demolrntie häufig die deutsche Neversetzung deSddsiit des ouvriers" von Pierre Dupout oder noch häufiger eine unbedeutende Reimerei Von Jakob Audorf als sogenannte Arbeiterniarseillaise gesungen" werde.... Was nun die Ausgabe selbst anlangt, so ist fie mit würdigem Fleiß besorgt. Tadeln muß ich jedoch den doppelten Abdruck einiger Stücke, wie:Alles ringt sich von der Scholle"Der Gefangene (Zehn Jahre!)"Frühlingsnacht" undIch habe nie mein Elend mir vergoldet". Ueberflüssiger Ballast und buchstabengelehrte Kaihedermarotte weiter nichts._ Ernst Kreowski. frauen und 6he im Islam. Uebrigcns wird die Stellung der europäischen Frau in den mo- hammedanischen Harems oft genug eine gefahrvolle und es kommen Fälle vor, in denen sie eines frühen Todes an Vergiftung sterben. Pischon, dem wir in unseren Ausführungen vielfach gefolgt sind, erzählt in seinem WerkeDer Einfluß des Islam, das häusliche, politische und soziale Leben seiner Bekenner" von einer ihm be- kannten jungen Berlinerin, deren Uebertritt zum Islam er ver- geblich zu verhindern suchte. In den Harem eines türkischen Großen aufgenommen, erlag sie binnen Jahresfrist dem Gifttode. Noch unsicherer als bei den Sunniten(den Bekennern des ortho- doxen Islam), von denen vorzugsweise die bisherigen Bemerkungen gelten, hat sich das Verhältnis zwischen Wann und Weib bei den Schiiten(der wichtigsten Sekte des Islam) gestaltet, bei denen die Ehe auf Zeit selbst nur auf einen Tag und eine Nacht zu schließen gesetzlich gestattet ist. Diese Art gesetzlicher Prostitution ist bei den Sunniten verboten. Wo der Islam nur äußerlich über Christentum, Judentum oder Heidentum gesiegt, ohne von den zwangsweise Bekehrten willig aufgenommen zu sein, hat sich auch unter moslimischer Bc- völkerung die Monogamie als Adet(Gewohnheit) erhalten. So unter den Kurumli in der Gegend von Trapezunt; den Dömne in der Stadt Selanik (Salonichi) und Umgegend; den Lino-Bambaki auf Chpern; den Berberstämmen der Sahara von denen die ersten griechischen, die zweiten spanisch-jüdischen, die dritten griechisch-phönizischen, die letzten vandalischen Ursprungs sind. Die Wandalen scheinen, vom Christentum wenig berührt, ihre alt- heidnisch-deutschen monogamischen Gewohnheiten auf viele Stämme am nordwestlichen Rande der Wüste und in den Schluchten des Atlas vererbt zu haben. Was die Muselmanen Nordafrikas anbetrifft, so muß man diese in zwei Lager teilen, nämlich in solche, die ihren Wohnsitz wechseln und herumschweifcn, also ein normadenhaftes Leben unter Zelten führen, und in Stadtbewohner oder Kabylen, die in einer unbeweglichen Wohnung verbleiben. Alles nun, was in einer un- beweglichen Wohnung verbleibt, neigt aus sehr gewichtigen Gründen zur Monogamie, alles was unter der beweglichen Leinwand Schutz sucht, wird aus den entgegengesetzten Gründen zur Poly- gamie getrieben. Sehr charakteristisch für die Stellung des Weibes zum Manne im ganzen Gebiete des Islam ist dies: Der Mann ißt nie mit der Frau zusammen, sondern läßt sich von ihr beim Essen bedienen. Der Mann geht nie mit seiner Frau aus oder führt sie gar am Arme. Diese europäische Sitte haben selbst Armenier und Griechen nicht angenommen. Dagegen von Sonnenuntergang bis-aufgang gehört der Mann in den Harem. Vernachlässigt er hier seine Pflichten, so machen die Weiber ihm(falls er kein Tyrann ist) das Leben sehr schwer und können ihn sogar gesetzlich verklagen. Beschränkt sich die Vielehe meist auf die begüterten Klassen der Bevölkerung, so wechseln die minder Begüterten sehr häufig die Frauen. Zur Ehescheidung bedarf es ja nach mohammedani- schem Rechte nur der Willenserklärung des Mannes:Dachlak!", d. i.Deinen Rücken"(will ich sehen), d. h.mache, daß Du fort- kommst!" Nach vicrmonatlicher Frist scheidet dann jeder Kadi für 4(1 Piaster(ö M.). So wird von Männern berichtet, die sich nach- einander fünfundzwanzigmal, und von Frauen, die sich nachein- ander siebzchnmal verheiratet hatten. Dauernde Ehen kommen jedoch auch, und nicht selten, bei den Moslim vor. Ist die Frau aus vornehmerem Geschlecht, oder verdankt der Mann ihr seine bürgerliche Stellung, oder überragt fie ihn an Verstand die Türkinnen haben wenig Bildung, aber in der Regel einen sehr ge- sundcn Verstand und Mutterwitz, dann steht der Mann so gut unter dem Regiment des weiblichen Pantoffels wie in Europa . Fällt es einer Türkin ein, von der Gesellschaft ihres Mannes bc- freit zu sein, so setzt sie einfach ein paar Frauenpantoffel vor die Tür ihres Zimmers, das ins Deutsche übersetzt ungefähr soviel heißt als:Herr Gemahl, bleiben Sie gefälligst draußen, ich habe Damenbesuch!" Und wehe dem armen Manne, der diese Warnung nicht respektieren und über den Talisman dennoch in das Zimmer dringen wollte. Es würde nicht allein unausbleiblich die Trennung einer Frau von ihm zur Folge haben(denn dafür möchte es viel- eicht doch mancher riskieren), sondern er hätte auch eine Armee von 2(1000 Geistlichen, so viel als in Stambul sich aufhalten, gegen sich. Deren Rache für Verletzung des heiligen Gesetzes könnte er nur durch Selbstmord entgehen. Daß diese Pantoffelzeremonie von den schlauen Weibern gehörig zu ihrem Vorteile ausgebeutet wird, und sie bisweilen zum Deckmantel für nicht weiblichen Besuch dienen mutz, läßt sich denken; und da steht dann der arme betrogene und von Eifersucht gequälte Mann bor der Tür und muß die Pari. tosfel respektieren, während drinnen der Liebhaber glücklich ist und sich schliestlich durch einen andern Ausgang aus dem Staube macht. Berühren wir nun noch kurz einige interessante Einzelheiten. Wie steht es um die geistigen Fähigkeiten und das Wissen der Türkinnen? Im großen und ganzen wird man nicht fehlgehen� wenn man behauptet, sie besitzen einen großen natürlichen Ver- stand, sind aber meist sehr unwissend. Von Lesen und Schreiben ist bei ihnen noch weniger die Rede als bei den Männern. Ihre Tätigkeit besteht im Schlafen, Essen, Baden, Rauchen, Fahren» Spazierengehen, Sticken und sich putzen. Die letztere Tätigkeit nimmt einen großen Teil der Zeit in Anspruch. Bei allen ist der orientalische Kleiderschmuck verhaßt. In der Tat verschönt die Landestracht sie keineswegs, sondern wirkt unvorteilhaft aus ihre Erscheinung ein. Sie besteht aus folgenden Teilen. Ein Hemd von Kattun oder Seide, das jedoch die Brust frei läßt, umschließt den obern, und ein Paar Beinkleider von gleichem Stoffe, die vom Gürtel bis unmittelbar unter das Knie reichen, den unteren Teil des Körpers. Ueber dem Hemde tragen sie in Form einer Polka- jacke einen ebenfalls vorn offenen Ueberwurf. Auf dem Kopf, dessen Haar zwar umflochten, aber sonst europäisch mit glattem Scheitel und hinten in einer Art Nest frisiert ist, sitzt ein Fez, und die Füße stecken in ein Paar gelbledernen Strümpfen oder viel» mehr Siefeln ohne Sohlen, deren Schäfte bis etwas oberhalb des Knöchels gehen und sehr weit sind. Ueber dieser Fußbekleidung werden dann noch Sammtpantoffcln, gewöhnlich reich mit Gold oder Silber gestickt, getragen, und diese Teile machen die Haus- kleidung aus. Außer dem Hause wird der Kopf bis auf die Augen verschleiert, d. h. mit einem weißen Tuche verbunden, wobei außer der Berbergung der Gesichtszüge eine Hauptaufgabe das gänzliche Verstecken des Haares ist. Ebenso wird ein Mantel von Merino und fast immer sehr lebhast gefärbt ungeworfen, der bis unter die Knie reicht und ihnen oben ein so unvorteilhaftes Aussehen ver- leiht. An die Stelle der gestickten Pantoffel treten dann gelblederne, das Abzeichen der echten Türkinnen, während die sonst ebenso ge- kleideten Armenierinnen diese von schwarzem Leder tragen müssen. Ist es dann schmutzig auf den Straßen, so werden auch noch ein Paar Galoschen hinzugefügt, d. h. dicke Holzsohlen, mit drei unter« genagelten Klötzen, die mit ein paar Riemen über den Fuß greifen und das häusliche Fußzcug noch mehr verunstalten. Dabei sehen sich alle in diesem Anzüge vollständig gleich, und mit dem umge- schlagenen Mantel ist die Frau des Pascha nicht von der des Sol« baten oder ihrer Dienerin zu unterscheiden, da sich nur in der Stoffwahl oder nicht sichtbaren Unterkleidern, oder der Haustracht, ein Unterschied äußert. Was Gestalt und Gesichtszüge der Tür- kinnen betrifft, so ist die erstere weder junonisch, noch sind die letzteren der Venus entliehen. Ihr Wuchs ist im Gegenteil nicht hübsch, die Figur gewöhnlich klein und gdrungen, die Füße sind nach einwärts gebogen, und der Gang erinnert an das Watscheln der Enten. Die dünnen und lose um den Körper hängenden Klei- dungsstücke tragen natürlich weder zur Milderung noch zur Ver- bergung dieser Mängel bei, und ebensowenig entschädigen im all- gemeinen die Gesichtszüge für die unschönen Formen, wenn man auch bisweilen allerliebste Köpfe sieht. Nur Haar und Augen sind durchgängig schön; die letzteren gewöhnlich von dunkler, seltener von blauer Farbe.' Die Nasen sind nicht wie bei den Männern ge- bogen, sondern gerade, merkwürdig stereotyp und ziemlich groß. Der Mund ist fast ohne Ausnahme unangenehm groß. Hände und Füße sind proportioniert, erstere bisweilen recht fein und besonders die Nägel hübsch geformt. Der Taint ist infolge der beständigen Gesichtsvcrhüllung natürlich zart und weiß und kontrastiert ange- nehm mit den ftischcn rosigen Wangen, die jedoch oft künstlich durch Schminke hervorgebracht werden. Ein Haupterfordernis für tür - kische Frauenschönheit sind die Augenbrauen. Sie müssen als feine Linien in Halbkreisform sich oberhalb der Nase vereinigen, und wenn dies nicht der Fall ist, kommt man der Natur durch Tusch- maierei zu Hilfe. Ein anderes Schönheitsbcdingnis ist die Färbung der Nägel und der inneren Handfläche mit Rosa oder eigentlich mit Flcischfarbe. Mit den Händen kokettieren sie gar zu gern, und junge Türkinnen haben, wenn sie sich von einemFranken"(jeden nichtislamitischen Europäer) beobachtet glauben, damit stets an ihrem Schleier zu zupfen, der dabei zugleich so geschickt verschoben und wieder in Ordnung gebracht wird, daß das ganze Gesicht frei wird. Die Geselligkeit unter dem weiblichen Geschlecht ist sehr gross, und die gegenseitigen Besuche nehmen gar kein Ende. Tschibuk (Pfeife), Kaffee und Süßigkeiten, denen die Türkinnen sehr zu- getan sind, füllen dabei die Pausen im Gespräch, und an die Stelle des deutschen Strumpfes tritt der Stickrahmen. Besonders ist ein Konfekt unter dem Namen Rachat Lukum sehr beliebt. Es ist aus Traubensaft, Honig und etwas Mehl bereitet, mit Rosenwassec oder Mastix gewürzt, und schmeckt auch in der Tat sehr angenehm. Außerdem werden Schcrbet, Säurt und Mahalebie herumgereicht, lauter flüssige Erfrischungen, da die Türken sehr wenig feste Speisen außer den Pillafs(Reis und Hammelfleisch) genießen; das Schcrbet oder Sorbet ist eigentlich jedes flüssige Nahrungsmittel, bezeichnet bisweilen eine Suppe, wird speziell aber als Name dem Absud von getrockneten Früchten beigelegt. Man bereitet es aus Rosinen, Birnen, Pfirsichen, Pflaumen, Himbeeren und anderen Obstsorten, als einen Saft von sehr verschiedenartigem Geschmack, bald mehr, bald weniger süß oder sauer, immer aber mit Eis ab-