Lsnen weder Wein neich MüdKen vorkamen, gestört und de- reits mit seiner Stellung n's Großknecht vertraut. Es wurde wieder still. Nur dumpfe Laute von den Ge- schichten der Jäger drangen durch die beiden Türen; und der Nachtwind rüttelte an der Ofenklappe. Carlsson schloß wieder die Augen. Im Schlummer hörte er Lottes halblaute Stimme etwas auswendig her- sagen, das er zuerst nicht verstehen konnte, das wie ein ein- ziger langer Salm klang; schließlich unterschied er: Undführeunsnicht inversuchung, sondernerlöseuns- vondemübel, denndeinistdasreich, mnddiemachtunddieherrlich- keit inewigkeitamen. Gute Nacht, Klara I Schlaf gutl" Und nach einem Weilchen schnarchte es im Bett der Mädchen. Rundqvist aber sägte, daß die Fenster zitterten, ob nun aus Scherz oder Ernst. Aber Carlsson lag halbwach und wußte selber nicht, ob er wachte oder schlief. Da hob sich seine Decke und ein fleischiger, schweißiger Körper kroch an seine Seite. Es ist nur Norman I" hörte er eine schöntuende Stimme neben sich. Da wußte er, es war der Knecht, der sein Bett- genösse sein sollte. Aha, der Schütze ist heimgekehrt," knarrte Rundqvist Rostiger Baß. Ich dachte, es sei der Teufel, der am Sonn- abend draußen geschossen." Du kannst ja gar nicht schießen, Rundqvist: Du hast ja keine Flinte," schnauzte Norman. Kann ich nicht?" gab der Alte zurück, um das letzte Wort zu haben.Ich kann Schwarzstare mit der Büchse schießen, und zwar zwischen den Laken...." Habt Ihr das Feuer gelöscht?" unterbrach ihn die freundliche Stimnie der Alten, die aus dem Flur zur Tür hineinguckte. Jawohl," antwortete man im Chor. .Dann gute Nacht!" Gute Nacht, Tante!" Einige lange Seufzer wurden ausgestoßen, dann wurde gepustet, geschnaubt, gekeucht, bis das Schnarchen im Gang war. Aber Carlsson lag noch eine Weile wach und zählte die Fensterscheiben, um einen Wahrtraum zu haben. s Fortsetzung folgt.) Der lUiibenkolomrt als Gärtner und Klcintierziicbter» Vom Terrarium. In der Großstadt gibt es nicht wenige Menschen, die wohl am Sonntag bei gutem Wetter hinaus in Wald und Feld kommen, sich auch einmal an sonniger Halde oder im Waldesschatten lagern. aber in freier Natur von wild lebenden Tieren höchstens einmal «inen schüchternen Rehbock, einen feigen Hasen und vielleicht auch noch einen plumpen Wasserfrosch zu Gesicht bekommen haben. Wo der Mensch in großen Massen hinkommt mit seiner Qual, da der- tchwinden mehr und mehr die frei lebenden Tiere, die zum größten Teil, meist aber unverschuldet, den Menschen als ihren erbittertsten Erbfeind betrachten müssen. Nur wenige Sonntagskinder haben (fich im Kampfe ums Dasein noch einen scharfen Blick für alles, tvas um uns her fleucht und kreucht, bewahrt, und diese wenigen Menschen interessieren auch solche Geschöpfe, die von jeher, wenn auch mit Unrecht, verabscheut worden sind. Zu diese» Geschöpfen gehören die Reptilien und Amphibien, also Schlangen, Eidechsen, Schildkröten» Frösche, Molche und Salamander. Wenn man im Frühling bei hellem Sonnenschein an einem /Feldbache entlang durch saftige, in buntestem Blütenschmucke prangende Wiesen vorsichtig oahinschreitet, durch die überall das (falte Geldgelb der Sumpfdotterblume und des Hahnenfußes her- vorleuchtet, so kann man an den Uferrändern und im Waffer ein hochinteressantes Tierleben beobachten. Im Wasser tummeln sich die Molche, vielfach fäschlich als Salamander angesprochen, die das nasse Element nach dem Erwachen aus ihrem Winterschlafe aufsuchen, um sich zu paaren. Die stattlicheren Männchen mit prächtigem Rückenkamm geziert, prangen nun in lebhaften Farben, dem Hochzeitskleid. Ab und zu springt vom Ufer mit lautem Plumps ein Wasserfrosch in die kühle Flut, um unterzutauchen «ind im Schlamme zu verschwinden. Verhält man sich lautlos, so wird Man ihn nach wenigen Minuten wieder zum Luftschnappen zur Oberfläche emporsteigen sehen. Auch der Grasfrosch, der während des größten Teils des Jahres auf feuchten Wiesen und auf dem begrünten Waldesboden zubringt, sucht zur Paarungszeit das Wasser auf, um hier seinen Laich abzulegen. Kommt man alsJäger" daher gezogen, so kann man häufig, wie man zu sagen pflegt, zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, denn es pflegen dann in der Regel zwei Frösche aufeinanderzufitzen. Der kleiners oben ist das Männchen, der das Weibchen mit seinen Vorderarmen fest umklammert hält, um es schließlich durch den fortgesetzten Druck zur Ablage seiner Eier zu veranlassen. Diese quellen int Wasser rasch auf, um dann eine schleimige, mitKaviar" durchsetzte Masse zu bilden. Auch an Kröten kann man die gleiche Be» obachtung machen. Den Eiern entschlüpfen die Froschlarven, Kaulquappen genannt» die ausschließlich auf das Wasserleben   an» gewiesen sind und durch Kiemen atmen; späterhin wachsen ihnen dann die Vorderfüße, dann löst sich der Schwanz, die Kiemen sterben ab undFrosch junior  " entsteigt vollständig entwickelt dem nassen Element. Böse Menschen stellen im Frühling und jetzt den meist harmlosen Fröschen nach, nur der gefräßige Wasser- frosch wird vom Fischzüchter gehaßt. Sie schlagen sie, sobald sie zum Luftschnappen an die Oberfläche kommen, mit Haselruten tot, oder schneiden ihnen gar bei lebendigem Leibe die Hinterbeine ab, um hierauf die verstümmelten Tiere ihrem Schicksal zu über- lassen. Die heruntergeschnittenen Froschbeine finden im Handel als sogenannte Froschschenkel Absatz. Verwöhnte Feinschmecker verschlingen diese zweifelhafte Delikatesse mit dem gleichen Be- Hägen, mit dem sie die eklen Weinbergsschnecken, den Kot aus dem Mastdarm der Schnepfen, die aus Speichel bestehenden Nester einer indischen Schwalbe, der Salangane, unausgenommene Leipziger  Lerchen und Ortolane kauen, welch beide aber bei Licht besehen meist ganz gemeine Haus- und Feldspatzen sind. Naturfreunde, die frei von jeder Voreingenommenheit und von jedem Aberglauben sind, bringen nicht selten auch den so ver- kannten Kriechtieren ein so tiefes Interesse entgegen, daß sie dag ein« öder das andere mit heimnehmcn, um es in einem«nt- sprechenden Glaskasten, dem sogenannten Terrarium zu pflegen und zu beobachten. Der Vorläufer der Terrarien von heute war das Laubfroschglas von anno dazumal: ein rundes, mit etlvaS Wasser und einem Leiterchen ausgestattetes Einmacheglas. In diesem führte der kleine Grünrock, selten auf der Leiter sitzend, meist am Glase klebend, ein erbarmungswürdiges Dasein, das nur vorübergehend durch die Jagd nach einer eingesetzten mageren Stubenfliege erhellt wurde. Er galt und gilt noch heute als Wetterprophet. Sitzt er verärgert im Wasser, so gibt es Regen, wenn nicht heute, dann vielleicht in acht oder vierzehn Tagen, sitzt er oben, so kann man mit gleicher Sicherheit rechnen, daß nach trüben Tagen auch die Sonne wieder hervorbricht. Wetterprophc- ten dieser Art gibt es ja im Tierreich mehrere. Von Fischen nenne ist nur den Schlammbeißer, von Vögeln den Hahn. Wenn fich der Schlammbeißer im Aquarium richtig vollgefressen hat, so liegt er 8 10 Tag« zur Verdauung still; das Wetter muß dann schön sein oder schön werden, wird er aber, vom Hunger getrieben, unruhig, so kann man sich auf Regen gefaßt machen. Bezüglich des Hahnes als Wetterpropheten lasse ich die alte Bauernregel sprechen, sie lautet:Kräht der Hahn auf dem Mist, so ändert sich das Wetter oder es bleibt wie es ist." Auch wir wollen das Wetter lassen wie eS ist und uns wieder dem Laubfrosch zuwenden. Auch ihn, den zweifellos interessantesten und zierlichsten unserer heimi- scheu Frösche finden wir im Frühlinp im Wasser; ist aber die Paarungszeit vorüber, so steigt er aufS Trockene. Man findet ihn dann noch kurze Zeit auf Sträucbern, Stauden und Blatt­pflanzen. Aber um die gegenwärtig« Jahreszeit scheint er schon vollständig verschwunden zu sein, er hat dann die Kronen höherer Laubbäume aufgesucht, wo er in luftiger Höhe als außerordent- lich gewandter Springer der Jnsektenjagd mit Eifer obliegt. Wie der Prophet nichts gilt in seinem Vaterlande, so gelten auch häufig mit Unrecht die Vertreter der heimischen Tierwelt nichts in den Augen des Liebhabers, der oft jedes Tier, das er pflegt, in erster Linie nach schnödem Geldeswert abschätzt. Das hat die Einführung vieler fremder Laubfroscharten aus den Vereinigten Staaten   und aus Australien   zur Folge gehabt. Unter diesen gibt cS einige besondere Seltenheiten und riesenhafte Arten, die man in den Warenhäusern, die teilweise bereits Vierhandel treiben. gelegentlich zu dem ansehnlichen Preis« von 30 M. pro Stück angeboten findet. Ein prächtiges, nordamerikanisches Kerlchen ist der gescheckte, farbenwechselnde Laubfrosch  , H�Ia versicolor. Die Fähigkeit des Farbenwechsclns, die auch gewissen Menschen eigen sein soll, besitzt bekanntlich das Chamäleon, ein Reptil, aber kein Zeitungsreptil, in hervorragendstem Maße; nach ihm kommt dann der farbenwechselnde Laubfrosch, dem gegenüber unser heimischer Grünrock in dieser Hinsicht ein wahrer Waisenknabe ist. Diesen Frosch, der wie andere Laubfrösche, wenn er einen guten Bissen geschluckt hat, gewaltig die Augen verdrehen kann, muß man aber möglichst allein lassen, da er einen Saft aus der Haut schwitzt, durch den nicht nur andere im gleichen Behälter gehaltene Tiere, sondern auch seine eigenen Artgenossen getötet werden können. Durch derartige HautauSschwitzungcn schützen sich verschiedene Am- phibten und Reptilien vor ihren Feinden, so auch unser heimi» fcl>«r, auf schwarzem Grunde gelbgescheckter Salamander  . Dieser plumps Geselle führt ei» ausgesprochenes Nachtleben; in Thü-