. 12. 17. Jahrgang.
1. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt. Dicustag, 16. Januar 1900.
Sozialistische Preffe Deutschlands . Würzburg Fränkische Bolfstribüne Stifthaugerpfaffen Gewerkschaftspreffe Deutschlands .
I. Quartal 1900.
Central- Organ.
Wöchentlich dreimal erscheinende Blätter.
,, Borivärts Berliner Volksblatt, Beuthstr. 2, SW. 19 Crefeld„ Niederrheinische Bolfstribüne" Breitestr. 44. Täglich erscheinend.
Wissenschaftliche Wochenschrift.
Die Nene Zeit." Revue des geistigen und öffentlichen Lebens. Stuttgart , Furthbachstr. 12.
Täglich erscheinende Zeitungen. Altenburg Altenburger , Voltszeitung" Runstgaffe 12. Bant Norddeutsches Voltsblatt" Neue Wilhelmshavener Straße 38.
Bielefeld„ Boffswacht" Schulsir. 20. Bochum Volksblatt" Johanniterstr. 10.
I. Quartal 1900,
Dreimal wöchentlich erscheinend.
Falkenstein Bogtländische Volkszeitung", Anzeiger für Leipzig „ Correspondent für Deutschlands Buch druder und Schriftgießer", Salomonftr. 8.
Stadt und Land.
Forst i. 2. Märtische Voltsstimme" Frankfurterstr. 11. Gotha Boltsblatt für die Herzogthümer Coburg und Gotha " Mohrenberg 7.
Görlitz Görlizer Boltszeitung" Teichstr. 2. Greiz Reußische Bolts- Zeitung" Untere Silberstr. 1. Halberstadt Halberstädter Arbeiterzeitung" Batenstr. 37. „ Bolls- Tribune" Knochenstr. 32 p. Königsberg i. Pr. Rostock Mecklenburgische Volkszeitung" Hopfenmarkt 19. Solingen Bergische Arbeiterstimme" Kaiserstr. 29. Zwickau i. S." Sächsisches Voltsblatt" Richardstr. 15.
Wöchentlich zweimal erscheinende Blätter.
Brandenburg Brandenburger Zeitung, Märkisches Aachen Aachener Boltsblatt" Kurhausfir. 14. Boltsblatt", St. Annenstr. 33. Braunschweig Braunschweiger Boltsfreund" Höhe 4. Bremen Bremer Bürger- Zeitung" Hanfenſtr. 21/22. Bremerhaven Norddeutsche Voltsstimme" Am Markt 6. Breslan„ Volkswacht" Neue Graupenstr. 6.
Caffel Boltsblatt für Hessen und Waldeck Hohenthorstr. 2. Chemnitz Volksstimme" Uferstr. 14.
"
Deffau Boltsblatt für Anhalt" Ballenstedterstr. 5. Dortmund Rheinisch- Westfälische Arbeiter- Zeitung" Westenhellweg 120.
Louisenstr. 7.
Dresden Sächsische Arbeiter- Zeitung" 3wingerstr. 22. Düffeldorf Niederrheinische Boltstribüne" Graf Adolph ftraße 43.
Elberfeld Barmen Freie Presse" Friedrichstr. 37. Erfurt Tribüne" Futterstr. 7 p.
Effen„ Der Wedruf" Gerlingsplatz 9.
Frankfurt a. M. Boltsstimme" Großer Hirschgraben 17. Fürth Fürther Bürger- Zeitung" Königstr. 95. Gera Reußische Tribüne" Zschochern 54. Halle a. S. Boltsblatt für Halle" Geiftstr. 21. Hamburg Hamburger Echo" Gr. Theaterstr. 44. Harburg Boltsblatt" Großer Schippfee 4 p. Hannover Bolfswille" Burgstr. 9.
Hof Oberfränkische Volkszeitung" Sorenzstr. 23. Karlsruhe Boitsfreund" Werderplaz 31.
Wöchentlich erscheinend.
Altenburg Correspondent für die Arbeiter und Ar beiterinnen der Sut= und Filzwaren Industrie", Wilhelmstr. 2, parterre. Berlin Die Ameife", Organ des Porzellan arbeiter Verbandes, Charlottenburg , Marchstr. 22 I.
Bildhauer- Zeitung", Neanderstr. 3. " Die Einigkeit", Organ der Bertrauensmänner Centralijationen Deutschlands , Adalbertstr. 19 II. Allg. Fahr- Zeitung", Schüßenſtr. 58. " Der Gastwirthsgehilfe", Jüdenstr. 36. " Der Steinarbeiter", Rirdorf, Bergstraße 30/31 Sof pt. Sütten Bochum Deutsche Bergs und arbeiter Beitung".
Aller 14 Tage erscheinend. Altenburg Einigfeit", Publikationsorgan für die deutschen Müller und Konditoren, Pfeffer und Leb: füchler- Berbände, Mauergasse 4 b.
Berlin Der Gourier, Centralorgan für die Intereffen der im Handels, Transport und Verkehrs: gewerbe beschäftigten Arbeiter Deutschlands , C., Bischofftraße 13, b. I.
Die Gewerkschaft", Organ für die Interessen der Arbeiter in Gasanstalten und sonstigen städtischen Betrieben, Berlin 30 W., Gleditschstr. 49. " Handlungsgehilfen Biatt ", NO. Linienftraße 242 I.
Der Handels Hilfsarbeiter ", Organ für alle im Handels- und Transportgewerbe beschäftigten C., KommandantenHilfsarbeiter Deutschlands , straße 25 I. Lederarbeiter Beitung", N., Prinzen- Ace 90. " Sattler und Tapezirer Zeitung", N., Jn validenstraße 118.
Allg. Steinfeger- Zeitung", NW. , Waldenserstr. 18. Solidarität", Organ afler in graphischen Berufe beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen, Reinicken dorferstr. 7.
Zeitschrift für Graveure und Ciseleure", Kottbufer Damm 8.
Braunschweig Barbieru. Friseur Zeitung", Rosenhagen 5. Frankfurt a. M. Rene Deutsche Dach beder Zeitung". Buchgasse 10.
Breslau„ Die Wahrheit" Neue Graupenstr. 5/6. Delmenhorst Delmenhorster Boltsblatt" Koppelstr. 6. Langenbielan Der Proletarier aus dem Gulengebirge" Ober- Langenbielau, 2. Bezirk. Saalfeld Thüringer Volksfreund"( Thür. Waldpost) Rosmaringafie 7.. " Thüringer Boltsblatt"( Schwarzburger Volksfreund) Bremen Deutsche Böttcher Zeitung", Langestr. 100 I. Hamburg „ Der Textilarbeiter", Uferstr. 14. Rosmaringaffe 7. Schuhmacher- Fachblatt", Mohrenberg 7. Hamburg Correspondenzblatt der Generalfom mission der Gewerkschaften Deutschlands ", Zollvereins- Niederlage, Wilhelmstr. 8 I.
Wöchentlich einmal erscheinende Blätter.
Bant Die Nord Wacht" Neue Wilhelmshavenerstr. 38. Berlin „ Gazeta Robotnicza" Stralauerplay 21. Braunschweig„ Der Landbote " Höhe 4. Caffel Der Wegweiser" Hohenthorstr. 2. Dresden „ Der arme Teufel" Falkenstr. 10. Gießen Mitteldeutsche Sonntags- Zeitung" Kirchenplay 11.
Salberstadt Sonntags- Zeitung" Balenstr. 37. Köln Rheinische Zeitung "( Wochenausgabe) St. Agathe 3. Stuttgart Schwäbischer Bolfsfreund" Furthbachstr. 12.
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Kiel Schleswig- Holstein 'sche Volts- Beitung" Bergstr. 11. Danau Der Bauernfreund" Philipp Ludwigs- Anlage 9. Köln Rheinische Zeitung " St. Agatha 3. Königsberg„ Der Ostpreußische Landbote" Knochenſtr. 32.
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Leipzig Leipziger Volkszeitung " Tauchaerstr. 19/21. Ludwigshafen Pfälzische Post" Oggersheimerstr. 10. Lübeck Lübecker Boltsbote" Johannisstr. 50. Lüneburg Lüneburger Boltsblatt Altstadt 20. Magdeburg Voltsstimme" Jalobastr. 49.
Witblätter( Erscheinen aller 14 Tage).
München „ Süddeutscher Postillon" Senefelderstr. 4. Mainz Mainzer Volkszeitung"( Hessische Voltsstimme" Stuttgart " Der wahre Jacob" Furthbachstr. 12.
Margarethengaffe 13.
Mannheim Volfsstimme" R. 3, 14.
Offenbach Offenbacher Abendblatt" Große Marktstr. 25. Saalfeld Saalfelder Volfsblatt" Rosmaringaffe 15. Stettin Bolts- Bote" König Albertstr. 15.
Jünstrierte Unterhaltungsblätter.
Berlin Jn freien Stunden" Beuthstr. 2 SW. 19. Gr scheint in Wochenheften.
Chemnit
Gotha
„ Der Arbeiter"( für Bau und Hilfsarbeiter) Eitbed, Friedenstr. 4 pt.
„ Glud auf!"( für former), Hamburg - Gilbeck, Konventsir. 5.
"
"
"
Deutsche Bäder Zeitung", Organ des Bäder Verbandes, Idaftr. 15,17.
Der Schiffszimmerer", Gilbeck, Konventstr. 5. Gärtner Zeitung", Organ für die Interessen der Gärtner und ihrer freien Vereinigungen, Martt ftraße 10,. 1 p.
„ Der
Kupferschmied",
Chauffee 180 II.
Gilbeck, Wandsbeder
Der Seemann ", St. Pauli, Hafenstr. 116. Hannover „ Der Proletarier"( für Fabrik: c. Ar= beiter und Arbeiterinnen), Leinstr. 31 III. Holzarbeiter Beitung", Eimsbüttel , Bismara- Leipzig Reudnih Correspondenzblatt der ftraße 10.
2
Tapezierer", Gemeindefir. 19 I.
Bruder Schmied", Uhlenhorst, Herderstr. 21, Pforzheim Der Goldarbeiter, St. Georgenstr. 50. Saus 8 II.
Fachzeitung für Schneider", Lehmweg 41 II. „ Bereins Anzeiger für Maler 2c." Barmbeck , Schmalenbeckerstraße 17.
Der 3 im merer", Barmbed, Festerfir. 28 I. Leipzig Buchdruder: Wacht Mittelfir. 7. Leipzig „ Der Tabatarbeiter"( für Cigarren arbeiter), Tauchaerftr. 19/21.
Leipzig - Schtenbis Graphische Presse", Schreudig. Linden- Hannover Brauer Zeitung", Burgstr. 9. Röbtau Dresden„ Der Fachgenosse"( für Ias:,
Porzellan u. Thonwaaren- Arbeiter), Reifewißerstr. 34. Nürnberg Deutsche Met all arbeiter Beitung", Luit poldstraße 9.
Offenbach a. M. Die Glafer 3eitung". Stuttgart Buchbinder 3eitung", Heuffeigstr. 30. Der Handschuhmacher", Eierstr. 21 II.
Monatlich einmal erscheinend.
Der Bäder, Organ für die Jnteressen der Bädergesellen Berlins und Umgegend, Klosterstr. 101. Correspondenz Blatt des Verbandes der im Bergoldergewerbe beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen Deutschlands ", Chauffeestr. 43, 4 Tr. Der Bureau Angestellte", N., Actonaplag 3 II. " Deutscher Maschinist und Heizer, Organ der Maschinisten und Berufsgenossen Deutschlands , SO., Püdlerstr. 55.
Obige Zusammenstellung veröffentlichen wir zu Beginn ieben Quartals. In der Zwischenzeit sich ergebende Adreßoder sonstige Veränderungen bitten wir uns behufs Vormertung mitteilen zu wollen.
Straßburg i. E. Freie Presse für Elsaß- Lothringen " Samburg Die Neue Welt" Große Theaterfir. 44. Er- Berlin „ Der Töpfer" Bachblatt für Töpfer und Berlin , den 3. Oktober 1899.
scheint wöchentlich einmal.
Der Parteivorstand.
Monatlich dreimal erscheinend. Ziegler), Rofenthalerstr. 57. an Sauerstoff, um den Verbrennungsprozeß in der Lunge zu voll Was die Höhe und die Art der Unterstützungen anaber kommen zu Leuten, die mit Braten und Wein trefflich geheizt 39 von gewinnen können, daß solch ein verdammter Stert, folch ein Spitzbube sich untersteht, zu frieren.
Die Sparbure des Herrn v. Miquel. ziehen. So frieren auch fie. Und sie frieren grimmig. bre klagen belangt, so bezog der größte Teil der laufend Unterſtüsten, nämlich Seitdem Johannes v. Miquel feine Steuerreform zu stande ge- find und in dem Gefühl ihres Behagens gar keine Vorstellung da- olche Unterstügungen in? Höhe von 9-12 M., 14 Proz. bezogen
bracht und vor allem seitdem er die echt klassenstaatlich ausgefallene Beamtenaufbesserung durchgeführt hat, erschöpft sich seine Ressort thätigkeit in fleineren und größeren Ersparnissen. Zwar fie frieren nicht so, daß sie umkomu.ch. Nein, fie Leben, Vor etwa drei Jahren ließ er in allen Schlupfwinkeln des fie vegetieren wenigstens, und es wird gerade so viel Leben in ihnen preußischen Etats eine Razzia vornehmen; alle Refforts wurden auf- wach erhalten, daß fie die Qual ihres elenden Daseins fühlen können. gestöbert und jeder Geheimrat und Dezernent, der es mit sich selber Es wäre in der That barmherziger, wenn man sie nachts in den gut meinte, ward entdeckerisch. Schnee legte und ließe sie ganz erfrieren, damit sie von einem Leben erlöst würden, das weder in der Haft, noch später in der Freiheit ein Leben genannt zu werden verdient.
Aber wie das in unserm Jammerthal so zu gehen pflegt: die Sparsamkeit wird auch in den Händen eines Staatshaushalters zur Bourgeoise; der Klassenstaat macht sich Freunde mit dem Ich efse Fleisch und Mark, ich trinke Grog und Thee, ich liebe ungerechten Mammon"; und er sucht sich diese Freunde nicht bei den den Frost und atme die kräftige heitere Winterluft mit Behagen. Entbehrenden, sondern: Wer da hat, dem wird gegeben; wer aber Aber ich darf nicht denken an die armen Teufel, an die Tausende, nicht hat, dem wird auch das genommen, das er hat. deren Elend durch den grimmigen Eisriesen noch gesteigert wird. Bu sparen wäre schon noch genug. Es giebt noch Sinekuren, Ich darf an sie nicht denken, wenn mich nicht frösteln soll in Domherrnpräbenden 2c., für deren Genuß auch eine Leistung könnte meinem warmen Zimmer. Ich darf an sie nicht denien, wenn mir gefordert werden. Es ließe sich auch im Strafvollzug viel nicht alle Freude sterben soll, nicht an sie denten, wenn ich mich am sparen, wenn man die Sache im großen Stil anfaßte und alles auf Eislauf ergögen will, der sonst meine Bassion war. Ich darf nicht einen andern Fuß stellte. Aber zu dergleichen Entdeckungen reicht an sie denken, weil es mir das Herz vergiftet; weil es mich um das organisatorische" Genie der Bureaukratie selten aus. Besonnenheit und Urteil bringt und nichts in mir übrig läßt als Aber wird es nicht jedermann, der unsere Bureaukraten fennt, Born und Grimm. verständlich sein, daß ein von Herrn v. Miquels Plan inspirierter Oder ist das alles nichts? Ist diese Zeit so niederträchtig, daß Dezernent auf der Suche nach Ersparnissen die armen Teufel ins das alles an ihr vorübergeht wie man die Berichte von einem Auge faßte, die in den Strafanstalten aus dem Reffort des Polizei- Unglüd hört, das sich vor Jahrtaufenden ereignet hat? ministeriums ihre Verbrechen" büßen?
Also her mit ihrem Etat! Es ist ein Wunder, daß man ihre Berpflegung" nicht deziniert hat der„ Geist der Zeit" schwärmt ja für Hunger und Brügel aber es ging beim besten Willen nicht an; man muß doch Aerzte fragen, und unter denen ist eine gewiffe Humanität wenigstens nicht ganz von dem Gedanken einer straffen Justiz" erſtict.
Defto beffer eignete sich der Bekleidungsetat. Da ist eine Wollhofe für den Winter. Wozu die? Weg damit! Macht 100 000 m. Ersparnis im Jahre. Glatte Rechnung. Der Geheimrat hat seine Schuldigkeit gethan und Herr v. Miquel empfängt mit Befriedigung die Nachricht von der ersparten Hose.
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Selbst diesen Harten mag die Sparbure des Herrn v. Miquel noch etwas sagen. Sie mag ihnen fagen, daß Herrn Miquels Etatskunst keinen Schuß Pulver wert ist, daß feine Eriparniffe auf sto sten wirklicher Bedürfnisse geschehen, deren Vernach lässigung sich rächt, daß sich diese Erscheinung in allen Ressorts wiederholt.
Sielte sich das preußische Oberbeamtentum nicht für eine Regierungs- sondern für eine Staats dienerschaft, so würde längst ein lauter Proteft dem System der verkehrten Sparbnge ein Ende gemacht haben.
Junius.
Charlottenburger Armenpflege.
in Höhe von 3-6 M., 18 Proz. solche in Höhe von 6-9 M., 12-15 m. bezogen 17 Broz, höhere Säge als 15 M. nur 12 Proz. der laufend Unterstützten. Von den männlichen Einzelpersonen erhielten 69 Proz. bis zu 12 M. durchschnittlich monatlich, von den weiblichen Einzelpersonen 78 Broz. bis zu 12 M. Hatten diese Personen noch Angehörige, jo wurden im Durchschnitt in 40 Proz. der Fälle bei Männern, in 75 bei Frauen bis 12 M. gegeben, in der Regel 9-12 M. Der lettere Betrag war auch bei Ehepaaren der gewöhnliche mit 42 Broz., wenn feine, mit 45 Prog.. wenn Angehörige im Haushalt waren. Im ganzen scheint, wie der Bericht betont, das Vorhandensein von Angehörigen auf die Höhe der Unterstügung nicht von besonderem Einflusse zu sein, vermutlich weil dieselben zum Teil zwar die Bedürftigkeit der Familie erhöhen, zum Teil aber zu deren Erhaltung beitragen. Der auffällige Ilmstand, daß gerade bei Männern mit Angehörigen ein höherer linterſtügungssaß, nämlich 12-15 M., statt wie sonst 9-12 M. die Regel bildet, dürfte nur ein zufälliger sein, da es sich nur um 10 derartige Männer handelt.
1868
Wenden wir uns nun denjenigen Unterstügungen zu, die ents weder in Naturalien oder im Krankenhause oder nur als Ggtra- llnterstüßungen in bar gegeben wurden, so wurden an die 1914 laufend unterstützten Familien bezw. Einzelpersonen( ohne Pflegetinder) in 4199 Fällen noch Extra- Unterstützungen in bar oder Naturalien und außerdem 8994 Verpflegungstage im Krankenhause gewährt und an vorübergehend Unterstützte 2336 besondere Unterstigungen und 45 338 Verpflegungstage. Bei den laufend Unters tüßten fommen auf den Einzelnen verhältnismäßig dreimal jopicl Fälle von besonderen Unterstügungen als auf den lediglich vorübergehend Unterstützten, hingegen ist die Zahl der Ver= pflegungsinge im Krankenhause pro Kopf bei den vorübergehend Unterftigten f ital so groß als bei den laufend Unterstüßten. Verhältnis. mäßig am meisten besondere Unterstützungen empfingen die Ehepaare mit Angehörigen. Die baren Unterstützungen betrugen etwa ein Drittel aller Fälle, Bekleidung wurde in 6 Prez. der Fälle gegeben, im übrigen bestanden die Unterstützungen der Hauptsache nach in der Ges währung von Arznei, Milch u. dergl. Der Krankenhauspflege unterlagen vorzugsweise die vorübergehend Unterstügten, wobei zu bemerken ist, daß die angerhalb Charlottenburgs ortsangehörigen Personen bei den vorübergehend durch Krankenhauspflege Unterstügten einen recht hohen Anteil steffen.
Zwar die erfahrenen Wirtschaftsbeamten schütteln den Kopf. Sie rechnen anders, weniger glatt, aber es stimmt besser. Zunächst werden die sehr erheblichen Bestände an alten Wollhosen zu einem Das statistische Amt der Stadt Charlottenburg hat sich der Spottpreise verkauft. Nach ein paar Jahren stellt es sich heraus, dankbaren Aufgabe unterzogen, eine forgfältig ausgearbeitete Armen- Die Betrachtung der geschloffenen Armenpflege u daß die dünnen Baumwollhosen im Winter zu kalt sind, daß die statistik zu veröffentlichen, die in socialer Beziehung von hohem giebt folgendes Bild: In den Heikanstalten wurden 1413 Fälle bes Leute frank werden, dann werden wieder Wollhosen angeschafft, und Werte ist. handelt, die Kosten betrugen 63 M. pro Fall, 1,74 m. pro Tag. der doppelte Wechsel verschlingt mehr als die Ersparnis. Aber bis Es wurden im Jahre 1898/99 im ganzen 4122 Familien oder Etwas über die Hälfte der Fälle betraf Personen, welche lediglich durch dahin wo ist dann Herr v. Miquel? einzelne lebende Personen unterstützt, 2,4 Proz. der für Ende Krankenhauspflege unterstützt worden waren. Im Familienhause und Die Leute werden frant." Es ist grimmig talt jezt. Nur in 1898 ermittelten Bevölkerung, gegen 2937 oder 2 Proz. zwei Jahre Bürgerhospital fanden- Berionen für 7430 Tage Aufnahme, wenigen Strafanstalten giebt es Centralheizeinrichtungen. In den vorher. Dabei ist aber zu bemerken, daß die Zahl der Angehörigen was 3698 M. Kosten vernriachte. In der Mehrzahl handelte älteren werden auch die Zellen mit zum Teil geradezu elenden nach Mitteilung der Armendirektion nicht forrekt ist, weil die Angaben les fich um Obdachlose. Den Juiaffen des Familienhauses Defen geheizt", d. h. der Kleine Ofen wird einmal ordentlich warm der Unterstützten nicht immer zuverlässig sind. Bei den im Kranken- und Bürgerhospitals wurde in 28 Fällen noch eine laufende, gemacht; das Warmiverden dauert eine geraume Weile, weit länger hause Verpflegten ist diese Angabe befonders unsicher. Verteilt in 14 eine Extraunterſtügung zu teil; in 155 Fällen wurden Naturalien als hernach das Erkalten. Oft herrscht eine grimmige Stälte in man die ganze Armenbevölkerung. d. h. außer den Unterstüßten auch gewährt, meist Milch und Arznei. Außerdem war in 18 Fällen auch diesen Zellen, in denen nicht wenige Gefangene, auch alte Leute mit die Angehörigen, im ganzen 10 068 Berfonen, auf die Bevölkerung, Pflege in anderen Anstalten notwendig, meist im städtischen Kranken förperlich fast gar nicht anstrengenden Arbeiten- Stuhljig, Korb so ergiebt fich, daß von 100 Einwohnern während des Jahrend 3,4 hause. Dem amilienst and nach waren von je 1000 Interſtügten flechten 28. oder beschäftigt werden. Man denke sich diese Leute mit dauernd zeitweilig teils unterstügt wurden, teils 244 ledig, 333 verheiratet. 343 verwitwet. 19 gerichtlich gefchieden, einer Leinen- Unterhose und einer dünnen Baumwollhose belleidet, einer dauernd oder zeitwveilig unterstügten Familie angehörten. 15 getrennt lebend und 46 cheverlassen. Tie Zahl der Witiven hat in sigend oder stillstehend; die Beine find wie erfroren. In einer In Köln betrug dieser Sag in zehnjährigen Durchschnitt 3,53, in der Armenpflege in den letzten zwei Jahren um 20 Broz. zu, die der Arrestzelle ist es thatsächlich vorgekommen, daß einem Gefangenen Dortmund für 1897/98 2,58. Witwer um 8 Proz. abgenommen. Die Zahl der Geschiedenen ist ein Teil des Fußes durch Frost verstümmelt wurde. Von den Unterstüßten einschließlich der Pflegefinder ent- zurüdgegangen, die der getremit Lebenden und der eheverlassenen Es kommt hinzu, daß die Leute immerlich mangelhaft geheizt" fielen dem Unterstütungswohnsis nach auf hier Orts- Franen gestiegen. Unter den Ursachen der interftügung find. Der Verpflegungsetat Teidet an Fettmangel- 50 Gramm angehörige 2973, anderwärts Ortsangehörige 749, 50 Gramm angehörige 2973, anderwärts Ortsangehörige 749, Landarme überwiegen Strankheit, Verlegung und Altersschwäche. Daneben täglich in der Mittagssuppe, abends 10 Gramm; die Erfahrung 324, zweifelhafte Fälle 76. Im Durchschnitt waren danach find zu erwähnen zu geringer Verdienst, namentlich Icart, daß die Verdauung nicht im stande, oder doh bei der unfreien 73,5 Broz. der Unterstüßten hier, 18,5 Prog. anderwärts orts beim weiblichen Geschlecht, Entbindung, böswilliges Lebensweise nicht im stande ist, aus Stärkemehl die erforderlichen angehörig, 8 Proz landarm. Von den im Krankenhause ver- Berlafien, Tod oder haft des Ernährers, große Kinderzahl, ArbeitsSohlehydrate, die Heizstoffe zu affimilieren. Infolgedeffen wird der pflegten Armen jedoch, welchen nur diese, sonst keine ander- Tofigleit, Todesfall eines Familienmitgliedes. Körper von Fett ausgemergelt( wenigstens bei Leuten, die nicht zu weitige Unterſtügung zu teil wurde, waren nur 56,1 Proz. Die Zahl der städtischen Pflegefinder betrug 340. Da leichter Fettbildung neigen) so sehr, daß die Nägel gänzlich spröde ortsangehörig und 14,1 Proz. landarm. Insbesondere beim männ- voit entfielen 122 auf vermögenslose uneheliche Mütter. Mit werden, die Haut hart und brüchig. Denjenigen, die zu leichter Fettbildung lichen Geschlecht war der Anteil der Landarmen mit 19,6 Proz. sehr Recht weist der Bericht darauf hin, daß der geringe Berveranlagt find, fehlt es wieder bei der miserablen Luft in den Zellen bedeutend. dienst der Mütter, denen ja die Sorge für ihr Kind in der Regel
8.
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