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Hin, die man künstlich bewäffert hat, um ihnen auch in der regen- der fächsischen Residenz zieht sich rechtselbisch ein Areal bon armen Zeit das wohltuende Naß zuteil werden zu lassen. Längs 900 Heftar hin, das lediglich der Erdbeerfultur dient. In der Hochder künstlichen Wasserstraßen sind Ertbeerplantagen angelegt und faison beträgt der Tagesumsatz durchschnittlich 2000 Kilogramm, ganz zur Zeit der Ernte werden von der Bewohnern jener Stadt wie abgesehen von den Nebenverläufen und direkten Grosso- Abschlüssen. auch von den Balparaisonesen Ausflüge in diese Erdbeerfelder Ganze Waggons der füßen Früchte gehen nordwärts, namentlich unternommen, auf daß sie sich an Ort und Stelle im Erdbeeressen nach Berlin . Während der Saison halten darum auch die zwischen gütlich tun. Dresden und Berlin verkehrenden Schnellzüre in Közschenbroda, um die bereitstehenden Erdbeerwagen mitzunehmen.
Diese chilenische Frucht gedeiht vortrefflich auch auf europäischem Boden, und sie ist für die Erdbeerzucht unseres Kontinents von Bedeutung geworden. Frégier verpflanzte sie nach seiner Heimat, der Bretagne , und legte somit die Grundlage zu den ausgedehnten Kulturen in der Umgebung von Brest . Hier erntet man in der Saison an 3 Millionen Kilogramm, wovon 2 Millionen nach Baris gehen, während der Rest in den großen Städten fon fumiert wird.
Ein Dorado für Erdbeereffer ist ferner Kalifornien , und der Markt von San Francisco ist vielleicht der einzige auf der ganzen Welt, auf dem während des ganzen Jahres frische Erdbeeren feilgeboten werden. Ihre Kultur liegt hier ausschließlich in den Händen der Chinesen. Während der Hauptsaison werden täglich über 500 Risten( von denen jede nahezu 150 Kilo wiegt) geerntet. Ist der Ertrag geringer, so wird das Pfund mit 30 Cents( 1,20 m.) bezahlt, in guten Jahren mit 10 Cents( 40 Pf.). Vier Monate hindurch sind an 10 000 Menschen in der Erdbeerernte beschäftigt und es gehen von hier aus ganze Eisenbahnzüge nach den Zentralstellen der Union .
Nicht minder blüht die Erdbeerkultur in Virginien . In der Nähe von Norfolt baut ein einziger Züchter 185 Acres Erdbeeren und beschäftigt zur Ernte Tausende von Pflückern. Es wurden von dort aus im Jahre 1888 über 3 Millionen Quarts dieser Früchte verschifft, wovon nach New York 850 000 Pfund kamen. In der selben Saison wurde der New Yorker Markt außerdem tagtäglich mit mindestens 2000 Pfund beschickt. Im ganzen wurden schon damals in den Vereinigten Staaten Erdbeeren im Werte von 6 Millionen Dollar geerntet.
Die virginische Erdbeere, die übrigens an den Niagarafällen in erstaunlicher Menge wild wächst, fand in England eine zweite Heimat. Im Laufe des 17. Jahrhunderts tam sie in die Grafschaft Kent und machte diese zum Erdbeerlande. Ein dortiger Bächter, Mr. Vinson in Swanteh. bestellt jährlich 135 hektar mit Erdbeeren und erntet täglich viele Tausende von Pfunden, von denen die ersten Sendungen 1,50 bis 2 M. im Engros bringen! In England, Frankreich und Holland entwidelte sich allmählich eine aus gedehnte Erdbeerkultur und-Treiberei. Namentlich steht der Erdbeerbau Englands in großer Blüte. Man zieht dort Erdbeeren, von denen ein Stud Pfund wiegt. Eine einzelne Erdbeerpflanze bringt im nächsten Jahre durch Ausläufer 50 andere hervor, und diese im zweiten Jahre ebensoviel, so daß im Laufe von drei Jahren 125 000 Pflanzen aus einem einzigen Stück entstehen. Wenn die Pflanzen ihre volle Tragfähigkeit haben, d. h. im zweiten und dritten Jahre, ergeben sie 2-3 Tonnen Früchte pro Acre( 1 Acre 4,4 Ar; 1 Tonne= 1016 Kilogramm). Nach dem dritten Jahre nimmt sowohl die Größe der Früchte wie die Ertragsfähigkeit ab, und nach dem Ende des vierten Jahres wird die Kultur gewöhnlich umgepflügt.
Im Anfange des vorigen Jahrhunderts gelang es dem Züchter Keen in Jeletooth, Samen der großen weißen Chilierdbeere Jmperial Strawberry' zu züchten, und nun begann man, fich auf Kreuzungsversuche zu legen. Wie weit man es darin gebracht hat, beweisen die vielen heute existierenden Erdbeersorten, deren Zahl Gartenbaudirektor Göschte mit mehr als tausend angibt.
Gleich Stauffenberg verdankt auch Werder an der Havel seinen Aufschwung dem Obstbau. Seit etwa einem halben Jahrhundert kommen die Werderschen Obsendungen auf Schlepptähnen bis ins Herz Berlins . Erdbeeren und Kirschen eröffnen den Markt. Vor den Toren der Riesenstadt hat sich jüngst noch eine zweite Kulturstätte der Erdbeeren entwickelt: Aus märkischem Sande hat emfiger Fleiß ein grünes Stückchen Erde geschaffen: die Obstbaufolonie Eden, deren Ernte jezt wohl mehr denn hundert Zentner beträgt. C. Schenkling.
Kleines feuilleton.
Erziehung und Unterricht.
Kinder mit verspäteter Sprachentwidelung. Während einige Kinder schon verhältnismäßig frühzeitig im Besitz einer gewiffen Sprachfertigkeit sind, verhalten sich andere paffiv und zeigen verlangsamte Sprachentwidelung. Das ist aber durchaus kein Gradmesser für die spätere Intelligenz. Es braucht uns die erstere Er scheinung nicht mit fühnen Hoffnungen zu erfüllen und umgekehrt die lettere Tatsache nicht sorgenvoll zu stimmen. Wie aus der Erfahrung hervorgeht, sind die sprachlich frühzeitig entwickelten Kinder nicht immer und unter allen Umständen die bestbeanlagten, und verlangsamte Sprachentwicklung findet sich nicht selten auch bei normalen und später geistig ganz regen Kindern.
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Die Ursache der verspäteten Sprachentwickelung ist in einer ge wissen Schwerfälligkeit, in einer langsamen Erregbarkeit der Sprach muskulatur zu suchen. Es fehlt die Sprechluft, es zeigt sich ein Mangel der Sprachnachahmung. Halten wir das gleich fest, so werden uns dadurch die besten Fingerzeige gegeben für zweddienliche Abhilfemaßnahmen. Vollständig verkehrt wäre es, mit Gewalt bor zugehen, d. h. sprachliche Uebungen anzustellen und sofortiges Nachsprechen zu verlangen. Vielmehr muß indirekt, mehr spielend, aber natürlich doch zielbewußt vorgegangen werden. Vor allen Dingen ist es notwendig, die speziellen Sinne der Nachahmung Gesicht und Gehör zit üben. Man spreche viel nnd öfters mit dem Kinde, man erzähle ihm Geschichten, zeige ihm Bilder und bespreche die dabei dargestellten Vorgänge; auch begleite man feine Tätigkeiten und die des Kindes mit Worten. Bei Spaziergängen, bei Vorkommnissen im Freien benutze man jede Gelegenheit, mit dem Seinde zu reden. Kurzum, man fuche auf alle mögliche Art und Weise die Sprechluft des Kindes zu reizen, ihm Lust zur Sprachnachahmung zu bereiten. Es wird sicher dadurch Interesse für die Sprache bekommen. Geficht und Gehör werden ungemein geübt werden. Recht schäzenswert dürfte auch die Anwendung von Kinderliedern sein, Spielen mit Gefang, rhythmische Uebungen mit Gesang. Vorkommenden Falles versäume man auch nicht, auf neue Geräusche und Schalleindrüde aufmerksam zu machen, z. B. auf das Plätschern des Baches, das Rauschen des Waldes, das Knarren der Räder usw. Daneben find noch von Wichtigkeit lebungen, die das Sprachbewegungs zentrum direkt beeinflussen. Damit sind turnerife und gymnastische Uebungen gemeint. Natürlich darf man diese nicht überschäßen und nun einzig und allein alles von ihnen erwarten, aber immerhin verdienen fie ernste Beachtung und Berücksichtigung. Unzweifelhaft die wichtigste Tatsache ist selbstverständlich die Uebung und Stärkung der Sprach deren Dienst gestellt werden können. Es ist unmöglich, sie alle des näheren anzuführen, doch sei auf einige furz berwiesen, zum Beispiel: Blasen auf einem Kinderblasinstrument, Blasen ins Wasser mittels Röhren oder Strohhalmen, Wegblasen von Flaumfedern oder Papierschnitzeln, Anblasen von Papiermühlchen, Blasen nach einem Papierstreifen, nach einer Flamme, nach einem Kerzenlichte, Hauchen an das Fenster oder auf den Handrücken, Seifenblasen machen, in den hohlen Schlüssel blasen. Endlich können noch gute Dienste leisten: Üebungen, die sich auf die Endstationen der zum Sprechen notwendigen Stellen beBorstülpen der Lippen( Rüffel machen), Schnurren mit den Lippen, Vorschieben und Zurückziehen der Zunge, Bunge hebent Auch für die Bewohner des Schwarzwalddörfchens Stauffen über die Oberlippe bis zur Nase, Bunge senken über die berg bei Rastatt , die bis in die fünfziger Jahre in Armut und Unterlippe, mit der Zunge finalzen, der Zunge fynalzen, Seßen der oberen Elend lebten, ist die Erdbeerkultur zu einer bedeutenden Einnahme- Bahnreihe auf die Unterlippe und Blasen auf dem Handrücken u. a. m. quelle geworden. Außerdem haben die Städte Erfurt , Stutt Sicher fann auf diese Art und Weise viel geschehen, um sprachlich gart, Jena und Köthen ausgedehnte Erdbeerkulturen. Das zurückgebliebene Kinder zu fördern und verspätete Sprachentwidelung bedeutendste deutsche Erdbeerparadies ist aber die Lößnib, jenes günstig zu beeinflussen. Liegen doch alle angeführten Maßnahmen liebliche Stückchen Erde im Königreich Sachsen, das sich aus den in dem Wesen der hier fraglichen Erscheinung begründet. 8war Billenkolonien Radebeul, Ober- und Nieder- Lößniz, Közschenbroda, machen fie etwas Mühe und Arbeit, aber die aufgewandte Beit wird Serkowitz , Bitschewig, Roswig und Weinböhla zusammen- fich gewiß lohnen. fezt und ein Tuskulum für Rentner und Pensionäre ist. Unterhalb
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Noch vor 30 Jahren waren die großen Gärtnereien an der Riviera nicht nur die Lieferantinnen des Blumenflors für unsere Wintervergnügungen, sondern auch die der Erdbeeren. Heute ist das anders geworden. Unsere Gärtner sind nach beiden Richtungen hin ihren ausländischen Kollegen ernste Stonkurrenten geworden, denn während des Winters werden auch in Deutschland eine ganze An- muskulatur felbst. Mannigfach sind die Uebungen, welche in zahl vorzüglicher Erdbeersorten gezüchtet, die natürlich wie jene Riviera- Erdbeeren nur für die oberen Zehntausend bestimmt sind. Als eine der ältesten deutschen Kulturstätten dieser Früchte sind die Vierlande zu nennen. Es wird hier namentlich die Moschus oder Zimterdbeere angebaut, die deshalb auch„ Vierländer- Erdbeere" genannt wird. Diese Sorte hat die Eigentümlichkeit, daß sie keine Zwitterblüten, sondern einhäufige Blüten entwidelt, d. H. Blüten, die entweder nur Staubgefäße oder mur Stempel enthalten, von denen naturgemäß bloß die letzteren Früchte entwickeln. Die männ. lichen Stöcke, Caprons oder Böcke genannt, lassen sich leicht an einem schwarzen Punkt in der Blüte erkennen. Fruchtbare Stöcke entziehen( Bähne, Bunge, Lippen). Es feien einige angeführt: wickeln Blüten mit verfümmerten Staubgefäßen und ohne den schwarzen Buntt.
Dr. R.