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( Fortsetzung folgt.]]
Neue vorgefchichtliche funde
aus Südweftfrankreich.
Bon Dr. L. Reinhardt.
etwa
id meine Arbeiter un saug' se det Mark aus de Knochen! Un tadellos erhaltenen ganzen Stelett vertretene Aurignacienmenfah wenn ick Heinrich Stadelmann bin, dann schind idk' n Fabrik- wurde am 12. September 1909 durch Prof. H. Klaatsch aus befizer, wenn id' n unter de Finger frieje, un zwar janich, Breslau und D. Gauser auf dem Berge bon Combe miet Mode is! Ja det etwa unjerecht? Nee im Jejenteil, det 40 Kilometer füdlich von Le Moustier im Vézèretal, das den be Capelle unweit des Städtchens Montferrand, is ne ausjleichende Jerechtigkeit, is det! Weiter janischt! rühmten Acheuléenjäger lieferte, ausgehoben. Dort fanden fich Bloß natierlich wenn se unfaeenen bei'n Aasch kriegen, denn unter einem borspringenden felfen, wie fie für die is man Onfell Un so eener, der Frauen un fleene Kinder paläolithiichen Fundstellen der Dordogne charakteristisch find, machulle macht, durch die merderische Affordarbeit un auch vier verschiedene, durch sterile Zwischenschichten von 30 bis seine Hungerlehne, der vadient Millionen un heeßt Kom- 50 Zentimeter Dide getrennte Kulturschichten von eben Die unterste Schicht, mergienrat un friegt monatlich noch' n Orden, vor Badienste falls 30-50 Bentimeter Mächtigkeit. um' n Staat- det is Jerechtigkeit!!" die das Skelett barg, gehört nach den in ihr eingeschlossenen Kulturresten dem Aurignacien inférieur an, in dem das Feuerstein gerät im allgemeinen auf einer ziemlich tiefen Stufe steht und noch wenig differenziert ist, fich auch nur wenig von der ihr unmittelbar vorausgehenden Periode, dem Mouftérien supérieur unterscheidet, wie wir sie an der Klassischen, von Lartet und Christy in den 60er Jahren zuerst gebobenen Fundstelle der oberen Grotte von Le Moustier finden. Die bei weitem meisten Stücke, denen man begegnet, find einfache Feuersteinschaber mit ziemlich groben Rand retouchen; dagegen erscheinen selten feinere Messer und Bohrer oder sorgfältiger bearbeitete Krayzer mit den feinretouchierten charakteristischen Bögen. Erst in der darüber liegenden zweiten Schicht von unten, dem mittleren Aurignacien, wird das FeuersteinDas an Reliften( Ueberresten) aus der ältesten für uns nachgerät mannigfaltiger und die Bearbeitung eine feinere. Neue Formen weisbaren Menschheitsgeschichte so einzig reiche Gebiet der Dordogne stellen fich ein, wie die pyramidenförmigen grattoirs( Schaber) Tartó ( Südfrankreich ) hat uns wiederum einige hochwichtige Dokumente bes und hübiche vieredige Doppelfrager mit bogenförmigen Schmallanten Noch weiter Eiszeitmenschen geschenkt, die es verdienen, in weiteren Streisen bes und sehr sorgfältig ausgeführten Randretouchen. fannt gemacht zu werden. Der wichtigste ist ein neuer Stelettfund, ber differenziert ist das Steingerät in der dritten Schicht, dem Aurignacien vom rübrigen Schweizer Archäologen D. Haufer gemacht wurde, und fupérieur, in der uns zum erstenmal die fein retouchierten pointes zwar aus einer weit jüngeren Zeit als sein vorjähriger, aus der dem Amulettschmud aus Knochen oder Kenngeweih. Ju der vierten à cran entgegentreten neben feinerem Knochengerät und allerlei Ende der vorletzten Zwischeneiszeit angehörenden Acheuléenzeit*) Schicht endlich, die bereits einem reinen Solutréen angehört, erreicht ftammender jugendlicher Homo Mousteriensis, d. h. Menich von dieje Kultur der legten Zwischeneiszeit ihre höchfte Entwidelung, inLe Moustier. Sein neuer Steleufund gehört der zwischen der dem zu den nunmehr mit erstaunlicher Kunstfertigkeit gearbeiteten Mouftérien und der Solutréenzeit gelegenen Aurignacienperiode an, pointes à cran mit zierlichem Hals wundervolle Lorbeerblattfpigen, die der Mitte der legten Zwischeneiszeit entspricht. In ihr war an prächtige Schaber, Bohrer und Stichel hinzutreten. Daß man be Etelle der ausgedehnten Tundren oder Moossteppen mit einer tätteliebenden Tierwelt, wie sie für das Mouftérien fennzeichnend darauf hinzuweisen, daß die Technik der Steinbearbeitung schon stimmte Gerätetypen meist nesterweise beisammen findet, scheint ift, ein wärmeres Klima mit Grassteppen und weiten Wüstenstreden einigermaßen spezialisiert war und bestimmte Individuen in der dazwischen getreten. Damals wurde der die fruchtbarsten Gegenden Mitteleuropas bedingende Löz abgelagert, in dem wir die Herstellung gewisser Spezialwerkzeuge eine besondere Uebung besaßen, unter freiem Himmel gelegenen Lagerpläße des Löhmenschen" finden. in der Steinbearbeitung besaß, was ja bei einiger Ueberlegung ganz wie überhaupt nicht jedes Mitglied der Horde dieselbe Kunstfertigkeit Sie sind von falfreichem Flugfand überweht und uns so erhalten. selbstverständlich ist. Er jagte damals hauptsächlich das in kleinen Rudeln unter Führung eines Leithengstes die Steppengebiete durchziehende gedrungene, derbInochige Wildpferd und den in größeren Herden äfenden und zur Tränke ziehenden Büffel, deren Knochen wir vorzugsweise im Speiies wegwurf seiner einstigen Lagerstätten finden zusammen mit vereinzelten Knochen des Löwen, des Höhlenbären, von Wolf, FuchsHhäne, Riesenbirich, aber auch Renntier, Mammut und wollhaarigem Nashorn, die sich immer noch im Lande herumtrieben.
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Seine mit großem Geichid aus Feuerstein zugeschlagenen Werk zeuge und Waffen die aus Holz find begreiflicherweise nicht auf uns gekommen sind durch eine ausgiebige Bearbeitung der Ränder durch zuerst gröbere und dann seinere Abichläge gefennzeichnet, wie sie zu feiner anderen diluvialen Zeit gebräuchlich waren. Außer Meffern, Schabern, Piriemen und Burfipeeripigen find für dieie Menschheitsperiode besonders nullous( inollen) artig hohe Rund schaber, lleine Kielkrager und fräftige Stichelinstrumente charakteristisch.| Sie finden sich in typischer Form in allen Aurignacienstationen, die gegenwärtig die Aufmerksamkeit der Prähistorifer in ganz besonderem Maße auf sich ziehen. Als Evize für den furzen Wurfspeer diente die nur damals hergestellte pointe à cran( Spige mit Sterbe), die einen einseitigen Ausschnitt am Hals zur leichteren Befestigung an den Schaft aufwies. Erst in der darauf folgenden Solutréenzeit ist dann die schöngeformte Lorbeerblattspitze aufgekommen, während m Moustérien die kunstlosere, einfache Feuersteinspige den Wurfipeer fronte.
In der untersten, weitaus primitivsten Aurignacienschicht lag in einer völlig unberührten, breccienartigen, aus zahlreichen Feuersteingeräten und Knochenresten bestehenden, mit Sand und Kall aufammengefitteten Schicht der um den Hals mit einem Rollier von durchbohrten Schnedengehäusen geschmüdte Lößmensch aus dem träftigsten Mannesalter mit tadellos gesundem Gebiß. Der Körper lag, etwas nach rechts gewendet und die Beine ziemlich stark gegen den Leib angezogen, in einer zweifellos fünftlich hergestellten Bodenvertiefung bestattet mit allerlei Werkzeugen und Knochen als Grabbeigaben. Das einst an legteren befindliche Fleisch sollte dem zu nächst in der Nähe des Leichnams heusend gedachten Geifte als Nahrung dienen. Wenn fich unter den typischen Aurignaciengeräten auch solche des älteren Moustérien befanden, so erklärt sich das einfach dadurch, daß man bei der Anlegung des Grabes aufällig in die alte Kulturschicht gelangte und die darin befindlichen Steinwerkzeuge dabei aufrührte.
Im Gegensatz zum Neandertalertypus des älteren Paläolithicums ( ältere Steinzeit), wie er uns noch im Mouftérien entgegentritt, weift der Schädel auf das Vorhandensein einer neuen Raffe in Europa hin, die nicht mehr die niedere, nach unten zu bon fräftigen Augen wülsten begrenzte Stirne, sondern eine viel besser gewölbte, schmale Stirne mit
nur wenig angedeuteten Augenwülsten aufwies. Die Nasenwurzel ist zwar noch recht breit, doch nicht mehr so breit wie bei jenem, auch war die Nase schmäler gebaut als bei jenem. Zum ersten Male in der uns bekannten Menschheitsgeschichte ist Der Unterfiefer ist fürzer, der Gelenffortsat steiler, das Kinn, wenn hier neben dem Steine auch der Knochen in ausgedehntem Maße auch nicht zurücktretend, so doch noch im rechten Winkel abfallend, als Wertzeugmaterial in Verwendung gezogen. Es ist ganz erftatt wie beim heutigen Europäer einen nach vorne gerichteten Fort staunlich, mit welchem Geschid die Lögmenichen des Aurignacien fag zu bilden. Die Prognathie( Vorstehen der Kinnladen) ist nur aus den Knochen der von ihnen erlegten Beutetieren die zierlichsten noch schwach angedeutet, die Augenhöhlen find als altertümliches Werkzeuge schnitten, wie sie erst wieder im Magdalénien der frühen Merkmal noch recht groß und das Gesicht noch breit, mit fräftig Racheiszeit, in allerdings größerer Formenfülle, angefertigt wurden. Der Menschenschlag, der eine folch auffallende Handfertigkeit und technische Geschicklichkeit aufties, muß damals etwas Neues für den Kontinent Europa bedeutet haben. Diese von vornherein aus den Fundergebnissen zu ziehenden Schlüsse sind durch den neuesten Fund von O. Hauser auf das schlagendste bewiesen worden. Die Träger dieser neuartigen Aurignacien tultur waren bom älteren Neandertalmenschen abweichende zweifellos von Dften her aus Asien eingewanderte Menschen, die einen neuen fortschrittlicheren Typus repräsentierten. Der erfte, in zeitlich genau zu bestimmender Schicht aufgefundene, in einem
*) Die verschiedenen Perioden des Steinzeitalters werden nach den Fundorten der für sie charakteristischen Steingeräte, Waffen usw. bezeichnet. Da die meisten dieser Fundorte in Frankreich gelegen find, haben sich diese franzöfifchen Bezeichnungen allgemein eingebürgert.
entwickelten Jochbögen. Jm Berhältnis zum Rumpfe find die Extremitäten länger als beim Neanderthaler, insbesondere find Borderarm und Unterschenkel geftreckter und erreichen fast diefelbe Länge wie Oberarm und Oberschenkel, alles neue, fortschrittliche Momente.
Diese neue Menschenraffe, die dann später die hochgewachsenen, noch weiter entwickelten Vertreter der Ero Magnonraffe, die Träger der Magdalénientultur der frühen Nacheiszeit, hervorgehen ließ, soll nach Alaatsch mit den heutigen Australiern in engerer verwandtschaftlicher Beziehung gestanden haben, was wir dahingestellt sem laffen. Sie brachte die Freude am Schmuck mit nach ihrem neuen Befiedelungsgebiet, scheint die Narbentätowierung ausgeübt zu haben, behing fich zum ersten Male für und nachweisbar mit Muschelschmuck und begann die im Solutréen, und dann beionders im Magdalénien zu so hoher Vollendung gebrachte Höhlenfunst, anfänglich allerdings hilflos genug, auszuüben. Bei meinem Besuch der Dordogne im vergangenen Sommer