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Nr. 6. 17. Jahrgang.

Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Dienstag, 9. Januar 1900.

Die Gewerbegerichts- Wahlen in

Charlottenburg  

damit schloß, daß die Dame dem Mädchen in Aussicht stellte, ihr Schwiegerjohn, der Polizeilieutenant, werde es ihr am nächsten Tage schon zeigen".

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Ein geriebener Hochstapler, der unter der Maste eines adeligen Dragonerlieutenants eine Reihe von Geschäfts- und Geld­leuten arg geschädigt hat, um dann zu verschwinden, beschäftigt seit einigen Tagen die hiesige Kriminalpolizei. Der Schwindler hatte sich Am Neujahrstage tam der Polizeilieutenant Schmitte mit seiner einige Zeit am Schiffbauerdamm unter dem Namen Freiherr   v. Bülow Frau mittags zu Besuch zur Schwiegermutter und sah sich wirklich werden am 15. Januar vollzogen; die Wahlhandlung für Arbeit- und später in einem feinen Pensionate in der Mohrenstraße als gleich nach seinem Eintreffen veranlaßt, die Emma J. vorzunehmen. nehmer ist auf die Stunden von 10-1 Uhr vormittags und 5-8 11hr Rieutenant von Heimburg   eingemietet. Von den Geschäftsleuten, Borerst versezte er dem schwächlichen Mädchen einige abends festgesetzt. Jeder Wähler hat sich mit einer Legiti die er mit seinen Aufträgen beehrte, bevorzugte er die Hoflieferanten, derbe Ohrfeigen, würgte jie am alie und drückte mation zu versehen, die entweder von der Polizei oder vom weil diese meist erst nach Jahresschluß die Rechnung präsentieren. ie zu Boden Dann schleppte er sie durch zwei Arbeitgeber auszufteffen ist. Zur Aufklärung werden am Freitag Zu den Geschädigten gehören der Hoflieferant und Schneider- 3immer in eine duntle Ede, wo er sie nochmals ich wer züchtigte Das Mädchen schrie jämmerlich um Hilfe, aus Flugblätter verteilt: I. Bezirk: Metallarbeiter, Friedrichstraße. Wenn ein Ganner mit Erfolg in bürgerlichen aber der Lieutenant ließ nicht los. Das Geschrei der Armen drang bei Pasche, Potsdamerstr. 41; II. Bezirk: Maurer  , bei Leder, Kreisen schwindeln will, so braucht er nur in der Pose eines Edelsten durch das ganze Haus und alarmierte die ganze Nachbarschaft. Wie Bismardstr. 74; III. Bezirk: 8immerer, bei Dörre, Wallstr. 92; und Besten aufzutreten. Steiner wagt dann zu fragen, woher er sehr Herr Schmitte den wehrlosen Dienstboten mißhandelte, erhellt Buchdrucker und Gasanstaltarbeiter, bei Gimpel, fam der Fahrt. schon daraus, daß selbst seine Schwiegermutter und Gattin Osnabrückerstraße; IV. Bezirk: Holzarbeiter( Verband), bei Kant, Pestalozzistr. 65; V. Bezirk: Bauarbeiter und Tape- Tödlicher Sturz. Der 42 Jahre alte Heizer Paul Köppe aus ihn durch Zurufe in der traurigen Prozedur zu hindern fitchten. Als er endlich Toẞließ. wollte die J. aus der zierer, bei Bernice, Bismardstr. 34; VI. Bezirk: Fabrit der Bankstraße stürzte, als er am Sonnabend gegen 2/2 Uhr nachts wohnung laufen, wurde jedoch vom Lieutenant daran arbeiter, Textilarbeiter, Schuhmacher, bei Prill, nach Hause zurückkehrte, die Treppe hinab und kam so unglücklich, zu gehindert, indem er einfach die korridorthür vers Grollmannstraße, Ede Goethestraße; VII. Bezirt: Maler, Fall, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Der Berunglückte hinter- riegelte. Es gelang ihr jedoch schließlich, hinaus zu gelangen. Porzellanarbeiter u. a., bei Bredlow, Ansbacherstraße. läßt eine Frau und fünf Kinder. Sie begab sich nun aufs Polizeirevier 81 und bat den Wachtmeister Parteigenossen, welche am Tage der Wahl thättg sein wollen, Die Tragödie des Mittelstandes. Der erste Wochentag des unt seinen Schuß. Er gab ihr den guten Rat, sich zu beruhigen, werden ersucht, fich bis Freitag beim Genossen Bleek zu melden. nenen Jahrhunderts hat in Berlin   und den Vororten die amtlichen wieder in die Wohnung zu gehen und dort eine gütliche Einigung Das Wahlbureau ist bei Leder, Bismarcſtr. 74. Sonntagnachmittag Konkurslisten um eine ungewöhnlich hohe Zahl von An- zu treffen. Sonst könne er leider nichts thum. Die J. ging auch 2 Uhr findet eine öffentliche Versammlung in der Gambrinus- meldungen neuer Geschäftszusammenbruche bereichert. wieder zurück und padte ihre Sachen. Intereſſant ist nun, daß der brauerei statt. Da auch der christliche Verein Kandidaten auf- Die Durchschnittsziffer aller Konkurse im Deutschen   Reiche beträgt vieutenant, als ihm die J. sagte, sie wolle sich von einent Arzt gestellt hat, ist rege Agitation erforderlich; kein socialdemokratischer pro Tag etwa 27, diesmal marschiert Berlin   mit ca. 25 Broz. untersuchen lassen, nach dem Hausarzt Dr. Knappe sandte. Dieser Wähler darf seine Pflicht versäumen. aller Konfurse an der Spitze. Auf 2 Millionen Einwohner kommt untersuchte das Mädchen und sagte nichts, sondern ging aus der Der Vertrauensmann der Gewerkschaften. im Deutschen   Neiche pro Tag je 1 Konkurs, der 2. Januar 1900 Küche mit dem Lieutenant wieder ins Wohnzimmer, wo sie in brachte für Berlin   und Vororte eine leberschreitung längerem Gespräch verweilten. der Durchschnittsziffer pro Kopf der Bevölkerung um 600 Broz, ungerechnet die zahlreichen Fälle, in denen die Besitzer von kleinen Geschäften einfach aufgehört" haben, ohne Konkurs an melden zu müssen, weil entweder keine Konkursmasse mehr vorhanden oder überhaupt nichts mehr gerichtlich zu regeln war.

abend 71/2 1hr für die verschiedenen Gruppen von folgenden Lokalen meister R., Inter   den Linden, und die Hof- Hutfabrik von B. in der er in eine duntle Ede, wo er sie nochmals

Lokales.

Zur Lokalliste. Den Parteigenossen, Vereinen, Klubs 2c. hiermit zur Nachricht, daß der Gastwirt G. Lindenhahn in Grünau   seine Lokalitäten der Arbeiterschaft zu Versammlungen nicht mehr zur Verfügung stellt. Somit steht den Genoffen in Grünan kein Lokal mehr offen. Die Genossen Berlins   werden bei ihren Partien, Ausflügen usw. das Lokal des Herrn Lindenhayn streng meiden. Die Lokalkommission.

Der Wahlverein des dritten Kreises hält morgen, Mittwoch, abends 8 Uhr, im Märkischen Hof", Admiralstr. 18c, seine ordentliche Borstang Generalversammlung ab. Außer dem Geschäftsbericht des und Erjazwahlen des Vorstandes, steht ein Vortrag des Herrn Dr. Zadek über die Pestgefahr auf der Tagesordnung.

Gleichzeitig wird nochmals auf das am nächsten Sonnabend in

Cohns Festfälen, Beuthstr. 19/20, stattfindende Stiftungsfest hingewiesen, zu welchem Billets a 25 Pf. in obiger Versammlung

und auf allen Zahlstellen erhältlich sind.

Sommerpflege".

Der Vorstand.

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Die Mühle des Großfapitalismus mahlt bei günstiger und un­günstiger Geschäftskonjunktur und vernichtet erbarmungslos die kleinen Griftenzen, aus denen antisemitischer Jerwahn tros allem die Zukunft Deutschlands   emporsprießen sicht.

Die Oberleitungsverlängerung der Straßenbahn in der Potsdamerstraße von der Bülowſtraße bis zum Potsdamer   Play ist nunmehr am Sonnabend gegen Abend in Betrieb genommen worden, so daß nun auf den von der Botdamerstraße her durch die Leipzigerstraße führenden Linien der Straßenbahn die Accumulatoren­wagen nur noch eben durch die Leipzigerstraße automobil fahren.

in Potsdam   die Tochter des Lehrers Schwarz   aus Hamburg  . Das Als Diebin cutlarvt wurde in dem Warenhaus F. Schwarz junge Mädchen trat vor acht Monaten in das Geschäft als Ver fäuferin ein und schloß bald mit der in demselben Geschäft zur Aus hilfe beschäftigten Buydireftrice Otto aus Berlin   innige Freund schaft. Am Donnerstag vergangener Woche bemerkte der Hausdiener des Geschäfts, daß die Schwarz seidene Bänder. Spizen, Tücher 2c. Die weiteren Nachforschungen ergaben, daß in jeder Woche derartige Pakete nach Berlin   an die Otto abgingen. Eine in der Wohnung der Otto vor Schwarz schätzt seinen Schaden auf 1200 M. genommene Haussuchung förderte noch einen Teil der gestohlenen Waren zu Tage. Beide Mädchen wurden in Haft genommen. Herr

Emma J., der von ihrer Dienstgeberin nunmehr alle möglichen Schwierigkeiten in den Weg gelegt wurden, um aus dem Hause zu gelangen, ist schließlich, tros der scharfen Bewachung, dem Dienste entlaufen. Sie fürchtet sich vor weiteren Mißhandlungen.

Fast wäre es ihr aber nicht geglückt, die Flucht zu bewerk­stelligen. Kannt war sie nämlich einige Schritte vom Hause ent fernt, als ihr der Polizeilieutenant spornstreichs nachlief, jie bei der Brust packte und die Widerstrebende mit Gewalt in einen Laden schleppte, von dem aus eine weigerte sich, hinaufzugehen, und der Lieutenant fuchte sie mit den Verbindungsthür zur Treppe der Frau Sch. führt. Emma J. Worten zu beruhigen:" Fürchten Sie nichts, ich werde Sie nicht mehr schlagen. Der Borfall hatte einen großen Auflauf auf der

Schließlich ist die Zähne nun doch wieder entlaufen und hat die Absicht, gegen Herrn Schmitfe Strafantrag zu stellen. Sache und macht dem schneidigen Herrn mitte klar, daß ein Hoffentlich beschäftigt sich die Behörde aber auch ohnedies mit der Polizeilieutenant feineswegs das Recht hat, seine Wut an wehrlojen Dienstboten ausgelafien und sich außer der Mißhandlung auch noch der Freiheitsberaubung schuldig zu machen.

Der Verein von Freunden der Treptow   Sternwarte hält Mitts woch, den 10. Jaunar, abends 9 Uhr, seine erste Sigung in diesem Jahre auf der Sternwarte ab. Auf der Tagesordnung steht: 1. Projektionsvortrag von Herrn Direktor F. S. Archenhold Rückblick auf die Aſtronomie best 19. Jahrhunderts". 2. Mitteilungen über den Stand der Planeten int Monat Januar. 3. Vorlage der Neuerwerbungen für das Aftronomische infeunt. 4. Beobachtung mit dem Riefenrefraktor: a) der Mond von 5 bis Am nächsten 10 Uhr abends; b) Orion- Nebel   von 10 bis 11 Uhr abends. Beobachtungsabend, Mittwoch den 24. Januar, wird Herr Profeffor Aus Furcht vor dem Irrenhause hat der 33 Jahre alte Kauf. Binzel über die Beziehungen der Finsternisse zur Mondtheorie und mann Fritz Bruck aus Schöneberg   an der Corneliusbrücke den Tod Chronologie" sprechen. im Wasser gesucht. Er war früher bereits in der Edelschen Heil­anstalt gewesen und sollte wieder dorthin überführt werden. Ein Schußmann holte ihn mit Hilfe von Passanten aus dem Wasser heraus und brachte ihn in ein Krankenhaus.

Die Centralstelle Berlin   der Vereinigungen für Sommerpflege zu einem Paket zusammenschnürte und mitnahm. in Deutschland   hat soeben ihren Bericht pro 1898 veröffentlicht. Es ergiebt sich daraus, daß von 1897 zu 1898 die Zahl der Vereine, Korporationen, Anstalten zc., die sich mit der Aussendung gaben hierüber gemacht haben, von 148 auf 162 gestiegen ist. von Kindern in Sommerpflege beschäftigen und der Centralstelle An­Die Zahl der Kinder, die von diesen Vereinigungen in Ferien­tolonien gegeben wurden, stieg von 28 774 auf 30 414. Von den Ferienkolonisten des Jahres 1898 wurden 12 841 in geschlossenen Kolonien, 2564 bei Familien auf dem Lande, 5244 in den Heil­stätten der Sool- und Seebäder, 9765 in Stadtkolonien( Halbtolonien, Milchstationen usw.) untergebracht. Die Unterbringung bei Familien auf dem Lande ist besonders in Nordwestdeutschland   beliebt. An der Aussendung der Ferienkolonisten hatte sich Berlin   mit 4479 Kindern beteiligt, darunter der Verein für häusliche Gesundheits­Einen Selbstmordversuch durch Einatmen von Leuchtgas be­pflege mit 3400( einschließlich 26, die auf Kosten der städtischen ging gestern Abend die Köchin Olse, die in einem Hotel der Friedrich­Waisenverwaltung mitgenommen wurden), der Frauen- Hilfsverein Jahre nach Berlin   fam, soll aus Verzweiflung darüber, daß sie ge­stadt beschäftigt war. Das Mädchen, das erst vor cinem halben für Kinderheilstätten an den deutschen   Seeküſten mit 395, einige fündigt worden war, den Selbstmordverfuch begangen haben. Es andere Vereinigungen bezw. Private mit dem Rest. Aus Char lottenburg wurden van dem dortigen Verein gegen Verarmung gelang in einem Krankenhause, sie wieder ins Leben zurüdzurufen. 312 Kinder ausgesandt( einschl. 20 auf Kosten der Stadt), aus Schöne Eine größere Verkehrsstörung erlitten gestern früh gegen berg auf Kosten der städtischen Armendirektion 142. Die absolut 7 Uhr die Wagen, die die Kurve am Schlesischen Thor passieren stärkste Beteiligung hatte naturgemäß Berlin   mit seinen 4479; mußten. Ein Wagen der Linie Dönhoffplaz- Schlesische Brücke wurde es folgten in weitem Abstande Leipzig   mit 2527, Hamburg   mit infolge falscher Weichenstellung aus den Schienen gehoben und blieb 1850, Dresden   mit 1355, Köln   mit 1354, Düsseldorf   mit 1275. auf dem Asphalt stehen. Es hatten sich bereits bis zum Laufiger Relativ sandte aber Berlin   recht wenig aus, mur 0,27 Proz. der Plaz die Wagen angesammelt. Der Verkehr konnte nach 1stündigem Bevölkerung. Das Maximum hatte hier Düsseldorf   mit 0,72 Broz., Aufenthalt wieder aufgenommen werden. Der Straßenbahnwagen das Minimum Chemnitz   und Dortmund   mit je 0,08 Broz. der Be- wurde nicht beschädigt. völkerung. Die absolute Zahl aller durch die Vereinigungen in

Orgelfonzert. Mittwoch, den 10. Januar, mittags 12 Uhr, häft Musikdirektor Otto Dienel   in der Marienkirche bei freiem Eintritt einen Orgelvortrag, der von Frl. Hedwig Reuter, Frl. Toni Böttcher, Herrn Dr. Fr. Grimm, Herrn Konzertmeister Leop. Hartmann und Herrn Hans Gengel unterstützt wird, und Orgels, Gesangs- und Violinkompofitionen von Bach, Händel, Graun, Schubert, Mendelssohn, Thiele, Alb. Becker, Winiawsti und Dienel verspricht.

Die Neue freie Volksbühne bringt am Sonntag, den 14. Jannar  ,

nachmittags 2 Uhr, im Thalia- Theater, Dresdenerstr. 72, bas dustspiel freund Friß von Erkmann Chatrian zur Aufführung. In der Rolle des Rabbi Sichel wird Herr Gustav Kober   gastieren. Die Susel jpielt Fräulein Charlotte v. Bazatka vom Berliner   Theater, eine Schülerin von Herrn Rober, welche für die nächste Saison unter glänzenden Bedingungen an das neue Schenspielhaus in Hamburg   engagiert ist. Den Freund Friz spielt Berr Julius Irwin vom Berliner   Theater, die Regie führt Herr Griebrich Woest.

Theater. Ludwig Fuldas Lustspiel Jugendfreunde" geht am Donnerstag im Deutschen   Theater neueinstudiert in Scene. Gisela Jurberg spielt zum erficumal die Lisbeth, Lotti Sarrow bie Dora, Hanns Fischer

ben Waldemar, die anderen Rollen werden von den Damen Gisela Schneider, Annie Trenner und den Herren Köhler, Nissen, Rittner, Sauer dargestellt. Jm Schiller Theater ist die erste Aufführung des neuen Volfe:

Ein Teil der Gläubiger des Nanbmörders Gönczi haben befriedigt werden können. Durch die energischen Bemühungen eines den Kinderheilstätten der Sool- und Seebäder auf eigene Gläubigers Gönczis, einer Schuhwaren- Engrosfirma Sch., war am Steffens, nicht, wie ursprünglich, für Donnerstag, sondern nunmehr end­Rechnung verpflegten Kinder mitgezählt werden, für 1897 auf Tage nach der Flucht des Gönczischen Ehepaares Arrest auf das gültig für Freitag angefegt.

35 304, für 1898 auf 37 479.

Die gepfändete Masse Fenerbericht. Am Sonntag hatte die Wehr eine größere An Die Grundsäße, nach denen die einzelnen Vereinigungen gesamte Warenlager ausgebracht worden. bei der Auswahl, der Untersuchung usw. der für die war berauktioniert und daraus ein Erlös von 1947 M. erzielt zahl Alarmierungen zu verzeichnen, von denen fünf auf in Brand Schilling= Sommerpflege in Aussicht genommenen Kinder verfahren, find von Polizei intervenierte und auch durchsetzte, daß die erwähnte Summe it raße 3 gingen Regale mit Kartons und Wäsche in Flammen der buntesten Mannigfaltigkeit. Gemeinſam ſcheint allen mir eines bei der fgl. Bau- Konsistoriallaffe deponiert wurde, bis der Schuldner auf. Pallasstraße 3 war ein kleiner Wohnungsbrand und zu sein: Die notgedrungene Rücksicht auf die Be zur Stelle geschafft worden war. Nun erst haben der Wirt des Danzigerstraße 73 ein Küchenbrand abzulöschen. Josty. schränktheit der Mittel. Es fehlt den Vereinigungen für Gönczischen Ladens in der Mühlenstraße fowie zwei Schuhwaren- straße wurden Kleider und Wäsche eingeäschert, während Sommerpflege fast überall so sehr an Mitteln, daß fie mit ihren Engrosgeschäfte, als bevorzugte Gläubiger, mit ihren Ansprüchen der straße 132 die Schaldede in einer Stellerwohnung Feuer Leistungen meist weit hinter den an sie gestellten voll befriedigt werden können, ja dieselben haben jogar eine gefes gefangen hatte. Montag erfolgten drei Alarmierungen aus Anforderungen zurückbleiben müſſen. Leider verhalten liche Verzinsung ihres Geldes durchgesetzt. Die übrigen Gläubiger unbedeutenden Anlässen. Bei einem gegen 1 Uhr mittags erfolgten fich die Gemeinden der Sommerpflege gegenüber immer noch des Raubmörders gehen leer aus. recht zugeknöpft. Der Bericht der Centralstelle enthält eine

Ausrücken nach der Dresdenerstraße verunglückte der Brand­inspektor Dransfeld   von der Hauptwache in der Lindenstraße. Während er sich anschickte, auf den in Fahrt befindlichen Wasser wagen zu springen, wurde er wieder zurückgeschleudert, wobei er sich eine starke Kopfverlegung zuzog, so daß er nach Anlegung eines Notverbandes nach seiner Wohnung befördert werden mußte.

Aus den Nachbarorten.

Nachweifung derjenigen Quellen, aus denen die Geldmittel ge Ein schwerer Unglücksfall ereignete sich in der Fabrik flossen sind. Für 1898 sind von 156 Vereinigungen, die sich auf von Ludwig Löwe   it. Co. Mehrere Arbeiter hatten einen etwa 103 deutsche Städte verteilten, Angaben darüber eingegangen. 8 Centner schweren eisernen Rahmen über den Hof zu transportieren. Die Gesamteinnahme dieser 156 Vereinigungen belief sich auf Auf dem Wege stolperte einer der Träger und fiel zu Boden. Durch 1 086 236 M., wovon nur 88 466 M. aus Gemeindekassen kamen. die plögliche Verlegung des Schwergewichts entglitt die Last den Der Bericht sagt zu dem Bestreben der Bereinigungen, die Sommer Trägern und zerschmetterte dem am Boden liegenden den rechten pflege noch weiter auszudehnen: Nur ein gesundes, frisches Oberschenkel. Ein zweiter Träger wurde von der Kante des Nahmens Geschlecht fann ben bittern Kampf mit den Drang- jo unglüdlich getroffen, daß ihm die Wange aufgerissen wurde und Steglit. Die Parteigenossen werden ersucht, zu der am falen des Lebens mit Erfolg aufnehmen. Dazu Untertiefer foivie Schulterblatt verlegt wurden. Die Berunglückten Dienstagabend stattfindenden Ingblattverbreitung sich in muß aber die Grundlage in der Jugend gelegt werden." Das wurden, nachdem ihnen in der Unfallstation in der Berlichingenstraße folgenden Lokalen einzufinden: Schellhaje, Ahornstraße; Gäriner, ist richtig, aber ohne ein energisches Eingreifen der Ge- die erste Hilfe zu teil geworden war, in das Moabiter strankenhaus Schloßstraße; Schimmrod, Düppelstraße; Neumann, Albrechtstraße; meinden wird in dieser Hinsicht nichts Nennenswertes zu er gebracht, Keil, Martsteinstraße. Der Vertrauensmann. reichen sein. Die gesundheitliche Förderung der heranwachsenden Jugend ist durchaus in eine Reihe mit dem Unterrichtswesen zu Das Kaiser und Kaiserin Friedrich Kinder Krankenhaus Baumschulenweg. In sehr schlimmem Zustande befindet sich stellen. Sie darf daher ebenso wenig wie diefes als Privatangelegenheit Berlin  , Reinickendorferstr. 32, hat befchloffen, eine Schule für zur Beit die Baumschulstraße namentlich beim llebergange behandelt werden. Kinderkrankenpflege einzurichten und junge Mädchen für über den Kiefholzweg. Obgleich diese Straße reguliert wird, bleibt diesen Beruf auszubilden. Anmeldungen geeigneter Schülerinnen der am meisten benuste Uebergang doch in seiner Unergründlichkeit erhalten. Hier aber thäte Abhilfe am dringendsten not. tönnen bei der Direktion des Krankenhauses erfolgen.

Stadtverordneten Vorsteher Dr. Langerhans hat wegen eines Blasensteins am Sonnabend die Klinik des Prof. Dr. Nize aufsuchen müssen. Herr Dr. Langerhans ist dort mit bestem Erfolg operiert worden; er hofft, die Klinik in den nächsten Tagen verlassen

zu können.

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Wenn

Ein Fall von Dienstbotenmishandlung, der noch dadurch die auch unser Ort fich feit einiger Zeit der Gas belengtung er schärffte Kritik hervorruft, daß der Schuldige in diesem Falle traft freut, so haben die Arbeiter doch kaum Vorteile von dieser Neuerung. feines Amtes eigentlich berufen ist, Gefeß und Recht Geltung zu Straßen zu beleuchten und die Baffanten so vor Lebensgefahr zu Denn ihre Forderung, doch auch in den Morgenstunden die verschaffen beziv. Gesezesübertretungen zu verhüten, hat sich im schützen, ist bis jetzt unerfüllt geblieben. Die Gemeindevertretung, Ein Informationskursus für Leiter und Lehrer von ge: Norden unserer Stadt zugetragen. Es handelt sich um den Gericht die doch sonst einen heillosen Schrecken vor dem Zukunftsstaat" hat, werblichen Fortbildungsschulen hat in den Tagen vom 28. De straße 34 wohnenden Polizeilieutenant( Schmitte, der scheint, soweit die Beleuchtungsfrage in Betracht tommt, sich hold in zember v. J. bis 4. Januar d. J. hier unter der Leitung des Ge- nicht sein eigenes, sondern das Dienstmädchen die Zustände späterer Jahrzehnte hineingeträumt zu haben, wo auch heimrats Simon stattgefunden. Die Zahl der Teilnehmer betrug feiner Schwiegermutter in geradezu empörender Art und für den Proletarier die Arbeitszeit vielleicht erst um 9 oder um 44. Der Kurfus soll sehr befriedigend verlaufen sein. Es sprachen Weise mißhandelte. Ein hiesiges Blatt stellt die Sache wie 10 Uhr morgens beginnt. Möchte man sich doch daran erinnern, daß Herr Landgerichtsrat Dove über Gesezeskunde, Herr Korthaus folgt dar: Osnabrück   über Innungen, Genossenschaften und gewerbliche Buch- Bei der Schwiegermutter des Polizeilieutenants, der verwitweten wir noch im Gegenwartsstaat leben, wo die Arbeiter oft genug schon führung und Herr Profurist Groffe- Berlin über Kalfulation. Ferner Frau Hauptmann Sch. in der Weißenburgerstr. 75, ist die einund- morgens Uhr 6. und zwar mit heilen Gliedern, an ihrer oft entfernt sprach Prof. Dr. Velde über die Organisation des Unterrichts, sowie zwanzigjährige Emma Jähne seit beiläufig drei Monaten im Dienste. gelegenen Arbeitsstätte anwesend sein müffen. fiber ben llnterricht im Schreiben und Rechnen. An die Vorträge Am Silvesterabend, nachdem sie ihre Arbeit bereits beendet hatte, Ein vielgesuchter Mann ist am Sonntag in der Person eines schlossen sich Konferenzen, in denen die Frage, ob die vom Handels- ging fie aus und kehrte erst gegen 11 1hr in die Wohnung zurück. Arbeiters" Hermann Galewsti aus der Potsdamerstraße 38 zu minister am 5. Juli 1897 erlaffenen Vorschriften über den Unterricht Frau Sch. war der Ansicht, das Mädchen sei über Gebühr lange Charlottenburg   der dortigen Kriminalpolizei feit verbesserungsbedürftig seien, im ganzen verneint wurde. weggeblieben und es setzte deshalb eine sehr erregte Scene ab, die genommen worden. Galewski nennt sich Arbeiter, lebt aber im

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von