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Merger( derselbe tam bei ihm nur höchft selten zum Vorschein, felbft| Freundes, dem er sich unwillkürlich nähern und mit den Worten: wenn man ihm ein brennendes Blatt Papier   auf den Kopf legte, Darf ich bitten?" oder" it's nicht gefällig?" eine Brise anbieten woran der Richter und der Polizeimeister einen besonderen Ge- wollte; zu gleicher Zeit erschien aber jedem von ihnen dasselbe Ant­fallen fanden). lib schrecklich, als eine böse Vorbedentung! Der Schweiß rann beiden in Strömen vom Gesicht.

Jwan Mitiforowitsch nahm sich eine Brise.

Mit Ihrer Erlaubnis, Jwan Nikiforowitsch, ich weiß nicht, was Sie zurückhält?"

Warum sollte ich hingehen?" sagte endlich Jwan Nikiforo witsch; der Räuber wird ebenfalls dort sein!"

So nannte er gewöhnlich Jwan Iwanowitsch. Gerechter Gott! Und früher

Bei Gott  , er wird nicht da sein! Er wird nicht da sein! Möge mich auf diesem Blake der Bli erschlagen!" erwiderte Anton Pro­Topowitsch, der zehnmal in der Stunde zu schwören bereit war. Nun, so fommt, Iwan Nikiforowitsch!"

" Ihr lügt aber, Anton Brotopowitsch, er ist dort!" Bei Gott, bei Gott   nein! Ich will mich von diesem Flede nicht fortrühren, wenn er dort ist! Urteilt selbst, warum sollte ich denn lügen! Arme und Beine sollen mir verdorren!... Nun, auch jekt glaubt Ihr nicht? Ich will vor Euren Augen erstarren! Weder Bater noch Mutter noch ich selbst wollen das ewige Himmelreich Schauen! Glaubt Ihr nun noch nicht?"

( Schluß folgt.)

( Nachdruck berboten.),

Im märkischen Mufcum.")

Man darf es ruhig zugeben, daß Museumsbauten zu den schwierigsten Aufgaben gehören, die an einen Architekten geftellt werden können. Der Charakter als Sammelmagazin der verschieden artigsten Gegenstände wird sich nur schwer verwischen lassen, be­sonders wenn das Gebäude nicht von vornherein seinem Zwed an gepakt wird, wie bei unseren meisten staatlichen Museen, in denen die ausgestellten Objekte bei der Anlage des Baues gar nicht gefragt wurden sie können ja nachher sehen, wo sie bleiben. Eine vollkommen und befahl feinem Stammerdiener im grenzenlofen dann natürlich in den meisten Fällen ausgeschlossen. Jwan Nikiforowitsch beruhigte fich infolge dieser Versicherungen atvedentsprechende, systematische und übersichtliche Aufstellung der Sammlungen mit Hervorhebung des Wichtigsten ist Landess Ueberrocke die Pluderhofen und den Kosakenrod aus Nanting zu und Provinzialmuseen sind in dieser Beziehung beffer daran. Sie bringen. Ich denke, es ist vollkommen überflüssig zu beschreiben, beschränken sich auf ein ziemlich einheitliches Gebiet, deffen Eigenart auf welche Weise Jwan Nikiforowitsch die Pluderhosen angezogen, wie man ihm das Halstuch umgewunden und wie ihm endlich der schon in der ganzen Anlage viel leichter zum Ausdruck gebracht werden kann. Die idealste Lösung dieser Aufgabe, die allerdings Rock auf den Leib gebracht wurde, wobei der linke Aermel platte. Genug, er beobachtete während dieser ganzen Zeit eine geziemende sehr viel Terrain beansprucht, stellen wohl die Freiluftmuseen dar, Ruhe und erwiderte kein Wort auf den Antrag des Anton Prokopo- wie fie besonders in Schweden  , in Lund   und Stockholm  , in vor witsch, etwas gegen seinen türkischen Tabatsbeutel auszutauschen. bildlicher Weise angelegt sind; vielleicht daß sie auch einmal in Indessen erwartete die Versammlung ungeduldig den entschei- Deutschland   Nachahmung finden, wenn man das Land nicht mehr auss denden Moment, in dem Jwan Nikiforowitsch erscheinen und endlich schließlich vom Standpunkt des Terrainspekulanten betrachtet und im der allgemeine Wunsch in Erfüllung gehen werde, die würdigen kommunalen und staatlichen Haushalt kulturelle Fragen eine größere Männer versöhnt zu sehen. Viele waren fest überzeugt, daß Jwan Rolle spielen als heute. Der Einfluß der Freiluftmuseen ist auch Nikiforowitsch nicht lommen würde. Der Polizeimeister wollte so- bei dem Märkischen Museum  , einer der besten Schöpfungen gar mit dem schiefäugigen Jwan Jwanowitsch eine Wette eingehen, des Stadtbaurats Hoffmann, nicht zu verkennen; wir haben hier daß er nicht erscheinen werde. Es kam schließlich diese Wette nicht gewissermaßen eine Stonzentration der schwedischen Anlagen auf gu stande, weil der schiefäugige Jwan Jwanowitsch verlangte, der einen verhältnismäßig kleinen Raum mit den dadurch gebotenen Bolizeimeister sollte sein angeschossenes Bein and er sein Schief- Einschränkungen und Modifikationen. Der Bau präsentiert sich schon auge als Wettobjekt einlegen, worüber der Polizeimeister sich sehr rein äußerlich als ein spezifisch märkisches Denkmal mit steter Betonung berleht fühlte, während die Gesellschaft sich ins Fäuftchen lachte. des märkischen Charakters. Von der Stralauer Brüde her der Anblick Niemand setzte sich zu Tische, obgleich es schon zwei Uhr war, eine einer in fräftigem Biegelbraun gehaltenen, wuchtig- ernsten Gotik Tageszeit, in der gana Mirgorod selbst bei außerordentlichen Ge- mit ihrem massigen, schweren Turm, wie geschaffen, sich in dem leichten märkischen Sandboden festzuklammern; hinter den Bäumen legenheiten schon längst bei Zische fiht. des Köllnischen Parks aber lugt zwischen hellleuchtenden Blättern die freundliche Fassade eines verschwiegen lauschigen Renaissance­baues hervor. Ebenso spürt man im Innern des Gebäudes überall das Be­mühen, den Raum den Dingen anzupassen, beide in Wechselwirkung zu bringen, so daß sie ein einheitliches Ganzes bilden. Die Samm­lungen sind übersichtlich angeordnet und aus der Fülle des vor­handenen Materials ist nur das Charakteristische ausgewählt, während das übrige in besonderen Räumen zu Studienzweden aufbewahrt wird, so daß der Beschauer sich nicht wie in anderen Museen hilflos einer Unmasse von ähnlichen Objekten gegenübersieht, sondern gleich auf das Typische hingewiesen wird.

Kaum zeigte sich Anton Prokopowitsch an der Tür, als er im Augenblick von allen umringt war. Anton Profopowitsch beant­wortete alle Fragen mit schreiender Stimme, die verhängnisvollen Worte aussprechend: Er kommt nicht! Ein Hagel von Vorwürfen, Scheltworten und vielleicht auch von Rasenstübern sollte ihm für den Mißerfolg seiner Sendung zuteil werden, doch sie waren noch nicht ausgesprochen, als sich mit einem Mal die Tür öffnete und Jwan Nikiforowitsch eintrat.

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Wenn der Satan selbst oder ein Verstorbener erschienen wäre, er hätte teine solche Verwunderung hervorgerufen, als die un­erwartete Ankunft des Jwan Nikiforowitsch. Anton Brofopowitsch hielt sich nur die Seiten und schüttete sich vor Lachen aus, weil er die ganze Gesellschaft zum besten gehabt habe.

Wie dem nun sei, jedenfalls erschien es allen kaum glaubhaft, daß Jwan Nikiforowitsch in so kurzer Zeit sich geziemend als Edel­mann ausstaffieren fonnte. Jwan Iwanowitsch hatte gerade das Zimmer verlassen. Das gesamte Publikum nahm, nachdem es sich von seinem Erstaunen erholt, Anteil an dem Wohlbefinden des Zwan Nikiforowitschy und jeder drückte seine Freude über die Fett­zunahme des würdigen Herrn aus. Jwan Nikiforowitsch küßte fich

mit jedem und sagte jedesmal:" Sehr verbunden."

Indessen begann der Geruch des aufgetragenen Barschtsch den Gästen angenehm in den Nasen zu prideln. Alles wälzte fich in den Speisesaal. Boraus kam ein langer Jug von Damen, schwatz­hafter und schweigsamer, dider und dünner, und die lange Tafel flimmerte in allen Farben. Ich werde nicht alle Schüsseln be­schreiben, ich schweige von den Käsepirogen mit Rahm  , von dem Gekröse, das sich im Barschtsch schlängelte, von dem Truthahn mit Pflaumen und Rosinen, von der in saurer Sauce schwimmenden, einem Stiefel ähnlichen Speise, von den Saucen überhaupt, diesem Schwanengesange der früheren Köche, und besonders von der von Flammen umzüngelten Mehlspeise, welche die Damen sehr unter­hielt und zugleich erschreckte. Wie gesagt, ich schweige darüber, weil ich all das sehr gern genieße, aber nicht gern darüber viele Werte mache.

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Natürlich finden sich trotzdem noch hie und da Mängel und ver besserungsfähige Unvollkommenheiten, wie sie bei einer erst so turze Beit bestehenden Anlage wohl begreiflich find, und es mag hier wie auch in den nachfolgenden Aufsätzen gestattet sein, der Verwaltung einige Anregungen zu geben. So ist es in der im Souterrain unter gebrachten prähistorischen Abteilung selbst für Leute mit guten Augen einfach ausgeschlossen, die in den Mittelvitrinen oder nicht trachten, geschweige die Erklärungen auf den Etiketten zu lesen: unmittelbar am Fenster ausgestellten Gegenstände zu be­viele Besucher kehren hier enttäuscht um, weil es zu dunkel ist. All­auschwer dürfte es doch nicht sein, hier für die nötige Beleuchtung 3 forgen! Ueberhaupt die Beleuchtung Ein jedes moderne Museum müßte sie in allen Räumen auftveisen, damit auch den am Tage in der Industrie oder in Bureau beschäftigten Personen der Besuch dieser Art Bildungsinstitute am Abend ermöglicht wird. Die zumal wenn, wie es die Regel ge­Besuchszeit von 10-3 Uhr worden zu sein scheint, die Aufsichtsbeamten schon zwischen und ift 43 Uhr das Publikum zum Verlassen der Räume auffordern so unglücklich wie möglich gewählt. Berlin   könnte hier wirklich ein­mal mit gutem Beispiel vorangehen.

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Ferner besitzt das Märkische Museum   einen sehr hübschen Vor­tragsfaal; wäre es nicht möglich, hier regelmäßig, wie es im Kunst­gewerbemuseum und im Institut für Meeresfunde geschieht, der Unserem Zwan Jwanowitsch, nicht dem schiefäugigen, schmedte Allgemeinheit zugängliche Lichtbildervorträge über märkische Themata besonders ein Fisch in Meerrettigsauce und er war ganz dieser nütz- au veranstalten? Es gibt weite Streise, die derartigen Vorträgen ein lichen und nahrhaften Beschäftigung hingegeben. Er sammelte vor- großes Intereffe entgegenbringen. Das Märkische Museum   müßte fichtig die Gräten und legte fie auf den Teller, wobei er zufällig zugleich eine Zentrale für alle Freunde der Mark sein. hinüberschaute.... Himmlischer Schöpfer! Wie merkwürdig! Ihm gegenüber saß Jwan Nikiforowitsch.

Bur selben Zeit blidte auch Jwan Nikiforowitsch auf. Mein Ich kann nicht weiter!... Gebt mir eine andere Feder! Meine Feder ist welt, tot, die Spalte zu dünn für dieses Bild!... Ihre Gefichter erstarrten von der sie getroffenen Bestürzung. Jeder von ihnen fah vor sich das ihm seit lange bekannte Antlig eines

*) Diese Führung durch das Märkische Museum  , das täglich ( außer Freitag und Sonnabend) von 11-3 Uhr geöffnet ist, wird in den nächsten Wochen fortgesezt, und zwar wird ein in sich ab­geschlossener Artikel jeweils am Sonnabend erscheinen. Wer das Museum nicht so oft au besuchen gedenkt, tut gut, die einzelnen Führungen aufzubewahren.