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ausgesehen haben muß wie das, tas Eie, lieber Direktor, in Ihrer| Natur zu überwinden. Die ersten Vollbahnwagen wurden wie geistigen Umnachtung an sich genommen haben!"

Ach!" Der Mime gehörte offenbar nicht zu den Aufgewedtesten seines Standes, in dem Armband, was ich meine, war in der Mitte zwischen den drei Rubinen ein kleiner Diamant

"

Der ehemalige Staatsanwalt hielt den Kopf gesenkt, beobachtete aber von unten herauf den Schauspieler mit einer Schärfe, daß Dr. Manuels boshafte Seele voller Bewunderung war für diesen typischen Frrenblic".

Und die Dame bekam ihr Armband wieder?" stachelte er ben Erzähler.

Natürlich!" erwiderte Alboin, sie tam am nächsten Tag und machte mir eine furchtbare Szene. Und weil sie versprach, mich nicht anzuzeigen, gab ich's ihr auch freiwillig heraus. Wie sah sie denn aus, diese Dame?... Am Ende war's gar feine, sondern ein gewöhnliches Straßenmädchen?" zwinkerte der Arzt. Aber der Mime, ganz aufgebracht über diese Vermutung, ber­sicherte auf sein Ehrenwort", es sei zweifellos eine Dame der besten Gesellschaft gewesen, darin tönne er sich absolut nicht täuschen. Im übrigen war's' ne richtige alte Schraube mit rotblond­gefärbten Locken und brillant gemalter Haut. so richtig die alternde Messaline, die einen prachtvollen Chinchillapelz trug und ein winzig fleines Malteserhündchen in der Muffe hatte. Natürlich hatte sie mir nicht ihren richtigen Namen gesagt, denn angeblich hieß sie Margarete v. Aspern , und in dem Armband waren die Buch­staben H. R. eingrabiert! Um des Himmels willen, was ist denn?... was woll Gurgelnd hielt der Schauspieler inne und versuchte vergeblich den Staatsanwalt von sich abzuwehren, der ihn bei der Kehle gepackt hielt und wie ein Rasender auf den Unglückseligen einhieb. Dr. Manuel war zur Klingel hingestürzt und schellte an­dauernd. Einige Sekunden später kamen die Wärter und rissen den Juristen von seinem Opfer, um ihn in die Tobzelle zu bringen. Und da rede noch einer von Simulation!" sagte Dr. Manuel zu dem an allen Gliedern zitternden Schauspieler.

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" Ja, ja," meinte der ängstlich, am Ende sind wir alle viel mehr verrückt als wit glauben!

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elektrische Straßenbahnen von Gleichstrommotoren von 500 bis 600 Bolt Spannung angetrieben. Der Gleich strommotor hat eine Reihe für den Bahnbetrieb hervorragend geeigneter Eigenschaften, von denen vor allem seine Eigenschaft bei stärkerer Beanspruchung 3. B. auf Steigungen langsamer zu laufen zu erwähnen wäre. Dann ist die Stromzuführung bei den Gleichstrommotoren sehr einfach durchzuführen. Ein Draht genügt zur Zuleitung, die Ableitung geschieht durch die Schienen. Bei Vollbahnen sind aber bedeutend größere Leistungen als bei Straßenbahnen aufzuwenden, die bei der oben erwähnten Spannung von 500-600 Volt sehr große Stromstärken erfordern, die nicht mehr in den dünnen Ober­Man tam daher leitungsdrähten fortgeführt werden können. zum Ausweg der dritten Schiene", die neben den beiden Fahrschienen auf dem Erdboden, aber elektrisch von diesem isoliert, läuft, und von der der Strom den Motoren zugeführt wird. Diese dritte Schiene, die unter anderem auch bei der Hoch­und Untergrundbahn verwendet wird, ermöglicht die Verwendung großer Querschnitte für die Stromleitung. Auch eine Vollbahn in der Nähe von Berlin , die Anhalter Vorortbahn nach Groß­Lichterfelde, arbeitet nach diesem System der Stromzuführung mittels dritter Schiene, und beweist dadurch, daß der Betrieb seit dem Jahre 1903 ungestört funktioniert, die Brauchbarkeit der An­ordnung. Bei Vollbahnen jedoch, die ein größeres Gebiet beherrschen sollen, genügt dieses System nicht. Je größer die Ströme und je weiter die Entfernungen sind, auf die sie übertragen werden müssen, desto schwieriger und unwirtschaftlicher wird der Betrieb. Auch ergibt die dritte Schiene auf größeren Bahnhöfen Komplikationen, die abgesehen von der Gefahr die Schiene darf nie berührt werden ihre Verlegung unmöglich machen. Man kann, da die Leistungen immer groß bleiben müssen, die Ströme dadurch ver­ringern, daß man die Spannung erhöht. Bis in die letzten Jahre fonnte man aber Gleichstrommotoren nicht für höhere Spannungen als für 650 Volt bauen. Man hat jedoch diese Schwierigkeiten überwunden und baut heute Gleichstrommotoren bis 1000 und sogar 2000 Volt. Die bayerischen Staatsbahnen haben z. B. im ver gangenen Jahre den elektrischen Betrieb auf der Strecke Berchtes gaden- Landesgrenze mit einer Gleichstromspannung von 1000 Bolt eröffnet. Aber abgesehen davon, daß diese Spannung auch in den meisten Fällen noch zu niedrig ist, bietet die Erzeugung und Fort­leitung hochgespannter Gleich ströme erhebliche Schwierigkeiten. Man hat daher schon seit Jahren versucht die zweite elektrische

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Die Entwickelung der elektrischen Stromart, ben Wechselstrom, und zwar zuerst in Geſtalt des Dreh­

Vollbahnen.

stromes , für Vollbahnzwecke dienstbar zu machen. Drehstrom tann leicht auf sehr hohe Spannungen gebracht werden, die eine Energieübertragung in dünnen billigen Drähten bei geringen Ver­Jm Sigungssaale der A. E. G. hielt im vergangenen Monat luften in den Leitungen gestattet. Er kann ebenso leicht in die Dr. Eichberg einen interessanten Vortrag über die Entwickelung für die Motoren passende Spannung in ruhenden Apparaten, der elektrischen Vollbahnen. Wie der Vortragende, der selbst durch die auf den elektrischen Lokomotiven mitgeführt werden können, die Konstruktion eines unter dem Namen Winter- Eichberg- umgewandelt werden; erfüllt also einige Bedingungen für den Motor" bekannten Einphasenmotors sehr viel für die Ent- Vollbahnbetrieb ohne weiteres. Die Drehstrommotoren haben jedoch widelung der elektrischen Bollbahnen geleistet hat, betonte, ist diese den Nachteil, daß fie ganz unabhängig von der Belastung immer Frage viel schwieriger zu lösen, als seinerzeit die Frage der gleich schnell laufen, was z. B. auf Steigungen sehr unerwünscht Elektrifizierung der Straßenbahnen. Bei den Straßenbahnen ist. Der Hauptnachteil des Systems besteht jedoch darin, daß man hatte es die Elektrotechnik mit einem technisch und wirtschaftlich gezwungen ist, mindestens z we i, bei sehr hohen Spannungen sogar inferiorem Gegner, dem Pferdebetrieb zu tun, einen drei Zuleitungsdrähte zu verwenden. Für Weichen, Rangier­Gegner, den sie leicht überwinden und verdrängen fonnte. Anders bahnhöfe und dergl. ergeben sich dadurch undurchführbare An­liegt die Sache bei den Vollbahnen, da die Elektrotechnik technisch ordnungen. Immerhin sind einige Bahnen, z. B. die Baltellinas borzüglich durchgebildete Betriebsmittel von großer Wirtschaft- bahn, nach diesem System ausgeführt. Auch die berühmten Schnell­lichkeit, in der Gestalt unserer modernen Dampflokomotiven, aus bahnversuche auf der Strede Marienfelde- Boffen fanden mit dem Felde schlagen muß. Der erste Punkt, der die Entscheidung Drehstrombetrieb statt. Diese Schnellbahnversuche gaben neben den beeinflussen tann, ist und bleibt die Kostenfrage. Pforr hat Schnelligkeitsresultaten vor allem die Gewißheit, daß man ohne bereits vor einigen Jahren nachgewiesen, daß unter der Berüd- weiteres während der Fahrt aus den Oberleitungsdrähten hoch. fichtigung aller Nebenumstände der elettrische Betrieb, was die gespannte Ströme entnehmen kann. Frage der Betriebskosten betrifft, dem Dampfbetrieb bei einem Man tannte nun schon lange eine Wechselstromart, den Ein. Preise der elektrischen Energie von Pf. für die Kilowattstunde phasenstrom, bei dem einerseits genau wie bei Gleichstrom gleichwertig ist. Diese Erzeugungskosten können heute in großen nur ein Zuführungsdraht erforderlich ist, der also eine ebenso Elektrizitätstverken sogar bei Verfeuerung von Kohle ohne weiteres einfache Leitungsführung auf der Strecke und in den Weichen erreicht werden. Bedeutend günstiger liegen die Verhältnisse aber wie Gleichstrom ermöglicht und der andererseits dieselben Trans­für Gebiete, in denen die elektrische Energie durch die Ausnutzung formierungsmöglichkeiten bot wie der Drehstrom. Man hatte aber der natürlichen Wasserkräfte gewonnen werden kann. Hier wird keinen Motor, der mit diesem Einphasenstrom betrieben werden der elektrische Betrieb jogar unbedingt wirtschaftlicher als der konnte. Im Jahre 1903 wurde nun zuerst in Amerika und bald Dampfbetrieb. Während also für Gebiete in denen nur Kohle darnach in Deutschland ein Motor gebaut, der mit Einphasenstrom verwendet werden kann, vom Gesichtspunkt der Betriebskosten aus betrieben werden konnte, dabei aber alle Vorzüge des Gleichstrom­gesehen, eigentlich keine Veranlassung vorhanden ist, vom Dampf- motors, vor allem seine große Regulierfähigkeit aufwies. Damit betrieb zum elektrischen Betrieb überzugehen, haben die wasser- war die Frage der elektrischen Vollbahnen, wie die nächste Zukunft reichen Gegenden ein großes Interesse daran, elektrische Vollbahnen zeigte, nicht nur prinzipiell, sondern auch praktisch gelöst. Jm zu erhalten, um die Betriebskosten herabzusetzen. Diese Voraus Jahre 1903 wurde von der Union Elektrizitätsgesellschaft eine Vers febungen gelten jedoch nur solange, als man nur die Frage der suchsstrecke zwischen Schöneweide und Spindlersfeld mit ein­Betriebskosten allein betrachtet. Für die Einführung des elet - phasigen Wechselstrommotoren in Betrieb gesezt und diese Versuche trischen Betriebes spricht jedoch in vielen Fällen eine ganze Reihe ergaben geradezu glänzende Resultate, so daß seit dieser Zeit anderer Gründe, so daß auch für einzelne Teile von Gebieten, in elektrotechnischen Kreisen kein Zweifel herrscht, daß der Einphasen­in denen die elektrische Energie nicht so billig erzeugt werden kann motor der einzig mögliche Vollbahnmotor sein würde. Auf der es ist dabei z. B. an das preußisch- hessische Eisenbahnneh zu Spindlersfelder Strecke wurde auch zum ersten Male die etten­denken der elektrische Vollbahnbetrieb eine außerordentliche aufhängung" der Oberleitung angewendet, bei der der Fahr­Verbesserung bedeutet. Ebenso ist die Einführung elektrischen draht an einem zweiten Tragedraht in kurzen Abständen auf­Betriebes Bedingung, wenn eine wesentliche Steigerung der gehängt ist, wodurch ein zu starkes Durchhängen des Drahtes Schnelligkeit unserer Vollbahnen erzielt werden soll. Daß sich und vor allem das Berühren eines gebrochenen Drahtes mit dem ein elektrischer Vollbahnbetrieb technisch einwandsfrei durch- Wagendach, was b. den verwendeten hohen Spannungen leicht Seit dem führen läßt, ist durch verschiedene Ausführungen bereits bewiesen. gefährlich werden könnte, vermieden werden könnte. Allerdings waren bei der Entwickelung der Bedingungen für den Jahre 1903 ist eine große Anzahl von Vollbahnen mit Einphasen­elektrischen Betrieb eine Reihe Schwierigkeiten von grundlegender motoren in Betrieb genommen, so z. B. die Stubaithalbahn zwischen

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