Einzelbild herunterladen
 

"

Nr. 11. 17. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonntag, 14. Jannar 1900.

indem ich hinzufüge,

"

Genoffinnen und Genossen!

Ueber Preß- Trinkgelder. statt, die von der Voff. Zeitung" selbst aufs vierfache, vom Bantier| fetten Anteil haben? Nach unserm beschränkten Unterthanenverstande des Herrn Stephany in seiner gerichtlichen Zengenaussage sogar aufs müßte allerdings solch ein Richter infam fassiert werden. Als im Juni vorigen Jahres der Prozeß Stephany- Strehlte zehn- oder selbst zwanzigfache geschäzt wurde. Läßt man es bei Damit ist denn freilich auch gesagt, daß nicht viel darauf verhandelt worden war, sprach die Redaktion des Vorwärts" die der vierfachen Neberzeichnung bewenden, so hätte Herr Stephany mur angekommen wäre, wie das Schöffengericht über den Fall geurteilt hätte. Erwartung aus, daß die Verhandlung im Schoße des Vereins beanspruchen können, in der Höhe von 5000 W. berücksichtigt zu Juristisch find die Preßirinkgelder überhaupt nicht zu fassen; fein Berliner Presse" fortgeführt werden würde, wozu ich mir die Be- werden, jedoch war die Deutsche Bank so gefällig, ihm Aftien in der Gesetz verbietet Herrn Stephanh, die Reklamen interessierter Geschäfts­merkung erlaubte, auch vor diesem Forum würden die rigorosen" vollen Höhe des von ihm geleisteten Betrages von 20 000 W. zu- lente dem verehrlichen Publikum als sein unbestochenes redaktionelles Männer Lessing und Stephany, ihr examen rigorosum beſtehen. zuwenden. Herr Stephany beeilte sich, die eben zum Emissionsfurje Urteil vorzutragen, und fein Gesetz verbietet den alſo bevorzugten Dieje Prophezeiung ist eingetroffen, insofern als am 13. Dezember von 110 übernommenen Aftien alsbald durch seinen Bankier zu 128 Geschäftsleiten, Herrn Stephany bei seiner Beichnung auf ihre Attien vorigen Jahres eine Generalversammlung jenes Vereins Herrn zu verkaufen, sädelte also einen Profit von 3600 M. ein, von denen vor anderen Zeichnern zu begünstigen. Der Staatsbürger Stephany Stephany die Unbescholtenheit seiner Berufsehre" mit 41 gegen mindestens die 2700 M., die an den extraordinär zugebilligten mag vor den Strafgerichten sehr unschuldig sein, aber die Frage, 25 Stimmen( bei 10 Stimmenthaltungen) bestätigt hat. 15 000 m. verdient" wurden, Preß- Trinkgelder in ihrer klassischen um die es sich handelt, ist eine ganz andere: der Bereit Jedoch schmälere ich gern felbst meine Prophetenehren, Form darstellen. " Berliner Preffe" hat sie, wenn auch noch nicht richtig beantwortet, so die ziffernmäßige Stärke Diese Thatsachen wurden, wie gesagt, im Juni v. J. vor Ge- doch richtig gestellt, indem er sie als unbescholtenheit der Berufs­der Minderheit, wenn ich mich im Juni v. J. über sie aus- richt festgestellt, und sie lassen sich auch dem Stenographischen Bericht chre" figierte. Inter Berufsgenossen famn nach den objektiven gelassen hätte, ungleich niedriger eingeschägt haben würde. Nimmt entnehmen, den die Lessingiche Druckerei" in Form eines stattlichen Ergebnissen des Prozesses Stephany- Strehlke kein Zweifel daran be­man hinzu, daß der Generalversammlung ein reichliches Dutzend von Quartbandes über die gerichtliche Verhandlung als Manuskript ge- stehen, daß Herr Stephany als Chefredacteur der Vossischen Zeitung" Redacteuren und Mitarbeitern der Bossischen Zeitung" beiwohnte, druckt und unter der Hand vertrieben hat. Nur hat sie sich die Preßtrinkgelder angenommen hat. von denen nur einer so viel Takt besaß, sich der Abstimmung zu fleine niedliche Unterschlagung erlaubt, die Höhe des Emissionskurses Den ersten Versuch, den ehrliebende Mitglieder der bürgerlichen enthalten, während die übrigen Kopf bei Stopf für Herrn Stephanys zu verschweigen, die vor Gericht ausdrücklich genannt wurde, ver- Preffe unternommen haben, diese infame Gewohnheit endlich einmal ,, unbescholtene Berufschre" stimmten, so sicht der Sieg dieses Herrn mutlich weil die Lessingsche Druckerei" ihren geliebten Stephany an den Pranger zu schlagen, ist leider gescheitert; hoffen wir, daß einem Pyrrhussiege verzweifelt ähnlich. die Beschämung ersparen wollte, daß ihm jedes Schulkind mit einem der zweite Versuch besser gelingt! F. Mehring. Nicht jedoch um seinet- oder des Herrn Lessing willen möchte ich schr einfachen Rechenerempel die Höhe seiner Trinkgelder nachrechnen um die Erlaubnis bitten, nochmals auf die Sache zurückzukommen; fonnte. Trotz des überaus klaren Thatbestandes ließ sich aber der Aus der Frauenbewegung. cs würde sich nicht lohnen, an die moralischen Qualitäten der Rigorosen" Gegner des Herrn Stephany gut einer Ehrenerflärung übertölpeln. irgend ein Quantum von Papier und Tinte zu verschwenden. Viel womit die gerichtliche Verhandlung ausging wie das Hornberger mehr veranlaßt mich zu meinem Wunsche erstens die verhältnis- Schießen. Verweilen wir noch einen Augenblick bei den er Die vom Parteitag in Hannover beschlossene Agitation für den mäßige Stärke der Minderheit vom 13. Dezember v. J.. die den erschütternden Argumenten, die Herrn Strehlte in eine so verzweifelte gefeglichen Arbeiterinnenschutz legt den Genoffinnen eine ehrenvolle, freulichen Schluß gestattet, daß sich die ehrliebenden Elemente der Flucht geschlagen haben! aber schwere Verpflichtung auf zum praktischen, fruchtbaren Wirken bürgerlichen Preise mit wachsender Entschiedenheit gegen das System Wenn Herr Rechtsanwalt Michaelis als der eine Anwalt für eine der dringendsten Reformen, die nicht nur im Interesse der der Preß- Trinkgelder aufzubäumen beginnen, und zweitens die That- Stephanys unter Heiterfeit" fragte: Also hätte Stephany, wenn Arbeiterinnen liegen, sondern in dem des gesamten Proletariats. Soll sache, daß sich der Verein Berliner Presse" demnächst noch einmal er die Papiere hätte zeichnen wollen, sie im Namen des Herrn die Agitation erfolgreich durchgeführt werden, so hat sie vor allen wenigstens mit der principiellen Seite der Frage zu beschäftigen Strehlke zeichnen müjien", so scheint das in den Kreisen höherer eine Voraussetzung: ein gut vorbereitetes, planmäßiges, einheitliches haben wird, infolge einer von etwa 40 Mitgliedern eingebrachten Bildung als famoser Wig" zu gelten; uns profanem Volle offen- Handeln, so daß die vorhandenen geistigen und materiellen Kräfte Resolution. Die socialdemokratische Presse hat unmittelbar geiviß bart sich dieser Wiz" jedoch mir in einer trivialeren Maste, mit größtmöglichem Nuzen verwendet werden. tein Interesse an der Sache; sie selbst ist gegen das System über die sich weiter nicht reden läßt. Herr Justizrat Gerade ein solches Handeln wird den Genossinnen durch die der Preß- Trinkgelder gefeit und sie ist sich auch flar Sello aber der andere Anwalt Stephanys jagte, der reaktionäre Vereinsgesetzgebung in dem bei weitem größten Teile darüber, daß dies System in der bürgerlichen Bresse niemals Chefredacteur der Vossischen Zeitung" dürfe wie jeder Staats- Deutschlands gewaltig erschwert. Ihr zufolge besitzen die Prole­böllig ausgerottet werden wird, selbst wenn der Verein Berliner bürger auf ein öffentlich ansgelegtes Unternehmen zeichnen, und tarierinnen in den meisten Orten teine Organisationen, die Träge Presse" die schärffte Resolution dagegen fassen sollte. Allein wenn dafür könne er doch nicht, daß ihm die ganzen 20 000 Mart zu- rinnen und Mittelpunkte der zu entfaltenden Agitation sein könnten. Die fich innerhalb der bürgerlichen Bresse selbst eine moralische Reaktion geschrieben worden seien. Darauf ist zu erwideru, daß Staphany eben Arbeiterinnenvereine, die in einzelnen Städten existieren, dürfen sich fast gegen die Preß- Trinkgelder geltend macht, so hat meines Erachtens nicht wie jeder Staatsbürger" dem Unternehmen gegenüber stand. nirgends erkühnen, für den gesetzlichen Arbeiterinnenschutz zu agitieren, die socialdemokratische Presse allen Anlaß, diese Bewegung zu unter- Er hatte die ihm zugeschmuggelten Reklame- Artikel der Emissions- wollen sie nicht wegen Beschäftigung mit den verpönten politischen stügen; mittelbar ist auch sie daran interessiert, denn die Mißhand- firma als angeblich unparteiisches Urteil der Redaktion im redat Angelegenheiten" der Auflösung verfallen. Die Genoffinnen sind also int fung der Bresse durch die offiziellen Gewalten des Deutschen Reiches tionellen Teil der Bossischen Zeitung" veröffentlicht und deren allgemeinen auf die Thätigkeit ihrer Vertrauenspersonen angewiesen. hat ihren stärksten Rückhalt in den moralischen Unzulänglichkeiten der Leser dadurch gröblich getäuscht, eine Pflichtvergessenheit, die ihn, Durch ihre Vertrauensperson haben sich die Genossinnen mit den bürgerlichen Preffe. wenn Herr Geheimer Justizrat Lessing fein so nachsichtiger Chef Genossen am Blaze zu verständigen und dafür zu sorgen, daß ihnen Stellen wir also den Thatbestand fest, wie er sich aus den gericht- wäre, sofort seinen Redaktionssessel gekostet haben würde. die thatkräftig fördernde Sympathie der politisch und gewerkschaftlich lichen Verhandlungen des Prozesses Stephany- Strehlte ergeben hat. Im Wenn nun aber Herr Stephany den Geldlenten, denen er organisierten Arbeiter zu teil wird. Herbste 1897 wurde die Elektrische Hoch- und Untergrundbahn in diese dolose Gefälligkeit erwiesen hatte, ein paar Tage darauf Unsere Genossen aber möchten wir ersuchen, in den Orten, die Berlin " gegründet, und zwar war die Deutsche Bank das Emissions- ermöglicht, ihnen eine Begünstigung in flingender Münze zu ge- noch feine weibliche Vertrauensperson haben, die Agitation selbst in haus. Ein Angestellter dieser Bank überbrachte dem Herrn Stephany währen, so fonnte er dafür allerdings etwas. Endlich unterstützte die Wege zu leiten. drei Reklameartikel über die neue Gründung, die der Chefredacteur auch der Vorsitzende des Schöffengerichts, Herr Amtsrichter Matthies, um eine planmäßige Agitation durchzuführen, ersuchen wir die der Vossischen Zeitung" am 30. Oftober, am 31 Oktober und am Herrn Stephany durch die Heiterkeit" erweckende Frage:" Ja, Genoffinuen und Genossen, sich bis zum 1. Februar mit der Ver­1. November 1897 in den redaktionellen Handelste einrüden ließ, wenn ich das Glück habe, daß die Papiere steigen, warum soll ich trauensperson Deutschlands in Verbindung zu sehen, damit von und zwar über den Kopf des zuständigen Handelsredacteurs hinweg, sie nicht bald verkaufen?" In der That, wenn ein Richter, der dieser Centralstelle aus die Agitation eingeleitet wird. dessen sachkundigen Rat er nicht einholte, obgleich er selbst, wie er zu einent unparteiischen Urteil über eine Aktiengründung Mit socialdemokratischem Gruß vor Gericht sagte, bon solchen Dingen nicht viel verstand". Als dann verpflichtet ist, dies Urteil in Form einer ihm von Ottilie Baader , Vertrauensperson Deutschlands , am 4. November die Zeichnung auf das neue Unternehmen erfolgte, den Gründern zugeschmuggelten, auf Sturssteigerung abzielenden Berlin O., Straußbergerstr. 28, IV. zeichnete Herr Stephany 20 000. Nun fand eine starke Ueberzeichnung

"

"

Reflame fällt, weshalb soll er nicht an dieser Kurssteigerung seinen Die Arbeiterpresse wird um Nachdruck gebeten.

ROBIEREN

geht über

Studieren

ist ein altes wahres Wort, welches sich ganz besonders in der Hauswirtschaft anwenden lässt. So schreibt Frau von Brandenburg . Täglich fast erscheinen Neuerungen auf dem Gebiete der Küche, welche Er­leichterungen und Verbesserungen bedeuten; aber immer nur ist es eine im allgemeinen kleine Anzahl von Frauen, die sofort diese Neuerung in ihrer Küche und Haushaltung einführen, bei vielen dauert es eine geraume Zeit, ehe sie einen Versuch machen. Eine immer hervorragendere Bedeutung gewinnen die Maggi- Produkte:

MAGGI

DIE GUTE SPARSAME KÜCHE

Eine ausgezeichnete

Frühstück's Suppe

für

2 Porfionen

Gemüse- u.

2 Portionen,

2 Portionen

5 SUPPE 10% Fleischbrühe 12 Kraftbrühe

Sorten­Verzeichniss

von

für

für

Pig

für

16

MAGGI's Gemüse- u. Kraft- SUPPEN

Erbsensuppe: feiner Erbsen geschmack. Erbsen m. Bohnensuppe: äusserst nahrhaft und wohlschmeckend.

Erbsen- m. Reissuppe: Erbsengeschmack, sehr nahrhaft.

Erbsen- m. Sagosuppe: sehr kräftig und schmackhaft, feines Aroma. Erbswurstsuppe: die vorzüglichste ihrer Art: giebt eine äusserst schmackhafte, sehr näh­rende und sättigende Erbssuppe. Gemüse-( Julienne) Suppe: erfrischend, von hervorragendem Wohlgeschmack. Gerstensuppe: sehr gut und gesund, vorzüg­aliche Abendsuppe. Grünerbsensuppe: feiner, aromatischer Geschmack.

Grünkernsuppe: feine Restaurationssuppe. Haferschleimsuppe: sehr fein im Geschmack, auch als Kranken- u. Kindersuppe vorzüglich. Kartoffelsuppe: fein und kräftig, sehr beliebt. Kerbelsuppe: blutreinigend, vorzüglich ge­eignet als Beimischung zu anderen Suppen. Kraftmehlsuppe: besonders nahrhaft, leicht verdaulich.

Linsensuppe: echte Linsensuppe, sehr ge­schätzt.

Reissuppe: recht gut und schmackhaft. Reis- Julienne- Suppe: Reis- und Gemüse­kräutergeschmack, vorzüglich. Sago- Suppe: feines Sago - Aroma, schleimig und kräftig. Tapioca- Suppe: kräftig und sehr beliebt.

Pfg

Maggi

zum Würzen

Probe­Fläschchen für

25%

à 10 Pf. p. Würfel

für 2 Portionen.

Tapioca Crécy Suppe: feine Tapioca mit Carotten, sehr gut, schönes Aussehen. Tapioca- Julienne- Suppe: sehr kräftig und beliebt, als Beimischung zu anderen Suppen vorzüglich geeignet. Weizengriessuppe: sehr schmackh. u. gesund. Riebelesuppe: aus Eierteig, besonders Sternchensuppe: wohlschmeckend u. nahrh. Pikante Sorten: a 15 Pfg. per Würfel ( a 2 Portionen): Londonderry - Suppe: sehr nahrhafte, pikante Suppe; besonders in Holland sehr beliebt.

Curry- Suppe: sehr pikante, englische Suppe, me new vorzüglich, um andere, besonders Schleim­suppen, zu kräftigen.