vinstlichen braunen Grund, weil sich darauf müheloser Effekte und stimmungsvolle" Töne setzen lassen. Ein Apsel erhält unmotiviert eine blendende Helle. Das nennt man wohl Schönheitspflästerchen. Bei dem in der Klarheit der Töne deutlichen Sinn für die Schönheit der Farbe liehe sich doch ohne Theater mehr und wertvolleres erreichen. Aber da es mit seinen Mätzchen für die Lotterie angekauft wurde, ist kaum Hoffnung auf Besserung. Ein recht gutes Interieur ist<SS).Heimlich" von S ch a e fe r, wenn das alberne Liebespaar weggeblieben wäre, das nur die schlechtere Figurenmalerei verrät. Sehr gut, wenn auch nicht recht geordnet, ist das Glanzstück von Brandis   aus dem Uphagenhaus zu Danzig sS2>. Beispiel und Gegenbeispiel für Stilleben finden wir in den Bildern 198 s, Im Treibhaus") von Kühl und 293 von D e t h l o f s(.Astern"). Im ersten eine Fülle ohne Inhalt, ohne Ziel und Verarbeitung, in letzterem schöne sorgfältige Blumenporträts, auch in den gegenseitigen Farbenwerten geordnet herunter bis zu den Töpfen. Wie gedankenlos grob ist dagegen auch in 204 von Person-Henning das grelle Band gegen die Blumen gesetzt. Etwas derb, aber nicht»inangenehm ist derfriesische Innen» räum" von Kolbe(376) mit dem Schiffsmodell und starken Bauernfarben. Ebenfalls eine farbenfrohe Ecke ist in der.Stubenecke aus Tyrol" tb24) von Schladitz, trotz der Buntheit in den Grenzen des Möglichen gemalt, ganz hervorragend ist dasSchlafzimmer" von Schäfer in braunen und grünen Tönen schön geeint. Ein Schiffsinterieur, de» Geschützraum, gibt R a b e S(487). Obgleich das Geschütz, die Munition, kurz der Raum zweifellos der Gegenstand deS Bildes sind und ausreichend als Malerei und Stoff, um das Interesse zu erhalten, glaubt er noch einen schwächlich gemalten Matrosen mit brennender Pfeife hineinsetzen zu müssen, damit erFreizeit" darunter schreiben kann. DasInterieur aus dem Dogeiipalast" von Loefen j r.(675) ist sehr achtenswert, nicht unmalerisch auch die Jnnenräume aus dem Goethehause von ill a s ch(763.Junozimmer", 770.Empfangszimmer"), während das Kigurenbild, ihn in seiner Sammlung zeigend, mehr als schwach wirkt. Einen holländischen Jnnenraum imitiert(791) P o ssi n nicht un­geschickt: sehr schön in den Farben ist 793 von Ernst Toepfer  . Er nennt esfeines Linnen" und meint damit die Arbeit der beiden nicht ungeschickt eingeordneten Figuren. Das Wertvolle deS Bildes liegt aber in der guten farbigen Wiedergabe des Ofens und der Ge- schirre und bunten Teller. Zwei feine Blumenstücke von Lina HauSmann,Nelken"(760) undItalienische Anemonen"(762) dürfen ihrer Zurückhaltung in der Farbe und ihrer Sachlichkeit wegen genannt werden. Jnteresiante Lichtstudien sind 1062 von Pietschmann und diegrüne Flasche" von Toepfer(1180): ebenfalls nicht schlecht als Interieur, aber furchtbar durch die schlechte Einbringung rührender Borgänge(letzter Grnh, Eisernes Kreuz   und Ring der Verlobten von blessiertem Kameraden nberbracht Znsammenbruch der Geliebten auf der Tischplatte) ist 1136 von E i ch st ä d t. Wäre nur mit solchen Geschichten nicht unbedingt eine minderwertige Malerei verbunden, dann hätte auch diese Rührseligkeit ihre Berechtigung. Recht malerisch und breit gesetzt ist das Interieur 1189 von Stump f(Morgensonne"), in dem das Vergnügen an der guten Malerei des Raumes, besonders die gut gesehenen Reflexe, auch durch die Dame und den Hund nicht sehr gemindert werden. 1198 find einmal auch Arbeiter in einem Fabrikraum von Hansen fest- gehalten: in vielen Teilen, besonders der Bücherei, sehr reizvoll ist da? Bild von Wandel(1321) es heifit aber natürlich herzig: Die Kinder sagen gute Nacht." Beiläufig spielt der Junge mit seinem Wagen iveiter und daS Baby.sagt" wohl auch nichts. Aber diesmal sind auch die Figuren sehr erträglich geraten. Durch seine sachliche Malerei, allerdings auch den reizenden iltelierinhalt(Kirchenstücke) sehr auffallend ist dieAtelierecke" von Blanke(1323) und in dem Spiel der Sonne im Parkett auch 1341 von Kuehn jr.,Morgensonne" genannt. 4. Tierbilder. Man sagt uns wohl nicht zu Unrecht grofie Neigung für Tiere nach und im allgemeinen steht die Darstellung auch auf einer ziem- lichert Höhe, nach der Seite der Charakteristik hin, wenn nicht auch hier die schwache Malerei sehr den Eindruck verschlechtert und die wohl bereits ausreichend belegte Unsitte, durchreizende Einfälle" auf den schlechten Geschmack bestimmter Gesellschaftskreise zu spekulieren, noch ein übriges täte. Einige wenige Bilder deuten aber auch hier auf eine Hebung beö Geschmacks, auch in der Farbe und besonders in der Plastik finden wir glänzende Tierbeobachtungen. Das klassische Beispiel für das Tierbild der Vergangenheit ist das von Sperling,Ein süfies Geheimnis" genannt und einen Leonberger mit einem kleinen Hündchen darstellend. Eingemalt ist ein knallroter Teppich, der in den Farben der Tiere aber spurlos vorübergeht. Gut und katzenhaft sind dieSunda-fPanther" von Schebek (135), während dieBären" von L e u t e r i tz(302) sicher sehr unter der unechten Landschaftsmalerei zu leiden haben. Recht lebendig sind die Foxe von Herz(1086) und. wie es thre Art, ordentlichauf dem Sprunge". Trotz der sehr guten jlebendige» Wiedergabe werden sie uns aber durch den schönen. vielsagenden TitelGute Freunde' noch anS Herz gelegt. Roch besser»st das Porträt eines Foxes von Stocks, gut in den Farben find auch die Pferde im Walde von Marx(697), glänzend, auch in dem Dschungelgras der Tiger von Adolf Wagner   und sehr, sehr schön die Pferde am Wasser von V a c ä t k o(1314). Dagegen sind die sonst recht guten Raule- Raule(Truthühner) von K a p p st e i n wieder ganz dunkel auf den hellen Boden gesetzt (1283). Schafherden, Kühe im Schilf und anderes Getier kommt noch sonst untergeordnet, aber doch meist verständnisvoll gesehen, vor. F r e n z e l S Kollektion von Hornvieh in Landschaften(Saal 54) spricht ebenfalls von sehr liebevoller Tierbetrachtung, aber geringerer Vertiefung in LandschaftS- und Farbenprobleme. P. G a n g o l f. 8 7 9 6 4 8 8 X 8 7 < 6 t 8 8 1 abodefgh S. Lohd 2 ch Wir bringen das obige Problem des weltberühmten Amerikaners, um zu der Streitfrage über die sogenannten.Kunstgesetze" Stellung zu nehmen, die in letzter Zeit in Fachblättern viel Staub aufwirbelt. Im allgemeinen, nicht nur im Schach, pflegt man als.schön' da» zu bezeichnen, was trotz mancher zu überwindender Schwierig» leiten uns doch klar undverständlich" wird. In der Dicht- kunst unterscheidet man die prosaische und die poetische Form der Darstellung. Dem Genie nun aber ist es vorbehalten, unter Umständen äusierst ästhetische und wohlgefällige Kunstwerke zu schaffen, die jedem Kunst.gesetze" scheinbar Hohn sprechen und doch höchsten künstlerischen Wert haben I Das Schach kann wenn man will als ein schematischer Mikrokosmos der Wirklichkeit betrachtet werden. In diesem Sinne hat es nicht nur auf den TitelKunstfertigkeit", sondern auf die Be- Zeichnung ,.K u n st" berechtigten Anspruch. Seine Ausdrucksweise ist geeignet, Ideen oder Gesichtspunkte de« Verhältnisses zwischen Brett, Steinen und Tempi in tnehr oder minder ivohlgesälligen Formen darzustellen. Auch hier gibt es eine prosaische(partiegemäße) und eine poetische Form der Darstellung. DiePoesie" des Schachs ist das Problem, bei dem die zum Ziele führenden Wege nicht nur unerwartet überraschend sind, sondern auch die Phantasie des LöserS insofern in Anspruch genommen wird, als er, um den richtigen Weg zu finden, das schlietzliche.Mattbild"(die Matt- Position) gewisiermasien vorahnen muh. Auch hier sind für die poetische Darstellungsform angeblich unumstößliche.Kunst» gesetze" geschaffen worden:Oekonomie der Mittel"(keine Steine, die nur in Rebenvarianten mittun)',.Mattreinheit" (nur einmal dürfen die Felder um den schwarzen König in der Schlußstellung bestrichen sein) und dergleichen mehr. Jedoch auch hier kann unter Umständen das Genie in wirklich ästhetischen Kunst- formen alle.Kunstgesetze" außer acht lassen. S. L o y d ist ein solches Genie im Problemwesen. Das obige Diagramm spricht in der Tat allen erwähnten Regeln Hohn: von Mattreinheit"" keine Spur(die Felder k5 und 66), keineOekonomie der Mittel" Lb7, LaS und Ke3 tun nur in Nebenvarianten mit). Zu alledem besteht der erste Zug der Lösung dieses Zwei» z Ü g e r S(!) in dem ganz plumpen und partiegemähen Schach  - gebot: 1. Vck4 g4-j-(?!...) Die Schönheit der Jdeendarstellung tritt erst nach der Hauptantwort: 1.... 1715 l hervor. (1....Ke7; 2. LXdö:#; 1.... Kd5 oder l....Ke5; 2. Do4+). In der somit erreichten Stellung spielen Dg4, Th5 und Bg5 nicht mit, weshalb dem schwarzen Könige nicht weniger als vier Flucht- selber zu Gebote stehen. Es soll aber in einem Zuge schon Matt werden I... Wie eine Zauberverwandlung der Dekorationen wirkt nun der Schlußzug: 2. g5Xf6i=(schlägten passant"!..) Mit diesem einzigen überraschenden Zauberschlage wird die das Terrain umklammernde Tätigkeit der vier weißen Batterien(Vg4. Db5. BI6 und sogar TIS) plötzlich demaskiert.... In dieser anfangs verborgenen Beherrschungseventualität des Terrains seitens der maskierten weißen Streitkräfte besteht die Grundidee des schönen Problem?.__ Schach. Unter Leitung von S. Alapin. »d vds tßfb Berantw. Redakteur: Richard Barth  . Berlin. Druck u. Verlag:«vorwärts«uch»ruckere, u.Bert«g»an>lall Paul Singer tllEo..Berlin   S>V.