-
688
Amanlis Butterbirne 4-5 Tage vor der eigentlichen Baumreife, um fie liegend ausreifen zu lassen. Die richtige Pflüczeit tann man leicht feststellen: Wenn man die hängenden Früchte sentrecht emporhebt, dann müssen sie sich ohne Kraftanstrengung und ohne Reißen von der Ansatzstelle lösen lassen. An der Ansatstelle bildet sich nämlich zu dieser Zeit eine Rortschicht, die eine Scheidewand zwischen Fruchtstiel und Fruchtholz darstellt, die Saftzufuhr vom Baum zur Frucht aufhebt und die leichte Löslichkeit herbeiführt. Von den Sommeräpfeln, die bei uns am meisten angebaut werden und im märkischen Sand auch am besten gedeihen, reift der weiße Klarapfel, eine prächtige Frucht, schon im Juli; er hat nur 8 Tage Haltbarkeit. Der Charlamoweth reift frühestens im August. Im vorigen Jahre konnte ich die Früchte dieser Art erst nach dem 10. September abnehmen, in diesem Jahre vom 20. August ab. Sobald man sieht, daß die Früchte schon bei mäßiger Windstärke reichlich fallen, auf der Sonnenseite eine prächtige rote Streifen zeichnung aufweisen( manche bleiben auch ganz hell) und sich, mit den fünf Fingern der rechten Hand zugleich gefaßt und etwas gedreht, leicht vom Stiele lösen, ist es Zeit zur Abnahme. Richtig abgenommen, in luftiger Kammer dunkel gelagert, eventuell zur Abhaltung des Lichtes mit Zeitungspapier bedeckt, behalten sie einen vollen Monat ihren feinen weinsäureartigen Geschmack und Lassen sich sogar sechs Wochen lang aufheben. Zu früh abgenommen, wird dieser Apfel aber welt und bald fade. Zum Verpacken des Herbstobstes gibt es sehr handliche Kartons, vom Märkischen Obstbauverein empfohlen, hergestellt aus Wellpappe, die als flache Papptafeln zum Versand gelangen und von jedermann leicht in die handliche Kartofiform gebracht werden können. Als Pad material bedient man sich feinerer Holzwolle, nachdem jede Frucht zuvor vorsichtig in Papier, möglichst in Seidenpapier, eingehüllt Sobald man sieht, daß die Früchte einer Sorte fallen, muß man nachschauen, ob nicht Ernte geboten ist. Manche Winteräpfel fallen früh reichlich, während Birnen im allgemeinen fester fizen und länger hängen können. Bald beginnt das Fallen eines unserer herrlichsten und beliebtesten Winteräpfel: der Winter- Goldparmäne. Gewöhnlich sind die Früchte, die sich zunächst gelb färben und abfallen, madig, wodurch man sich nicht zu allzu früher Ernte verleiten lassen darf. Auch" Baumanns Renette", durch prächtige rote Färbung ausgezeichnet, und dann die„ Goldrenette von Blenheim" haben die Untugend, vor der Zeit zu fallen. Wird das Fallen zu start, so nehme man lieber sämtliche Früchte ab, damit nicht der größte Teil minderwertig wird. Viele Aepfel- und Birnenfrüchte hängen aber sehr fest und müssen so lange wie möglich hängen, wenn sie späterhin auf dem Lager vollwertig werden sollen. Hierher gehören die späten Bergamotbirnen, die Canadarenette, der Apfel Schöner von Boskoop, der purpurrote Coufinot, ein prachtvoller Weihnachtsapfel, und andere. Diese läßt man, wenn die betreffenden Bäume das Laub noch nicht abgeworfen haben und die Witterung es gestattet, bis Anfang und felbst bis Mitte November am Baume.
wurde.
Lösung.
Schach.
Unter Leitung von S. Alapin.
( Amelung, 20. August. Weiß: Kh3, Thi, Lh2, Lg4, Bg6; Schwarz: Kh8, Tg1, L2, BB: e2, g3, Sh4. Weiß am 2. LXg3 2c.) 2. g6- g7+, Kh8Xg7!( ionit Lebt bezi. Lf5t nebst Zuge, macht Remis.) 1. Th1Xg1, g3Xh21( 1..... LXg1; 8D+ oder Lf4+); 3. Tg1- h1, e2- e1D!( fonit LXe2); 4. ThiXel, Lf2- g11; 5. Lg4-13, Sh4Xf3; 6. TelXg1, h2XgiL( falls D oder T, so ist weiß pat und ein S'fann nicht gewinnen); 7. Kh3- g2 nebst KXgt oder KXf3 und Remis.
"
Hamburger Meisterturnier. Wir entnehmen der sehr folgendes Urteil über die Errungenschaften des Hamburger Meistermaßgebenden Schachspalte der„ St. Petersburger Beitung" turniers: versprochen war. Die Absage von Rubinstein und Capablanca ( auch Das Hamburger Turnier hat nicht alles gehalten, was Janowski) nahm ihm einen großen Teil des entgegengebrachten Interesses, und die Qualität der gespielten Partien ragt auch nicht über das Durchschnittsmaß hinaus. Beobachter ein Vergleich mit dem vorjährigen St. Petersburger Unwillkürlich drängt sich dem Turnier auf. Sowohl was die Spielstärke der Teilnehmer als auch was die Dualität der Partien anlangt, überragt das Petersburger internationale Turnier seinem Hamburger Nachfolger um ein Erkledliches."
9
Diese Tatsachen können wir nicht bestreiten. Die minderwertige Qualität der Hamburger Partien erklärt sich teilweise aus folgendem Umstande: Nicht jedem Teilnehmer ist es gegönnt, einen der nennenswerten Preise zu gewinnen, da die Zahl der letzteren etwa ein Drittel der Gesamtzahl der Spieler ausmacht. Viele Teilnehmer pflegten erfahrungsgemäß sich verhältnismäßig feine Mühe mehr zu geben, sobald sie die Aussicht auf einen nennenswerten Preis ver lieren. Hierdurch wird die Qualität der Partien eine minderwertige. Um diesem Uebelstande abzuhelfen und um das Interesse sämt licher Teilnehmer bis zum Schluß des Turniers aufrecht zu erhalten, muß, wie das St. Petersburger Turnierkomitee es gemacht hatte, ein Teil des gesamten Turnierfonds für Partien- Honorare verwendet werden, wodurch ein jeder gewonnene Zähler noch einen fleinen Preis erhält. Jedoch in Turnieren des Deutschen Schach bundes pflegen große Summen zur Veranstaltung von Fe ſteffen verwendet zu werden, was in Hamburg besonders ausgiebig der Fall war. Es verblieb fein Geld mehr für Partien- Honorare. Ganz richtig bemerkte einst hierzu Dr. Tarrasch: man fommt zu einem Schachturnier, um Schach zu spielen und nicht um zu essen!" Aber gegen eingefleischte Traditionen des Deutschen Schachbundes läßt sich schwer ankämpfen...
Evansgambit.
Sb8- c6
In Paris vor Jahren gespielt. Mr. Poitin. Dr. Göz. 1. e2- e4. 07-05 2. Sg1- f3 3. Lf1- c4 4. b2- b4 5. c2- c3 6. d2- d4 7.0-0
8. Dd1- b3 9. d4xe5 10. Tf1- di Droht LXf7+. 10.
11. Td1- d5 Droht SXe5. 11.
12. Lc4- b5
Lf8- c5 Lc5Xb4 Lb4- a5! d7- d6! Le8- d7!! Dd8- e7 d6Xe5
Schwarz z. B. 20. Sbd2!, TX2+; 21. Kel, Td3 2c. Mit 14. Sg5, Dg4; 15. LXc6, DXg5! 2c. fann Weiß auch nichts erreichen.
14.
15. Lb5Xd7+
Sc6- a5
Dber 15. Db2, Sg41; 16. Sc4 ( 16. Tf1, a6 2c.) 16. LX12+; 17. Kh1, Lb6;( droht Sf2+) 18. SXb6, DX b6; 19. LXd7+, TXd7; 20. TXd7, KXd7 au zu gunsten von Schwarz.
15.
16. Td5Xa5
17. Sd2- c4
Ta8- d8
18. Sf3- g5
La5- b6
Dder 12. La3, Df6; 13. Lb5, De6;' 16. Sc4, f6; 17. Tadi, Df7! Sge7; 14. LXc6, SXc6; 15. Sbd2, nebst Le6.
Das Winterobst darf stets nur bei klarem, regenfreiem Wetter abgenommen werden, aber dann nicht am frühen Morgen, wenn die Früchte noch vom Tau der Nacht benäßt find, sondern erst später. Gutes Obst muß Frucht für Frucht mit der Hand abgenommen werden; man legt es in einen mit Packleinen oder etwas Stroh ausgepolsterten Korb und trägt es mit diesem in den Lagerraum. Hier bleibt es reichlich gelüftet aber möglichst dunkel gehalten, 14 Tage liegen, um den Wasserüberschuß auszuschwißen, und kommt dann in den Lagerraum. Die einzige Ausnahme machen graue Renetten, deren Schale bei dieser Behandlung welkt. Der beste Lagerraum für Winteräpfel ist ein Keller, in dem man sie auf Latten so nebeneinander legt, daß sich die einzelnen Früchte nicht berühren, damit etwaige Fäulnis nicht von einer auf die andere übertragen werden kann. Als Unterlage verwende man nie Heu oder Stroh, weil diefe Materialien muffig werden und dann den darauf gelagerten Früchten einen unangenehmen Geschmack mitteilen. Die beste Unterlage ist staubtrodenes Torfmüll. Ich bemerke dabei, daß zwischen lufttroden" und" staubtrocken" ein Unterschied besteht. Fühlt sich das Material nicht ganz trocken an, fo muß es in der Nähe des Ofens nachgetrocknet werden. Früchte, die auf dem Lager leicht welken, so gewisse Borsdorfer Renetten und die Canada- Renette, bleiben schöner und frischer in einem etwas feuchten Raum, der aber keine stockige Ruft aufweisen darf. Soviel steht jedenfalls fest, und auch Priezke bestreitet das nicht, daß der Wert des Winterobstes wesentlich von seiner forgfältig ausgeführten Ernte abhängt. Hat man große Bäume abzuernten, bei denen selbst ein wagehalfiger Turner, wie es Priebke trob seiner Jahre noch ist, nicht die hoch im Wipfel hängenden Früchte mit der Hand, dem besten Obstpflücker, erreichen kann, so bediene man sich dazu eines an langer Stange befestigten Obstpflückers, der die Früchte einzeln greift und der innen so mit Wolle ausgepolstert ist, daß er sie nicht verletzt. Der beste mir SXd5; 15. exd5, Df6; 16. dxc6, bekannte Obstpflücker führt den Namen„ Greif". Ich rate aber, LXc6; 17. Lb5!, LXf2+!; 18. Kxf2, nur da ein solches Instrument anzuschaffen, wo es wirklich eine e4; 19. LXc6t, bXc6 zugunsten von absolute Notwendigkeit ist, denn, wie gesagt, in der Regel bleibt
die menschliche Hand, auch wenn sie so hart wie Priebkes Pfote" ist, der denkbar beste Obstpflüder.
12.
Sg8-16
19. Sg5Xf5
Td8Xd7
Lb6Xa5
Lab- b6
De6- g4
Auf den ersten Blid scheint es, als ob Weiß die Oberhand befäme. Aber Schwarz wendet das Blatt zu seinen Gunsten in geistreicher Weise. 19. Lb6xf2t!!
20. Kg1Xf2
Falls 20. Kh1, so 21. SX04 mit der Drohung Sg3t.
20.
21. Kf2- g1 22. Sc4- d6+! 23. Db3- e6+ 24. La3Xd6+
Dg4- f4t!
Sf6- g4 c7Xd6 Ke8-18
Bon Tichigorin empfohlen. Fehlerhaft wäre 12. f6?; 13. La3, Df7( 13...... De6; 14. Lc4, Dg4; 15. TX65+!, SX85; 16. SXеo nebst eventuell Lf7+) 14. LXc6, bXc6!; 15. SXe5!, Dh5?; 16. TXd7 nebst Sa5!; 13. Da4, LXb5!; 14. TXb5; Sh3t; 27. Kh1, Dgit; 28. TXg1, De6t; Am einfachsten ist 12... Dd7; 15. TX65+, Se7 2c. mit besseren Bauern und Entwidelung für Schwarz.
De7- e6
13. Lc1- a3 14. Sb1- d2 Auf 14. Lc4 folgt 14.
Auf 24. DXd7 folgt 24. De3+; 25. Kh1, Sf2t; 26. Kg1,
Sf2+.
24.
25. De6Xd6+ Falls 25.
26. Dd6- b8+
27. Db8xb7+ 28. Db7- c6t Aufgegeben.
Td7Xd6
Kf8- g8! KXIT? fo 26. Tf1.
Kg8X17
Kf7- g6
Kg6- h5
"
Hd.
-
Drud u. Verlag: Vorwärts Budbruderei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlim SW.