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Während das Chlorophyll zur Hauptsache in den Blättern I dem Leidenden bide dide Bücher Bücher über feine Krankheit, Krankheit, die dominiert, ist das Anthocyan der Hauptfarbstoff für die Blumen. zudem noch so chronischer Natur ist, wie die Arterien Aus den grünen, gelben und roten bezw. blauen Grundstoffen er entartung, in die Hand zu geben. Pflicht des medizinischen stehen nun all die bielartigen Farbenschattierungen, die uns nament- Schriftstellers ist einzig und allein, das Publikum für ein lich in den Blüten so wertvoll erscheinen. Aus der jeweiligen Verständnis von Krankheitsformen vorzubereiten. Er muß das Wesen Mischung dieser Grundstoffe ergibt sich die Farbentönung. Die der Krankheit treffend zu charakterisieren wissen, ohne diejenigen Intensität des Tones ist abhängig von der Menge der Farbstoffe. Strankheitserscheinungen, über die nur der Patient Auskunft geben In den lichtfarbenen Blumen ist der Farbstoff nur in geringer fann, breit behandeln zu dürfen. Er muß die wichtigsten Dinge Menge vertreten, er liegt auch nicht in den oberen Bellenlagen, über Bekämpfung und Verhütung der betreffenden Krankheiten Herbor während bei den dunklen Tönen reichliche Mengen von Farbstoff heben und schließlich die individuelle und soziale Tragweite be die Zellen füllen und viele Zellenreihen übereinander den Farbstoff stimmter Krankheiten erläutern. Dann wird ein ersprießliches, enthalten, selbst Oberhautzellen. Bei den weißen Blumen gegenseitiges vertrauensvolles Verhältnis zwischen Arzt und Publikum find die Farbstoff führenden Zellen gegen die Außenseiten in allen Einzelheiten hergestellt werden. Das läßt sich aber alles durch eine Zellenschicht abgeschlossen, die lediglich Luft enthält, und stets in knapper Form auf wenigen Seiten tun. Der Erfolg der die es verhindert, daß eine Wirkung der Farbstoffe nach außen vom Vorwärts"-Verlage herausgegebenen fnappen Heftchen über bemerkbar wird. Aehnlich ist die weiße Farbe bei Blättern und medizinische Dinge zeigt doch zur Genüge, daß damit der richtige Stempelteilen zu erklären. Weg eingeschlagen ist. Gibt man also einem Kranken ein mehr als 200 Seiten startes Buch über eine einzige in Bes tracht kommende Krankheit in die Hand, mit dem er sich nun dauernd befassen wird so fann man sicher sein, daß er durch die eindringliche Lektüre des Buches sich zu seiner Arterienberkalkung noch eine Hypochondrie hinzuerwirbt. Solch ein Buch verfehlt eben seinen Zweck: es will den Patienten zum Arzt machen. Und gar noch auf 15 Seiten die Literatur zur Frage zusammengebracht! In einem Buche, das für den Kranten bestimmt ist!

Wesentliche Aufschlüsse über die Natur der Blumenfarben ver­danken wir dem englischen Forscher Sorbh, der unlängst gestorben ist. Er hat ein Lebensalter diesem Studium gewidmet und dabei insonderheit mit spektralmikroskopischen Untersuchungen einer eigenen Erfindung dieses Forscherswesentliche Entdeckungen voll­bracht.

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Roch möge hier erwähnt sein, daß die Blumenfarben sich auch Künstlich beeinflussen lassen, sei es durch Beifügung gewisser Mine­ralien zur Erde, in der die Pflanzen gedeihen, oder durch Anilin­Im Verlage von Teubner ist aus der Serie Aus Natur und farben, die dem Wasser zugesezt werden, in welchem abgeschnittene Geisteswelt" ein neues Bändchen über Die Geschlechts. Blumen stehen. So find die grünen und blauen Nelfen und frankheiten, ihr Wesen, ihre Verbreitung, Bekämpfung und Rosen, blaue Tulpen und ähnliches mehr, das hin und Verhütung" von Profeffor Schumburg erschienen. Auf 94 Seiten wieder in den Schaufenstern von Blumengeschäften zu sehen bringt es eine populäre und erschöpfende Darstellung der Geschlechts­ist, tünstlich gefärbt. Jener Blumenhändler, der derartige Blumen- frankheiten. Die einzelnen Abschnitte sind im Titel schon genannt. farben für echt erklärt, macht sich des Betruges schuldig. Um Besonderes Interesse bietet der Abschnitt über die Verbreitung diese gefärbten Blumen sind schon wiederholt Prozesse geführt worden. der Geschlechtskrankheiten dar. Tabellen illustrieren die Verbreitung Auch durch Eintauchen der weißen Blumen in eine Anilinfarbstoff der Geschlechtskrantheilen in den Städten mit verschieden großer lösung hat man Blumen gefärbt; so werden seit einigen Jahren Einwohnerzahl sowie ihre Verbreitung in den verschiedenen regelmäßig im Winter verschiedenfarbigel Narzissenblumen angeboten, Berufen und Klassen der Bevölkerung. Unter den Städten die ursprünglich weiß waren. Bei dieser Art gefärbten Blumen steht an erster Stelle Berlin ( mit 142 Geschlechtskranten auf 10 000 wird die Täuschung jedoch leicht bemerkt. Bom ästhetischen Stand- erwachsene männliche und 46 auf 10 000 erivadhiene weibliche Ein­punkte aus ist das Färben der Blumen eine große Geschmacklosigkeit wohner), an letzter Stelle die Regierungsbezirke mit vorwiegend - allein was fragt der Händler danach, wenn's nur Geld bringt. Kleinstädtischer oder ländlicher Bevölkerung( mit wenigstens 3 Ge Herm. Krafft.

schlechtstranten auf 10 000 erwachsene männliche und etwa 2 auf 10 000 erwachsene weibliche Einwohner). Von den einzelnen Be rufen stehen die geheimen Brostituierten mit 30 Proz. an erster und

Populär- medizinische Literatur. bie Stubenten mit 25 Broz. an zweiter Stelle. Die Arbeiter

Nichts ist geduldiger denn Papier. Und hat man das nötige Kleingeld, so fann man schon seine Geistesprodukte drucken lassen, auch wenn sie nur der Ausfluß eines kranken Gehirns oder der tindischen Eitelkeit des Narren find. So erwächst dem Referenten häufig die Aufgabe, die Leser feiner Zeitung vor Ankauf und der noch für den Laien gefährlicheren Lektüre mancher Bücher zu warnen. Ein Fleischermeister Ma as in Koblenz veröffentlicht ( natürlich im Selbstverlag!) ein Buch über

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Die Tuberkulose,

Krebs und dero ähnliche Seuchen,

ihre Entstehung,

Heilung und Prophylage."

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( 9 Proz.) werden nur von den Soldaten( 4 Proz.) von der letzten Stelle verdrängt. In der Armee muß der große Vorsprung auf hygienische Maßregeln zurückgeführt werden. Mit seinem Eintreten für das Kasernierungssystem der Prostitution wird der Verfasser wohl kaum Anklang in sozialistischen Kreisen finden, wenn auch er sich durchaus der Mängel der Kasernierung bewußt ist. Im An­hang ist das Merkblatt der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten abgedruct. Dem Büchlein tönnen wir nur die weiteste Verbreitung wünschen und es allen sehr empfehlen. Es ist aus Vorlesungen hervor. gegangen, die der Verfasser an der Technischen Hochschule in Hannover gehalten hat.

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Speziell mit der Syphilis befaßt sich ein gutes Schriftchen Es werden in knapper allgemeinverständlicher Form auf 30 Seiten Forschungen( Stuttgart 1909," Gegenwartsfragen", Preis 50 Pf.). die wichtigsten Ergebnisse der Syphilisforschung, die ja in den letzten abren so außerordentliche Triumphe gefeiert hat, besprochen. Wer fich für diesen Zweig der Wissenschaft interessiert, wird das Schriftchen gerne in die Hand nehmen.

über hundert Seiten start, auf tadellosem Papier gedruckt! Der bon Dr. Strauß: Die Syphilis im Lichte neuer Mann sieht sich zu seiner großen Tat veranlaßt, da er als Fleischer fich die hierzu nötigen Kenntnisse am lebenden und geschlachteten Bieh" erworben hat. Das Buch ist sehr zweckmäßig mit einem Briefe an den Herrn Minister des Innern von Brasilien in Rio de Janeiro " eingeleitet. Unglaublicher Blödsinn auf mehr als hundert Seiten! Ein anderer Mann hat den Urstoff" entdeckt, worüber er in einem zweibändigen Werke berichten will. In der ersten Lieferung wahrt er sich gleich das Recht der Priorität für alle Entdeckungen, die aus seinen krankhaften Offenbarungen überhaupt gefolgert werden könnten! Das nur ein paar lustige Beispiele zur Warnung.

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Nicht eigentlich medizinische Fragen, aber doch hierhergehörige Dinge behandelt Professor Ahrens in einem Bändchen aus der Serie" Wissenschaft und Bildung" über Lebensfragen, die Vorgänge des Stoffwechsels"( Verlag von Quelle und Meyer, Leipzig 1907, Preis 1,25 M.). Es werden hier weniger die Stoff­Im Verlage für Volkshygiene und Medizin ist als erstes Heftchen wechselvorgänge, als die einzelnen Nahrungsmittel in ihrer chemi­einer Serie Fragen des Lebens" eine kleine Broschüre von Professor schen Zusammensetzung und Bedeutung für den Organismus bea Martin: Die Pflege und Ernährung des Neusprochen. Es eignet sich das Bändchen sehr für den, wer ein hand­geborenen" erschienen( 16 S. Preis 30 Pf.). Die sehr empfehlens- liches und furzes Nachschlagewerkchen für diese Dinge braucht. Es werte Schrift wird jeder jungen Mutter manchen guten Dienst er weifen und vielleicht um so wertvollere Dienste leisten können, als sie turz und knapp gehalten ist, nur die wichtigsten Dinge hervorhebt und die Leserin nicht durch eine Flut von Gelehrsamkeit und frommen Ratschlägen zu betäuben sucht. Die Kürze solcher Darlegungen ist um so mehr ein Vorzug, als je didkleibiger ein Buch heute wird, es desto weniger Chancen hat, gelesen zu werden. In der Broschüre ist auch eine sehr zweckmäßige Tabelle für fünftliche Ernährung im ersten Lebensjahr abgedruckt.

werden besprochen: Fleisch, Eier, Molkereiprodukte, pflanzliche Nahrungsmittel, Buder, Stärke, die künstlichen Nährmittel, die Genußmittel( Alkohol, Kaffee, Tee, Katao usw.). Besondere Kapitel behandeln: die Nahrung und die Ernährung, die Enzyme und ihre Wirkung, Chemie und Nährmittelbeschaffung, Frischhaltung und Konservierung von Lebensmitteln.

Bulegt noch ein Buch, das sich zur Aufgabe gestellt hat, ein Hilfsmittel zu sein für die erste Einführung des Kindes in die Kenntnis vom Getriebe des menschlichen Organismus: Robert Nicht zu begrüßen ist ein weiteres Buch aus demselben Ver- Theuermeister, Unser Körperhaus. Wie ich mit meinen Tage: Dr. A. Smith: Die Gefäßentartung( Arterio - Kindern über ihren Körper rede"( Verlag von Scheffer, Leipzig 1909, sklerose). Das Buch ist über 200 Seiten start und als erster Preis 1,80 m. fart. und 2,40 m. geb. 200 S.). Der Verfasser ist Band weiterer Schriften über Herz- und Gefäßtrankheiten ,, neue bestrebt, in der Sprache des Kindes zu reden, greift zur Er Wege zu ihrer Beurteilung und Heilung" gedacht. Es ist voll- läuterung auf geläufige Beispiele aus dem täglichen Leben Tommen unzwedmäßig, einen Leidenden mit den verschiedenen Mög- zurüd und gestaltet die Darstellung durch Anregung der kind­lichkeiten seiner Behandlung weit und breit zu unterhalten, in einem lichen Phantasie manchmal recht lebhaft. Bei dem großen Interesse, für ihn bestimmten Buche noch gar mit gegensäglichen Meinungen das man augenblicklich in Arbeiterfreifen der Frage nach der Aus­über andere Behandlungsmethoden zu polemisieren überhaupt bildung der Jugend( auch in naturwissenschaftlichen Fragen) entgegen

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