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Die Kunst im Hause, die Kunst in der Schule, die Kunst im Leben des Kindes alle diese Schlagworte sind auf Ruskin   zurück­zuführen. Und in der Tat hat er geholfen, die Volkserziehung in England zu heben, die Arbeiterwohnungen gefund und nett ein­zurichten, Gartenstädte zu gründen, Kunstgewerbe und Kunstschulen zu fördern. Auch bei uns in Deutschland   haben seine Lehren Ein­gang gefunden. Alle Bestrebungen, wie Heimatschutz und Denkmal Schuh, haben in ihm ihren ersten Fürsprecher gehabt.

Die Maschinen freilich in den Fabriken wird er nie verbannen: Die Zeit läßt sich nicht zurückschrauben. Sie werden sich vermehren, sie werden sich schneller drehen; nur die Menschen, die an ihnen arbeiten, werden vielleicht einmal lebensfroher werden: fommen fie doch wenigstens aus gesunden, freundlichen Räumen! So hätte die Kultur das Beste aus Rustin verarbeitet und unter die Millionen Diese Millionen aber werden eines Tages ihre Maschinen ebenso lieben wie Bäume und Blumen. Auch hier ist uns schon so eine Art von literarischem Propheten erstanden; Johannes B. Jensen, der Däne. G. P. W.

berteilt.

Die deutsche Marineexpedition in die Südfee.

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Frauen. Ihr, die ihr fingen und Instrumente spielen tönnt, hängt| Frauen haben nur einen Schura; die liften- Butam Tennen etwas eure Harfen auf an den Flüssen, die ihr verpestet habt, und steigt mehr Bekleidung. Die Dörfer bestehen nur aus wenigen sehr mitten unter die Menschen, die ihr blödsinnig, gemein und stumm ärmlichen und funstlosen Hütten mit zusammen 10-15 Bewohnern gemacht habt, bringt Harmonie in ihre Seelen, oder ihr seid feine und werden nicht selten verlegt. Jedes Dorf hat aber ein besonderes Christen 1" Männerhaus, wo die Junggesellen und Witwer schlafen und Durch reisende untergebracht werden; man reist dort nämlich, nachdem die deutsche Verwaltung für Sicherheit gesorgt hat, biel   und gern, fogar zum Vergnügen! In ihrem materiellen Kulturbefiz stehen die Butam auf höchst niedriger Stufe, fie leben in einem lebergangs stadium vom Nomadentum zur Seßhaftigkeit. Aderbau bildet in­dessen schon die Hauptbeschäftigung, und die Jagd erstreckt sich nur noch auf Schweine. Töpferei und Töpfe find unbekannt, sodaß man Erdfrüchte und Fleisch ohne Salz auf glühenden Steinen röstet. Aus der alten Zeit finden sich noch Artklingen aus Stein, sonst haben eiserne Werkzeuge Eingang gefunden. Die Waffen an der Küste Speer   und Keule stammen aus dem Innern; der Bau von Hochseebooten ist in Verfall geraten. es oft bei den Melanesiern und den Schwarzen des australischen Im Gegensatz zur materiellen ist die geistige Kultur, wie man Festlandes bemerkt, ziemlich reich ausgebildet, und Geisterglauben, heiratstlassen, Geheimbünde usw. spielen eine große Rolle. Die Toten werden auf Bäumen der Verwesung ausgeseht, während man im Norden Neumecklenburgs die Leichen verbrennt. Knochen von nahen Verwandten nimmt jeder Fischer mit sich, wenn er zum Hai fischfang auf die See geht; denn man glaubt, daß die Geister der Verstorbenen den Hai in die Schlinge führen, nachdem dieser durch Raffeln und Köder herangelodt worden ist. An einer Stelle, wo es viel regnet, in Lelet, müssen die Geister der Verstorbenen die Sonne herbeirufen. Zu diesem Zwecke zündet man ein Feuer unter Eifriger als je beherzigt man heute bei uns den Mahnruf dem Schädelhaus an und fordert die Geister auf, fich emporzuschwingen Bastians, von der Kultur der aussterbenden Wildvölker zu retten, Verbreitung von Nachrichten, ferner sehr verwickelte Fadenspiele und und die Wolken zu zerteilen. Bekannt sind Trommelsignale zur d. H. aufzuzeichnen und zu sammeln, was noch zu retten ist und auch verblüffende Taschenspielerkunststücke. Die Chirurgie wird von damit Dokumente der Menschheitsgeschichte in letter Stunde für alle Zeit zu sichern. So find im deutschen Teil der Südsee, im mela- besonderen Wundärzten ausgeübt und manchmal mit großer Kühn­nefischen Bismarckarchipel  , neuerdings neben Einzelreisenden mehrere heit. Ein Häuptling hatte in der Muskulatur des rechten Schulter­große Expeditionen mit völkerkundlichen Aufgaben tätig gewesen, blattes eine lange Narbe. Es war ihm in seiner Jugend im Kampfe von denen hier der jüngst mit der Rückkehr ihrer Mitglieder ab- ein Speer von hinten in die rechte Lunge gedrungen. Der Speer gefchloffenen Deutschen   Marineexpedition 1907/09" dieses ihre Blut und hatte große Schmerzen. Darauf schnitt ein Wundarzt mit war zwar sofort herausgezogen worden, aber der Verwundete hustete offizielle Bezeichnung gedacht werden soll. Ausgerüstet war fie auf Anregung der Generalverwaltung der dem Messer zwischen zwei Rippen ein, legte den Verletzten auf die föniglich preußischen Museen vom Reichsmarineamt   im Verein mit Seite und ließ das Blut ablaufen, mit dem Erfolge, daß diefer nach dem preußischen Kultusministerium. Leiter war anfangs der Marine- einigen Monaten völlig genas. stabsarzt Dr. Emil Stephan, bekannt durch seine früheren anthro­pologisch- ethnographischen Forschungen im Bismarckarchipel und durch sein Buch über„ Südseekunst". Er starb leider schon wenige Monate nach dem Beginn der Arbeiten( am 25. Mai 1908), worauf als Chef der damalige Marineoberarzt Professor Dr. Augustin Krämer hinausgeschickt wurde, ein um die Völkerkunde jener Gebiete und um die Kenntnis der Samoaner bereits verdienter Forscher. Die übrigen Teilnehmer waren Dr. Otto Schlaginhaufen   vom Anthropologisch­Ethnographischen Museum zu Dresden  , E. Walden vom Berliner  Museum für Völkerfunde und der Photograph R. Schilling. Die Expedition langte Anfang November 1907 in Simpsonhafen auf Neu­pommern an und wählte für ihre Studien die große, langgestreckte Nachbarinsel Neumecklenburg  .

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Die Geheimbünde Dukduk und Jniet, in Melanesien   allgemein ver breitet, sind auch auf Neumecklenburg zu finden. Außerdem wurden bald zwei neue Geheimfeste ermittelt, von denen das eine bei der Ausführung der Narbentatuierung unter Tänzen gefeiert wird, das andere, wenn die Jünglinge in den Männerbund aufgenommen werden und hierbei angeblich von Dämonen besessen find. Weithin tönen dann die Schwirrhölzer und die Graspfeifen der Männer, die die Frauen glauben machen wollen, daß der Geist brülle, und er schreckt verschließen sich diese in den Hütten. Die Männer wollen nämlich, wie fie lachend eingestanden, weiter nichts, als allein und ungestört von den Weibern ihr Schweineessen abhalten.

Ihr besonderes Augenmerk richtete die Expedition auch auf die Erwerbung der grotesken und prächtigen Schnißereien und Geflechte Der Marineerpedition stand nicht, wie der später hinaus Neumecklenburgs, die im Norden Malanggan, im mittleren Gebirge gegangenen Hamburger Südsee- Expedition, ein eigenes Schiff zur Uli genannt werden, und der im Süden verbreiteten Wurzeltische, Verfügung; sie war für ihre Reisen, soweit sie nicht zu Lande aus Kamba, die alle vornehmlich der Ehrung der Toten unter gewissen geführt werden konnten, auf die Vermessungs- und Regierungs- Feierlichkeiten und Schmausereien dienen. Bur Herstellung der dampfer sowie auf private Fahrgelegenheiten angewiefen. Die Er- Wurzeltische werden Waldbäume von atvei bis drei Fuß Durchmesser forschung Neumecklenburgs sollte möglichst gründlich geschehen, mes- zwei bis drei Meter über dem Boden gekappt, dann hebt man den halb es nötig war, immer längere Zeit an ein und demselben Drte Stumpf mit dem Wurzelwerk aus der Erde und trägt ihn unter zu verweilen, um die Sprachen zu erlernen und das Vertrauen der Beremonien nach dem Dorfplaß, wo er mit dem Stiel nach unten recht verschlossenen und unberechenbaren Schwarzen zu gelvinnen in ein Loch eingelaffen wird. Hierauf wird der Stamm gereinigt So übernahm Walden den Norden von Neumedlenburg, wo er bei und mit Figuren, meist solchen von Haifischen, beschnißt. Auf das Fesca, 100 Kilometer südlich von dem Regierungsposten Käwieng, wie ein runder Tisch sich ausbreitende Wurzelwerk legt man Taro feine Station gründete, während die drei übrigen Mit- und Schweine für den Toten, zu dessen Gedenken der Tisch gesetzt glieder sich dem noch zum größten Teil unbekannten Süden wurde. Zum Beispiel errichtet man zum Gedächtnis für einen beim der Insel zuwandten und anfangs an der Ostküste, in der Landschaft Haifischfang Verunglückten einen Wurzeltisch oder schnigt eine Muliama fich niederließen. Später arbeiteten alle gemeinsam im Ulifigur. mittleren Teil bei Lamussong und auch im Norden. Von diesen Punkten wurden zahlreiche Reifen die Küfte entlang und ins Innere unternommen und auch die zumeist gänzlich unerforschten leinen Inselgruppen im Osten von Neumedlenburg besucht. Um die Mitte des verflossenen Jahres war das Werk im allgemeinen beendet und Krämer erhielt die Leitung der Hamburger Expedition, die inzwischen nach den Karolinen   sich gewandt hatte.

Ein zusammenhängendes Bild von den Ergebnissen dieses großen deutschen Forschungsunternehmens fann vorläufig natürlich nicht ge­geben werden, weil über deren Sichtung und Berarbeitung Jahre vergehen werden. Es mögen aber wenigstens einige Einzelheiten aus dem reichen Schatz seiner Beobachtungen berührt werden.

Ein fagenreicher Drt, wo der heroische Urahn der Neumecklen burger, der Sonnengott Moroa, der Bringer alles Guten und aller Kunst, einst gerastet haben soll, ist das am Fuße zerklüfteter Felsen in der Landschaft Kanabu liegende Bining. Hier gelang es, un­bemerkt mehrere Tage hindurch alle die Zeremonien zu beobachten, die das Fest der Männerweihe begleiten. Unter anderem müssen die Jünglinge auf einem Wurzeltisch ihre erste öffentliche Rede halten. Abseits davon wurde gleichzeitig eine Totenfeftlichkeit für die Frauen( Dara) abgehalten, aber auch nur von Männern. Hierbei spielte die Hauptrolle ein mit schönen, lebhaften Farben bemaltes Flecht- oder Bindewerk in Gestalt eines Riesenrades, das den Auf­gang der Sonne über dem brandenden Meere darstellt und ebenfalls In Muliama, wo das Gros der Expedition Anfang Dezember Malanggan heißt. Eine Frau darf ein solches Malanggan nicht 1907 mit dem Vermessungsschiff" Planet  " anlangte, wurde ein nicht sehen und wurde noch bis vor wenigen Jahren mit Erhängen be­unwichtiger, gegen die Winde gut geschützter Hafen entdeckt, der auch straft, wenn sie es dennoch erblickt hatte; die Franen gaben sich fogleich fartiert wurde. Die Bewohner, die fich friedlich verhielten, dann den Tod meist selber. Nach dem Fest werden diese geflochtenen gehören dem Stamme der Butam an, die im Innern mit Europäern Malanggan stets verbrannt, und es war trop aller Mühe nicht überhaupt noch nicht in Berührung gefommen waren, feinen Weißen möglich, ein Exemplar zu erwerben. Es konnten indessen von diesen Tannten. Gerüchte hatten sie als Bergvolt bezeichnet; es wurden merkwürdigen Stultgeräten wenigstens genaue Zeichnungen und aber im Gegenteil sehr große und schlanke Leute unter ihnen an- Aquarelle angefertigt werden, während es nicht schwer fiel, die ge­getroffen. Die Männer der Berg- Butam gehen ganz nadt, die schnigten Malanggan und Ulifiguren zu kaufen.