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aber, daß die Gewerbe Aufsichtsbeamten nicht mehr auf die Beauftragten der Genossenschaften angewiesen sind, falls sie Auskunft über die von den Berufsgenossenschaften geleistete lleber wachungsthätigkeit verlangen, sondern daß die Genossenschaften über die Thätigkeit der Beauftragten Auskunft geben müssen; dadurch werden viele der heutigen Reibereien vermieden und schärfere Kontrollmaßregeln möglich, falls die Gewerbe- Aufsichts­beamten auf ihrem Posten find.

Politische Nebericht. Wher Berlin , den 15. Januar.

Die beleidigte ,, Reichsregierung".

dem Theologischen ins Politische und man hat Herrn Kirschners Ehrgeiz vor sich, fo sauber wie ein Widelfind unterm Badeschwamm; Wegen Beleidigung der deutschen Reichsregierung" hatte sich am man kann ihm selbst nicht einmal den Ruhm absprechen, bei seiner Sonnabend, so wird uns aus Köln berichtet, der Redacteur Adolf Hechtung Giordano Brunos auf alle jesuitische Feinheit" verzichtet Hofrichter vor der zweiten Straffammer des Landgerichts zu zu haben. Köln zu verantivorten. Der Antrag ist gestellt von dem Reichs­fanzler Fürsten Hohenlohe. Die Beleidigung soll enthalten fein int dent Artikel Der socialdemokratische Parteitag" in Nr. 240 der heinischen Zeitung" voin 16. Oktober 1899, und zwar in dem Sage, der über die Zuchthausvorlage jagt:" fort mit dem verbrecherischen Machwerk!"

Munition

ist.

Deutsches Reich . Unsere Chamberlains.

Einen Beweis dafür, daß gar manche Unternehmer( die Schutzvorschriften nicht beachten, liefert die Verschärfung Die Britjieler Independence Belge" führt in ihren Ent­Der Angeklagte nahm für sich den Schutz des§ 193 in Anspruch: der Strafbestimmungen, die den Berufsgenossenhüllungen über den stolonialminister Herrn Chamberlain und erstens fei jeder Staatsbürger berechtigt, Gefeßentwürfe zu kritisieren, schaften ermöglicht, auch Geldstrafen, allerdings nur bis seine geschäftstüchtige Verwandtschaft fort. Sie giebt eine Liste der die Arbeiter auf das schlimmste bedrohte, als Redacteur eines dann aber sei er, der Angeklagte, einem solchen Gefeßentwurf, der zu 300 M., außer der Einschätzung der Betriebe in eine höhere südafrikanischen Aktiengesellschaften, bei denen die Arbeiterblattes und ganz besonders als Mitglied und Leiter Gefahrenklasse, zu verhängen. Familie Chamberlains beteiligt ist. Da ist Kynochs Ammunition der Gewerkschaften interessiert. Das Wort verbrecherisch" Wir konnten an dieser Stelle nicht auf alle Einzelheiten Company( Gesellschaft für Kriegsmunition), deren Direktor und Haupt- sei selbstverständlich nicht im Sinne des Strafgesetzbuchs der sechs Gefeßentwürfe eingehen, sondern nur die Haupt aktionär der Bruder des Ministers ist. Ferner die Birmingham Small gemeint, sondern solle nur furz und schlagend den Gesetz­änderungen erörtern. Sache der Arbeiterorgani Arms Company( Gesellschaft zur Fabrikation Kleinkalibriger Waffen). entwurf fritisieren. Wenn der Ausdruck unglücklich gewählt sei, so fationen wird es mun sein, sich mit den Einzelheiten zu beren sämtliche Aktien sich im Besitz von Chamberlains nahen sei das auf die Erregung über die Vorlage zurückzuführen, die beschäftigen und ihre Forderungen, so wie es 1894 und 1897 Berivandten befinden. durch den Berliner Arbeitervertreter Verein geschah, in bank für Südafrika ), Endlich die Bank of Afrika ( Stredit damals bis hoch hinauf in die Krcife der Gelehrten und Social­politiker gedrungen sei. deren Hauptaktionär Herr Joseph Betitionen an den Reichstag fund zu geben. Die Ghamberlain ſelbſt fiſtertitel, tomme die paupteigenſchaft des Angelfagten als Medacteur Der Staatsanwalt bestritt den Schutz des§ 193. Bei dem Unternehmer werden nicht zögern, auch in dieser Weise ihren Die Chamberlains sind also gar sehr in Südafrika interessiert. in Betracht; das übrige jei nebensächlich. Er beantragte zwei Monate Einfluß geltend zu machen, um das Gefeß noch mehr zu ihren Ja, der jezige Krieg ist gewissermaßen ein Krieg Chamberlain contra Gefängnis, Gunsten zu gestalten. Der Verteidiger, Rechtsanwalt Schramm, beantragte die Wie unsere Darlegungen zeigen, sind außer der Chamberlain, denn die Synoch- Geſellſchaft des Miniſter- Brude chat Freisprechung. Der Ausdruck ſage juur, daß der Geſezentwurf fr Transvaal beren Gramm beantragte die bon uns aufs energischste zu bekämpfenden Grund­etwas für die Arbeiter Ungeheuerliches darstelle. So jei auch von lage der ganzen Versicherung, welche die Arbeiter von der jegt die Ministerherrlichkeit Geld Josephs in Grund und Boden ge den Berliner Gewerbegerichtsbeisigern, sowohl Arbeitnehmern als bringts mal so mit sich". der Gesez­ihnen zukommenden Mitwirkung an der Durchführung des Arbeitgebern, in einer Eingabe gesagt worden, Gesetzes in einseitigster Weise ausschließt, noch manche andere heftigsten Flüchen wider die niederträchtige englische Geschäftspolitit. schüttern". Dann Unsere bürgerlichen Boerenfreunde ergehen sich nun in entwurf fei geeignet, die Grundlagen der Kultur zu er aber sei die Anklage aus dem Grunde Mängel zu beseitigen. An der Mitwirkung unserer Fraktion Der Grimm gegen die Chamberlain- Wirtschaft ist vollauf berechtigt. nicht haltbar, weil es eine Reichsregierung". am Ausbau des Gefeßes wird es nicht fehlen, wohl aber am Rur unsere Konservativen und Liberalen haben kein Recht auf Ent- die ja beleidigt sein soll, gar nicht giebt, sondern es giebt mar guten Willen unserer Gegner, einschließlich der Regierung. riftung. Ift nicht derselbe niedrige Geschäftssinn einer der Haupt verbündete Regierungen. Des Ausdrucs Reichsregierung" bedienen fattoren der bürgerlichen Parteipolitik auch bei uns? Das Wort ist ein umfaßbarer sich die Regierungsvertreter nie. Begriff, ein Schemien, und ein solches kann doch keinen Strafantrag Wenn englische Spekulanten die Söhne ihres Landes in un ſtellen. Die Gesezentwürfe werden eingebracht im Namen des gerechtem Krieg hinschlachten lassen un persönlichen Gewinnes willen, Saifers; aber es ist keine Anklage wegen Majestätsbeleidigung er was that denn die deutsche Kapitalistenklasse, da sie jüngst na chhoben. Auch der Bundesrat. der die Vorlage ausgearbeitet hat, tlagt dem Zuchthaus für die Kulturvorkämpfer der nicht. Der Abg. Dr. Lieber hat in der Sigung der Reichs­Arbeit lärmte? Um den Unternehmerprofit zu steigern, fordert man tages am 12. Dezember nach dem stenographischen Bericht aus­Ginsperrung und Aushungerung der Arbeiter. Und jetzt beherrscht geffihrt, ohne daß von den Regierungsvertretern widersprochen gar die Gewinnsucht nur einiger weniger Großkapitalisten die gesamte wurde: Ich kenne feine Reichsregierung in dem Sinne, in dem ich innere und äußere Politik Deutschlands . Wer ist denn Vortänzer Staatsregierungen in unseren Einzelstaaten. fenne. Ich weiß aus der Verfassung, daß daß die Gesetzgebung des Reiches im Reigen der Weltpolitiker und Flottenförderer? Es vom Bundesrat und dem Reichstag geübt wird, daß die wäre höchst interessant, eine Liste der Firmen aufzustellen, welche übereinstimmenden Mehrheitsbeschlüsse diejer beiden Versamm­aus dem Bau nener Panzerschiffe flingende Vorteile zichen. Sollte lungen zum Zustandekommen von Reichsgeießen erforderlich, aber " Zunächst wird die Meldung eines amerikanischen Blattes, allen diefen kleineren und größeren Chamberlains des heurigen auch ausreichend find. Ich weiß, daß der Vorsitz in dem Bunde, der den daß die englische Regierung mit Krupp über die Lieferung von Flottenlärms, der Mund verbunden werden, es würde recht still Namen Tas Teutiche Reich" führt. Seiner Majestät dem Könige 240 Schnellfeuergeschüßen verhandele. dahin richtig gestellt, daß werden im Lande. von Preußen zusteht und daß dieser in diefer Eigenschaft den Namen es sich um den Ankauf älterer Kruppscher Geschütze aus den Denticher Kaiser" führt. Ich weiß aus der Verfassung, daß dem Arsenalen einer füdeuropäischen Macht handele, die an­deutschen Kaiser ein Reichskanzler untersteht, der allein für diejenigen geblich als Ersatz der aus England fortgeschafften Geschüße dort Geschäfte verantwortlich ist, die die Reichsverfassung dem Kaiser als dent hin überführt werden sollen. Diese Richtigstellung" ist in Ver­Graf v. Posabowsky hat am Schluß der Reichstagsfizung Präsidenten des Deutschen Reiches zuweist... Ich weiß auch, daß der bindung mit einer andern Nachricht, die wir erhalten, nicht vom 10. d. M.- wir citieren nach dem Stenogramm gesagt: Reichstanzler verfassungsgemäß berechtigt ist, fich in feiner verantwort ganz unverdächtig. Ilus wird nämlich bestätigt, daß Italien Nun hat der Herr Borredner die Behauptung aufgestellt, es lichen Stellung durch irgend ein anderes Mitglied des Bundesrats ver­bei Krupp Bestellungen im Werte von 50 Millionen Mart gemacht würden sogar von Staats wegen oder von den Gewerbe- treten zu lassen. und ich weiß schließlich aus den verschiedenen habe. Diese Bestellung errege in unterrichteten Streisen Ver­Aufsichtsbeamten er hat die Behörde nicht genannt( Buruf Vertretungsgefeßen, daß der Reichstanzler auch berechtigt ist, durch wunderung. Man trane Italien unter den jezigen Umständen linfs) oder also von den Unternehmern, gut, meine die verschiedenen Staatssekretäre, die nach und unter seiner Ber­eine solche Bestellung nicht zu. In der That liege der Gedanke Herren! Spigel befoldet, die unter den Arbeitern und bei antwortlichkeit uns gegenüber die Geschäfte leiten, innerhalb nabe, Italien geographisch und völkerrechtlich als Brücke den Beschwerdekommissionen Spionendienste leisten. Ich wünschte ihres Ressorts sich vertreten zu lassen, wie er ebenso auf Grund für Gefchüßlieferungen nach Südafrika zu benutzen." wirklich, der Herr Vorredner hätte dieien zarten Fall nicht berührt; gesetzlicher Ermächtigung überhaupt durch den Staatssekretär des denn in vorliegendem Falle liegt nämlich die Sache gerade um mern regelmäßig vertreten wird. Aber jeder Staats­gefehrt.( hört! hört! rechts) Die focialdemokratische Presse rechtskundige weiß, daß das leine Regierung ist, hatte bei einem Gewerbe Aufsichtsbeamten einen Spigel da die Staatssekretäre die Stellvertreter des ( hört! hört! rechts), der in Abwesenheit des Gewerbe Aufsichts- eich stanzlers, nicht Mitglieder einer Regierung beamten die Erlasse aus den Aften abichrieb und dem sind."

Krupp.

Ein Privattelegramm aus Essen meldet uns, daß die Arbeit an den für England bestimmten Gefchoffen auf den Struppschen Werken nunmehr eingestellt worden ist. Es hat lange gedauert, bis der erste Patriot des Landes es über sich gewann, ein fleines Geschäftchen fahren zu lassen.

Bereits tauchen aber neue Gerüchte von Lieferungen an England auf mwegen auf. Die Deutsche Zeitung" schreibt:"

Da die Boeren den Engländern einen großen Teil des Artillerie­varts weggenommen haben, so sind derartige Versuche, Ersatz zu schaffen, keineswegs unwahrscheinlich. Das wäre auch für Krupp ein einträglicheres Geschäft, als der Verkauf von einigen zehntausend Granaten.

Infern Sonservativen wird sicherlich die Gelegenheit nicht entgehen, im Reichstag gegen die Lieferungen Strupps für England laute Tiraden loszulassen. Die D. T." teilt mit, daß der Ab­

geordnete Graf 1lbo: zu Stolberg- Wernigerode die Sache bei der ersten Gelegenheit zur Sprache bringen wolle; man dürfe damit nicht länger warten, wenn man nicht den Unwillen der Wählerschaft hervorrufen wolle.

Das eitle Toben unserer konservativen und liberalen England­feinde hat cinen breiten Strich ins Komische. Mit einem Male wird Herr Strupp als unpatriotischer Sünder verfehmit. Aber hat er denn nicht stets ebenso gehandelt? Waren es nicht anerkannte Magimen des Waffengeschäfts, fich nicht an die Grenzen des Vaterlandes zur binden, sondern die lieblichen Gaben international auszuteilen? Und bewährten die Herren Konservativen nicht dieselbe strupellose Geschäftseifrigkeit, da sie durch hohe Kornzölle das deutsche Bolt schlechter stellten als das Ausland?

Herrn Kirschners Ehrgeiz.

Der Mut in der Brust des endlich Bestätigten übt seine Spanne fraft; nachdem Herr Kirschner durch paffives Dulden die Be­wunderung der Mitwelt errungen hat, will sein Ehrgeiz sie auch durch aktives Handeln erringen, und er ächtet noch einmal Giordano Bruno , dreihundert Jahre nachdem der Märtyrer durch ein päpst­liches Keßergericht verbrannt worden ist.

Kommen wir diesem Ehrgeiz jo ehrerbietig entgegen, wie es fich dem Oberhaupt der deutschen Reichshauptstadt gegenüber ge­ziemt. Im Jahre 1598 gab ein welfischer Herzog dem flüchtigen Pantheisten Giordano Bruno eine Professur mit Gehalt an der Universität Helmstedt , um ihn vor seinen Verfolgern zu schüßen. Diefer Herzog gehört zu den Ahnen des deutschen Kaisers, aber Herr Kirschner ist mehr als der Welfe von Braunschweig Wolfen­ büttel er jagt zornescifrig noch hinter dem Schatten des großen Denters her.

Der Pantheismus Giordano Brumos war auch der Pantheismms Goethes und Lessings. In begeisterter Ahnung faßte schon der Student Goethe in Straßburg die Weltanschauung Brumos auf, deren Spuren sich in den philosophischen Schriften Leffings auf Schritt und Tritt verfolgen lassen. Als Lassalle einmal vor dem preußischen Staatsgerichtshofe einige Verie Schillers citieren wollte und der Präsident ihn daran zu verhindern versuchte, fragte Laffalle empört: " Ift Schiller in diesen Hallen proffribiert?", worauf der Präsident ihn gewähren ließ. Aber Herr Kirschner ist niehr als der preußische Staatsgerichtshof: er proftribiert die Weltanschauung Goethes und Lessings in den Hallen des Berliner Rathauses.

nennen

Socialdemokratischer Spizel."

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betreffenden focialdemokratischen Blatte zustellte.( Burufe Der Verteidiger führte dann weiter aus, daß zur Zeit des Tints.) Das Material bekommen Sie vollkommen. Dieser Fürsten Bismarck der Strafantrag stets gestellt worden sei von Beamte war vom Gewerbe Aufsichtsbeamten als Schreiber dem Reichskanzler Fürsten Bismard als Person, nicht wie hier von angenommen worden, leider ohne Kenntnis der Vorgänge. Ich dem Fürsten Hohenlohe wegen Beleidigung der Reichsregierung. Der tverde Ihnen zeigen den Namen dieses Mannes werde ich nicht Strafantrag iei nicht ordnungsmäßig gestellt und behaupte die Be­Bureau des Gewerbe- Aufsichtsbeamten beschäftigt war und gleich Form eme Beleidigung nicht hergeleitet werden, denn es sei nur was das für eine Persönlichkeit war, die dort in dem leidigung eines nichteristierenden Wesens. Auch tönne aus der zeitig heimlich aus den Akten Abschriften für die socialdemokratische eine Sache kritisiert, nicht die sie vertretende Person. Das Reichsgericht Brefie anfertigte.( gurufe fints.) Ich kann Ihnen auch das Journal babe dem Redacteur den Schutz des§ 198 zugebilligt, wenn er die nennen, es ist die Niederrhein . Volfstribine". Der Mann leistete Rechte seiner Kommitenten wahrnimmt; hier seien die Kommitenten thatsächlich Spineldienste für die socialdemokratische Preise. des Angeklagten, die Arbeiter, zweifellos gefährdet. Ehrenhaft ist das für einen Beamten nicht, in dieser Nach dreiviertelstündiger Beratung verkündete der Vorsitzende Weise, wenn er in Amt und Pflicht steht. Heimlich Abschriften aus Freiherr v. Spiegel, das Urteil: Die Berechtigung des Straf den Akten zu machen. Und diesem Manne verdankt die jocial- antrages sei von der Berteidigung bemängelt worden. Das Wort demokratische Preise die Mitteilung dieses Berlepichschen Erlasies, beutiche Reichsregierung" werde aber überall gebraucht, und der übrigens kein geheimer Erlaß war. was darunter zu verstehen ist, wisie jeder. Das Wort komme in der Wenn Sie behaupten, daß die Unternehmer Spiel auftellten, Breffe fast täglich vor. Es giebt eine Reichsregierung denn ein um unter den Arbeitern Geheimnisse zu ermitteln was ich keines Staatswesen ohne Regierung ist undenkbar und der verantwort wegs lobenswert finde, es ist teine ehrenhofte- Thätigkeit oliche Vertreter ist der Reichskanzler. Die deutsche Reichsregierung ist müssen Sie auch nicht heimlich amtliche Erlafie oder vielmehr der deutiche Reichskanzler. Er hat den Antrag gestellt... Wenn er geiagt Ihre Presse auf diesem Wege fich verschaffen lassen." hat: Wegen Beleidigung der Reichsregierung stelle ich Strafautrag," jo Ohrenzeugen erklären, Graf v. Boiadowsky habe dem Sat: die will er damit nur sagen, daß er in seiner amtlichen Stellung beleidigt jei. socialdemokratische Preise hatte bei emem Gewerbe- Aufsichtsbeamten Gr bat geiagt:" Ich stelle Strafantrag", er war der Beleidigte und einen Spigel" das Wort bestellt." hinzugefügt gehabt. Graf auch allein der zur Stellung des Antrages Befugte. Weiter heißt v. Posadowsky hat dies Wort offenbar aus dem Stenogranim ge- es in der Begründung. es gebe ja Fälle, wo dem Redacteur der strichen, um feine Anschuldigung zu mildern. Immerhin bleibt der Schutz des§ 193 zur Seite steht, hier aber sei die Grenze der er Vorwurf, daß unser Partei- Organ in Elberfeld sich eines Spigels laubten Stritit erheblich überschritten, aus der Fern gehe die Absicht bedient habe, auch im jezigen Wortlaut des gedruckten Berichts der Beleidigung hervor. erhalten.

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Wegen der sechs Borstrafen habe das Gericht nicht auf eine Geldstrafe erlaint, anderseits aber erwogeit, daß eine bestimmte ehremvührige Thatiache nicht nachgesagt sei. Das Urteil lautet auf zwei Wochen Ge­fängnis. Auf die Frage, ob dem Angeklagten als Mitglied und Leiter einer Gewerkschaft der Schutz des§ 193 zur Seite ftaud, ging die Begründung nicht ein.

Gegen das Urteil foll Revision eingelegt werden. Das Reichss gericht wird sich also mm mit der Frage zu befaffen haben, ob es eine Reichsregierung" giebt. Außerdem ist die Nichtzubilligung des§193, auch nach der engsten Auslegung seiner Bedeutung, zweifellos irrtümlich; denn als Witglied einer Gewerkschaft hatte der Redacteur das persönliche Intereffe, nicht durch die Zuchthaus vorlage geschädigt zu werden.

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17991 ind god dfold

Die Niederrhein . Volfstribüne in Elberfeld weist diese An­fchuldigung des Staatssekretärs als durchaus unberechtigt zurück: Wie kommt der Herr Graf zu der öffentlichen Behauptung, wir hätten und den Mann als Epikel bestellt?! Das ist so wenig begründet, wie wenn wir etwa behaupteten, der betreffende Mann habe der Polizei oder Regierung Spigeldienste gethan, um uns hineinzulegen! Wie der Betreffende den Geheimerlaß be kommen, das scheint der Herr Graf ja genau zu wissen. Ins jedoch war das gleichgültig, wie es uns auch heute noch gleich gültig ist. Der Mann gab uns den Erlag, er verweigerte zu jagen, woher er ihn habe. Wir nahmen keinerlei Austand, den Erlaß zu veröffentlichen, zumal wir nicht anders wußten, als daß der Mann sich redlich durch seiner Hände Arbeit ernährte. Wir fragen den Herrn Grafen , ob wir 22 Vom Flottenfarneval. Die freisinnig vereinigte Weisheit der da unsauber gehandelt haben?! Mit Epißeln beschäftigen wir National- Socialen erschöpft sich gegenüber der Socialdemokratie.in uns nicht, es sei denn, einem solchen die Maske herunterzureißen der Anschauung, daß man die Socialdemokratie nur ruhig gewähren Spigel" find für gewöhnlich Subjekte, die für gethane Spigel- laffen solle, um sie zu überwinden. Glauben die Scharfmacher an dienste sehr gute Bezahlung hinnehmen. Bei der Polizei nennt die Allmacht der Gewalt, so schwören die Liberal- Gerichteten auf die man folche bezahlten Subjekte Agenten"-3. B. der Tausch- Kraft des Gehcntlassens. Weder die einen noch die andern wollen Prozeß, Herr Graf, der hat solchen Polizeifvigeln die Maste ge- fich gestehen, daß es gegen die Wahrheit und Notwendigkeit über­Inftet haben Sie, Herr Graf, aber einen Schatten von Beweis, haupt keine Methode der lleberwindung giebt. Daß gerade die Am Eingange des 20. Jahrhunderts steht Herr Kirschner mit daß wir unfren Gewährsmann bestellt" oder bezahlt haben?! National Socialen die, nicht einmal durch den Abdrud im Reichs­National- Socialen Den fönnen Sie nicht haben, Herr Graf, aus den einfachen Anzeiger" beglaubigte Technik Nede des Kaisers mit ihrer feinem Palmenzweige ganz anders da, als so überlebte Sterle, wie Grimde nicht, weil die volkstribüne" den betreffenden gelegentlichen Aeußerung über die vorübergebende Erscheinung Goethe und Leffing, am Ausgange des 18. Jahrhunderts standen. Mann zur Ueberbringung des Erlaffes weder bestellt, noch der Socialdemokratie, die man austoben lassen müsse, als Ganz Original ist er bei alledem aber doch nicht. Am Ausgange thu bezahlt hat! Nein, Herr Graf, focialdemokratische Ge- besonders wichtig begrüßen, ist selbverständlich; auch ein National des 16. Jahrhunderts nahm die Universität Helmstedt den verfolgten pflogenheiten sind es nicht, epizel" zu züchten! Das überlassen Socialer tönnte fo gesprochen haben. Bezeichnend aber ist, daß Denter Bruno frendig in ihrem Schoße auf, doch im Anfange des wir getrost andern Leuten." gerade die Leute, die sich als besonders feine und weitsichtige Real­18. Jahrhunderts doch hören wir darüber Herrn Erich Schmidt, Graf v. Pojadowsty hatte, um unsere Weitherzigkeit in der politiker geberden, an diefe unwesentliche Aeußerung Folgerungen ordentlichen Profeffor der Litteraturgeschichte an der Universität Berlin. Spigelanftellung zu fennzeichnen, noch betont, daß jener Mann, der knüpfen, die ins Märchenhafte ausschweifen. Herr v. Gerlach Er schreibt in seiner Biographie Lessings über die Universität Helmstedt : die Erlasse mitteilte, eine böse Bergangenheit hinter sich hatte und schließt einen Artikel: Ist das Kaisertum mehr als Wort, so be­Dieser milde Shukretismus( eine theologische Richtung, die zwischen in früheren Jahren das leste Mal 1888- mehrfach bestraft bentet es demokratisches gutunftsfaifertum.". Protestantismus und Katholizismus zu vermitteln fuchte) war im worben war. Die Niederrheinische Vollstribine erklärt mit, daß Diefer Gedante eines demokratischen Zukunftstaffertums in Deutsch­ihren Redactenren von dem Vorleben des Mannes garland- Preußen verrät eine so trasse ullarheit über die Entwicklungs­Anfange des 18. Jahrhunderts einer feigen, dehnbaren, nichts befannt gewesen ist. Seltsani bleibt nur, wie die möglichkeiten im Baterlande würde ihn ein Monarch bei uns nur ers rabulistischen Theologie gewichen, die ohne jesuitische Fein Gewerbebehörde, die doch das Vorleben des Mannes tennen mußte, wägen, so wäre die Monarchie am Ende daß man nun fich nicht heit auf Befehl dies oder jenes bewies und ihr Mäntelchen ihn in ihren Dienst stellen tonite. mehr wundert, wenn die Herren auf den doch, wesentlich dinikleren nach dem Hofwind hängte." Man überseze dies Urteil aus und minder bekannten Gebiet des Theaters" der Weltpolitik fich in

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Sliping mida Dic 20 in epicualla ghiol