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Deutsches Reich  .

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Da

von neuem der Beweis geliefert, daß eine Regierung, die vor Ehrengerichte ihren Siz an dem Amtssige des Oberpräsidenten der der demokratische Pfarrer dekoriert werden sollte.. dem Jinfertum fapituliert und den Willen des Volfes un betreffenden Provinz. Das ärztliche Ehrengericht für die Provinz nun besagter Herr von solchen dekorierten Knopflöchern beachtet läßt, in einem modernen Staate zur Unfruchtbarkeit Brandenburg   und den Stadtkreis Berlin   jowie der ärztliche nichts wijsen will, fich in seinen Büchern auch mehrfach in Die gerade nicht schmeichelhafter Weise über diese Auszeichnungen" und verdammt ist. Im Interesse der Civilisation aber wünschen brengerichtshof haben ihren Siz in Berlin  . wir, daß wenigstens die so lange vernachlässigten Kultur- Sizungen des ärztlichen Ehrengerichtshofes finden in den Geschäfts- Ordensjägerei ausgesprochen hatte, konnte es die Eingeweihten räumen des Ministeriums der Medizinalangelegenheiten statt. Die faum überraschen, daß Dr. Hansjakob die Dr. Hansjatob die ihm zugedachte aufgaben in Preußen endlich einmal erfüllt werden, damit zur Konstituierung der ärztlichen Ehrengerichte und des Ehrengerichts- Dekorierung dankend ablehnte. Für die Byzantiener der größte deutsche Bundesstaat in dieser Beziehung nicht hofes erforderlichen Wahlen sind mit besonderer Be aller Grade und Schattierungen war dieser Vorfall allerdings mehr an letzter Stelle marschiert. fchleunigung, die erstmaligen Wahlen im Jahre 1900 etivas Inbegreifliches Wie kann es auch Menschen geben, die ipätestens bis zum 15. februar vorzunehmen. Die Wahl sich für Orden und dergleichen Dinge nicht begeistern. Im, Bad. des richterlichen Mitgliedes des ärztlichen Ehrengerichts und seines Beobachter", dem führenden Centrumsorgan, benutte nun ein Stellvertreters erfolgt in der ersten beschlußfassenden Sigung des Korrespondent man vermutet hinter demselben den Centrums Vorstandes der Aerztefanimer nach Beginn der Amtsperiode. führer Pfarrer Wader die Gelegenheit, die Frage aufzuwerfen, ob der katholische Klerus die Annahme solcher Orden nicht principiell ablehnen soll. Es hatten nämlich neben ansiatob noch zwei andere katholische Geistliche Orden erhalten und angenommen. Die nationalliberale Presse ist über die Aufwerfung dieser Frage ganz aus dem Häuschen geraten; fie erblickt darin eine Gehässigkeit gegen die Krone. Man darf auf die weitere Prez­nationalliberale Preffe bereits den Erzbischof ins Treffen führt. polemik in dieser Angelegenheit gespannt sein, um so mehr, als die Wir haben aljo in Baden zwei Ordensfragen". Voraussichtlich dürfte die oben besprochene früher erledigt sein als die andere, die den Landtag in jeder Session einige Tage beschäftigt.

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Zwei Flotten- Tolle. Hello

schreibt in der national- social- liberalen Welt am Montag" Aus.cigener Kraft tönnen wir nichts. Unsere flägliche fleine Kriegsflotte ist nur ein Kinderspott für die Engländer. Genügende Bundesgenossen haben wir nicht. Wir müssen fragen: wer nügt uns, mit wem haben wir gemeinsame Interessen? Und da lautet die Antwort: mit Eng land fonkurrieren wir überall, mit Rußland   nirgends. Vorläufig, auf lange Zeit hinaus. Auf Jahrhunderte macht man natürlich auf lange Zeit binaus. Auf Jahrhunderte macht man natürlich feine Politif. Daß in fernen Zeiten einmal das Germanentum mit dem Slaventum einen Entscheidungskampf wird kämpfen müssen, ist überaus wahrscheinlich. Inzwischen aber ist es für ums niglich, den drohendsten Feind zu bezwingen. Das ist England, unser und Ruglands gemeinsamer Konturrent.

Aus der jeßigen Lage müssen wir jedenfalls heraus. Wir fommen sicher nicht daraus heraus mit den faulen Wigen, mit denen sich die Socialdemokratie aus der unangenehmen Lage zu retten versucht, in die sie ihre doktrinäre Flottenfeindschaft gebracht hat. Kläglicher benimmt sich kaum ein Blatt angesichts der englischen Provokationen, als der Vorwärts". Er hofft, daß die Engländer uns entschädigen werden, wenn sie die deutschen   Schiffe zu Ünrecht beschlagnahmt haben. Wie nun, wenn sie aber nicht emmal mit Geld das Unrecht gut machen wollen? Wird die vom Vorwärts Tommandierte internationale Socialdemokratie dann den deutschen  Rechtsforderungen Nachdruck verschaffen? Die internationalen Seifenblasen zerplatzen vor dem rauhen Bind der internationalen Stonflikte. Flotte bringt Recht Wer gegen die Flotte ist, verurteilt Deutschland   dazu, dauernd Unrecht zu dulden." Graf Büdler.

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Der Geschentwurf betreffend die Patentanwälte ist dem Reichstage zugegangen. Von denjenigen Personen, die in die Liste der Patentanwälte eingetragen sein wollen, wird der Nachweis ihrer technischen Befähigung und gewisser Rechtskenntnisse verlangt. Das Gefeß foll, wenn möglich, schon am 1. April d. I. in Kraft gesetzt auch ohne die vorgeschriebenen Prüfungen bestanden zu haben, in die verden  . Die bisherigen selbständigen Patentanwälte sollen alsdann, iste aufgenommen werden, wenn sie wenigstens schon zwei Jahre Batentanwälte waren und ihre Geschäftsführung und ihr sonstiges erhalten mafellos war. Berhalten makellos war.

Eine Bismarck- Replik.

Das am b. Echo" schreibt:

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hat,

Die Regierung hat nun doch, trotz allem Geschrei der national­liberalen Preffe, die im legten Landtag verhandelte Petition der deutschen Friedensgesellschaft" betr. einer Revision Anständige geute schreiben nicht für mich, dieser der Volksschul- Lefebücher berücksichtigt. Jur der Petition war von einiger Selbsterkenntnis zeugende Bismarcksche Ausspruch wird u. a. dem Wunsche Ausdruck gegeben, alles, was das ästhetische ausgezeichnet illustriert durch einen vor längerer Zeit vor den Ham und sittliche Gefühl der Kinder ungünstig beein burger Civilgerichten geführten Prozeß, der feiner principiellen Be- flussen tönnte, als Schlachtenberichte, Gedichte, in welchen deutung wegen vor furzem in einem anderen Prozeß zur Grörterung der Massenmord verherrlicht wird, zu entfernen. gefangte und bei dieser Gelegenheit einem Freunde unseres Blattes Die Mehrheit der Kammer befürwortete die Petition. Eine un­zur Kenntnis fam: würdigere, gemeinere Hege wurde noch niemals vom Zaune   ge­Der politische Redacteur einer großen und bekannten Tages- brochen, als dies die nationalliberale Presse nach Annahme dieses zeitung, Dr. 9., war trog feines enormen Jahresgehaltes und eines Beschlusses that. Die Lesebuchreiniger" sollten vor aller Welt an gestellt werden. Nun fommt plötzlich die kolossalen Nebenverdienstes stets in finanziellen Schwulitäten. Be- den Pranger sonders die kleineren Geschäftsleute, die Angehörigen des Mittel- Kunde, daß das Kultusministerium beschlossen standes, für dessen Rettung und Erhaltung der Herr Doktor in un- bei der bevorstehenden Umarbeitung der Lesebücher die Wünsche gezählten Leitartikeln mit Emphase in feinem Blatte einzutreten der Friedensgesellschaft" gebührend zu berüdsichtigen. pflegt, waren es, die unter diesem chronischen Leiden des Einen solchen Erfolg" von ihrer Heze hatten sich die Nationallibe­Dr. Y. zu leiden hatten. Die Gattin ließ sich von der ralen natürlich nicht versprochen. Heulen und Wehklagen ertönt aus Schneiderin und Korscttnäherin verklagen, der Gatte vom dem Lager der Hurra- und Wasserpatrioten. Doch mit dem Prestige Der antisemitische Dreichgraf fagte in einer Volksversammlung Schneider und Lederwarenhändler, und beide wurden natür- der nationalliberalen Partei in Baden ist es aus und die Regierung am Sonnabend nach dem Bericht des Ahlwardt  - Blattes: lich zur Zahlung verurteilt. 11nt zu ihrem Gelde zu wird gut daran thun, sich mit der oppositionellen Kammermehrheit " Seit einigen Monaten steht in Deutschland   die Kanalfrage fommen, ließen die Gläubiger dann in verschiedenen Fällen das auf halbwegs gutem Fuße zu halten. Hoffentlich wird sie nun auf der Tagesordnung. Neue Kanäle find an und für sich sehr Gehalt des Dr. 9. mit Beschlag belegen, soweit dasselbe 1500 M. p. a. bald auch die anderen Beschlüsse dieser Mehrheit gebührend bc­nüglich und segensreich und können auch, wie ich glaube, mit überstieg. Dies war dem Herrn Dottor natürlich sehr wenig genehm, rücksichtigen". der Zeit recht gewinnbringend werden; aber vor der Hand weshalb er durch folgenden Trick den Anschlägen der elenden Der Boerenkrieg und die Miliz." So betiteln die Berl. haben wir 30 000 m. p. a. fein Geld und keine 3 cit für fo Manichäer" auf sein Gehalt - zu begegnen ver­große Friedenswerte. Bedenken Sie, daß fich suchte. Er machte mit dem Inhaber des Zeitungsunternehmens einen Neuesten Nachrichten" einen zunftmilitaristischen Artikel, der unsere Deutschland   17 11 2 in einem Waffenstillstand be- Pakt, nach dem er, gewissermaßen die Seele der ganzen in dem Ausführungen in der letzten Nummer des Vorwärts" zu widerlegen Die Zeit der Friedensschalmeien ist vorüber und Blatte vertretenen Politit, mit 24 stündiger Kündigung versucht. Um zu zeigen, wie vollständig die Zunft und Zopfmilitärs bald werden die Kanonen wieder donnern auf und 24 stündiger Gehaltsauszahlung angestellt am Ende ihres Lateins find, sei hier nur erwähnt, daß die Argumente der ganzen Linie; es gilt sich zu rüsten zur großen Entscheidungs- wurde. Dadurch verringerte sich der Gehaltsbettag, auf dessen gegen uns in folgenden vier Behauptungen bestehen. Erstens: im Landkrieg seien die Spanier den Amerikanern schlacht, zum Kampf auf. Tod und Leben; deswegen dürfen vir Auszahlung zu jedem Termin der Herr Doktor Anspruch hatte, der­- Offenbar hat die Redaktion der V. N. N." feinen Pfennig jetzt unnüz ausgeben und müssen das Baterland maßen, daß nach dem§ 4 des Lohnbeschlagnahme- Gesezes eine überlegen gewesen. während des Krieges geschlafen. start und mächtig machen, indem wir neue Armeecorps for Beschlagnahme nicht mehr stattfinden konnte. 3weitens: bei Elandslaagte feien die Engländer in zehn mieren, Kanonen gießen und Panzer- und Kriegs­Fürwahr ein feiner Trick! Und der ihn erdacht und ausgeführt Anfangs, wie nach jedem fchiffe bauen. Deutschland   braucht vor allen Dingen eine große hatte, war ein nobler Mann: Herr Dr. Hoffmann, der politische fa cher Uebermacht gewesen. und gewaltige Kriegsflotte; sonst bleiben wir immer Redacteur der ,, Hamburgue Nachrichten", derielbe, der jahrelang, militärischen Mißerfolg, wurde das gesagt, ist aber durch die amt­und ewig eine kleine Kontinentalmacht, eine Nation zweiten als Bismarck grollend und geifernd im Sachsenwald saß, ein vertrauter lichen Berichte von beiden Seiten seitdem widerlegt worden. Drittens: die Siege der Schweizer   Bauern bei Sempach Ranges, die in dem großen Weltkonzert überhaupt nichts mehr politischer Lakai, den Hamburger Nachrichten" und im Nebenverdienst mitzureden hat. Wir Deutschen   sind aber noch jugendlich und diversen anderen Blättern dessen Inspirationen vermittelte; aber und Moorgarten bedeuten nichts, weil die deutsch   en Bauern frisch. Die gewaltige, in uns wohnende Kraft muß sich irgendwie auch derselbe, der in moderner Buschklepper- Manier so manche später von den Landsknechten besiegt worden sind. Die Logik des bethätigen; wir müssen heraus aus unseren engen Grenzen, ebenso feige wie gentcine Schmähepistel gegen die Arbeiterbewegung 3unftzüpfiers der B. N. N." ist ebenso stupend, wie seine Un­hinaus( auf die Sce, Solonien erwerben und wieder feiner Samutfeder hat entfließen lassen und noch fast täglich ent- wissenheit. Der gute Mann hat offenbar nicht einmal gehört, daß die Meere beherrschen." fließen läßt, Ein Mann, der solche Tricks erfinnt, um trop feines die Taktik der Landsknechte, der die deutschen   Bauern erlagen, fleinen Geschäftsleuten ihr ihnen zus den schweizer Bauern abgelernt war. horrenden Einkommens Viertens. Die deutschen   Proletarier sind an körperlicher fommendes Geld vorzuenthalten, hat wahrhaftig die jittliche Quali Aber wer hat fikation", über den ethischen Wert der Arbeiterbewegung in glänzend Tüchtigkeit nicht mit den Voeren zu vergleichen." bezahlten Leitartikeln zu Gericht zu fizen- er entspricht anderer- denn das je behauptet? Deshalb verlangen wir ja gerade Er­seits aber ganz zweifelsohne den Anforderungen, die Bismard, ge- 3 iehung zur Wehrhaftigkeit von Jugend auf, und treu seinem oben citierten Ausspruche, an seine Preßtrabanten zu vernünftige Geseze und Einrichtungen, die der Vers stellen gewohnt war. früppelung des Volts durch Schlot- und Krautjunker vorbeugen, und das Heranwachsen eines fräftigen, gefunden Menschenschlage gewährleisten. Hoffentlich schafft der Zunftmilitarist der Berl. Reuesten Nachr." sich etwas Logik und Wissen an, ehe er wieder schulmeistert.

Der antisemitische Graf versteht sich auf das Welterobern also doch noch besser als der National- Sociale Holle  . Allerdings hat der Graf den Milderungsgrund geistiger Unzurechnungsfähigkeit.  -

Bereits als angenommen behandelt man in Regierungsfreisen die Flottenvorlage. Wie der Breslauer General- Anzeiger" aus zuverlässiger Quelle erfährt, trifft dieser Tage in Oberschlejien eine Kommission des Reichs- Marine amts zur Besichtigung der oberschlesischen Eisen- und Hüttenwerke ein. Es handelt sich bei dieser Reise um eine Information der Marinebehörden, ob bei Annahme der Flottenvorlage die oberschlesische Eisen­industrie in der Lage sein werde, einen größeren Teil des Materials zu liefern. Der Flotten- Enthusiasmus der Eisen­Industriellen wird mit der Höhe der zu erwartenden Dividenden­fteigerung immer größer werden.-

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Der neue Sekretär des Flottenvereins, Freiherr von Beaulieu Marconnay, ersucht um eine Richtigstellung. Seine Stellung à la suite des 1. Seebataillons bedinge gejezmäßig ohne weiteres den Fortfall des Offiziersgehalts und fämtlicher zu ständigen Kompetenzen. Von einer dienstlichen Kommandie­rung zur lebernahme der ehrenamtlichen und daher ebenfalls völlig unbesoldeten Leitung der Geschäfte des Flottenvereins fei daher keine Rede. Die Stellung à la suite eines Truppenteils jei lediglich äußere Form eines häufig unbegrenzten Urlaubs, welcher bis auf weiteres die Möglichkeit des Wiedereintritts in den aktiven Dienst offen hält.

Danach bleibt aber, wie die Freifinnige Zeitung" mit Recht bemerkt, doch die Thatsache bestehen, daß ein Offizier unter 28ahrung seiner Avancementansprüche einen un­begrenzten Urlaub erhält zur lebernahme einer Privatstellung in der Parteiorganisation. Derselbe rüdt im Dienstalter vor, ohne Dienste thun zu brauchen.

Jedoch, der Herr Dr. Hoffmann hatte seine Rechnung ohne den Wirt gemacht. Seine Gläubiger ließen sich das nicht so ohne Weiteres gefallen, sondern ließen durch fundige Rechtsanwälte den famosen stontratt als einen Schein vertrag anfechten. Die Gerichte tamen zu der Auffassung, daß der Vertrag nur simuliert jei. Thatsächlich sei die Anstellung des Dr. Hoffmann auf mindestens die Dauer eines Jahres zu rechnen, denn seine Dienste seien um des­willen von besonderem Werte für die Hamb  . Nachr.", weil er den Verkehr mit einer Stelle, von der aus die Zeitung häufig politische Inspirationen erhalte( Friedrichsruhe, vermittelte und weil nach der Natur dieses Verkehrs ein Wechsel in der Person des Ver­mittlers vielfachen Interessen widersprechen würde.-

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Zur Frage der Todesstrafe.

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In der sonst so vortrefflich redigierten populärwissenschaftlichen Wochenschrift Mutter Erde" finden wir unter dem Titel Der Tod nach der Enthauptung" den Auffaz eines Dr. Wurm, für dessen Aufnahme die Redaktion nur die Entschuldigung hat, daß sie ihn als Erwiderung auf einen früheren, dasselbe Thema behandelnden Artikel nicht zurücweisen wollte. Gegenüber der Behauptung, daß das Köpfen eine der grausamsten Todesarten sei, führt Es ist erreicht! Der verantwortliche Nedacteur der Erfurter Herr Dr. Wurm sich als Sachverständiger" damit ein, daß er Tribüne", Genofie May in Erfurt  , wurde mit einem polizeilichen mitteilt: Ich selbst hatte mehrere solche Köpfe. rasch nach der Strafmandat über 15 M. beglidt wegen Veranstaltung einer nicht Exekution in der Hand". Und mun legt der fo Legitimierte los! Seinem wissenschaftlichen Gegner, Dr. Cinel Paris  , wirft er genehmigten Kollekte. Die That soll dadurch begangen sein, daß er die regelmäßige Monatsquittung des Hauptkassierers unserer Partei, unhaltbare Behauptungen", Phrasen" 2c. bei seiner Beweisführung vor; er selbst aber beruft sich für seine Wissenschaft" auf die des Genossen Gerisch, von diesem unterzeichnet, veröffentlichte. Oder es ist auch noch nicht erreicht. Erst muß wegen dieser abenteuerlichsten Anekdoten aus dem gern fabulierenden Mittelalter. ohne fein Zuthun geschehenen Veröffentlichung in der Erfurter   Nach diesen soll man begnadigte" Berbrecher mit. Waschlappen ins durch den. Nerveushok getötet Tribüne" Genosse Gerisch von dem strebsamen Erfurter   Genick geschlagen und so Polizeimann einen Strafzettel belommen, der sich übrigens haben, schon Geföpfte sollen aufgestanden und davongelaufen Eine dieser Fabeln ist 1688 veröffentlicht, unter Buhilfenahme des fliegenden Gerichtsstandes auch so rechtsfein,.a. n. fertigen ließe, daß Gerisch die Quittung im Vorwärts" veröffent- während der Thatbestand selbst sich 1337 zugetragen haben soll; lichte und mindestens ein. Exemplar dieses Blattes in Erfurt  , in der das bietet Herr Wurm dem Zeitalter exalter Forschung als Redaktion der Tribüne", gelesen wird. Also auf zu neuen Siegen, Wissenschaft. Herr Polizeimann! Dann wird's erreicht sein, daß die Social­demolratie teine Einnahmen mehr hat, weil sie natürlich zu ihren Stolletten" teine Genehmigung bekommt. Welch schlauer Gedanke, die Socialdemokratie so im Borbeigehen, durch ein Strafmandat von Erfurt   aus, zu vernichten!-

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Streifterrorismus. Der Streit zwischen den ärztlichen Zwange innungen( Bezirksvereinen) in Sachsen   und der vereinigten Betriebs­Krankenkasse der fächsischen Staatseisenbahnen, über den wir früher schon einmal berichteten, ist auf einem Höhepunkt angelangt. Die gegen 80 000 Mitglieder zählende Kasse beschäftigt etwa 100 Aerzte in Sachsen   und die Bezirksvereine, die zur Wahrung der Standes­chre" durch Gesetz begründet sind und denen jeder Arzt in Sachsen   Parteitage in Württemberg  . In Stuttgart   hielten die süd­angehören muß, verlangen von der Kasse, daß für jede deutsche   Boltspartei am Sonnabend und die deutsche Partei( National­ärztliche Konsultation in der Sprechstunde ebenso wie für liberale) am Sonntag ihre Parteiversammlungen ab. Vei den den Besuch im Hause 1 Mark bezahlt werde, für Hausbesuche Deutschparteilern begeisterte man sich für die Schlachtflotten= überdies noch 75 Pfennig Kilometergeld. Die Kasse will für die Berdoppelung, während Konrad Hausmann bei den Volks­Konsultation in der Sprechstunde nur 75 Pi. bezahlen, da sic parteilern gegen die Weltpolitik" sprach. Haußmann führte unter glaubt, daß die Forderung der Aerzte ihre Leistungsfähigkeit über anderem aus: Die Weltlage sei heute nicht ungünstiger für Deutschland   als ficige. vor zwei Jahren, wo uns mit der russisch   französischen   Allianz gedroht wurde. Heute könne die französisch- russische Allianz nicht mehr als offensiv gelten; auch habe der Dreyfuß Prozeß gezeigt, daß Frankreich   doch nicht so gefährlich sei, wie man glaubte. Was England anlange, so sei gerade in den zwei Jahren viel geschehen, um einen Konflikt mit England zu verhüten. Allerdings habe Englands Politik das Land in einen frivolen Krieg gestürzt, aber gerade dieser Krieg zeige die innere Schwäche Englands, daß Herr Chamberlain habe uns den Weltprozen" spielen wollte. eine wichtige Lehre gegeben, wie man Politit nicht machen solle. Die Engländer, die den Krieg widerrieten, seien die wahren Patrioten gewesen. Bülow habe gesagt, Deutschland   müsse größer jein. Demgegenüber sage er im Sinne Uhlands: Deutsch  = land müsie freier sein, dann werde es auch groß dastehen."-

In einer Verhandlung zwischen dem Kassenvorstande und den Aerzten wurde übrigens versprochen, die Forderungen zu bewilligen, wenn die ersten beiden Jahresausweise günstig ausfielen. Die Ver treter der Aerzte beharrten jedoch auf ihrer Forderung und es wird jezt die Aufsichtsbehörde zu entscheiden haben.

Eine größere Anzahl Aerzte, die bereit waren, auf die Be­dingungen der Stasse einzugehen, hatten ihre Unterschrift bereits gegeben, sie sind aber vom Bezirksverein unter Strafandrohung gezwungen worden, ihre Unterschriften wieder zurückzuziehen.

Das ist doch noch ein ernsthafter, herzerfrischender Terrorismus, der der Begründung einer fünftigen Zuchthausvorlage zur Zierde ge­reichen wird.

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Interessant ist übrigens noch, daß das, was den Hand­werter Zivangsinnungen ausdrücklich verboten ist, nämlich ihren Mitgliedern bestimmte Preise für ihre Waren oder Leistungen vor­zuschreiben, den ärztlichen Zwangsinnungen in Sachfen gefeglich gestattet ist.

Doch ob Herr Dr. Wurm an derartige Fabelu glaubt oder nicht, ist für die Wissenschaft jo gleichgültig, wie für das praktische Leben; geradezu Grauen und Efel muß es aber in jedem gebildeten Menschen erwecken, wenn er schreibt:

Hochintereffant aber wäre die Prüfung der Rüdenmarks selbständigkeit   beim enthaupteten Menschen. Es ist ja wohlbefannt, daß die niederen Tiere eines Gehirnes ganz wohl entbehren und daß selbst gelöpfte Frösche, Hühner, Enten, Kaninchen noch ganz zivedmäßig koordinierte Bewegungen auszuführen vermögen, wie 3. B. Krazen einer gereizten Hautstelle, Anziehen einer fest­gehaltenen Extremität, Lauf, Schwimm- und Galoppbewegungen imd dergl., und Goldes Großhirnes beraubter Hund fraß, heulte, big wie ein normaler, wenschon wie traumbefangen." Der Herr Doktor fährt dann fort:

Ob man heutzutage derartige Berjuche an Verbrechern gestatten würde, weiß ich nicht. Sie würden offenbar niemand schaden und unsere Kenntnisse von der Funktion der einzelnen Abschnitte des Nervensystems erheblich bereichern."

Bei solchem Gedankengange fann es uns wahrlich nicht vers wundern, wenn der Herr Verfasser an anderer Stelle jagt:

Hoffentlich werden die obigen Cinelschen Phrasen unsere, ohnehin oft zu weichherzige Justiz(!) feineswegs abs halten, die Todesstrafe durch Enthaupten, wo angebracht, auch ausführen zu lassen. Die nachdrüdlichste Krieg­führung( mit Lyddit, Dynamit 2c. vermutlich. N. d. B.") ist stets auch die humanste, weil sie die Leiden des Krieges abkürzt; das gleiche läßt sich den Verbrechen und den Verbrechern gegenüber mit den Shakespearefchen Worten sagen:" Wer Mördern Gnade übt, begünstigt Mord".

Man muß zugestehen: weich herzig sind diese Phrasen des Serru Dr. Wurm allerdings nicht; aber Phrajen bleibens doch! Die Gerechtigkeit soll der Erhaltung der Gesellschaft und des Menschens geschlechts dienen, aber nicht 9t a che üben. Erfolge nach dieser aber die Todesstrafe nicht aufzuweisen. und politischen Zerfalls haben auch die durch die Justiz

Aus Baden.( Eig. Ber.) Ein eigenartiger Vorgang macht in den badischen Zeitungen gegenwärtig viel von sich reden. Bei dem großen Ordensregen, der am Neujahrstag wie üblich Zum Gesetz über die ärztlichen Ehrengerichte ze. hat der erfolgte, flog auch dem bekannten Bolfsschriftsteller und Freiburger   Richtung Minister jegt Ausführungsbestimmungen erlajien tatholischen Stadtpfarrer Dr. Hansjakob ein Bogel ins In geiten ökonomischen Danach haben die am 1. April in Wirksamkeit tretenden ärztlichen Knopfloch.

Ein Ritterkreuz 1. Klasse war es, mit welchem immer die Verbrechen