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A. Conrad h.
zwischen der jetzt regierenden Partet der Independenten und der Klein- weiter als die große Mehrzahl ihrer Beitgenossen, denen es gewiß bürgerlichen Demokratie der Levellers oder Gleichmacher, die all- noch unfaßbar vorkam, daß die Frau je gleichberechtigt werden könne gemeines Wahlrecht, Gewerbe- und Handelsfreiheit, Beseitigung der mit dem Herrn der Schöpfung. indirekten Steuern usw. verlangen und im Heer, aber auch in der unter Teuerung und Daniederliegen von Handel und Wandel leidenden Bevölkerung beträchtlichen Anhang hatten. Und unter den
Demokraten finden sich nun auch zahlreiche Frauen, die lebhaften Die Sonne als Energiezentrum.")
Wenn die einzelnen Energieformen auseinander entstehen, sich einander umwandeln können, so liegt ein Gedanke von hohem Interesse nahe. Man kann nämlich die vorhandenen Energien in ihrer Entstehung rückwärts verfolgen mit der Vermutung, bielleicht eine gemeinsame Quelle zu finden. Es wäre ein das menschliche Einheitsbedürfnis in hohem Maße befriedigendes Resultat, wenn es gelänge, alle Zustände und Vorgänge auf ein Zentrum, auf eine gemeinsame Wurzel zurückzuführen. In der Tat ist dieses Problem gelöst worden. Alle Energieformen haben ihren legien Ursprung in der Sonne, in der Sonnenenergie. Die Sonne ist die Ursache aller Veränderungen, sowohl in der organischen als auch in der anorganischen Welt. Diese Tatsache hat die Menschheit frühzeitig ahnend und gefühlsmäßig erfaßt. Der Sonnentult der alten Kulturvölker, der Aegypter, der Phönizier, der Babylonier und Assyrer hat hierin seine Wurzel. Prometheus raubte den kulturbringenden Feuerfunken aus dem Himmel der olympischen Götter. In dieser Sage liegt das Bewußtsein von der ungeheuren Bedeutung des Feuers für die Menschheitsentwickelung und die Ahnung, daß auch das irdische Feuer dem Glutball der Sonne entstammt. Die Germanen feierten die Wintersonnenwende als das Ende des winterlichen Todes, als Rückkehr des Lebens, und die Sommersonnenwende als den Höhepunkt desselben. Was früher gefühlsbetonte religiöse Ahnung war, das ist gegenwärtig flare Erkenntnis geworden.
Anteil an den Vorgängen nehmen. So an der Verhaftung des an gesehensten Demokratenführers John Lilburne , den das Parlament wegen einer heftigen Flugschrift gefangen setzte und mit einer Hochberratsklage bedachte. Unter den Maffenpetitionen zu Lilburnes Gunsten, die nun zahlreich beim Parlament einliefen, war auch eine solche von Londoner Frauen. Am 23. April 1649 richteten sie an das Barlament das dringende Gesuch, Lilburne der Freiheit wiederzugeben. Tausende von Frauen fanden sich mit der Bittschrift beim Parlament ein. Sie waren in großer Aufregung, weil sie glaubten, daß Lilburne und seine Leidensgefährten nächtlicherweile in Whitehall umgebracht werden sollten. Sie sagten, das Haus habe dadurch, daß es die Verbreiter von Lilburnes Schrift für Verräter erklärt, deft Leuten eine Schlinge gelegt, da man faum über die gegenwärtigen Zeitverhältnisse sprechen tönne, ohne ähnlich wie dies Buch zu sprechen, so daß alle Redefreiheit damit gänglich abgeschnitten sei und man sich feine ärgere Sklaverei denten fönne. Das Parlament wollte den Frauen kein Gehör schenken, sondern bedeutete sie geringschäßig, fie sollten nach Hause gehen und ihr Geschirr abwaschen. Darauf gaben einige, die Haare auf den Zähnen hatten, die bissige Antwort, sie hätten kein Geschirr und auch kein Fleisch mehr. Alle hatten sie sich gewiß ihre eigenen Gedanken gemacht über den parlamentarischen Bescheid, Bescheid, der, wie ein gleichzeitiger Geschichtsschreiber sagt, so verschieden war von den Antworten, die sie zu bekommen pflegten, als sie Geld, Silberzeug, Ringe, Haarpfeile und Fingerhüte den Gesetzgebern zu opfern hatten." Acht Tage später hatten die demokratisch gesinnten Die Erde erhält alle Energie in Gestalt von Sonnenstrahlen, Frauen wieder Gelegenheit, für ihre Ueberzeugung zu demonstrieren. die Licht und Wärme spenden. Täglich sendet das Muttergestirn Unter den Truppen in einem Londoner Regiment war der Widerstand durch den Weltenraum aus Entfernungen von Millionen Kilogegen die Herrschaft der Independenten und der mit ihnen ver- metern ungeheure Energiemengen seinen Kindern, den Planeten. bündeten Armeeleitung zum Ausbruch gekommen. Die Meuterei war Ungehindert gehen die Strahlen durch den Weltenraum. Es ist aber niedergeschlagen worden und hatte die standrechtliche Erichießung nichts da, was sie aufhalten und schwächen könnte. Erst wenn die eines jungen Soldaten namens Lockher zur Folge, der mit der Stand- Strahlen auf die Planeten treffen, werden sie aufgefangen, wird haftigkeit einer gefestigten Ueberzeugung starb und von den der Schahz, der in ihnen ruhenden Energie in Bewegung und Demokraten als Märtyrer der Boltsfreiheit gefeiert wurde. Sein Leben umgesetzt. Das Licht tritt nus als eine neue Energieform Begräbnis am 30. April 1649 gestaltete sich zu einer großen entgegen. Es steht in inniger Beziehung zur Wärme. In den Demonstration, und auch die Frauen waren in großer Zahl daran Sonnenstrahlen nämlich sind Licht und Wärme so innig verbunden, beteiligt. Tausende von ihnen gingen im Leichenzuge mit und be- daß sie durch kein Mittel voneinander getrennt werden können. fundeten durch Abzeichen in der grünen Farbe der Gleichmacher, daß Läßt man in dunkles Zimmer durch einen engen Spalt fie sich zur demokratischen Partei rechneten. Sonnenlicht fallen, das man durch ein Glasprisma bricht, so entsteht das bekannte Sonnenspektrum, ein Band, das die sogenannten Regenbogenfarben zeigt vom Rot bis zum Violett. Mit einem empfindlichen Thermometer kann man zeigen, daß sämtliche farbigen Strahlen, die das weiße Licht zusammensetzen, mit Wärme verbunden find. Merkwürdig ist aber, daß die Wärmewirkung weit über das sichtbare Spektrum hinausreicht. Weit jenseit des Rot noch ist ein bedeutendes Steigen des Thermometers zu konstatieren. Das ist nur so zu erklären, daß im Sonnenlicht auch Strahlen enthalten sind, die durch das Prisma anders gebrochen wurden wie die farbigen Strahlen, daß wir jenseit des Rot Wärmeftrahlen vor uns haben, die nicht mit Lichtwirkungen verbunden sind. Auch jenseit des Violett gibt es noch Strahlen, deren Vorhandensein man mittels der photographischen Platte nachweisen kann. Das zwingt uns zu der Annahme, daß Wärme- und Lichtstrahlen nicht wesentlich voneinander verschieden sind. Der Unterschied beruht nicht in den Strahlen an sich, sondern in der Beschaffenheit unseres Auges, das nur Strahlen bestimmter Brechbarkeit wahrzunehmen vermag. Die Strahlen jenseit des Rot empfinden wir nur als Wärme, nicht mehr als Licht. Dirse Auffassung wird klar durch eine Analogie. Wir denken uns eine schwingende Saite. Die Zahl der Schwingungen, der Ton wird höher mit steigender Spannung. Es gibt nun eine bestimmte Grenze der Spannung, eine bestimmte Grenze der Schwingungszahl nach unten, wo wir das Schwingen der Saite nicht mehr mit dem Ohr wahrzunehmen vermögen. Wohl aber können wir die Schwingungen noch mit dem Taftfinn empfinden. Wenn wir den Finger an eine schwingende Saite halten, so haben wir eine ganz bestimmte Taftempfindung. Oberhalb der Grenze haben wir Gehör- und Tastempfindung, unterhalb nur Tastempfindung. So ist es auch bei dem durch das Prisma zerlegten Sonnenlicht. Einen Teil der Strahlen empfinden wir als Licht und Wärme, einen Teil nur als Wärme. Die Lichtstrahlen find identisch mit Wärmeftrahlen, nur können wir fie zugleich mit dem Auge wahrnehmen.
Die Gleichmacher waren nicht folgerichtig genug, um auch die Gleichberechtigung der Frau auf ihr Programm zu setzen. Im Lilburneschen Volksvertrag ist nichts Derartiges zu finden; das allgemeine Wahlrecht wird nur für Männer gefordert. Und auch der Wortführer der sogenannten wahren Gleichmacher, das heißt der Kommunisten, die sich 1649 von der Kleinbürgerlichen Demokratie absonderten, auch Gerard Winstanley tritt nicht für den Gedanken des Frauenstimmrechts ein: in seinem Entwurf eines demokratisch-tommunistischen Gemeinwesens findet sich das Wahlrecht auf die Männer beschränkt. Man darf aber deshalb nicht glauben, daß der Gedanke der Gleich berechtigung des weiblichen Geschlechts zur Zeit der englischen Revolution gar breiten Boden gefunden. Die Idee ist vielmehr zweifellos bereits in den ersten Beiten der Revolution aufgetaucht. 1647 erscheint schon eine Flugschrift, die fich betitelt„ Ein Bauenparlament" und die weiblichen Ansprüche auf Gleichberechtigung lächerlich macht. Daß es schon 1641 Frauen gab, die anders als jene Betentinnen des nächsten Jahres, sich den Männern von Autorität und Weisheit gleichzustellen gedachten, erhellt aus einer Schrift des genannten Jahres, wonach bereits sechs Frauen als Prediger aufgetreten waren, und das war, in jener Zeit der kirchlichen Einkleidung von politischen Dingen, die handgreiflichste Vollendung bon Auflehnung gegen die männliche Alleinherrschaft im öffentlichen Leben. Das rednerische Auftreten von Frauen, zunächst in den Londoner Straßen, wurde seitdem häufiger. So bemerkt ein Historiker zum Jahre 1645, daß eine gewöhnliche" Frau eine Bolksrede gehalten habe." Querst sagte sie zu den Umstehenden: Wenn jemand ein Wort der Ermahnung hat, so rede er. Als alle schwiegen, fuhr fie fort: Jezt ist jene Zeit, worin sich erfüllt, was Gott versprochen hat: Ich werde meinen Geist in die Mägde ergießen, und sie werden weissagen." Gang und gäbe wurde das öffentliche Auftreten von Frauen, als in den fünfziger Jahren die proletarische, fommunistisch gefärbte Sette der Quäter um sich griff. In ihrer Agitation spielten die Frauen eine so große Rolle, daß anfangs vielfach geglaubt wurde, die neue revolutionäre Sette bestehe überhaupt bloß aus Frauen. Der angesehenfte unter den ersten Quäterführern, Fox, bejahte ohne weiteres die Frage, ob die Frau berufen sei, am öffentlichen Leben teilzunehmen. In demselben Brief, worin er erklärt, daß jedermann ein Priester sei, wirft er die Frage auf:" Sind*) Wir entnehmen diese Ausführungen dem 256. Bändchen Frauen Priester?" und antwortet: Ja, Frauen sind Priester." Die der Sammlung Aus Natur und Geisteswelt"( Verlag von Quäter waren einhellig darin, daß das innere Licht", d. h. die B. G. Teubner, Leipzig ): Die Lehre von der Energie von Vernunft, seine Segnungen über die ganze Menschheit ausgießt und Dr. Alfred Stein( Preis geb. 1 M., geb. 1,25 M.), das in feinen Geschlechtsunterschied kenne, und daß also das Weib als gleich- einfacher Weise eine Vorstellung von der Einheitlichkeit zu verberechtigt zu betrachten und zu behandeln sei. Demgemäß besaßen mitteln sucht, die durch die Aufstellung des Energiebegriffs und denn auch die Frauen bei den Quätern ebensogut das Stimmrecht des Energiegesetzes in unsere gesamte Naturauffassung gekommen wie die Männer. Mit diesen Ideen waren sie freilich unendlich viel ist.
Da wir die Wärme als Energieform betrachten, ist leicht einzusehen, wie man die Energie der Sonnenstrahlen messen kann. Man braucht sie nur durch einen Körper vollständig aufzufangen und die Erwärmung desselben in Kalorien auszudrücken, um die
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