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Der große Revancheheld Déroulède hat nach der Ver- den Vorfall bei dem Bezirkskommando in Breslau anzeigen und Bannung seinen Sig in San Sebastian , dicht an der Grenze Frank wenn er ihn in Breslau auf der Straße treffen sollte, so werde er es vernommen. Sachverständigen freichs genommen. Einen Besucher gegenüber, der ihn nach ihm schon besorgen. Berndt hat schließlich auch seine Frau aus dem chemischen Untersuchungsamts der Stadt Breslau , Dr. Fischer, be­Der erst vernommene Sachverständige, Direktor des seinen Hoffnungen und Erwartungen befragte, und auf die Hause gejagt, nachdem er sich endlich überzeugt hatte, daß seine fundet: Es seien die in einem Glasgefäß überfandte Sauce und der Bemerkung, daß sich bei der Berurteilung und Verbannung Frau feit langer Zeit mit Markwitz ein intimes Berhältnis Magen und Darm des verendeten Hundes untersucht worden. Sowohl des großen Mannes keine Hand in Paris regte, hat er nur unterhalten hatte. Als Berndt bald darauf wieder nach Breslau in der Sauce als auch in dem Magen und dem Darm des Hundes ein geringschäßiges Lächeln gehabt und mit überwältigender Ruhe tam, machte ihm seine Schwägerin wegen der Behandlung seiner sei salpetersaurer Strychnin gefunden worden. geantwortet:" Gerade die scheinbare Gleichgültigkeit der Pariser ist Frau Vorwürfe. Frau Gottschalt sagte: Du hättest Dich nicht so 60 Gramm Sauce Es feien etwa Ser Beweis meines Einflusses. Glauben Sie denn, daß die Be erniedrigen sollen. Erniedrigt hat sich lediglich meine Frau, verfegte 0,028 Gramm: felpetersaures Strychnin gefunden worden. Den ge­untersucht worden. In dieser feien völkerung still geblieben wäre, wenn ich es nicht gewollt und ge- Berndt. Amtsvorsteher Bremer: Er habe nach allem, was er samten Umständen nach sei anzunehmen, daß fordert hätte? Am Vorabend der Urteilsverkündung waren zehn in Erfahrung gebracht hatte, die Ueberzeugung erlangt gehabt, daß etwa 200 Stubifcentimeter Sauce enthalten waren, die 0,09 Gramm in der Sauciere tausend meiner Anhänger in dem Mille Colonnes- Saale versammelt die Angeklagten die Thäter seien. ( wohlgemerkt, so viel Wenschen würde dieser Saal selbst dann nicht erlangt, daß die Angeklagte Berndt zu allem fähig sei. dem die Sauce in die Sauciere gegossen war, das Strychnin Er hatte die Ueberzeugung Strychnin enthielten. Alle Umstände sprechen dafür, daß, nach­fassen, wenn man sie wagerecht bis zur Decke aufschichtete), sie bebten( Die Angeklagte Berndt bricht bei der Vernehmung vor Ungeduld und Kampfluft und verlangten nur nach einem Befehl, Beugen in heftiges Schluchzen aus.) Verteidiger Rechts- fei; das Strychnin habe sich erst durch die Hige der Sauce dieses in die Sauce und zwar in ungelöstem Zustande gekommen um loszugehen. Ich ließ ihnen sagen: Kinder, stillhalten. Wenn anwalt Dr. Mamroth: Herr der Augenblick gekommen sein wird, wird man es Euch fagen. außer dem, was Ihnen berichtet worden, Amtsvorsteher, können Sie nach und nach aufgelöst. Brot, Butter und die Auswurfsreſte Das genügte. Die Zehntausend gingen gehorsam nach Hause und Thatsachen angeben, auf Grund deren Sie Ihre Ueberzeugung er Strychuingehalt ergeben. bestimmte des Martwig vom 17. Juli haben dagegen nicht den geringsten blieben ruhig, als sie mich in die Berbannung ziehen fahen. Ich langt haben? 8euge: Nein.- Oberlieutenant a. D. Ney- verendeten Hundes sei allerdings Strychnin gefunden worden. Dem In dem Kadaver des am 17. Juli will nicht, daß die Weltausstellung gestört werde. Jeder Franzose mann vermag sich heute auf Einzelheiten nur dunkel zu erinnern. Hunde müsse ein Stück strychninhaltiges Butterbrot vorgeworfen foll das Geld verdienen, das er sich von ihr verspricht. Aber nach Es wird ihm infolgedessen das Protokoll seiner bei dem Unter- worden sein. Was den bittern Geschmack anlange, den laut ihrer der Ausstellung werde ich mit den Verrätern abrechnen." suchungsrichter abgegebenen Aussage vorgelesent. Danach hat der Bekundung Frau Gottschalt empfunden habe, so sei anzunehmen, daß Déroulède glaubt wahrscheinlich, was er sagt. Aber in den Augen Beuge ausgesagt: Martwiz habe ihm einmal erzählt: Rittmeister dieselbe entweder sich diesen jedes Verständigen charakterisiert er sich als das, was er ist: ein Berndt habe ihn vergiften wollen, er werde es aber diesem politisches Kind, das seine Hirngespinste für Wirklichkeit hält. noch besorgen. Außerdem habe Markwiß ihn( Beugen) ersucht, seinen Baten( den Oberstabsarzt Dr. Martwig) zu bewegen, ihm die Einwilligung zur Heirat mit der Frau Berndt zu geben. Präs.: Martwig, was sagen Sie dazu?

Spanien .

Vom Anarchistenprozeß. Madrid , 19. Januar. Der oberste Rat für Krieg und Marine beschäftigte sich mit der Prüfung des Prozesses von Montjuich und beschloß, die Urteilsvollstreckung aus­zusetzen, ohne jedoch eine Revision des Verfahrens anzuordnen.

Madrid , 18. Januar. In Jumilla ( Provinz Murcia ) ist ein großer Aufruhr wegen der Konsumistener ausgebrochen. Gruppen von Demonstranten zerstörten die Zollhäuser, Archive und die Telegraphenlinie. Gendarmerie ist abgesandt, um die Ordnumg wiederherzustellen.

Der Lieguiter Gattenmord- Prozeß.

Verdacht in das Geficht gesagt.

du

war

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Rändliche Ritterlichkeit.

noch

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Geschmack eingebildet

Vierter Tag der Verhandlung. Liegnig, 19. Januar 1900. Berg, wiederum die Sigung und teilt init, daß der Gerichtshof Gegen 9 Uhr vormittags eröffnet der Präsident, Landgerichtsrat Dr. Ma mroth, stattzugeben und den Untersuchungsrichter, Land­beschlossen habe, dem Antrage des Verteidigers, Rechtsanwalts gerichtsrat Trautwein, als Zeugen zu laden. Es sei aber not­wendig, zunächst die Genehmigung des Landgerichts- Präsidenten getroffen ist, wird der Gerichtsarzt, Privatdocent an der Breslauer hierfür einzuholen. Ehe die Genehmigung des Präsidenten ein­Universität Dr. Bonhöffer aufgefordert, über den Geifteszustand des Angeklagten Markwin

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oder vielleicht ein feines Körnchen Strychuin in den Mund be­kommen habe. Das in der Sauce und den Hundekadavern gefundene Strychnin könne von dem dem Nitimeister Berndt gehörenden Strychnin entnommen gewesen sein, eint zwingender Grund zu dieser Annahme jei aber nicht vorhanden. Die Chemiker Martwig: Das ist vollständig unwahr. Ich wiederhole, daß Dr. Grünhagen und Dr. Sartori( Breslau ) und Dr. med. Lindner ich niemals auch nur im entferntesten die Absicht hatte, die Frau zu( Gr.- Tina) schließen sich im wesentlichen diesem Gutachten an. heiraten. Präs. Es ist nur eigentümlich, daß Sie, nachdem Sie Dr. Lindner bekundet noch, daß ihm die Vergiftungsangelegenheit Den Zeugen ersucht hatten, die Einwilligung Ihres Vaters zur Heirat am 17. Juli, nach dem Benehmen des Angeklagten zu urteilen, wie der Frau Berndt zu erlangen, am folgenden Lage den heute mittag eine Komödie vorgekommen sei. perlejenen Brief an Frau Berndt nach Patschkan geschrieben haben, Dr. Mamroth beantragt, den Untersuchungsrichter Landgerichtsrat Verteidiger Rechtsanwalt in dem Sie die Berndt beschwören, Sie solle Ihnen das Versprechen Trautwein über die Glaubwürdigkeit der Angeklagten Berndt und geben, Sie nach ihrer Ehescheidung zu heiraten, da Sie sonst sich eine Reihe weiterer Fragen zu vernehmen. Berteidiger Rechts etwas anthun würden? Markwik: Jch wiederhole, daß ich anwalt Dr. Ziehe widerspricht diesem Antrage. Der Staats­den Brief nur geschrieben habe, um die Frau zu beanivalt schließt sich dem Autrage des Rechtsanwalts Dr. Mamroth ruhigen, ich fonnte mir In der Nachmittags- Sigung des dritten Verhandlungstages Frau heiraten. doch nicht eine bescholtene an. Der Gerichtshof vertagt die Beschlußfassung über diesen Antrag werden zunächst verschiedene Kammerjäger vernommen, die im Frau Präs: Die Bescholtenheit der und auch die Verhandlung gegen 93/4 Uhr abends auf Freitag, vor­Laufe der Jahre in den Ställen sowie im Schlosse des Gutes Nieder mit Ihnen verschuldet?- Martwiz: Ich mußte mir doch auch doch aber aber hauptsächlich durch den Umgang mittags 9 Uhr. Schüßendorf gegen Ratten Gift gelegt haben. Einer hat Strychnin sagen, daß eine Frau, die in dieser Weise dem Manne die Treue angewendet; auch ist ihm einmal eine Schachtel strychninhaltiges bricht, mir dies auch nach 2 Jahren ebenso machen werde. Ich war Rattengift auf dem Schlosse abgekauft worden. schon deshalb Willens, mich langsam von der Frau zurückzuziehen.- Rittmeister Berndt: Nach der ersten Vergiftungs- Angelegenheit Frau Berndt: Es ist mir niemals auch nur entfernt in habe ihm seine Frau erzählt, daß er Rammerjäger eine Schachtel Schwabenpulver, mit Strychnin vermischt, auch mehrfach dem Markwitz mit dem Bemerken erklärt, daß ich mich von einem Breslauer den Sinn gekommen, den Markivit zu heiraten. Ich habe das getauft habe, sie wisse aber nicht mehr, bei welchem. Seine( des nicht lächerlich machen würde. Ich hätte mich ja vor der Beugen) Tochter Elfe habe ihm einmal erzählt: Markwitz sei an den ganzen Welt blamiert, wenn ich mir den Markwit geheiratet Osterfeiertagen mit seiner Tochter spazieren gegangen. Bei dieser hätte. Gelegenheit habe Markwig ein Fläschchen aus der Tasche gezogen Droscinski: Der Angeklagte Markwit jei ihm von Jugend auf - Hierauf erfcheint als Beuge Versicherungsagent und dies dem Mädchen mit den Worten gezeigt: Das ist Gift, eine bekannt. Dieser habe ihm einmal erzählt, daß er mit seiner Prin­Kleinigkeit davon genügt, um einen Menschen zu vergiften.zipalin, der Frau Rittmeister Berndt, ein intimes Verhältniß unter Präs.: Markwig, ist das richtig? Martwig: wohl, es war dies Ja Halte; die Frau schütte ihrem Manne allabendlich das Choral hybrat, das ich der Frau Berndt weggenommen hatte. Präs.: Wie famen Schlafpulver ins Essen, ein Gutachten abzugeben. Dr. Bonhöffer bemerkt: Ich habe den Sie dazu, der Frau Berndt das Chloralhydrat wegzunehmen? um ein schnelles Einschlafen desselben zu bewirken; Frau Berndt Angeklagten Martwig vom 18. November bis zum 1. Dezember 1899 Martwiz: Ich that das im Interesse der Berndt, weil diese habe ihn einmal gefragt, ob er ihr zu Liebe einen Menschen töten Landgerichts beobachtet. Un ein genaues Bild von dem Geistes­Martwiz: Ich that das im Interesse der Berndt, weil dieſe in der sogenannten Beobachtungs Abteilung des Breslauer einmal fagte: fie wolle sich vergiften.- Rechnungsführer John: fönnte. Er( Beuge) habe sofort den Markwis gefragt, was er darauf zustande des Angeklagten zu haben, ist es wichtig, sich sein ganzes Um Er lenne den Martwig vom Gymnasium her. Einige Tage nach geantwortet habe. Du traust mir doch so etwas nicht zu, habe Martwig Borleben zu vergegenwärtigen. Der Angeklagte ist schon als Knabe der Bergiftungs- Angelegenheit sei Martwig bei ihm gewesen. Da bersetzt. Seitdem mir die Frau diese Frage gestellt hat, habe ich vor im Lernen nicht recht vorwärts gekommen. Er ist auf acht ver­allgemein gefagt wurde, Markwitz sei der Thäter, so habe er dem derfelben einen Etel. Martwig fagte außerdem: die Frau habe vor schiedenen Gymnasten gewesen und hat es nicht bis zum felben aus Scherz diesen ihrem Manne einen Abscheu. Der Vetter des Angeklagten Mark Abiturienten- Examen gebracht. Er hat sich von seinem fech wig, Versicherungsagent Ladislaus Martwis( Breslau ) bekundet, zehnten daß sein hier angeklagter Better, der einige Tage vor seiner Ver- größten Absonderlichkeiten begangen. Er ist beim Militär bestraft Lebensjahre als Medium benutzen lassen und die Es sei das aber nur Scherz gewesen, er habe eine folche haftung bei ihm gewohnt, ihm 600 W. zur Aufbewahrung gegeben und nicht zum Offiziers Examen zugelaffen worden. Er hat auch That dem Marfwig nicht zugetraut. Ein weiterer Beuge ist habe. Ein weiterer Beuge ist habe. Striminalfommiffar se lie hm( Breslau ), der den Angeklagten als Landwirt vielfach seine Stellung gewechselt. Die Erzählung von Tierarzt Praise( Sunern): Am 2. Juli 1899 sei er von Martwig in Breslan verhaftet hat, bemerkt, daß ihm an dem An- feiner romanhaften Abstammung, sein Verhalten in Nieder- Schützen­Martwig telegraphisch nach Nieder- Schützendorf gerufen worden. geklagten nichts aufgefallen sei. Markwiz habe ihm die Vergiftungs- Angelegenheit erzählt. Er habe dorf im Zusammenge mit der Befundung des Vaters des Angeklagten, einem Hunde etwas zum Fressen gegeben, dieser sei infolge dessen daß er erblich belastet sei, hat die Beobachtung des Geisteszustandes verendet, er( Beuge) folle deshalb den Kadaver des Hundes öffnen. fundet Oberstabsarzt Dr. Martwiz: Er hätte feinem Sohne bildung und auch eine abnorme Gesichtsbildung des Angeklagten fest­Auf Befragen des Verteidigers, Rechtsanwalt Dr. 8iehe, be- des Angeklagten veranlaßt. Ich habe nun zunächst eine abnorme Schädel­Er habe gesagt, es sei das beste, den Hundekadaver an das chemische Untersuchungsamt nach Breslau zu schicken. Markwiz habe den 30-40 000 W. gegeben, wenn es angebracht gewesen wäre. Ver- gestellt. Die hintere Schädelbildung des Angeklagten ist auffallend Verdacht der Thäterschaft auf die Wirtschafterin gelenkt. teidiger Rechtsanwalt Dr. Mamroth: Herr Oberstabsarzt, flein. Der Angeklagte hat sich im großen und ganzen sehr ruhig Schon einige Zeit vorher habe ihm Markwik gesagt: Berndt habe wären Sie in der Lage gewesen, diese Summe aus benommen und auch keineswegs den Versuch einer Simulation ge= ihn schlecht behandelt und beleidigt, er werde daher den Berndt eigenen Mittelr Ihrem Sohn forbern müssen. Wirtschafts- Inspektor Gols ( Ober- Summernic): Bum Juden geben? 8euge: macht. Sein Erinnerungsvermögen ist durchaus normal, ganz be­brauchte brauchte ich deshalb nicht gut gehen. fonders wußte er sich genau auf alle Einzelheiten feines bevor Marktvis habe ihm einmal erzählt: Rittmeister Berndt habe ein Berber Herr Verteidiger hat das Recht, an die Zeugen Fragen zu stellen, stlarheit und wußte ganz besonders in dieser Beziehung das Wesent Präsident: Herr Oberstabsarzt, diefe Antwort ist ungehörig. stehenden Prozesses zu erinnerit. Er bewies auch eine vollständige hältnis mit seiner Schwägerin. Als er( Beuge) darauf dem Darkwit bezw. die Stellung der Fragen bei mir zu beantragen, Sie find liche vom Unwesentlichen zu unterscheiden. Dagegen bewies er, fagte: Sie sollen ein Verhältnis mit Frau Berndt haben, habe Markivit daher nicht berechtigt, auf die Fragen des Herrn Verteidigers eine zumal wenn man seine sociale Stellung in Betracht zieht, eine ganz gar nichts erwidert, sondern nur gelächelt. Markivit habe ihn schließlich wegen Beleidigung verklagt, weil er gefagt haben solle: ngebührliche Antwort zu geben. Ich frage Sie also: Wären Sie auffallende Unkenntnis über die bekanntesten Dinge. So wußte Wenn er aus dem Gefängnis entlassen werde, dann gehe ein Gift- in der Lage gewesen, die von Ihnen genannte Geldsumme Ihrem er z. B. nicht den Unterschied zwischen Reichstag und Abgeordneten­mischer frei aus. Diese Klage habe der Angeklagte schließlich zurüd- Sohne aus eignen Mitteln zu geben? Zeuge: Jawohl. haus zu machen, er wußte nicht, welche Landesteile zu England ge­gezogen, er( Beuge) habe eine solche Aeußerung niemals gethan. -Verteidiger Hechtsanwalt Dr. 8iehe: hätten Sie Ihrem Sohne hören usw. Ich habe auch mit dem Angeklagten hypnotische Es wird hierauf Ritterguts befizer Dr. Henneberg als Beuge in die Einwilligung zur Heirat mit der Angeklagten Berndt gegeben?-Berjuche vorgenommen und gefunden Versuche vorgenommen und gefunden, daß sich derselbe sehr den Saal gerufen: Anfang Juli 1899 habe ich die Familie Berndt Beuge: Niemals.- Verteidiger: Auch nicht, wenn Ihnen leicht in einen hypnotischen Zustand versehen läßt. Die auf ihrem Gute befuchen wollen. Ich traf jedoch nur den Inspektor bann nicht. Bräsident: haben Sie Ihrem Sohne, während fehr leicht juggerieren. Ich habe dem Angeklagten suggeriert, daß er, die näheren Verhältnisse bekamut gewesen wären? die näheren Verhältnisse bekannt gewesen wäreit?-8euge: Auch Hypnose ist vollständig echt. Auch läßt sich der Angeklagte Martiis. Dieser sagte mir: die Herrschaft sei zu einer Beerdigung er in Nieder- Schügendorf war, Gelb gefchidt?-3euge: wenn ich ihn steche, nicht bluten folle; ich habe ihm 30-40 Stiche nach Batschkau gefahren. Martii erzählte mir darauf von dem Jawohl.- Bräf.: Wie viel war bas?-8euge: Genau tann beigebracht, feine Blutgefäße haben aber nicht reagiert. Daß fich er in Nieder- Schüßendorf war, Bergiftungsvorkommnis und fagte: er habe auf die wirt schafterin Berdacht. Mir fiel es auf, daß mir Markwitz eine ich das nicht fagen, jedenfalls aber mehrere hundert Mark. Es der Angeklagte als Medium eignet, ist nichts Abnormes; 97 Broz. folch delikate Angelegenheit in diefer Weise erzählte. Ich sagte meldet sich hierauf der Rittergutsbefizer, Rittmeister Berndt: Jch aller Wenschen eignen sich dazu. Ich bin jedenfalls auf Grund der ihm: Ich halte es für nötig, diese Sache fofort der Staats- habe noch etwas zu bemerken, Meine Tochter hat mir mitgeteilt, mir bekannt gewordenen Thatsachen und der von mir ge­anwaltschaft anzuzeigen. Sind Sie der Meinung, sagte Mart- daß Martwig meine Frau einmal, da sie sich gegen seine Anträge machten Beobachtungen zu der Ueberzeugung der Ueberzeugung gelangt, daß wiz, alsdann drehte er sich um und sprach nicht weiter. sträubte, an der Gurgel packte und mit Gewalt zu Boden warf. der Angeklagte als geistig entartet zu bezeichnen ist. Seine Mein Wirtschaftsinspektor Gols erzählte mir: Martwig habe ihm Einmal hat Markivit mit einem Hirschgeweih nach meiner Frau in romanhaften Erzählungen über seine Abstammung und alle über die Behandlung des Berndt geklagt und gesagt: Er( Markwitz) Run, Martwig, was jagen Sie dazu?- Martwig: Das ist Angeklagte an frankhafter Schwindelsucht leidet. Derartige Leute so heftiger Weise geworfen, daß das Geweih zerbrach. Bräs.: seine andern Märchen berechtigen zu dem Schluß, daß der fei Offiziersafpirant, er lönne fich eine solche Behandlung nicht ge- unwahr, in bewußtem Zustande habe ich die Berndt jedenfalls glauben selbst an die von ihnen erzählten Märchen. Wenn sie auch fallen lassen und müsse deshalb den Rittmeister fordern. niemals an der Kehle gepackt und sie zu Boden geworfen, durch das Prahlen von hoher Abstammung, hohen Verbindungen usw. δας fönnte Höchstens in Ferner habe ihm Golz erzählt, Markwitz habe ihm gesagt: Berndt sein. hypnotischem Zustande geschehen vielfach Betrügereien begehen, so sind diese Leute doch von den Präs.: Geben Sie aber Interhalte mit seiner Schwägerin ein Liebesverhältnis. Dr. med. einem Hirschgeweih nach der Frau Berndt geworfen haben, nicht bloß schwindeln, um sich einen rechtswidrigen Vermögens­git, daß Sie mit gewöhnlichen Betrügern und Hochstaplern zu unterscheiden, da sie Lindner habe ihm erzählt: Als er am 17. Juli auf das Schloß zu daß das Geweih zerbrach? Nieder- Schützendorf gerufen wurde, habe auf ihn der ganze Ver- einmal vorgekommen.- Präs.: Was veranlaßte Sie zu einem Markwiz: Das ist allerdings giftungsvorgang den Eindruck einer Komödie gemacht, denn Leute, solchen Wutanfall?- Martwig: denen schon zum zweitenmal eine Vergiftungs- Angelegenheit ernst­haft passiert, benehmen sich anders. Dr. Lindner sagte mir außer­

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vorgang eine kleine Teschingkugel aus dem Arm heraus­

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Nochmals der Vater des Angeklagten.

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Die Berndt war so sehr komisch zu mir.

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dem: Er habe dem Markivit kurz vor dem ersten Vergiftungsschiedenen Gatten heftig weinte, bemerkt: Ich versichere, daß gefchloffen war, es spricht auch nichts dafür, daß er in genommen, die diesent angeblich von unbekannter Seite Markwitz mich einmal an der Kehle gepackt und mich zu Boden beigebracht worden sei. Auf Dr. Lindner habe es den Eindruck geworfen hat. Ich hatte längst berent, das Verhältnis angefangen gemacht, als ob Martwiz fich aus irgend einem Grunde selbst zu haben, ich wollte es häufig lösen, ich stand aber unter dem geschoffen hätte. Eines Tages traf ich den Nittmeister Berndt 3wang des Markwitz. Dieser drohte mir oftmals, das Verhältnis in Breslau . Jch teilte dem Rittmeister mit, meinem Manne zu verraten. Ich kam einmal aus der Kirche. über Markivig erfahren habe, Berndt In dieser wurde gepredigt von Ehe und Reue. Als ich aus der sehr aufgeregt. Er sagte, denken Sie sich, meine Frau Stirche tam, fagte ich zu Martwig: Ich möchte gern das Ber­hält diesem Menschen noch die Stange, ich kann doch hältnis aufheben, mein Mann thut mir leid. Markwiz mit einer solchen Frau nicht länger zusammenleben. Das Berndt bersetzte darauf: ahnte ich längst, daß Du wieder

hierüber wurde

was ich

Sie befinden sich in einer frankhaften Selbsttäuschung. Trotzdem vorteil zu verschaffen, sondern auch aus Sucht zu renommieren. geht mein Gutachten dahin: Der Angeklagte hat sich zur Beit der That nicht in einem 8nstande befunden, dem seine freie Willens bestimmung aus= Der Angeklagte ist daher als vollständig geistig zurech Giftmord Versuch begangen. " ungsfähig zu bezeichnen, obwohl er nicht die volle Wider­Bräsident teilt mit, bas soeben die Genehmigung des Landgerichts­standskraft befigt, um Herr aller feiner Handlungen zu sein. präsidenten eingegangen sei, den Untersuchungsrichter, Landgerichtsrat Trautwein, als Beugen vernehmen zu dürfen. Diese Vernehmung ergiebt jedoch nichts Bemerkenswertes. Der Verteidiger Rechts­anwalt Dr. Ziehe beantragt, den bei dem Angeklagten Markiviz weinte heftig und sagte, er müsse sich eine Kugel durch den Kopf mir aufhebst, dann werde ich alles fofort Deinem Mann fagen. Deinen Mann liebft. Wenn Du das Berhältnis gefundenen Ehering des Rittmeisters Berndt, der das Monogramm schießen. Ich suchte den Berndt zu beruhigen und forderte ihn auf. Wenn ich einmal, wenn ich schon von Nieder- Schügendorf fort ein zugegeben hatte, daß sie ihren Chering gewöhnlich nicht getragen , H. B." trägt, bon einem Sachverständigen untersuchen thelmal, Laffer. Nachdem jedoch die Angeklagte Berndt mit mir zu Kempinsky zu gehen und dort die Angelegenheit näher follte, höre, daß Du wieder mit Deinem Mann verkehrst, dann werde zugegeben hatte, daß fie ihren Chering gewöhnlich nicht getragen Berndt sagte zu mir: es stehe bei ihm fest, daß Martwig nicht mehr eine Nacht unter seinem Dache schlafen dürfe, ich Dir auflauern, Dich totschlagen und Deinem Kinde etwas an und daß es möglich sei, fie habe einmal den Ring dem Martwig er bedürfe nur eines Zeugen, da seine Frau in entschiedenster Weise mehrfach weg und auf die Landwirtschafts- Akademie in Halle gehen, teidiger Rechtsanwalt Dr. Ziehe bemerkt, daß er auf seinen Antrag, thun. Angell. Martwiß: Das ist eine Lüge. Ich wollte gezeigt, so zieht der Verteidiger seinen Antrag zurüd. Der Ver­für Markwit Partei ergreife. Ich erbot mich daher, mit Berndt nach Nieder- Schüßendorf zu fahren und ihm als Zeuge zu dienen. Die Frau ließ mich aber nicht fort. Auf Befragen des Berteidigers Präsident bemerkt dem Verteidiger, daß dieser Antrag nicht als Be­eine Lokalbesichtigung vorzunehmen, nicht verzichten könne. Berndt war in Nieder- Schützendorf so aufgeregt, daß ich schließlich daß sein Sohn die Absicht hatte, die Landwirtschafts Alabemie weismittel herangezogen sei, er schließe daher die Beweisaufnahme. schließlichechtsanwalt Dr. 8iehe beſtätigt Oberstabsarzt Dr Martwiß, das Wort führen mußte. in Halle zu besuchen. Der Gerichtshof beschließt hierauf nach Der Präsident verliest hierauf Der beleidigte Markwik. furzer Beratung: die Beugen Oberstabsarzt Dr. Markivig, Rittmeister die den Geschworenen vorzulegenden Schuldfragen,

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Der

Martwig weigerte sich zunächst in ganz entschiedener Weise, Berndt und Frau Gottschalt wegen ihres nahen verwandtschaft die auf berfuchten Mord des Markwizz und auf Anstiftung zu gehen, zumal Frau Berndt ganz energisch für Martwiz lichen Verhältnisses zu den Angeklagten nicht zu verzu diesem Verbrechen betreffs der Frau Berndt lauten. Auf Antrag Partei nahm und ihrem Mann jagte: er habe gar kein Recht, eidigen. Die Zeugenvernehmung ist danach beendet. Es des Verteidigers Rechtsanwalt Dr. Mamroth wird noch auf Grund den Markwitz zu entlassen. Martwizz drohte dem Berndt: er werde werden danach die des§ 229 des Str.-G.-B. die Frage gestellt, ob Martwig dem Ritter

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