7

6

5

8

2

Schach.

Unter Beitung von S. Alapin.

a bo

e fgh

B b c d e

f g h

Carbo 2( g)

8

7

5

8

-

588

Nach der 9. Runde war der Stand des Turniers: Schlechter und Niemzowitsch je 6, Duras 5 und eine Hängepartie, Choti mirsty und Spielmann je 5/2, Marshall 5, Tartakower 4, Leon hardt, Teichmann und Alekhin je 4 und eine Hängepartie, Salwe 4, Forgacs( Fleischmann) und Speyer je 3%, Tarrasch und Koehnlein je 3, John 22, Yates 12.

39.99

Berichtigung. In der Partie Leonhard- Spielmann( unsere Spalte vom 23. Juli) konnte Schwarz im 26. Buge das Spiel doch nicht mehr halten, denn auf das bei uns irrtümlich angegebene 26. Sb6; 27. h5, axb3" entscheidet 28. hxg6!( nicht 28. SXb3?) nebst ev. Sg5 usw. Hingegen ist nach den Eröffnungs­zügen 1. e4, e6; 2. d4, d5; 3. Se3, Sf6; 4. Lg5, Le7; 5. e5, Sfd7; 6. LXe7, DX67; 7. Ld3, 0-01; noch zu merken: 8. f4, c5; 9. Sb5?, c4! 3. B. 10. LXh7( es drohte Db4 und auf 10. Sc7, cXd3; 11. SXa8 geht Sa8 berloren) 10.... KXh7; 11. Sc7, SXeo; 12. Dhs, Kg8; 13. DXe5, Sc6 und Schwarz gewinnt.

Kleines feuilleton.

Erste Haarschur. Bei manchen Völkern wurde und wird noch heute mit der ersten Haarschur der Neugeborenen eine symbolische die Gemeinschaft seiner Familie oder seines Stammes gekennzeichnet Feierlichkeit verbunden, durch den die Aufnahme des Säuglings in werden sollte. Im alten Peru fand die erste Haarschur nach der Entwöhnung von der Mutterbrust, etwa mit dem zweiten Lebens­jahre statt, wurde aber ausschließlich an an den erstgeborenen Söhnen vollzogen. Zu diesem Zwecke fand sich die ganze

Schachnachrichten. Das Hauptinterresse der Schachtelt ist naturgemäß auf das Hamburger Meisterturnier gerichtet. Herr Jakob ist nach der 6. Runde ausgetreten, so daß nunmehr nur 17 Teilnehmer mitspielen. Da Jakob weniger als die Hälfte der von ihm zu spielenden Partien beendigt hatte, werden laut be­stehenden Zurnierregeln seine bisherigen Resultate im Turnier ein- Verwandtschaft fach gestrichen und als nicht geschehen betrachtet.

Allgemeines Aufsehen erregt die vollständige Versagung von Dr. S. Tarrasch, der von den ersten 8 Partien nur 3 Zähler erreichen fonnte. Hiermit sind seine Aussichten auf einen der ersten 3-4 Preise so gut als erledigt zu betrachten. Jedoch ist noch feinesivegs ausgeschlossen, daß er in der ersten Hälfte der Turnierliste zum Schluß des Turniers als Preisträger er scheinen wird. Denn es ist zu bemerken, daß Dr. Tarrasch bisher mit lauter starken Teilnehmern zu tun hatte. Er kann noch leicht 6 Zähler herausschlagen, um somit zum Schlußresultat von 9 Points zu kommen, was wahrscheinlich noch einen Preis bedeuten dürfte. Den Mißerfolg von Tarrasch erklären wir uns dadurch, daß sein Alter ( Mitte der 50er) den Anstrengungen des Turnierspieles( täglich acht Stunden) nicht mehr gewachsen ist. Dies fieht man auch aus seinen Partien, in denen er im Anfang die überlegene Stellung zu er reichen versteht und dann zum Schluß( vierte Stunde der Spiel­fizung) durch offensichtliches Nachlaffen der Geistesfrische in gana unberechenbarer Weise seine Sache verdirbt. Eine Illustration Hierzu bietet die nachstehende Partie aus der zweiten Runde ( 19. Juli):

Bierspringerspiel:

S. Tarrasch Weiß 1. e2-04 2. Sg1- f3

3. Sb1- c3

N. Spielmann.

Schwarz

e7- e5 Sb8- c6 Sg8-16

Diese Anfangszüge bestimmen den Namen der Eröffnung. Der Tertzug ist allgemein üblich. Jedoch empfehlen wir eher 3... Lf8- b41 Von den hieraus entstehenden zahlreichen Barianten sei nur als Illustration die folgende als interessanteste er­wähnt: 4. Sc3- d5( 4. Lb5, Sge7!); 4..... Lb4- a5; 5. c2- c3, Sg8- f6; 6. d2- d4( 6. b4, Lb6; 7. a4 fommt in Betracht); 6. e5Xd4; 7. Le1- g5, d4Xc3; 8. b2Xc3, Sf6xd5 (!?); 9. Lg5Xd8, Sd5Xc3; 10. Dd1- c2, Ke8Xd8 nebst event. Te8 2c. mit starkem Angriff, zwei leichten Figuren und mindestens drei Bauern für die Dame.

4. Lf1- b5

5.0-0

6. d2- d3

7. Lc1- g5

Lf8- b4 0-0

d7- d6

Sc6- e7

Eine weitere Fortsetzung der Shm

metrie mit 7...... Lg4 tönnte mit 8. LXf6 beantwortet werden. 3. B.:

14. Sc3- e2 15. Lc4Xe6 16. f4-15

Lc8- e6

De7Xe6 De6- e7

Weiß steht eklatant überlegen und kann den Angriff mit 17. g2-41 fortseßen. 8. B.: 17....... Th8; 18. g5, Th5; 19. h4 2c.( drobt fxg6 nebst gxf6+), statt dessen beginnt ein energielojes Manöver von Weiß

17. g2- g3 Tf8- h8

18. h2- h4 19. Kg1- g2 20. Tf1- hi 21. Df3Xe4

22. g3- g4

23. g4Xf5?

Ta8- d8 d6- d5 d5Xe4 De7- d6 g6Xf5

des Kindes zusammen und wählte unter erfte Tour des Haarschnitts mit einem Steinmesser, das er dem im fich einen zum Paten des Knaben, dieser Bate vollzog die Verwandtschaftsgrad nächstfolgenden zur Fortsetzung der Schur über­reichte, und so tat jeder der Versammelten einen Schnitt. War die Schur auf diese Weise vollzogen, so wählten die Verwandten einen Namen für das Kind, und brachten ihm ihre Spenden dar, die aus Kleidern, Haustieren, Waffen, und bei Abkömmlingen aus fönig­lichem Hause aus goldenen und filbernen Trinkgefäßen bestanden. interessant, daß nicht nur die engere Familie des Kindes, Bei dieser Zeremonie der Incas des alten Peru ist besonders sondern die ganze Verwandtschaftssippe daran teilnimmt. Dasselbe finden wir bei den Indern, bei denen die erste Haarschur gleichfalls feierlich im Beisein der ganzen Familie vollzogen wird, und einen stark mystischen Charakter trägt. Bei den Indern werden aber neben dem erstgeborenen Knaben ausnahmslos alle Kinder, Knaben wie Mädchen, diesem in streng vorgeschriebener Weise vorzunehmenden. Weihealt unterworfen. Die ersten drei Scherenzüge werden dabei mit besonderen Sprüchen begleitet, und beim vierten Schnitt wieder­holt der Scherende alle drei Sprüche. Die abgeschnittenen Haare werden auf Camiblättern, die in einer Schale bereit liegen, der Mutter des Kindes überreicht, die fie darauf auf ein Gefäß mit Stierdünger streut. Nach Vollendung der Haarschur wischt der Vater das Schermesser ab mit den Worten: Wenn du mit reinigendem, schöngestaltetem Messer als Scherer die" Haare schierst, entreiße ihm nicht das Leben". Dann läßt er durch den Barbier nach der in der Familie herrschenden Gewohnheit die Haars Fordnung des Kindes machen. In einigen Familien trägt man näm lich nur eine Locke, in anderen drei, in anderen wiederum fünf, auch tragen manche die Locken vorn am Haupte, manche hinten, je nach der in ihrer Sippe einmal angenommenen Gewohnheit. Nach einigen Berichten soll sich die Zahl der Locken, die man stehen läßt, auch nach der Zahl der Ahnherrn richten, die der Vater des Kindes nennen muß.

Auch bei den alten Infellaraiben wurde die erste Haar­schur nach Abschluß der Säuglingsperiode vorgenommen. Eine

Mit 23. DX15! hatte weiß noch feierliche Haarschur nach zurückgelegtem zweiten Lebensjahre kannte ein vorzügliches Spiel

23. Td8- g8 24. Kg2- f3 Lb4- c5! Um Tgl zu verhindern 25. Th1- h3 Lc5- b6

26. Se2- c3? Weiß übersieht die Drohung Dd6- c5, die er sonst mit b2- b4 parieren fonnte. 26.

27. De4- e2

28. Sc3-04

29. c2- c4?

Dd6- c5 Kg7-18 Dc5- d5

man in gleicher Weise in Rußland bis gegen Ende des dreizehnten Jahrhunderts, doch erstreckte sich dieser Gebrauch nur auf Söhne aus fürstlichem Geblüt. Wie wir bei den Indern schon eine nur bestimmten Familienverbänden eigene Haartracht fanden, so tritt uns ähnliches bei den in Gens oder Geschlechter eingeteilten Omaha Indianern, Stammverwandten der Sioux entgegen. Diese Omaha zerfallen in zehn Geschlechter, von denen neun ihren Knaben im Kindesalter eine bestimmte Haartracht vor­schreiben. So haben die kleinen Knaben der Inke Sabe oder Schwarzschulter" Gens, die ihren mythischen Ursprung vom Büffel ableiten, den Kopf geschoren, mit Ausnahme eines rund um den Kopf gehenden Haarkranzes von etwa zwei Boll

8.. DXf6?; 9. Sd5 nebst LXcs Berhältnismäßig am besten wäre Länge. Oben auf dem Kopf, über der Dhrgegend, ist jederseits ein

und SXb4.

Ueblicher als der Tertzug ist zu­nächst der Abtausch auf c3, um die Drohung Sd5 zu parieren.

8. Lg5Xf6

9. Sf3- h4

10. Lb5- c4

11. Sh4Xg6

12. f2- f4

13. Dd1-13

g7Xf6

c7- c6

Se7- g6 L7Xg6

Kg8- g7

Dd8- e7

noch Tahl gewesen.

29.

30. Se4- g3

31. Kf3- g2

82. Kg2- h2?

Dd5- d7 Dd7- d4 Th8Xh4

TXh4 verlängerte den Widerstand. 32. Dd4- f4!

Aufgegeben.( Weil die Drohung TXh3t oder Lf2 nicht mehr zu parieren ist.)

zwei Boll langes Haarbüschel stehen gelassen. Beide Büschel stellen die Hörner des Buffalo dar. Bei der Hanga- Gens, die sich eben­falls vom Büffel herleitet, schert man den Kopf der Knaben bis auf einen quer von einem Dhr zum anderen laufenden Kamm, der aus zwei Zoll langen, aufrechtstehenden Haaren besteht. Das soll den Kamm darstellen, den der Büffel auf dem Rücken hat. In ähnlicher Weise werden alle die besonders augenfälligen Wahrzeichen der Stammestiere bei den Dmaha nachgeahmt, doch tragen nur die Knaben bis zum Eintritt des Jünglingsalters diese eigentümlichen Frisuren.

Berantw. Redakteur: Richard Barth , Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u.Berlegsanstalt Paul Singer& Co..Berlin SW