Nsenbahn, ö)Te ein Herr. Ich fear schon m Barcelona  , in Valladolid. in vielen Städten. Ich gehe in die Nähe der Kaserne und sehe die Gendarmen aus- und eingehen.Das ist mein Mann nicht dieser auch nicht." Ich erhalte irrige Auskunft, aber es schadet nichts. Ich suche ihn seit Jahren und ich werde ihn finden, er müßte denn gestorben sein, was mir wirklich sehr leid täte." Donna Sol folgte dieser Erzählung mit Entzücken. Eine eigenartige Gestalt dieser Plumitas. Sie hatte sich getäuscht. als sie ihn für einen Hasen ansah. Der Räuber schwieg und zog die Augenbrauen zusammen. als fürchte er, zuviel gesagt zu haben, und als wollte er einen neuen Ausbruch von Vertrauensseligkeit zurückdrängen. Mit Eurer Erlaubnis." sagte er zum Stierfechter, .geh' ich in den Stall, um nachzusehen� wie Sie das Pferd behandeln. Kommst Du mit. Kamerad?... Du wirst etwas Gutes sehen." Potage. dem die Einladung galt, verließ mit chm die Küche. Als der Stierfechter und die Dame allein zurllckblieben, gab jener seiner schlechten Laune Ausdruck.Weshalb sei sie heruntergekommen? Es sei eine Unvorsichtigkeit, sich einem Manne, wie diesem, zu zeigen, einem Banditen, dessen Name der Schrecken der Leute sei." Allein Donna Sol. von ihrem persönlichen Erfolg be- - friedigt, verlachte die Angst des Matadors. Der Räuber kam ihr vor wie ein guter Kerl, wie ein Gemütsmensch, dessen Uebeltaten die Einbildungskrast des Volkes aufgebauscht hatte. Fast sei er ein Diener ihrer Familie. Ich habe ihn mir anders vorgestellt; jedenfalls aber bin ich froh, ihn gesehen zu haben. Wir werden ihm ein Almosen geben, wenn er weggeht. Es ist doch ein eigen- artiges Land hier!... Und wie merkwürdig ist seine Ver- fclgung des Gendarmen durch ganz Spanien  ! Man könnte damit ein spannendes Feuilleton schreiben!" Die Arbeiterfrauen des Gutes zogen aus dem Küchen- feuer zwei große Kochtöpfe, die einen angenehmen Wurst- geruch verbreiteten. Zu Tische, meine Herrschaften!" rief der Nacional, der sich das Amt eines Hausmeisters auf dem Gute seines Maestros beigelegt hatte. (Fortsetzung folgt. x Oer deimilche Cdortfcbatz/) Von Prof. Dr. Oskar Weise. Die Zahl der Wörter, über die die Mundarten verfügen, ist keineswegs geringer als die der Schriftsprache. Zwar findet man darin manche Gebiete schwach vertreten, auf denen die Rede der Gebildeten großen Reichtum entfaltet, z. B. die Wissenschaft und die Kunst, sowie das Staats- und Heerwesen mit ihren zahlreichen heimischen und stemden Fachausdrücken. Aber dafür gebieten die Dialette über eine große Fülle von Wörtern im Bereiche alles dessen, womit sich das Volk gern abgibt und was ihm fichtbar vor Augen liegt, für Ackerbau und Viehzucht, Fischerei und Sckist- fahrt, Spinnerei und Weberei, überhaupt für gewerbliche Tätigkeit und Handel aller Art, ferner für die Erscheinungen der nächsten Umgebung, die heimisehcn Pflanzen, Tiere usw. Während die uns vom Ausland zugeführten Blumen und Sträucher, Küchen- kräuter und Arzneipflanzen. Obstbäume und Feldfrüchte wie Rose und Lilie, Lorbeer und Myrte, Sellerie und Kohlrabi, Pftrfich« und Aprikose, Linse und Erbse meist mit einem einzigen Namen durch ganz Deutschland   gehen, sind die heimischen Gewächs« des Gartens und Feldes, der Wiese und des Waldes gewöhnlich mehr-, oft veilnamig; denn fie werden in der einen Gegend so und in der ) Wir entnehmen die obensteher.den Ausführungen der Schrift von Prof. Dr. Oskar Weise:.Die deutschen Mundarten, ihr Werden und Wesen"(Verlag von B. G. Teubner, Leipzig  ). Preis in Lein- wand gebunden M. 3,. Das Buch will zunächst über die Be- sonderheiten der lMundarten in Lautgestalt, Wortbiegung, Wort- bildung, Wortschatz, Stil in Prosa und Volksdichtung aufllären, aber auch die Beziehungen zwischen Dialekt und Volksart auf- decken; weitere Abschnitte untersuchen, wieviel altertümlicbe< Sprachgut die Mundarten fortführen, inwieweit sie Blicke in die höhere Kultur unseres Volkes ermöglichen, in welchem Maße beut- sche Dichter und Denker in ihrer Schriftsprache mundartlich« Formen oder Ausdrücke verwenden, endlich welche Besonderheiten der Volks- Witz bei den einzelnen Stämmen zeigt. In einem einleitenden Ab- schnitte aber ist das Werden, die Entstehung und allmähliche Eni- Wicklung der dialettischen Formen erörtert. ander« ander» genannt. Die Masse der bisher gesammelten Pflanzennamen, die für zweitausend und einige Hundert bekannte Arten in den verschiedensten Länderstrichen des deutschen Sprach- gebietes verwendet werden, beläuft sich auf etwa 24 OVO. Für einige Arten gibt es mehr als hundert Benennungen, z. B. Wacholder und für Löwenzahn, für andere mehr als fünfzig, z. B. für Primel und Herbstzeitlose. Fleisch und Brot, Essig und Salz, Milch und Ei, Wolle und Seide, Zucker und Kaffee haben im Deutschen   keine zahlreichen Synonyme(gleich-bedeutende Ausdrücke) entwickelt, weil sie wichtige Handelsartikel sind, aber die dem weiter reichenden Verkehr fern bleibenden Dinge erstellen sich meist einer größeren Mannigfaltig- keit der Ramen. So haben wir für den Quark Ausdrücke wie Topfen, Hopf, Hott«, Schotten, Matten. Matz, Gugger, Wrungel, Käsle, Zieger, fiir den Rahm die Wörter Sahne, Kern, Schmant, Schmetten, Flot(Flöte), Nidel, Obers, für Speisen aus Milch und Eiern, Kartoffeln und Mehl zahlreiche Ausdrücke wie Zammede oder Samete(von demselben Stamme wie sammeln), Puffer, ScharbS, Pulfe, Detscher, Pericke u. a.(sämtlich thüring.), und während die Getreidearten wie Weizen. Roggen, Gerste, Hafer(auch Heu und Grumt) nur wenige verschiedene Benennungen aufweisen, gibt e» für den Getreide- oder Heuhaufen zahlreiche Bezeichnungen wie Feimen, Miete, Diemen, Barme  , Beige, Schober, Hock, Schelfe. Puppe, Tock, Hauste, Stürze, Mocke. So ist das Brot fast ein- namig, der Brotrand vielnamig, z. B. Rand, Ranft, Renken, RunkS, Knaus, Knust, Knaggen, Knubbe, Kant, Konz  , Scherzel, Aufschnitt u. a. Die meisten Körperteile wie Kopf, Hand, Ohr, Auge, Rase usw. haben einheitliche Bezeichnungen, aber Unebenheiten der Haut, Er- krankungen einzelner Glieder usw. sehr verschieden. Allgemein verbreitete Wekleidungsgegenstände wie Hose, Rock  , Jacke, stimmen veilfach überein, örtliche Besonderheiten und Einzelheiten wie Tasche, Saum, Schmutzrand weichen stark voneinander ab. Geräte und Geschirr weisen eine Menge lokaler Ausdrücke auf(z. B. für die Ahje, Säule, Pfriem, Ort, Oertel, Pfinne und dementsprechend find auch die Namen der Handwerker oft verschiedene. So erscheint der Töpfer als Hafner, Stürzner, Euler, Pötter, der Böttcher als Büttner, Küfer, Faßbinder, Scheffler, der Klempner als Flaschner» Blechner, Spengler, Klamperer, der Fleischer als Metzger, Selcher, Knochenhauer, Fleischhauer  , Schlachter, Wurster, Schmelzer, der Schuhmacher als Schuster, Suttner, Suter( lat. sutor), der Wagner als Radmacber, Stellmacher u. a. Im übrigen aber kann man als Regel aufstellen, daß Namen für das Allgemeine, lln- fastende weiter verbreitet sind als solche für das Einzelne, die Gattungsbegriffe als die Artbezeichnungen. Wagen und Pflug sind überall anzutreffen, ihre Teile(Schoßkelle, Pflugsterz usw.) werden mundartlich verschieden benannt, das Haus kennt jeder, die Teile des HauseS führen verschiedene Ramen, z. B. Schlot, Esse, Schornstein, Rauchfang; Hausflur, Hausärn, Diele u. a. Der Ausdruck Korb ist in den meisten Gegenden bekannt, aber während die Schriftsprache höchstens zwischen Handkorb und Trage- korb unterscheidet, gibt es in den Mundarten zahllose Bezeichnungen für die verschiedenen Arten je nach Aussehen, Größe, Zweck usf. Der Maikäfer hat in Oberhessen je nach den Ortschaften die Benennungen Maiklette, Maikleber, Maivogel. Maiwiebel, Baum- klette, Laubvogel, Muhämmel, Klawinkel. Der Mund wird in Thüringen   bezeichnet als Maul. Freffe, Schnute. Klappe, Gusche, Schmanze, Schlutte, Lobbe, Flappe, Rand, Metsche, Bratsche, Schlabber, ein biegsamer Zweig im Altenburgischen Rute, Gerte. Miede, Zeincben, ein aus Weidenrinde oder Holunderschale her» gestelltes Kinderblasinftrument im Hessischen   Huppe, Farze oder Pfeife. Selbst der Wortschatz des einzelnen Menchen ist auf manchen Gebieten reich an verschiedenen Ausdrücken, mit denen nicht selten allerhand Abschattungen des Begriffs wiedergegeben werden. Für Trinken und Betrunkensein, prügeln und ohrfeigen, betrügen und stehlen, verschwenden und verderben, schlau und dumm, schlecht und schlumpig, töricht und verrückt stehen dem ein- zelnen eine große Zahl von Wörtern zur Verfügung, so kann der B e r l i n e r für stehlen sagen: atern, ausführen, ausspannen, izen, kiesen, klemmen, mausen, mopsen. Patern, schießen, stemmen, striezen, sich zu Gemüte ziehen, für betrügen beluchsen, beschum- meln, beschuppen, besimpeln, hoch nehmen, einseifen, bloßmeiern, lackmeiern, leimen, meiern, bemogeln, zudecken balbieren. Die Ohrfeige benennt der Kölner   mit mehr als fünfzehn Ausdrücken, die Spielkugeln haben im Munde der Elker selber Kinder recht ver- scbiedene Namen. Unerschöpflich ist besonders die Fülle der Wörter» mit denen Körperbewegungen, körperliche Verrichtunzen und körper- liche oder geistige Gebrechen der Mitmenschen bezeichnet werden. Auf einem Probebogen zum rheinischen Wörterbuch« find an die hundert Verba ftir die Arten des Gehens und Laufens zusammen- gestellt. Da gibt es besondere Ausdrücke, um die Dauer der Be- wegung, das Zweckmäßige oder Störende des Laufens wiederzu- geben, ebenso für die nachlässige, träge, schlendernde Gangart, für das plumpe, watschelnde, müßig« Gehen, für das steife und zier- iche, schiefe, hinkcnde, schleifende, mühsame Fortkommen, für das Patschen durch Schmutz und Wasserlachen, für das Gleiten, Schlüpfen, Tänzeln, Zappeln u. a. Für solche dem Schriftdeutschen meist gleichgültige Begleiterscheinungen hat das Volk ein sehr scharfes Auge und ein außerordentlich geschultes Ohr; das bloße gehen" kommt ihm ir vielen Fällen als zu matt und farblos vor. Ebenso verhält es sich mit anderen LebenSaußerungen des Menschen und der ihn umgebenden Natur. Zum Ausdruck des Sprechen»