfarbe gelb gefärbt, brachte man sie daher Spott begleiten dabei den Winter auf seinem symbolischen Todesden Göttern zum Opfer dar und beschenkte sich auch untereinander mit gange. Im Fränkischen und Thüringischen singt man beispielsweise: der willkommenen Gabe. Der Gebrauch und die Sitte des Eiera, ja, ja, der Frühling ist nun da, Er fragt dem Winter die Aehnlich opferns und Eierschenkens beschränkte sich übrigens durchaus nicht Augen aus Und jagt die Bauern zur Stub' hinaus." auf die Germanen. Auch bei den Kelten und slawischen Völkern findet er fich. Noch heute z. B. verschenken und verteilen die Perfer Im Mittelalter war die Sitte des Winteraustreibens auch fast am 20. März, als dem Zeitpunkte, wo bei ihnen das neue Jahr allgemein in den Städten üblich. In neuerer Beit ist in den beginnt, unter einander als Neujahrsgabe gefärbte Gier. Städten der Brauch geschwunden, in Laibach z. B. erst 1848. In Zürich ist die Sitte jedoch neuerdings wieder aufgelebt, und wie in alter Zeit wird am Sechſeläuten" der„ Bögg", d. h. der Winter,
Neben dem Ei erscheint auch der Hahn an den altgermanischen Frühlingsfeiern als bevorzugtes Kultopfer. Er, der Verkünder des
lauten fast alle derartige Spottverse.
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