Nr. 11. 17. Jahrgang.
127. Sigung vom 13. Januar 1900, 1 11 5 r. Am Bundesratstisch: Graf Posadowsky .
Die zweite Etatsberatung wird fortgefegt beim Etat des Die zweite Etatsberatung wird fortgefegt beim Etat des Reichsamt des Innern, Kap. 7a: Allgemeine Fonds. In Tit. 9, Förderung der Binnenfischerei, werben 30 000. mehr gefordert( bisher 55 000 m.). Abg. Dr. Müller- Sagan( fri. Vp.):
Der deutsche Fischereiverein sollte vor allen Dingen auf den Ausbau seiner lokalen Organisationen bedacht sein. In seinen wissenſchaftlichen Untersuchungen wird er durch die biologische Abteilung und eine Untersuchungsstation in München unterstützt. Da die Verhältnisse der Binnenfischerei in den verschiedenen Gegenden ganz verschieden sind, so habe ich kleine, furz gefaßte handliche Bücher herausgeben lassen, die auch dem, der nicht sachverständig ist, die Grundlage für die geeignete Fischzucht in den einzelnen Gebieten geben. Im übrigen will ich anerkennen, daß der deutsche Fischereiverein ganz Ausgezeichnetes für die Hebung der deutschen Binnenfischerei geleistet hat. Abg. Rickert( freis. Vgg.) stimmt dem Staatssekretär darin bei, daß die Hauptaufgabe des Reichs sei, die biologischen Untersuchungen zu fördern und der deutsche Fischereiverein in seinen lokalen Organisationen mehr praktisch wirken müsse. Abg. Hermes( freis. Vp.)
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Sonntag, 14. Januar 1900.
und
muß dafür sorgen, daß in den einzelnen Staaten die Lebens der Arbeiter sorgt. Auf die Normierung der Preise hat die Schranken fallen gelassen werden, welche noch heute der Regierung feinerlei Einfluß. Wenn wirklich die Verhältnisse in dieser Frau. die höher strebt, den Eintritt in eine Hochschule erschweren. Industrie so sind, wie sie der Herr Vorredner geschildert hat Ferner bin ich dafür, daß auch für den Veterinärstudenten ich habe feinen Grund, das Gegenteil anzunehmen- wenn wirklich die Erlangung des Reifezeugnifies von einem Gymnasium verlangt bort bei einem Dugend Puppen von 23 Centimeter Länge nu werden muß, weil die Anforderungen, die in biologischer, anatomischer 12 Pfennig verdient werden, dann fann man wirklich dieser und morphologischer Beziehung gestellt werden müssen, heutzutage Bevölkerung nur raten, bei dem jezigen Mange an sehr hohe find. Troßdem spielt der Veterinärstudent heutzutage eine Arbeitskräften auf dem Lande sich schleunigst eine andere Thätigkeit untergeordnete Rolle gegenüber den andern Hochschülern und das zu suchen.( Lachen bei den Socialdemokraten.) Mir ist es ganz überträgt sich auf das praktische Leben. Bei der Ausführung des unverständlich, wie eine Bevölkerung bei solchen Löhnen weiter. neuen Fleiſchichaugefeßes stellt aber die Regierung gerade an die eristiert, statt auf das Land zu gehen, wo die Arbeiter heutzutage giebt seiner Freude über diese Erhöhung der Summe Ausdruck, Tierärzte sehr hohe Anforderungen, und da bin ich der Ansicht, daß ständig beffer bezahlt werden. Wenn der Herr Vorredner diesen unbittet aber, die Bestrebungen des Deutschen Fischereivereins nun auch sie mit den übrigen Aerzten in Bezug auf ihre Vorbildung gleich glücklichen Menschen wirklich helfen will, so möge er sie auf diesen Ausweg verweisen. Mit der Hausindustrie werden wir uns sehr weiter zu unterstügen. Es sei dankbar zu begrüßen, daß biologische gestellt werden sollen. Untersuchungen über die auf Fischzucht bezüglichen Fragen angestellt Abg. Rickert( fri. Vg.): eingehend beschäftigen; bei der Verschiedenheit der Herstellungswerden sollen, er bitte aber den Herrn Staatssekretär um Auskunft, Der Staatssekretär hat in Bezug auf die Frauenfrage eine sehr methoden, die in ihr herrschen, sind aber generelle Verordnungen nicht in welcher Weise die weitere wissenschaftliche Förderung der Bevorsichtige Erklärung abgegeben. Wir wiffen aber doch. daß der möglich. Auch mit den Verhältnissen in der Spielwaren- Industrie strebungen des Fischereivereins gedacht sei. Reichstanzler in dieser Frage dieselbe Stellung einnimmt wie Graf werden wir uns eingehend beschäftigen, jedenfalls müssen wir uns Staatssekretär Graf Posadowsky : Bofadowsty, und trotzdem tommt die Sache in Preußen so langfam aber auf allgemeine hygienische Maßnahmen beschränken, in die Re vom Fled.( Sehr richtig! lints.) Wenigstens in Bezug auf Zulassung gelung von Angebot und Nachfrage sind wir außer stande ein der Frauen zum ärztlichen Studium sollten wir endlich einen weiteren augreifen. Der Vorwurf des Herrn Vorredners gegen die meiningische Schritt thun. Das ist ein Gebot der Sittlichkeit.( Sehr richtig! Forstverwaltung ist jedoch unbegründet. Als fistalische Verwaltung linfs.) Die Frauen haben heutzutage ein Recht, von ihren Geschlechts- ist sie einfach verpflichtet, den Preis für das Holz zu nehmen, der genoffinnen behandelt zu werden. Eine Frau, die in der Schweiz ihr im Konkurrenzkampf angeboten wird. Geschenke darf sie nicht machen, studiert hat und vor längerer Zeit sich an die kompetente Stelle geAbg. Reißhaus( Soc.): wendet hat, mit der Bitte, man möchte ihr die Zeit des Studiums in der Schweiz anrechnen, hat bis heute noch keine Antwort er erwidert dem Staatssekretär, daß an den schlechten Zuständen der halten. Sehr häufig dürfen Frauen, die im Auslande approbiert Umstand die Hauptschuld trägt, daß die Regierung alles gehen läßt, ( Hört! hört! Tints.) wie es geht. Die thüringischen Hausarbeiter feien seßhaft, darüber find, hier Rezepte nicht ausstellen. Eine Erschwerung der Vorbedingungen der Vorbedingungen zum Frauenftudium sollte man sich doch freuen. Die meiningische Regierung habe die ist durchaus nicht nötig. Die bisher gestellten Bedingungen genügten Aufgabe, die Holzgpreise möglichst niedrig zu halten. Statt dessen vollkommen, und wenn die Frauen dieſe erfüllt haben, muß man schraube sie die Preise in die Höhe, und wenn ich von Blutgeld gefie ebenso wie die Männer zum Studium zulassen.( Sehr richtig! fprochen habe, bin ich wahrlich nicht zu weit gegangen. links.) Vicepräsident v. Frege: Der Ausdruck Blutgeld ist in diesem Staatssekretär Graf Posadowsky : Bufammenhange unzulässig.( Lachen links.) Es ist an uns eine Petition um Erhöhung der VorAbg. Bebel( Soc.) bedingungen zum veterinären Studium gerichtet. In Oestreich hat man die Bedingungen verschärft und damit den Erfolg gehabt, daß weist auf die Notwendigkeit hin, die Heimarbeit unter die Arbeiterder Andrang zum fierärztlichen Berufe wesentlich nachgelaffen hat. fchuy- Gesetzgebung zu stellen. Besonders schlimm steht es neben der Dieselbe Wirkung würde wahrscheinlich bei uns eintreten. Die Spielwaren- Industrie mit den Verhältnissen in der Heimarbeit der Betition ist zunächst dem Gesundheitsamt zur Aeußerung zugegangen. Cigarrenindustrie. Hier müssen Kontrollmaßregeln ergriffen werden. Was die Frage der Zulassung der Frauen zum ärztlichen Beruf be- Die Fabrikanten müssen durch die Kontrolle gezwungen werden, ihre Im Titel 10 werden für Herausgabe eines deutschen Handels- trifft, so fann ich mitteilen, daß wir erwägen, ob der Bundesrat Arbeiter aus der Hausindustrie in die Fabriken zu übernehmen. Das archivs 15 500 M. gefordert. eine Verordnung erlassen soll, welche diejenigen Frauen berücksichtigt, ist der einzige Weg zur Rettung aus den schauderhaften Mißständen, Abg. Paasche( natl.) die unter den Uebergangsbestimmungen leiden, das heißt ob man die die Heimindustrie im Gefolge hat. Die in der Hausindustrie bes in so einseitiger Thätigkeit groß genicht diejenigen Frauen zum ärztlichen Gramen zulassen soll, die im schäftigten Leute find Ausland studiert haben, weil ihnen dies früher in Deutschland nicht worden, daß sie für andere Arbeiten fast untauglich find. möglich war. Kommen irgendwie Körperkräfte in Frage, so können sie solche Arbeit überhaupt nicht leisten, weil sie zu sehr ausgemergelt find. Ich habe In Bezug auf die Zulassung der Frauen zum ärztlichen Studium die Erfahrung im sächsischen Landtag gemacht. Da sollten Heimverwendet werden. stimme ich mit Herrn Nickert durchaus überein. Die Forderung arbeiter für Notstandsarbeiten, Wegebauten 2c. weiblicher Aerzte ist thatsächlich eine Forderung der Sittlichkeit, der Sie hatten weder das Geschick noch die Kraft dazu. Bei der Gefich das zwanzigste Jahrhundert nicht entziehen darf. Für das werbe- Ordnung wäre Gelegenheit gewesen, der Heimarbeit auf den medizinische Studium halte ich die Vorbildung auf einem Real Leib zu rücken, wenn man unseren Anregungen Folge gegeben hätte. gymnasium für viel geeigneter, als die Gymnasialbildung.( Sehr Das ist leider nicht geschehen. Wenn der Herr Staatssekretär glaubt, In den nächsten Jahren wird sich der Reichstag bei der Ausrichtig! links.) Neuerdings haben sich auch verschiedene Profefforen daß mein Freund Reißhaus übertrieben hat, vielleicht läßt er durch In den nächsten Jahren wird sich der Neichstag bei der Aus- für diese Ansicht ausgesprochen, da es sich herausgestellt hat, daß die Kommission für Arbeiterstatistik eine offizielle Unterarbeitung des neuen Zolltarifs ganz besonders mit handelspolitischen die Realgymnaſium- Abiturienten bei dem Phyſikum, dem erften ſuchung der Verhältnifie an Ort und Stelle Erhebungen anstellen, sich Fragen zu beschäftigen haben. Ich halte es sicher für sehr nüßlich, medizinischen Examen, in der Regel weit beffer abschneiden, als die nur dann Die Kenntnis handelspolitischer Dinge, namentlich die Entwicklung Gymnasial- Abiturienten. unserer Konkurrenzländer in authentischer Darstellung zu möglichst weiter Verbreitung im Bublifum zu bringen. Ich hoffe, daß durch das Studium dieser Berichte das handelspolitische Verständnis im Volfe wesentlich vertieft werden wird. Sollten erhöhte Mittel zu diesem Zwecke notwendig sein, so würde ich keinen Anstand nehmen, sie in den Etat einzustellen.
hält die Förderung der biologischen Untersuchungen auch durch den Fischereiverein für sehr wertvoll. Der Vorstand des Deutschen Fischereivereins habe selbst einen Biologen angestellt, um solche Untersuchungen vorzunehmen.
Der Titel wird bewilligt.
begrüßt die Herausgabe dieses Werkes mit Freude, häite aber gewünscht, daß mehr auf die Landwirtschaft Rücksicht genommen wäre. Das landwirtschaftliche Ministerium der Vereinigten Staaten giebt einen Jahresbericht heraus, der in 350 000 Exemplaren gedruckt und jedem Bürger der Vereinigten Staaten auf Wunsch unentgeltlich zugestellt wird. Mit solchen Mitteln fucht man dort im Publikum das Verständnis für das wirtschaftliche Leben zu verbreiten. Ich hoffe, daß die Regierung auch bei uns in möglichst umfangreichem Maße dieſe Publikationen in die Masse des Volkes hineinbringen wird.
Titel 11-17 werden debattelos bewilligt.
Bei Titel 18 weist Abg. Eichhoff( frf. Bg.) darauf hin, daß einem Thüringer Exportverein zur Einrichtung eines Musterlagers kleininduſtrieller Exportartikel eine staatliche Unterstützung erteilt sein foll und fragt an, ob diese thatsächlich erfolgt ist.
Graf Posadowsky:
Es wird behauptet, der betreffende Verein habe die Unterstützung benugt, un feine Waren billiger zu liefern als die Konkurrenz. Wenn die Regierung ein solches Unternehmen unterstützt, muß fie auch dafür sorgen, daß nicht etwa die Interessen anderer geschädigt werden; sonst müßte die Unterstützung wieder entzogen werden.
Staatssekretär Graf Posadowsky bittet zu berücksichtigten, daß es sich nicht um eine fortlaufende, sondern nur um eine einmalige Unterstützung handelt. Eine Verschiebung der Verhältnisse zu Un gunsten der Konkurrenz sei nicht eingetreten.
Darauf wird Titel 18 genehmigt.
Es folgt die Beratung des Kap. 7b: Reichskommissariate. Titel i wird debattelos bewilligt.
Bei Titel 2 fragt Abg. Eichhoff( frf. Va.) an, wie es mit der Zulaffung der Abiturienten der Realgymnafien zum medizinischen Studium fünftig gehalten werden solle. Die Frage sei von so eminenter Bedeutung, daß weite Kreise ihrer Regelung mit größtem Interesse entgegenseher. Staatssekretär Graf Posadowsky :
Abg. Dertel( t.):
Abg. Müller- Sagan( frs. Vp.):
Ich bin durchaus nicht der Meinung, daß sich der Zudrang zum Tierarzenei- Studium vermindern würde, wenn die Anforderungen an die Vorbildung sich erhöhen. Das gerade Gegenteil wird eintreffen, da sich dann auch die sociale Stellung der Tierärzte heben wird. Der Titel wird darauf bewilligt. Beim Titel Kommission für Arbeiterstatistit regt Abg. Neißhans( Soc.)
eintreten. Die Kommission müßte
die Leute, ihre Wohnstätten, ihre Ernährungsweise selbst ansehen. Wenn sich die Kommission für Arbeiterstatistik dieser Materie bemächtigen würde, sie würde ein dankbares Arbeitsfeld finden. Die Kommission hat sich ja besonders mit denjenigen Gewerben zu bes Zu diesen gehört schäftigen, für die der hygiene Maximaltag gilt. das Bäckergewerbe. Ich möchte daher hier auf irrige Bemerkungen antworten, die der Abg. Dr. Dertel nenlich mir gegenüber gemacht hat. Er bedauerte, daß ich nicht zur Magdeburger Versammlung der Bädermeister gekommen bin. Dazu fehlte mir einmal die Zeit, dann aber auch die Lust. Ich kenne die Wünsche der Bäckermeister
A
Erhebungen über die Lage der Spielwarenindustrie in Thüringen an. ganz genau, halte sie aber nach wie vor für unberechtigt und kann Es herrschen in dieser Industrie ähnlich traurige Zustände wie der Regierung nur dringend raten, dem Verlangen des Abgeordneten in der Konfektionsbranche, zu ihrer Beseitigung ist aber bisher noch Oertel und der Bäckermeister, die Nuhezeit zu verringern, nicht statt Schuld an der traurigen Lage zugeben. Eine Verkürzung der Ruhezeit ist nicht nötig, denn sie Es handelte sich darum, einer Genossenschaft von Handwerkern nicht das mindeste geschehen. und Kleinindustriellen durch eine materielle Beihilfe die Möglichkeit dieser Arbeiter trägt vor allem die Art des Betriebes, die Haus- wird thatsächlich in einem großen Teil der Bäckereibetriebe einge zu geben, in einem fernen Weltteile ein Musterlager zu errichten. industrie, und dann auch die Manipulationen einzelner Fabrikanten, halten. Ein anderer großer Teil tehrt sich freilich nicht daran, nicht Die Auskunft, die ich mir eingeholt habe, lautete günstig, und so vor allem die horrende Preisdrückerei. Wenn eine Arbeit vergeben nur nach Ansicht der Gesellen, sondern auch der Gewerbe- Inspektoren. wurde eine Beihilfe von 15 000 m. gewährt. Ich bitte Sie, dies werden soll, wird zunächst ein Arbeiter gefragt, für welchen Preis Da liegt vielfach böser Wille der Bäckermeister vor. Außerdem hat er den Artikel herstellen wolle. Dieser Arbeiter bekommt aber dann auch die mangelhafte Kontrolle seitens der Behörden daran schuld. gut zu heißen. Abg. Müller- Sagan( frf. Vp.): aus irgend welchen Gründen die Arbeit nicht; ebenso wird mit In den Kreisen der Bäckergesellen herrscht große Erbitterung, die sich einem zweiten Arbeiter verfahren. Uebergeben wird die Arbeit dann im nächsten Frühjahr in einer Anzahl großer Städte in großen Bäckeraber erst einem britten Arbeiter, der gar nicht mehr gefragt wird, streiken Luft machen wird. Daß die Zustände im Bäckereigewerbe reformzu u welchem Preise er den Artikel herstellen wolle, sondern dem der bedürftig sind, beweist der Umstand, daß höhere Verwaltungsbehörden, stand Hohn spricht. Preis einfach diftiert wird. Das ist eine Preisbrüderei, die allem die nicht im Nufe socialdemokratischer Neigung stehen, specielle VerordDie Löhne sind in dieser Industrie mungen erlassen haben, die über die Bundesrats- Verordnung weit hinausbeispiellos niedrig. Für ein Dußend Puppen von 23 Centi- gehen. Solche Verordnungen sind vom Hamburger Senat und von der meter Länge werden 95 Pfennig gezahlt gezahlt und außerdem Kreishauptmannschaft Dresden erlassen worden. Die Kommission müssen die Arbeiter noch das Material selbst liefern, die Unkosten für Arbeiterstatistit hat sich auch mit den Zuständen im Gastwirtsbelaufen fich auf 83 f., so daß ein Verdienst von 12 Bf. für das gewerbe beschäftigt, und es sind dabei haarsträubende Dinge zu Tage Dutzend Puppen übrig bleibt.( Sört, hört! bei den Socialdemo- getreten, die freilich nur den überraschen konnten, der sich bisher Die fraten.) Dabei arbeiten die Leute Tag und Nacht mit Weib und noch nicht eingehend mit diesen Dingen beschäftigt hatte. Kind. Unter solchen Umständen ist es nicht zu verwundern, daß es Untersuchungen haben eine außerordentliche Inanspruchnahme in Bezug Bezug auf Arbeitszeit ergeben, und dort heißt: Der Hund kommt nicht aus der Küche heraus", d. H. die des Personals Leute essen Fleisch, wenn sie mal einen Hund haben, sonst nähren das Reichs Gesundheitsamt hat nach dieser Richtung hin Vors sie sich von Kartoffeln. Noch schlechter wie die Arbeiter find fchläge gemacht, die merkwürdigerweise von der Kommission für natürlich die Arbeiterinnen gestellt. Für ein Dutzend Puppenhosen Arbeiterstatistik unberücksichtigt geblieben sind. Ich möchte den vererhalten diese 3/4 Bf., find dieselben mit Spigen garniert, bündeten Regierungen dringend ans Herz legen, sich die Beschlüffe 11/2 Pf. per Dugend. ( Hört, hört! bei den Socialdemokraten.) der Kommission genau anzusehen und reiflich zu überlegen, ob nicht In gleich trauriger Lage, wie diese Arbeiter, befinden mindestens die Vorschläge des Reichs- Gesundheitsamts zum Beschluffe Ich stehe in dieser Frage auf einem modernen Standpunkt, wie fich die Holzschniger. Nach einem Bericht des Amtsdieners in Hild zu erheben find. Wenn die Kommission für Arbeiterstatistik so weiter ich ja auch dafür eingetreten bin, daß weibliche Personen als Aerzte burghausen arbeiten dort oft mehrere Familien in einer Stube zu arbeitet, wie in der legten Frage, so wird sie den Kredit, den fie bei approbiert werden können. Ich glaube, der Kreis der Aerzte, die sammen, häufig ist nicht einmal ein Tisch in dem Zimmer vor- uns genossen hat, völlig verlieren. Wir sind bisher für die Natürlich noch griechische und lateinische Quellen bei ihrem Studium heran banden. Bemerkenswert ist, daß diese Holzschniger, obwohl sie Kommission eingetreten, weil uns nur daran liegt, die Zustände in ziehen, wird immer Kleiner. Die meisten werden sicherlich forschen mitten im Walde wohnen, doch immer an Materialmangel leiden. den einzelnen Gewerben wahrheitsgemäß festzustellen. in den Werken der großen Aerzte der neueren und neuesten Das liegt daran, daß die meiningensche Forstverwaltung es versteht, verlangen wir, wenn Mißstände trasser Art öffentlich festgestellt sind, Zeit. Ich könnte es mir deshalb wohl denken, daß man durch künstliche Mittel bei den Versteigerungen den Preis des Holzes dann auch energische Abwehrmaßregeln. Wir meinen, hier hat die dem Realschul - Abiturienten den Zutritt zum ärztlichen Berufe enorm in die Höhe zu treiben. Die zwei bis drei Millionen Weber- Kommission nicht einmal halbe, faum viertel Arbeit geleistet. Sie öffnen fann, vielleicht unter der Voraussetzung, daß der Unterricht ichuß, welche die meininger Forstverwaltung jährlich macht, tann follte es fich sehr überlegen, ob sie auf diesem Wege weiter marim Lateinischen etwas vertieft wird und sonst noch einige fleine man da wohl mit Recht ein Blutgeld nennen, das fie aus schieren will.( Bravo ! bei den Socialdemokraten.) Armen ihres Landes herauspreßt. Renderungen am Realschulprogramm vorgenommen werden. Ich bitte den Aermsten der find dort natürlich infolge der mich aber, auf dieser Erflärung nicht festnageln zu wollen; es ist Die Wohnungsverhältnisse sind dort Ich erkenne ohne weiteres an die Mißstände in Bezug auf die schlechte, trotzdem die Mieten sehr älteren Personen in der Hausindustrie. Sie sind, wie fie der Herr meine persönliche Auffassung. Ich kann darüber keine Erklärung niedrigen Löhne sehr abgeben, wie sich die verbündeten Regierungen dazu stellen werden, hoch sind. Für Stube, Kammer und Küche müssen diese armen Vorrebner geschildert hat. Ich nehme aber an, daß die jüngere insbesondere, wie sich die preußische Regierung zur Zeit dazu stellt. Leute bis zu 160 M. Miete jährlich zahlen. Dabei sind die Lebens- Generation sehr wohl in der Lage ist, sich nach anderem, lohnenderem ( Hört! hört! links.) Ich habe aber den Eindruck, als ob die preußische mittel fast durchschnittlich teurer, als in den großen Städten. Die Erwerb umzusehen. Ich erkenne auch an, daß je schärfer der Regierung einen intransigenten Standpunkt nicht einzunehmen Unternehmer wissen scheinbar von diesen schrecklichen Verhältnissen Fabrikschutz wird, desto mehr die Neigung entsteht, die ihrer tief im Walde wohnenden Arbeiter nichts, aus deren Armut Arbeit is. die Hausindustrie zu geben. Ein Beweis hierfür gedenkt. fie ihren Reichtum zusammenbringen. Während Tausende von ist die Thatsache, daß die Zahl der Heimarbeiter ständig begritzt die Erklärung des Staatssekretärs und wünscht, daß es Städtern sich in den Thüringischen Bergen Erholung suchen, herrscht wächst. Das hat mich auch zu ber Erklärung veranlaßt, daß ich ihm gelingen möge, mit seiner Ansicht in der Regierung durchzu- ist durchaus notwendig, daß die Verhältnisse dort einmal eingehend den nächsten Tagen soll der Wortlaut einer Verordnung über die mich munmehr der Kontrolle der Hausindustrie widmen will. In ihm gelingen möge, mit seiner Ansicht in der Regierung durchzu- unter den Arbeitern die Schwindfucht in erschreckendem Maße. Es wächst. Das hat mich auch zu ber Erklärung veranlaßt, daß ich Was die Frage des Frauenstudiums anbelangt, so bin ich der festgestellt werden. Ein Staat, der sich anmaßt, an der Spize der Ausdehnung der Arbeiterschuh- Bestimmungen auf die Motorwerkstätten Meinung, daß die Frauen, welche die Reifeprüfung abgelegt haben, Stulturvölker zu marschieren, darf solche Zustände in seinem Lande festgestellt werden und an den Bundesrat gehen. Ebenso eine Ver ordnung über die hausindustrielle Cigarrenfabrikation. Jedoch müssen auch zum Studium zugelassen werden müssen. Ich hoffe, daß die nicht dulden.( Bravo ! bei den Socialdemokraten.) wir bei allen diesen Dingen sehr vorsichtig vorgehen. Es handelt sich zum Frage in diesem Sinne baldmöglichst für das ganze Reich geregelt wird. Daß in der Hausindustrie und besonders in der Spielwaren Teil um Verhältnisse, die seit Jahrhunderten bestehen.( Widerspruch bei den Abg. Müller Sagan( frf. Bp.): Industrie sehr traurige Zustände herrschen, erkenne ich an. Ich gebe Socialdemokraten.) Denken Sie an die Heimarbeit der CigarrenDurch einen zu straffen Eingriff werden die Für die Zulaffung der Gymnasialabiturienten zum medizinischen zu, daß die Leute dort in ungenügenden Räumen arbeiten, daß industrie Westfalens. Sie können ihr daß vielfach eine un- Leute direkt in ihrem Vermögen geschädigt. Studium bin ich auch. Was das Frauenstudium anlangt, muß ich die Löhne sehr niedrig find und fagen, wie man auch zu der Frauenfrage stehen mag, so wie es jegt verantwortliche Ausbeutung namentlich der Kinder herrscht. Kleines Besigtum ja gar nicht mehr verwerten, das sie jetzt für die fann Regierung aber gegen solche Zustände nur Cigarrenfabrikation benußen. Wir müssen also, wie gesagt, vorsichtig ist, fann es unmöglich bleiben. Das Reich muß endlich einen Schritt Die thun, um den Anforderungen der Zeit gerecht zu werden, und es insofern etwas thun, als sie für Schutz der Gesundheit und des vorgehen, sonst entstehen schwere Schäben.
dringen.
Abg. Schrader( frf. Vg.)
Staatssekretär Graf Posabowsky: